Alphasäure-Werte der Ernte 2018
Alphasäure-Werte der Ernte 2018
Hallo zusammen,
aus den Anbaugebieten Hallertau, Tettnang, Spalt, Elbe-Saale und aus den Anbaugebieten in Slowenien, Tschechien und Polen, sind die erntefrischen alpha-Werte publiziert worden.
"Die Arbeitsgruppe Hopfenanalyse (AHA) gibt die durchschnittlichen Alpha-Säurenwerte bekannt, die in erntefrischen Hopfen ermittelt worden sind. Mitglieder der AHA sind die Betriebslabors der deutschen Verarbeitungswerke Hallertauer Hopfenveredelungsgesellschaft Mainburg und Hopfenveredlung St. Johann, HVG Mainburg, LfL Hüll, BLQ Weihenstephan, VLB Berlin, Labor Veritas Zürich, TU Berlin und IHPS Žalec. Diese Werte stellen die Grundlage für etwaige Vertragsanpassungen bei Lieferverträgen mit „Alphaklausel“ für Aromahopfen dar. Die Tabelle enthält die Zuordnung des Sortentyps entsprechend der Einteilung vom IHGC (International Hop Growers‘ Covention) in Aromahopfen (A) und Bitterhopfen (B). Drei Aromahopfen wurden in diesem Jahr neu aufgenommen: Spalt Spalter Seelct sowie für Polen die beiden Sorten Marynka und Sybilla."
Quelle: BRAUWELT 46-47, 2018, S. 1370
Neben den aktuell erntefrischen Werten sind die Alpha-Säurengehalte der letzten Jahre, sowie die aktualisierten 5- und 10-jährigen Durchschnittswerte dargestellt: Quelle: BRAUWELT 46-47, 2018, S. 1370
Im Vergleich zum Vorjahr und zum 5-Jahres-Mittel, tendieren die Alpha-Werte der Ernte 2018 nach unten.
Einige Sorten mussten herbe Verluste hinnehmen, andere konnten sich sogar verbessern. Insgesamte ist die Lage über Sorte und Provenienz eher undurchsichtig. Feststellen lässt sich aber, dass es so manche Aromsorte aus der Hallertau doch deutlich erwischt hat.
Wichtig für eure Einkäufe und Rezepturen:
Die Angaben von oben beziehen sich auf "erntefrischen Hopfen".
Wer Hopfen der Ernte 2018 in den Verarbeitungsformen "Rohhopfen" oder "TYP90" einkauft, muss im Angebotsrahmen mit noch weniger Alpha-Säure wie dargestellt rechnen, da Verarbeitung und zeitlicher Versatz(Lagerung) einen Teil der Alpha-Werte aus "erntefrisch" aufzehrt.
aus den Anbaugebieten Hallertau, Tettnang, Spalt, Elbe-Saale und aus den Anbaugebieten in Slowenien, Tschechien und Polen, sind die erntefrischen alpha-Werte publiziert worden.
"Die Arbeitsgruppe Hopfenanalyse (AHA) gibt die durchschnittlichen Alpha-Säurenwerte bekannt, die in erntefrischen Hopfen ermittelt worden sind. Mitglieder der AHA sind die Betriebslabors der deutschen Verarbeitungswerke Hallertauer Hopfenveredelungsgesellschaft Mainburg und Hopfenveredlung St. Johann, HVG Mainburg, LfL Hüll, BLQ Weihenstephan, VLB Berlin, Labor Veritas Zürich, TU Berlin und IHPS Žalec. Diese Werte stellen die Grundlage für etwaige Vertragsanpassungen bei Lieferverträgen mit „Alphaklausel“ für Aromahopfen dar. Die Tabelle enthält die Zuordnung des Sortentyps entsprechend der Einteilung vom IHGC (International Hop Growers‘ Covention) in Aromahopfen (A) und Bitterhopfen (B). Drei Aromahopfen wurden in diesem Jahr neu aufgenommen: Spalt Spalter Seelct sowie für Polen die beiden Sorten Marynka und Sybilla."
Quelle: BRAUWELT 46-47, 2018, S. 1370
Neben den aktuell erntefrischen Werten sind die Alpha-Säurengehalte der letzten Jahre, sowie die aktualisierten 5- und 10-jährigen Durchschnittswerte dargestellt: Quelle: BRAUWELT 46-47, 2018, S. 1370
Im Vergleich zum Vorjahr und zum 5-Jahres-Mittel, tendieren die Alpha-Werte der Ernte 2018 nach unten.
Einige Sorten mussten herbe Verluste hinnehmen, andere konnten sich sogar verbessern. Insgesamte ist die Lage über Sorte und Provenienz eher undurchsichtig. Feststellen lässt sich aber, dass es so manche Aromsorte aus der Hallertau doch deutlich erwischt hat.
Wichtig für eure Einkäufe und Rezepturen:
Die Angaben von oben beziehen sich auf "erntefrischen Hopfen".
