Wasserberechnung

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Stephan Sauerland
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Wasserberechnung

#1

Beitrag von Stephan Sauerland »

Hallo zusammen :Smile ,
für meinen ersten Sud möchte ich ein geeignetes Bier auswählen und am liebsten auf eine Wasseraufbereitung verzichten.
Ich habe von unserem Wasseranbieter u.a. folgende Werte erhalten.
pH-Wert: 7,85
Säurekapazität_4,3 : 1,85 mmol/L
Calcium (flüssig) ICP-MS : 36,0 mg/L
Magnesium (flüssig) ICP-MS : 4,2 mg/L
Sulfat-IC: 21,7 mg/L
Chlorid-IC: 13,3 mg/L
Natrium (flüssig) ICP-MS : 8,56 mg/L

Kalium (flüssig) ICP-MS : 1,05 mg/L
Calcitlösekapazität 0,0120 mmol/L
Basekapazität_8,2 :0,05 mmol/L

Gesamthärteberechnung: (http://hobbybrauer-kompendium.de/r/rest ... itaet.html)
Calcium : 36,0 mg/l / 7,15mg/l = 5,03 °dH
Magnesium : 4,2 mg/l / 4,34mg/l = 0,97 °dH

Liegt die Gesamthärte dann bei : 6,00 °dH ??

Wenn ich jetzt das Rechentool von:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... serrechner
verwende,
erhalte ich eine Restalkalität von : 1,3mmol/L = 3,6 °dH

Fragen :puzz :
Ist das so korrekt ?
liegt die Gesamthärte bei: 5,03 °dH + 0,97 °dH = 6,00 °dH ??
Ich bin absoluter Anfänger und würde gerne mit einem Lager Bier anfangen… macht das Sinn ?
Die Temperaturführung der Hauptgärung erfolgt im 100Liter Edelstahltank im Kühlschrank !
Sollte Sauermalz oder eine andre Wasseraufbereitung erfolgen ?
Wie schätzt ihr die Wasserqualität ein ?
Hat jemand ein leckeres Rezept  ?

... sorry für dei zahlreichen Fragen ... habe leider noch keine Erfahrung
Wasserschwankungen:
Es handelt sich leider um ein leicht gechlortes Wasser aus mehreren Quellen und wird sicher daher in den Werten schwanken.
Alternativ würde ich an einen Brunnen in einem Wald fahren und das Wasser analysieren lassen… was würde so etwas wohl ungefähr kosten ?

Besten Dank und Gruß :Drink
Stephan
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Boludo
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Re: Wasserberechnung

#2

Beitrag von Boludo »

Hallo,

Ich habe jetzt nicht nachgerechnet, könnte auf den ersten Blick aber passen.
Dein Problem ist das Chlor, das geht gar nicht. Das gibt einen fiesen Fehlgeschmack.
Durch Abkochen könntest Du es austreiben, dabei sinkt noch zusätzlich die Restalkalität ein wenig. Über A-Kohle filtrieren ginge auch. Die Restalkalität ist grenzwertig für ein helles hopfiges Bier. Ich würde mit Milchsäure auf einen leicht negativen Wert ansäuern.
Bei Quellwassef aus dem Wald wäre ich sehr vorsichtig. Und so eine vollständige Analyse ist teuer.
Ein Lager Bier erfordert einiges an Erfahrung bei der Gärführung. Ideal ist das beim ersten mal nicht so richtig. Kann man schon machen, das wird dann aber sicher nicht so, wie erwartet. Du brauchst genügend vitale Hefe, musst diese in der Kälte zugeben und musst die Gärtempetatur (Innentemperatur, nicht Raumtemperatur) aktiv steuern können.
Ein obergäriges Bier ist da deutlich einfacher.

