Doldenhopfen - IBUs?

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emjay2812
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Doldenhopfen - IBUs?

#1

Beitrag von emjay2812 »

Ich habe hier 50g Doldenhopfen, aus einem Restbestand geschenkt bekommen. Die Sorte ist Mandarina Bavaria, die Packung ca. 2 Jahre alt (aber immer vakuumiert eingefroren).

Laut Hopfen der Welt, hat dieser Doldenhopfen 8,6% alpha. Allerdings dürften innerhalb von zwei Jahren auch etwas davon verschwunden sein?

Kann mir jemand ungefähr sagen wie viel IBUs in 11 Liter Bier entstehen, wenn ich den gesamten Hopfen verwende?
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Ladeberger
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Re: Doldenhopfen - IBUs?

#2

Beitrag von Ladeberger »

Ich würde hier nichts von der Alphasäure abziehen. Zum einen war die Lagerung sehr gut. Zum anderen ist diese Verlustberechnung seit längerem umstritten, da sich zwar die Zusammensetzung der Bitterstofffraktionen zu Lasten der Alphasäure verschiebt, in der Summe aber nicht an "Bitterungspotenzial" verliert.

Zur Berechnung hast du sicher deine eigenen Tools, oder?

Gruß
Andy
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emjay2812
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Re: Doldenhopfen - IBUs?

#3

Beitrag von emjay2812 »

Da ich noch nie mit Dolden gebraut habe - sind die Mengenmäßig gleich einzusetzen, oder
sind Pellets konzentrierter?

Also 50g Dolden = 50g Pellets? Auf der Packung steht tatsächlich noch ein alpha Wert: 10,8 IBU,
da werde ich sicherlich nicht alles einsetzen!
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flying
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Re: Doldenhopfen - IBUs?

#4

Beitrag von flying »

(aber immer vakuumiert eingefroren).
Hat vermutlich gar nix an Alphasäure verloren! Es gab mal einen "Müggelland- Alterungs- IBU- Verlust- Rechner", dessen Anwendung allerdings nach Aussage meines Kumpels Hagen völlig in die Hose ging..?
Ich habe kürzlich 4 Jahre eingefrorene und vakuumierte Hopfenpellets verwendet und kann sagen das die berechnete und die "geschmeckte" Bittere völlig überein gestimmt hat.

m.f.g
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Alt-Phex
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Re: Doldenhopfen - IBUs?

#5

Beitrag von Alt-Phex »

Habe auch schon mit 4+ Jahre altem Hopfen gebraut. Ganz normal berechnet und das Ergebnis war wie gewünscht.

@emjay: Ob Dolden oder Pellets ist völlig egal, die benötigte Menge berechnest du ja nach Alphawert und nicht nach Gewicht.
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Boludo
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Re: Doldenhopfen - IBUs?

#6

Beitrag von Boludo »

Dolden können eine etwas geringe Bitterstoffausbeute haben, da das Lupulin nicht wie bei den Pellets aufgeschlossen vorliegt, sondern noch intakt in der Dolde steckt. Je länger man kocht, desto ähnlicher wird das Ergebnis aber.

Stefan
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Re: Doldenhopfen - IBUs?

#7

Beitrag von Tozzi »

Irgendwo habe ich mal die Faustregel gelesen, bei Dolden eine um etwa 10% verringerte Ausbeute anzunehmen, aus dem Grund, den Stefan erwähnt hat.
Die zerfallen halt nicht wie Pellets und bieten daher eine geringere Oberfläche. Pauschal stimmt das aber so sicher auch nicht.
Ich hab mich noch nie wirklich drum geschert und fahre damit ganz gut. Ich setze sehr häufig Dolden ein, Pellets eigentlich fast nur noch zum Stopfen.
Liegt an meiner Putzfaulheit. Dolden im Hop Spider und der Hop Rocket (für so eine Art "WP" Hopfung) und gut isses... Mehrere Fliegen mit einer Klappe.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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gulp
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Re: Doldenhopfen - IBUs?

#8

Beitrag von gulp »

Irgendwo habe ich mal die Faustregel gelesen, bei Dolden eine um etwa 10% verringerte Ausbeute anzunehmen,
Genau, 10 % und gute Tools "wissen das". In Beersmith ist das schon so voreingestellt.

Gruß
Peter
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Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
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Re: Doldenhopfen - IBUs?

#9

Beitrag von Tozzi »

gulp hat geschrieben: Mittwoch 11. Juli 2018, 00:36 Genau, 10 % und gute Tools "wissen das". In Beersmith ist das schon so voreingestellt.
Ah da schau her, dann red ich mich natürlich leicht, ich verwend ja auch den Beersmith... :Wink
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Johnny H
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Re: Doldenhopfen - IBUs?

