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Re: Wyeast 2782-PC STARO PRAGUE LAGER

Verfasst: Montag 15. April 2019, 08:19
von xjoex
Beim Abfüllen ist mir gut wahrnehmbar Acedaldehyd aufgefallen, ich hoffe das lagert sich noch aus. Bei mir ists btw auch ein Wiener Lager. :)

Re: Wyeast 2782-PC STARO PRAGUE LAGER

Verfasst: Samstag 4. Mai 2019, 18:01
von ggansde
Moin,
ich habe heute zu Untersuchungszwecken mal gezwickelt. Hatte 13 °P StW. bei 8 °C mit 5 L Starter im Unitank angestellt und sofort auf 12 °C kommen lassen. Die Hefe ist m.E. jetzt kein stürmischer Vergärer verrichtet ihre Arbeit aber konstant. Ich werde daher wohl auch noch längere Zeit auf das Abfüllen warten müssen, denn heute, nach knapp einer Woche bin ich bei 54 % sEVG. Osmosewasser (50:50) hat sich gelohnt die knapp 40 IBU sind jetzt schon kein bisschen kratzig. Diacethyl keine Spur. Daher überlege ich, um die Gärung anzukurbeln, langsam erstmal bis auf 15 °C kommen zu lassen (der obere Grenzwert für die Hefe ist laut WYEAST ja 14.5 °C).
VG, Markus

Re: Wyeast 2782-PC STARO PRAGUE LAGER

Verfasst: Montag 6. Mai 2019, 01:06
von Tozzi
Ich würd sie auf 13˚C lassen. Gib ihr noch eine Woche, das wird.

Re: Wyeast 2782-PC STARO PRAGUE LAGER

Verfasst: Montag 6. Mai 2019, 12:35
von Johnny H
Ich habe hier auch noch einen Nachtrag: die recht hohe Anstellmenge (Starterverhältnis ca. 1:6,5) hat zwar zu einer sehr schnellen Gärung in beiden Fällen geführt, aber ich schmecke jetzt eine leicht unpassende Bittere raus, für die ich keine andere Erklärung habe... das Wasser kann es eigentlich nicht sein, und zu viel Hopfen war es sicherlich auch nicht.

Ich bin trotzdem sehr zufrieden mit den Bieren. Rund sind sie beide, und auch das Mundgefühl ist schön, aber beim nächsten Versuch werde ich doch wieder weniger Anstellhefe nehmen und wieder in Richtung der sonst empfohlenen Anstellmengen gehen (1:8 bis 1:10).

Das Acetaldehyd ist übrigens mittlerweile auch völlig verschwunden. Und beim Diacetyl bin ich auch weiterhin auf der Suche nach dem heiligen Gral...

Re: Wyeast 2782-PC STARO PRAGUE LAGER

Verfasst: Sonntag 12. April 2020, 12:40
von Johnny H
Mal wieder ein Update in diesem Thread. Ich habe im Verlauf des vergangenen Jahres mittlerweile sechs Mal mit dieser Hefe gebraut. In fünf Fällen habe ich einen Starter hochgezogen, im letzten Fall (gärt noch) habe ich eine zwei Tage alte Erntehefe verwendet.

Bei den Starterführungen und Anstellraten gab es insgesamt sehr große Unterschiede (von 1:6,5 zu etwa 1:9), bei der Gärführung ebenfalls, von daher schreibe ich über Gärdauer und -verlauf mal nicht so viel, zumal ich sowieso nicht konstant überwache.

Insgesamt sind aber alle Biere gut bis sehr gut geworden. Gemeinsame Charakteristiken bei allen waren bzw. sind eine weiche, teilweise fast cremige Vollmundigkeit, Betonung der Malznoten, nach Lagerung kein Diacetyl, wenig bis kein Schwefel während der Gärung, keine wahrnehmbaren Fruchtester, höchstens Spuren von höheren Alkoholen und insgesamt sehr runde Biere ohne Kantigkeit. Acetaldehyd im Jungbier ist deutlich, lagert sich aber raus.

Angestellt wurde bei 8-10°C mit Hauptgärung 1-2°C über Anstelltemperatur, zum Schluss dann 12-14°C. Klärung und geschmackliche Abrundung haben teilweise etwas gedauert.

Im einzelnen waren die Biere wie folgt:

Böhmisches Dunkel, U Fleku Klon, 12,4°P, 75% VG
Wiener Lager, 100% Wiener Malz, 13,4°P, 77% VG
Baltic Porter, Schwarzer Winter 19,9°P, 72% VG
Dunkles mit Red Rye Cara und Brown Malt, 13,1°P, 73% VG
Münchner Hell, (95% PiMa, 5% MüMa), 12°P, 76% VG, in Nachgärung
Lager, 100% Maris Otter, 12,1°P, gärt noch

Alle Biere wurden mit unterschiedlichen Dekoktionsvarianten gebraut.

Insgesamt also keine sehr hohen Vergärgrade. Gerade mit einem Hellen bin ich mit anderen Hefestämmen eher in den Bereich 79-80% gekommen, bisher habe ich das aber bei keinem Bier als geschmacklichen Nachteil empfunden, im Gegenteil.

Ich werde den Stamm nach dem letzten Sud vermutlich für einige Zeit zur Ruhe setzen, kann ihn aber für eher weiche, böhmische Bierstile geschmacklich sehr empfehlen (auch wenn das am Ende der HG teilweise vorhandene Diacetyl nicht ins fertige Bier rüberkam).

Ein eher knackiges, hopfenbetontes Bier habe ich nicht damit gebraut, von daher kann ich da nichts dazu sagen.

Re: Wyeast 2782-PC STARO PRAGUE LAGER

Verfasst: Sonntag 12. April 2020, 16:31
von ggansde
Meine böhmischen Lager damit waren wirklich super. Ich habe noch ein Ecoflac von dieser Hefe und werde sie demnächst wieder erwecken.
VG, Markus

Re: Wyeast 2782-PC STARO PRAGUE LAGER

Verfasst: Sonntag 12. April 2020, 16:57
von glassart
ich habe auch gerade ein böhm. Pils und ein U-Fleku damit gemacht.
Die Hefe war vom letzten Pils 2019 in einem Ecoflac und hat sich schön propagieren lassen.

Meine Erfahrungen decken sich mit denen von Jonny > wirklich eine ganz toll Hefe, sehr runde Biere, die Röstaromen betonend, EVG waren bei mir nicht berauschend aber die Biere sind sehr schön trocken.

lg Herbert