Obergärige Hefe (Weizen) bei niedrigen Temperaturen

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kawsaysacha7
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Obergärige Hefe (Weizen) bei niedrigen Temperaturen

#1

Beitrag von kawsaysacha7 »

Hallo zusammen,

Hat von euch schon jemand Erfahrungen gesammelt mit Weißbier Hefen, wenn man mit niedrigen Temperaturen vergärt (15-17 Grad)?

Ich möchte meinen nächsten Sud ggf. im Keller gären und nachgären lassen. Bisher habe ich nur Temperaturen von 21 Grad gefahren.

Meistens benutze ich die Weihenstephan...

Viele Grüße

Mike
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gulp
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Re: Obergärige Hefe (Weizen) bei niedrigen Temperaturen

#2

Beitrag von gulp »

Bei Gutmann im Gärkeller hat es 17°, also bassd des. Die Würze würde ich aber nur bis knapp unter 20° herunterkühlen.

Gruß
Peter
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Boludo
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Re: Obergärige Hefe (Weizen) bei niedrigen Temperaturen

#3

Beitrag von Boludo »

Ich wäre da vorsichtig. Gutmann stellt mit sehr aktiver Erntehefe aus den Kräusen an. Das ist ganz was anderes wie Du hast.

Stefan
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Bierjunge
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Re: Obergärige Hefe (Weizen) bei niedrigen Temperaturen

#4

Beitrag von Bierjunge »

Außerdem waren die Gärbottiche von mit Raumkühlung arbeitenden Brauereien ungleich größer als unsere Hobby-Fingerhüte. Du kannst also die Raumtemperatur nicht direkt übertragen, weil in einem Bottich von einigen Dutzend Hektolitern eine höhere Temperatur herrscht als einem 20-Liter-Eimer, auch wenn beidesmal der Raum die selbe Temperatur hat.
Im Narziß etwa steht ja auch noch die uralte Faustregel für mit Raumkühlung vergorenens Weißbier, dass die Summe aus Anstell- und Raumtemperatur 30°C betragen solle. Die Regel funktioniert aber leider nur bei großen Bottichen von einigen Dutzend hl, nicht bei Hobbyeimern.

Moritz
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gulp
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Re: Obergärige Hefe (Weizen) bei niedrigen Temperaturen

#5

Beitrag von gulp »

Bierjunge hat geschrieben:Außerdem waren die Gärbottiche von mit Raumkühlung arbeitenden Brauereien ungleich größer als unsere Hobby-Fingerhüte. Du kannst also die Raumtemperatur nicht direkt übertragen, weil in einem Bottich von einigen Dutzend Hektolitern eine höhere Temperatur herrscht als einem 20-Liter-Eimer, auch wenn beidesmal der Raum die selbe Temperatur hat.
Im Narziß etwa steht ja auch noch die uralte Faustregel für mit Raumkühlung vergorenens Weißbier, dass die Summe aus Anstell- und Raumtemperatur 30°C betragen solle. Die Regel funktioniert aber leider nur bei großen Bottichen von einigen Dutzend hl, nicht bei Hobbyeimern.

Moritz
So gesehen müssten wir ja jegliche Gärungen wärmer durchführen als die "Großen" . Ich habe da andere Erfahrungen gemacht, sonst würde ich das hier auch nicht empfehlen.
Boludo hat geschrieben:Ich wäre da vorsichtig. Gutmann stellt mit sehr aktiver Erntehefe aus den Kräusen an. Das ist ganz was anderes wie Du hast.

Stefan
Dazu kann man ja frische Gutmann Hefe von möglichst frisch abgefüllten Gutmann Flaschen strippen. (zu erkennen an noch langer Haltbarkeit)
Meistens benutze ich die Weihenstephan...
Weihenstephan, Ulrich, da war doch mal was. Die Hefe sollte eigentlich bombig in Form sein..

Gruß
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Re: Obergärige Hefe (Weizen) bei niedrigen Temperaturen

#6

Beitrag von tessuti »

Ich habe eben 2 Sude mit eigener Erntehefe angestellt, ca. 2 Wochen alt bei 2°C gelagert.
Die Würze war auf 15,8 °C runtergekühlt (versehentlich), die Gärung ist aber innerhalb 12 Stunden angekommen. Gärung ist aktuell bei 17°C sehr aktiv.
Die Hefen waren die S04 und die forbidden fruit.

Mit abnehmender Gärung werden ich aber die Temperaturen wieder höher kommen lassen.

