Erst trübe, dann sauer

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Max_L
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Erst trübe, dann sauer

#1

Beitrag von Max_L »

Hallo Brauer,

ich habe zum 2 ten mal ein saures IPA und jetzt wird das doch mal Zeit eine Ursachenforschung zu betreiben.

Das Rezept war das Galaxy Pond Ale
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... iff=galaxy
Ich habe hier lediglich Pale Ale durch Wiener ersetzt.

Mein Wasser:
Calcium 105
Magnesium 17
Natrium 10
Hydrogencarb 280
Chlorid 25
Sulfat 80


habe ich mit 7ml Milchsäure und 5g CaCl aufbereitet. Beides gerecht auf HG und NG verteilt. pH sollte bei 5.6 liegen.

Ich habe aus dem Silvercrest in den Weck geläutert. Der Weck hat (Isolation hatte ich diesmal nicht drauf) nicht konstant wallend gekocht und sich leider hier und da mal abgeschaltet.
Trotzdem Würzebruch und genügend Schmodder beim Whirlpool.

Auf 80°C gekühlt, Hopstand, dann auf 40°C runter... (dann war mein Kühlwasser auch auf 40°C) den rest im Eimer auf 25°C kühlen lassen und mit einem Päckchen S-04 angestellt.

Das ganze hat ordentlich und wie es sich gehört gegärt. Am ende der HG auch noch trübe. Ich habe alles in einen neuen Gäreimer umgeschlaucht wo der Stopfhopfen schon vorgelegt war und nach ende der Gärtätigkeit in Flaschen gefüllt.

Nach 3 Wochen reife immer noch trübe. Nach weiteren 3 Wochen klarer aber auch mit einem sauren Nachgeschmack. :crying

Das ist mir bei anderen Bieren noch nicht passiert. Die hatte ich allerdings auch mit Wasser aus einer Trinkwasserquelle im Wald gebraut. Von dieser Qualität weis ich nur, es "weicher". So etwa bei 5°dH

Vor einem halben Jahr ist mir schon mal ein IPA sauer geworden, auch da hatte ich mein Leitungswasser aufbereitet. Damals nur HG mit 180g Sauermalz. (auf 20ltr)

Mein allererstes IPA (mit Umschlauchen und Vorlegen und Quellwasser) war 1a. Die anderen mit Aufbereitung nicht. :Grübel

Mein Fazit: Jedesmal wenn ich Wasser aufbereite schmeckt das Bier sauer :Shocked

Oder wo denke oder handle ich falsch??

Danke schon mal.

Max
AxelS
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Re: Erst trübe, dann sauer

#2

Beitrag von AxelS »

Ich habe die letzten zwei Sude auch entsorgen müssen, weil das Bier aussah wie Hefeschlamm und obendrein auf der Oberfläche ein schmieriger Belag schwamm. Gekostet habe ich das nicht mehr, aber vielleicht war es ebenfalls sauer. Was habe ich falsch gemacht? Ich habe meine Flüssighefe nach der Gärung abgegossen und im Kühlschrank aufbewahrt, dann einen Sud angesetzt (der war noch in Ordnung), die Hefe erneut aufgefangen und zum dritten mal verwendet. Das Resultat war eine stürmische Gärung, die dann in der Intensität abflachte und sich über drei (!) Wochen hinzog. Zwischenzeitlich habe ich mit der Hefe noch ein weiteres Bier angesetzt, mit gleichem Ergebnis.
Schief gelaufen ist bei mir ganz klar die Hygiene. Ich habe die Hefe schlampig aufbewahrt, die "Werkzeuge" (Löffel, Pipette, etc.) nicht desinfiziert und mir so vermutlich Fremdhefe und Bakterien eingefangen.
Im Moment habe ich einen Sud mit frischer Flüssighefe (Hauptgärung ist durch) und seit gestern einen mit Trockenhefe (in der Hauptgärung), und alles sieht gut aus. Ich würde auf mangelnde Hygiene tippen...

Axel

PS: Ich bereite mein Brauwasser (15°dH) auch mit 3ml Milchsäure und 2ml CaCl (auf 10! Liter Wasser, nur Hauptguss) auf. Die Milchsäure scheidet meiner Meinung nach als Quelle aus.
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flying
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Re: Erst trübe, dann sauer

#3

Beitrag von flying »

Ich sehen jetzt keinen Zusammenhang zwischen der Wasseraufbereitung und dem Sauerwerden. Es gibt aber durchaus Laktos die 38 IBU abkönnen..?
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Max_L
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Re: Erst trübe, dann sauer

#4

Beitrag von Max_L »

Wenn man hier liest, gibt es ja eine Menge tröts mit trüben oder saurem ergebnis.

Ich bin mir nur nicht sicher wie genau ich den Fehlgeschmack genau beurteilen kann.
erstens trat er nicht sofort auf, sondern erst nach ca 4-5 wochen in der Flasche. Dann glaube ich auch etwas metallisches zu schmecken, mit einer seltsamen bittere.

Ich werde auf jeden Fall die Gäreimer und die Hähne mal richtig reinigen.
AxelS
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Re: Erst trübe, dann sauer

#5

Beitrag von AxelS »

Ein Bier, dass mir einmal sauer wurde, war äußerlich okay, d.h. halbwegs klar, ausreichend Kohlensäure, mit schönem Schaum und wenig Hefesediment am Flaschenboden. Beim Antrunk schmeckte es durchaus wie gewünscht (es war ein Weizenbier, was nicht unbedingt mein Ding ist...), im Nachtrunk stellte sich auf der Zunge ein Geschmack wie bei einem Joghurt oder Milchkefir ein. Es war nicht total sauer oder ekelig, aber eben nicht sortentypisch. Die Säure war keine agressive wie bei einer Zitrone oder Essig, sondern eben Milchsäure.
Auch hier hatte ich die Hygiene beim Abfüllen etwas aus den Augen verloren :redhead , sprich: Die verwendeten Flaschen waren nach der Benutzung und vor dem Befüllen nur mit Wasser ausgespült worden. Seit diesem "Unfall" verwende ich Phosphorsäure zum Spülen und einen Abtropfständer. Seit dem keine Probleme dieser Art mehr...

Axel
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