Gerade jetzt, nach der Verkostung meiner ersten beiden hefegestopften Biere, bin ich total gespannt auf eure Erfahrungen.
Ausgangslage bei mir:
Ich hatte einen Kasten Flensburger Frühlingsbock gekauft (Bügelverschluss) und die Hälfte der 0,33l Flaschen vor ein paar Wochen mit jeweils einem angährenden 10ml Starter einer anderen Hefen gestopft. Decken drauf und warm stehen lassen.
Heute haben wir die ersten zwei gestopften Flaschen geköpft und über Kreuz mit dem Original blind verkostet.
Die Stopfhefen waren heute die Wit-Hefe W-378 und die gestrippte Weizen Hefe von Schneider (Tap-7). Das Originalbier war das hoch aromatische und "deftige" Flensburger Frühlingsbock.
Meine Erwartungshaltung war, dass man die 10ml "WasAuchImmerHefe" niemals herausschmecken würde in dem Originalbier.
Aber .... Fehlanzeige!
Die Hefearomen der Stopfhefen verleihen dem Originalbier einen völlig neuen Charakter. Vor allem die Version mit der sehr komplexen Schneiderhefe fand ich sehr interessant. Deutlich besser als das Original.
Auch interessant war, dass die W-378 das Original "kalt" deutlich abflacht. Die klaut dem Original also Aromen. Nach einer kurzen Anwärmphare mit den Händen kamen die positiven phenolischen Noten der W-378 aber deutlich zum Vorschein und haben die malzigen Triple-Aromen (Geleebanane???) des Originals angenehm unterstützt.
Ich bin angefixt. Trotz der sehr geringen Menge an Fremdhefe (angährender 10ml Starter pro 330 ml ausgegorenem Bier) war die Fremdhefe auch im Blindtest sehr present und hat das Original in beiden Fällen komplett verändert.
Da geht bestimmt noch mehr.

Aktuell habe ich weitere 6 (mit anderen Hefen) gestopfte Biere im Keller und kann den nächsten Bierabend mit den Jungs kaum erwarten.
Bitte probiert diese neue Spielwiese auch mal aus und teilt eure Erfahrungen.