#10

Beitrag von Johnny H »

Hopfenalterungsrechner sind mit äußerster Vorsicht zu genießen! Ich hatte da mal was zusammengefasst:

Anmerkungen zur Hopfenalterung bzw. Abbau der Alphasäure
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Sebasstian
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Re: Doldenhopfen - IBUs?

#11

Beitrag von Sebasstian »

emjay2812 hat geschrieben: Dienstag 10. Juli 2018, 20:01 Also 50g Dolden = 50g Pellets?
Hallo,
ich setze bei Pellets immer Typ 90 ein. Ich denke die allermeisten Hopfenpellets sind diesen Typs und die meisten Rezepte und Rechner beziehen sich darauf.

Bedeutung is hier schön erklärt (du rechnest danm von Pellets auf Dolden halt nur andersrum):
Um Pellets Typ 90 herzustellen werden die getrockneten Dolden pulverisiert und anschließend gepreßt. Der Name "Typ 90" kommt daher, daß die Pellets durch weitere Trocknung und das Entfernen von Stengeln konzentrierter sind als Doldenhopfen. Für 100 Gramm Doldenhopfen könnt ihr als Ersatz 90 Gramm Pellets Typ 90 rechnen.
https://www.hopfen-der-welt.de/pellets-typ-90/

Grüße,
Sebastian
Grüße,
Sebastian
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Boludo
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Re: Doldenhopfen - IBUs?

#12

Beitrag von Boludo »

Sebasstian hat geschrieben: Mittwoch 11. Juli 2018, 07:58
Hallo,
ich setze bei Pellets immer Typ 90 ein. Ich denke die allermeisten Hopfenpellets sind diesen Typs und die meisten Rezepte und Rechner beziehen sich darauf.
Du kannst auch Typ 45 einsetzen, das ist vollkommen egal. Bei Pellets zählt nur der Alphasäuregehalt.
Bei Hopfenextrakt ist die Bitterstoffausbeute übrigens noch größer als bei Pellets, das sind dann je nachdem um die 35%.

Stefan
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Sebasstian
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Re: Doldenhopfen - IBUs?

#13

Beitrag von Sebasstian »

Boludo hat geschrieben: Mittwoch 11. Juli 2018, 08:11
Sebasstian hat geschrieben: Mittwoch 11. Juli 2018, 07:58
Hallo,
ich setze bei Pellets immer Typ 90 ein. Ich denke die allermeisten Hopfenpellets sind diesen Typs und die meisten Rezepte und Rechner beziehen sich darauf.
Du kannst auch Typ 45 einsetzen, das ist vollkommen egal. Bei Pellets zählt nur der Alphasäuregehalt.
Bei Hopfenextrakt ist die Bitterstoffausbeute übrigens noch größer als bei Pellets, das sind dann je nachdem um die 35%.

Stefan
Aha, d.h. Alphasäuregehalt bezieht sich immer prozentual auf die (zu Pellets) verarbeitete Menge bzw. das Gewicht des Endprodukts? Ich dachte immer die Angabe der Alphasäure bezieht sich bei Pellets auf die Dolden bzw. unverarbeitete Pflanze. Dann wäre ja nämlich bei Typ45 die zu verwendende Menge an Hopfen deutlich anzupassen. Zum Glück hab ich bisher nur Typ90 benutzt, sont hätte ich mal eben um 100% daneben gelegen.
Aber ist dann nicht auch Tozzis 10% Daumenregel nicht mehr haltbar? :Wink Oder übersehe ich noch was?

Edit: und die Aussage auf der hopfen-der-welt Seite wäre dann auch falsch.
Grüße,
Sebastian
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Boludo
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Re: Doldenhopfen - IBUs?

#14

Beitrag von Boludo »

Der Alphasäuregehalt bezieht sich auf die fertigen Pellets. Ganz egal, wie viel die Dolde hatte.
Ob das jetzt Typ 45 oder Typ 90 ist spielt keine Rolle.

Stefan
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Sebasstian
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Re: Doldenhopfen - IBUs?

#15

Beitrag von Sebasstian »

Boludo hat geschrieben: Mittwoch 11. Juli 2018, 17:01 Der Alphasäuregehalt bezieht sich auf die fertigen Pellets. Ganz egal, wie viel die Dolde hatte.
Ob das jetzt Typ 45 oder Typ 90 ist spielt keine Rolle.

Stefan
Alles klar, verstanden. Hab mich grade noch etwas über Typ45 Pellets und deren Herstellung belesen. Interessant. https://www.hopfenveredlung.de/product.php
Tozzis 10% behält seine Berechtigung durch die u.U. höhere Bitterstoffausbeute bei Pulverform ggü. ganzen Dolden. Hat aber halt nur mit der Pulverform zu tun, (nicht mit Gewichtsanteilen 100vs90) und gilt deshalb ebeso für Typ45 wie für Typ90. Richtig?
Grüße,
Sebastian
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