Frank
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Boludo
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Re: Obergärige Hefe (Weizen) bei niedrigen Temperaturen

#7

Beitrag von Boludo »

Gestrippte Gutmann Hefe wird nie mit geernteten Kräusen mithalten können.
Die Gärung kommt Anfangs sicherlich in Schwung. Die Gefahr, dass das aber am Ende einschläft, ist durchaus gegeben. Weizenhefe bei 15 Grad kann echt knapp werden wenn sie mit der Maltotriose kämpft.
Und dann haben wir einen weiteren "darf ich abfüllen" Thread.
Das Thema Konvektion lass ich mal lieber bleiben, um Peter nicht noch mehr zu Ärgern :Wink

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Re: Obergärige Hefe (Weizen) bei niedrigen Temperaturen

#8

Beitrag von gulp »

Boludo hat geschrieben:Gestrippte Gutmann Hefe wird nie mit geernteten Kräusen mithalten können.
Die Gärung kommt Anfangs sicherlich in Schwung. Die Gefahr, dass das aber am Ende einschläft, ist durchaus gegeben. Weizenhefe bei 15 Grad kann echt knapp werden wenn sie mit der Maltotriose kämpft.
Und dann haben wir einen weiteren "darf ich abfüllen" Thread.
Das Thema Konvektion lass ich mal lieber bleiben, um Peter nicht noch mehr zu Ärgern :Wink

Stefan
Hatten wir doch auch schon ein paar mal. Du schreibst was über Konfektion und ich verlinke auf eine Carboy Gärung. :Smile

Gruß
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Re: Obergärige Hefe (Weizen) bei niedrigen Temperaturen

#9

Beitrag von Boludo »

Ja, das Spielchen hatten wir schon mal :Fight
Das in Deinem Filmchen ist aber alles andere als das, was die meisten von uns haben.
gulp hat geschrieben:Bei Gutmann im Gärkeller hat es 17°, also bassd des. Die Würze würde ich aber nur bis knapp unter 20° herunterkühlen.
Solange niemand weiß, wie warm es bei Gutmann im Gärbehälter drinnen ist, kann man da gar nichts sagen.
Die können trotz den 17 Grad durchaus 23 Grad Gärtemperatur haben. Eventuell kühlen sie so wie bei Schneider noch zusätzlich, damit es nicht noch wärmer wird.
Keine Ahnung. Und die Temperatur hält sich bis zum Umschlauchen, da so ein großer Topf viel,langsamer abkühlt.
Von der Raumtemperatur auf die Gärtemperatur zu schließen geht ja schon bei unseren Mini Suden schief.
Und Moritz hat natürlich recht. Je größer, desto geringer der Einfluss der Raumtemperatur.
Also nur weil Gutmann 17 Grad im Gärkeller hat, muss das ohne weitere Informationen nicht automatisch im Hobbybraukeller klappen.
Jetzt mal ganz abgesehen von der Hefequalität.

Stefan
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Re: Obergärige Hefe (Weizen) bei niedrigen Temperaturen

#10

Beitrag von gulp »

Mit 5 oder 6 Bodensätzen Gutmann Hefe und der von mir beschriebenen Vorgehensweise, Hefezugabe bei umme 20°, was am Anfang sicher zu Gärtemperaturen um die 22° führt, ist das in drei oder vier Tagen vergoren. Wenn nicht, gehen halt die Probleme los.


Für eine saubere Gärführung im Hobbybereich ist eben Temperaturkontrolle nötig. Wenn jeder eine Gefriertruhe für ca. 30.-€ aus der Bucht und ein UT 200 oder was auch immer hätte, hätten wir hier auch nicht mehr viel zu tun, in der Beratung. :P

Gruß
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Re: Obergärige Hefe (Weizen) bei niedrigen Temperaturen

#11

Beitrag von Boludo »

gulp hat geschrieben: Für eine saubere Gärführung im Hobbybereich ist eben Temperaturkontrolle nötig. Wenn jeder eine Gefriertruhe für ca. 30.-€ aus der Bucht und ein UT 200 oder was auch immer hätte, hätten wir hier auch nicht mehr viel zu tun, in der Beratung. :P

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Und so schnell werden wir uns wieder einig :Drink

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Re: Obergärige Hefe (Weizen) bei niedrigen Temperaturen

#12

Beitrag von gulp »

Und so schnell werden wir uns wieder einig :Drink

Stefan
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