Wer Hopfen der Ernte 2018 in den Verarbeitungsformen "Rohhopfen" oder "TYP90" einkauft, muss im Angebotsrahmen mit noch weniger Alpha-Säure wie dargestellt rechnen, da Verarbeitung und zeitlicher Versatz(Lagerung) einen Teil der Alpha-Werte aus "erntefrisch" aufzehrt.
Gruss
Oli
_____________________________
https://brewrecipedeveloper.de
Brauwasser - bitte hier entlang
Gärschwierigkeiten - bitte hier entlang
Grundlagen Karbonisierung - bitte hier entlang
Rezeptberatung anfragen - bitte hier entlang
Oli
_____________________________
https://brewrecipedeveloper.de
Brauwasser - bitte hier entlang
Gärschwierigkeiten - bitte hier entlang
Grundlagen Karbonisierung - bitte hier entlang
Rezeptberatung anfragen - bitte hier entlang
Re: Alphasäure-Werte der Ernte 2018
Vielen Dank für die Info.
Gibt es vergleichbare Tabellen auch für die Aromaöle des Hopfens, aufgedröselt nach Sorte und Erntejahr ?
Oder kann man vereinfacht annehmen, dass bei einem überdurchschnittlichen Alphawert auch die Aromaöle entsprechend höher ausfallen ?
Grüße
Martin
Gibt es vergleichbare Tabellen auch für die Aromaöle des Hopfens, aufgedröselt nach Sorte und Erntejahr ?
Oder kann man vereinfacht annehmen, dass bei einem überdurchschnittlichen Alphawert auch die Aromaöle entsprechend höher ausfallen ?
Grüße
Martin
Re: Alphasäure-Werte der Ernte 2018
Hallo Martin,
Die "Aromaöl-analytik" ist aufwendig und teuer.
Ich habe wenig Hoffnung, dass "Ölgehalt" jemals als Standard in Bezug zu Sorte/Jahrgang/Provenienz rund um ein Bestellwesen mit veräussert wird. Es ist schon schwierig genug, alleine an verlässliche Alpha-Werte zu gelangen.
Es ist zwar schön, dass man bzgl. Hopfengabe seine Aufmerksamkeit in Richtung Ölgehalt wendet, hilft aber keinem, wenn "Ölgehalt im Rohstoff " nicht mehr als eine Annahme oder eine Schätzung bleibt. "Hopfenölanteil" wird damit zu einer Stücklistenkomponente degradiert, deren Brauwert ich im Chargenbezug nicht kenne - sie wird nutzlos.
On Top kommt:
Das gesamte Hopfen-Kontraktwesen basiert z.Z. auf €/kg-Alpha. Stell dir mal vor, es liefe auf eine Gewichtung in Richtung €/kg-Alpha x %Öl hinaus. "Lieferant/Händler/Veredler" könnte nur verlieren, da sich im Jahrgangsbezug nichts davon garantieren ließe(-> Naturprodukt).
Für den Moment gibt es auf der Veredlungsseite keine Motivation, das Augenmerk in Richtung 'Öl' zu lenken.
Begleitend dazu wird die Braubranche aber mit wissenschaflichen Abhandlungen "kopfstreichlerisch" aus der Ecke "Hopfenöl" bedient, nicht aber mit Zusagen in Richtung Lieferbereitschaft und Qualitäten - so what - es scheitert ja schon am Zugang zu den Ist-Werten rund ums Hopfenöl.
Für den Moment ist der Brauer besser beraten sich auf eine Handbonitierung im Wareneingang zu verlassen, als auf eine veraltete Öl-Gehalt-Angabe, die aus dem Orkus des Internets stammt.
Alpha und Öl
Nein, ein im Jahrgangsbezug geändeter Alphawert nach oben oder unten sagt nichts über eine gleichzeitige Änderung des Ölgehaltes aus.
Leider Nein&Nein.
Die "Aromaöl-analytik" ist aufwendig und teuer.
Ich habe wenig Hoffnung, dass "Ölgehalt" jemals als Standard in Bezug zu Sorte/Jahrgang/Provenienz rund um ein Bestellwesen mit veräussert wird. Es ist schon schwierig genug, alleine an verlässliche Alpha-Werte zu gelangen.
Es ist zwar schön, dass man bzgl. Hopfengabe seine Aufmerksamkeit in Richtung Ölgehalt wendet, hilft aber keinem, wenn "Ölgehalt im Rohstoff " nicht mehr als eine Annahme oder eine Schätzung bleibt. "Hopfenölanteil" wird damit zu einer Stücklistenkomponente degradiert, deren Brauwert ich im Chargenbezug nicht kenne - sie wird nutzlos.
On Top kommt:
Das gesamte Hopfen-Kontraktwesen basiert z.Z. auf €/kg-Alpha. Stell dir mal vor, es liefe auf eine Gewichtung in Richtung €/kg-Alpha x %Öl hinaus. "Lieferant/Händler/Veredler" könnte nur verlieren, da sich im Jahrgangsbezug nichts davon garantieren ließe(-> Naturprodukt).
Für den Moment gibt es auf der Veredlungsseite keine Motivation, das Augenmerk in Richtung 'Öl' zu lenken.