Stefan
Stephan Sauerland
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Re: Wasserberechnung

#3

Beitrag von Stephan Sauerland »

Hallo,
danke für den Chlor Hinweis. Ich habe gelesen, dass Chlor sich bei 1-2 tägiger offener Lagerung verflüchtigt. Bei höheren Temperaturen baut sich Chlor ab, beim Maischen scheint das aber schon zu Wechselwirkungen zu kommen ?!
Vielleicht koche ich das Wasser vorher doch noch ab…. Wie lange muss das gemacht werden und wie weit verringert sich die Wasserhärte hierdurch ?
Oder doch besser ein Kohlefilter kaufen z.B:
https://www.ebay.de/itm/Ultrafilter-Anl ... 0005.m1851

Bisher dachte ich immer, dass wir sehr weiches Wasser haben.
Welches Bier würdet Ihr zum Wasser empfehlen ? Kölsch … ich mag eher hopfige Biere
Meine Temperaturführung ist nur Raumbezogen ( Kühlschrank) .. dachte es würde für Untergärig reichen.
gebranter Kalk für die Härte und Sauermalz für den pH Wert wären vorstellbar.
Kann man sich auf das Berechnungstool verlassen:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... serrechner

Gruß
Stephan
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muldengold
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Re: Wasserberechnung

#4

Beitrag von muldengold »

Ich versuche gerade herauszufinden wo im Eingangspost etwas von Chlor steht????
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Bier! :Wink
Stephan Sauerland
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Re: Wasserberechnung

#5

Beitrag von Stephan Sauerland »

Hallo,
ich hatte es nur angedeutet:
.... Es handelt sich leider um ein leicht gechlortes Wasser aus mehreren Quellen und wird sicher daher in den Werten schwanken. .....

In der Analyse finde ich nur:
freies Chlor als CL2 = <0,05mg/L
1,2 Dichlorethan <0,3 ug/L
Trichlorethan <0,5ug/L
Tetrachlorethen <0,5 ug/L

Ansonsten muss ich noch mal bei den Stadtwerken anfragen
Gruß
Stephan
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muldengold
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Re: Wasserberechnung

#6

Beitrag von muldengold »

Ah sorry, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Stephan hat mit dem Chlor recht. Abkochen finde ich aber eine ziemliche Energieverschwendung. In der Regel chloren die Wasserversorger eher nach Bedarf und nicht kontinuierlich. Vielleicht verlässt Du dich da auch ein bischen auf Deine Nase und/oder lässt das Brauwasser offen über Nacht vor dem Brautag stehen, dann sollte das Chlor auch ausgegast sein.

LG
Sandro
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Bier! :Wink
Stephan Sauerland
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Re: Wasserberechnung

#7

Beitrag von Stephan Sauerland »

Hallo,
ich möchte noch mal fragen, ob meine Eingangs gestelle Frage der korrekten Berechnung stimmen.
Bin etwas unsicher.
Gruß
Stephan
Mailänder
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Re: Wasserberechnung

#8

Beitrag von Mailänder »

Ja, die Berechnung stimmt.
Ich würde das Wasser einfach mit CaCl2 behandeln, und zwar 240 mg/l (entspricht 87 mg/l Ca), um die RA auf Null abzusenken.
Bin auch der Meinung dass ein Untergäriges als erster Sud etwa gewagt ist.
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Boludo
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Re: Wasserberechnung

#9

Beitrag von Boludo »

Achtung, ab 100mg/L Chlorid kann es zu Korrosion kommen.

Stefan
Stephan Sauerland
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Re: Wasserberechnung

#10

Beitrag von Stephan Sauerland »

Sorry, aber mit dem Hinweis kann ich nichts anfangen.
Also besser Michsäure oder womit ist am besten und einfachsten ?
Habe jetzt öffter gelesen ein Lager < 5°dH ... mein Wasser hat einen kleineren Härtegrad.. warum soll man da dann auf 0°dH gehen ?!?! :Grübel
Gruß
Stephan
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Boludo
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Re: Wasserberechnung

#11

Beitrag von Boludo »

Wie genau sieht denn das Rezept aus?
Bei viel Pilsner Malz braucht es oft eine negative Restalkalität, damit der Maische pH stimmt.

Stefan
Mailänder
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Re: Wasserberechnung

#12

Beitrag von Mailänder »

Ich ging davon aus dass du mit "Lager" ein helles Lagerbier meintest. Wenn du vor haben solltest, ein Schwarzbier mit viel Röstmalz zu brauen, dann würde es komplett anders aussehen. Wenn du uns das Rezept verraten würdest dan könnten wir dir weiter helfen...
Stephan Sauerland
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Re: Wasserberechnung

#13

Beitrag von Stephan Sauerland »

Hallo :Smile ,
die Entscheidung für ein Rezept ist noch nicht final gefallen, allerdings finde ich folgende Rezepte sehr interessant:
P.s. ich mag es etwas herber ....

Kölsch (Anfängertauglich ... etwas mehr Hopfen schadet sicher nicht):
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... g%C3%A4rig

Münchner Helles (allerdings mit etwas mehr Hopfen):
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... g%C3%A4rig

Pils fürs Volk:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... g%C3%A4rig

wie bereits erwähnt... bin Anfänger mit 75L Wengert Brauprofi mit Rührwer, Mattmill, VA-Gärtank, großen Kühlschrank mit H-Tronic, Würzepumpe, Plattenwürzekühler und Zulaufkühler über Eiswasser (in Planung) .. Anstelltemperatur sollte ich also nach kurzer Kühlphase im Kühlschrank erreichen können.
Bin mir nur nicht sicher ob untergärig funktioniert wenn man den Gärtank in den Kühlschrank stellt ?!?!?!?!?

Gruß :Drink
Stephan
Stephan Sauerland
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Re: Wasserberechnung

#14

Beitrag von Stephan Sauerland »

Hallo,
nun soll es bald losgehen, allerdings komme ich mit der Wasseraufbereitung überhaupt nicht klar und ich habe keine Ahnung womit man anfängt.

ich möchte mein erstes Bier brauen und möchte mit diesem Kölsch anfangen:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... actorha2=7
Eine aktuelle Wasseranalyse des Wasserversorgers sind im ersten Beitrag von mir genannt.
Wie muss ich dieses Wasser aufbereiten um ein gutes Kölsch zu bekommen. Kann mir jemand behilflich sein und mich zum Ziel führen?
Wie haben einen pH Wert von 7,85 und der ph Wert soll für die Maische auf ca. ph 5,5 eingestellt werden … dieses muss ich doch auch für das Nachgusswasser anwenden. Stellt Ihr den PH Wert während des Maischens ein und wendet ihr dann dieses auch auf den Nachguss an ?
Gibt es irgend wo eine gescheite Erklärung des gesamten Prozesses ?
P.s. Unser Wassser ist leider gechlort und ich möchte das Wasser durch Kochen einen Tag vorher behandeln hierzu ist folgendes zu beachten: PUNKT 3.3.1 unter
https://braumagazin.de/article/von-der- ... rauwasser/
Ich muss also auch vorher mit Calzium aufsalzen.
Ein weiter Vorteil wäre bei meinem Wasser, dass das Verhältnis Karbonat zu Nichtkarbonat in dem angestrebten Verhältnis von ca. 2:1 liegen würde.. ist das korrekt? Womit würdet ihr aufsalzen ?

Oh je… ich glaub da steckt noch ordentlich Arbeit drin bevor es das erste Bier gibt
Besten Dank
Stephan
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Ladeberger
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Re: Wasserberechnung

#15

Beitrag von Ladeberger »

Hallo Stephan,

das klingt doch soweit schlüssig, bitte den Sud deswegen kein weiteres halbes Jahr aufschieben, wird nicht besser :Wink

Da dem Wasser ein wenig mehr Calcium gut stehen würde, bietet sich hier definitiv das Aufsalzen an. Wenn du es wegen des Chlors abkochen willst, wird zusätzliche Karbonathärte ausgefällt. Bei der niedrigen Karbonathärte aber wahrscheinlich nicht allzu viel. Das so aufbereitete Wasser dürfte dann eine Restalkalität um die 0 °dH oder sogar leicht negativ haben. Das kannst du für dieses Rezept, Hauptguss wie Nachguss, ohne weiteres verwenden. Für andere helle Biere ebenfalls.

Eine mögliche Dosage hat Mailänder schon genannt. Eine anteilige Gabe von Calciumsulfat ist auch möglich.

Was die Chlorung angeht, würde ich mich nochmal informieren, ob diese dauerhaft betrieben wird und in welcher Form Chlor zum Einsatz kommt. Nicht jede Chlorung ist problematisch und eine obligatorische, nicht-anlassbezogene Chlorung ist in DE gar nicht zulässig.

Gruß
Andy
Stephan Sauerland
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Re: Wasserberechnung

#16

Beitrag von Stephan Sauerland »

Ok, :Smile
womit würdest du Aufsalzen und wie viel calziumcorid oder calciumsulfar ist notwendig um das kochen zu kompensieren? Was wäre vorteilhafter?
Wie Handhabe ich es mit dem pH wert??? Das verstehe ich nicht ?

Gruß und dank
Stephan
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