Begleitend dazu wird die Braubranche aber mit wissenschaflichen Abhandlungen "kopfstreichlerisch" aus der Ecke "Hopfenöl" bedient, nicht aber mit Zusagen in Richtung Lieferbereitschaft und Qualitäten - so what - es scheitert ja schon am Zugang zu den Ist-Werten rund ums Hopfenöl.
Für den Moment ist der Brauer besser beraten sich auf eine Handbonitierung im Wareneingang zu verlassen, als auf eine veraltete Öl-Gehalt-Angabe, die aus dem Orkus des Internets stammt.
Alpha und Öl
Nein, ein im Jahrgangsbezug geändeter Alphawert nach oben oder unten sagt nichts über eine gleichzeitige Änderung des Ölgehaltes aus.
Gruss
Oli
_____________________________
https://brewrecipedeveloper.de
Brauwasser - bitte hier entlang
Gärschwierigkeiten - bitte hier entlang
Grundlagen Karbonisierung - bitte hier entlang
Rezeptberatung anfragen - bitte hier entlang
Oli
_____________________________
https://brewrecipedeveloper.de
Brauwasser - bitte hier entlang
Gärschwierigkeiten - bitte hier entlang
Grundlagen Karbonisierung - bitte hier entlang
Rezeptberatung anfragen - bitte hier entlang
Re: Alphasäure-Werte der Ernte 2018
Schon erstaunlich, wie groß die Bandbreite bei manchen Sorten ist: Hallertauer z.B. Zwischen 2,7 und 5%. Wenn man also auf den Wert vom Vorjahr setzt oder der Händler seine Aufkleber nicht aktualisiert, hat man möglicher Weise das Doppelte oder nur die Hälte des Nötigen im Bier
Gruß vom Berliner
Re: Alphasäure-Werte der Ernte 2018
Simcoe mit 27% Alpha hab ich wirklich noch nie gesehen.
Stefan
- Ladeberger
- Moderator
- Beiträge: 7293
- Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29
Re: Alphasäure-Werte der Ernte 2018
Cryohops werden analog den hier bekannteren Pellets "Typ 45" hergestellt. Daher auch die hohen Gehalte an Alphasäure.
Gruß
Andy
Gruß
Andy
Re: Alphasäure-Werte der Ernte 2018
Die haben mir das anders erklärt:
Der Hopfen wird gefroren, unter CO2-Atmosphäre zerkleinert und gereinigt. Dann pelletiert. Die Partikel sind wohl kleiner als bei normalen Pellets. Der Mitarbeiter am Stand meinte, dass Sie ca. 40% entfernen; es wären dann also eher "Typ60-Pellets". Die sind auch sehr weich und zerfallen in der Würze/im Bier quasi sofort.
Sorry für OT
Der Hopfen wird gefroren, unter CO2-Atmosphäre zerkleinert und gereinigt. Dann pelletiert. Die Partikel sind wohl kleiner als bei normalen Pellets. Der Mitarbeiter am Stand meinte, dass Sie ca. 40% entfernen; es wären dann also eher "Typ60-Pellets". Die sind auch sehr weich und zerfallen in der Würze/im Bier quasi sofort.
Sorry für OT
Re: Alphasäure-Werte der Ernte 2018
Ups, da hab ich nicht aufgepasst, das sind ja gar keine normalen Pellets.
Sorry für das Missverständnis und wegen OT.
Stefan
Sorry für das Missverständnis und wegen OT.
Stefan
Re: Alphasäure-Werte der Ernte 2018
Nichts passiert bezüglich:
Nicht ganz ohne Grund findet sich im Eingangspost formuliert:
Nicht ganz ohne Grund findet sich im Eingangspost formuliert:
Gruss
Oli
_____________________________
https://brewrecipedeveloper.de
Brauwasser - bitte hier entlang
Gärschwierigkeiten - bitte hier entlang
Grundlagen Karbonisierung - bitte hier entlang
Rezeptberatung anfragen - bitte hier entlang
Oli
_____________________________
https://brewrecipedeveloper.de
Brauwasser - bitte hier entlang
Gärschwierigkeiten - bitte hier entlang
Grundlagen Karbonisierung - bitte hier entlang
Rezeptberatung anfragen - bitte hier entlang
Re: Alphasäure-Werte der Ernte 2018
In der "Szene", die ich mal nur bedingt der "Braubranche" zuordne werden Ölzusammensetzung und auch ganz entscheidend, flüchtige Thiole, immer wichtiger. Gerade bei den flüchtigen Thiolen sind die Schwellenwerte extrem gering. Der Unterschied zwischen Johannisbeere, Grapefruit, Stachelbeere und Katzenpisse ist weniger als das Millifotz eines Millifotz...Für den Moment gibt es auf der Veredlungsseite keine Motivation, das Augenmerk in Richtung 'Öl' zu lenken.
Begleitend dazu wird die Braubranche aber mit wissenschaflichen Abhandlungen "kopfstreichlerisch" aus der Ecke "Hopfenöl" bedient, nicht aber mit Zusagen in Richtung Lieferbereitschaft und Qualitäten - so what - es scheitert ja schon am Zugang zu den Ist-Werten rund ums Hopfenöl.
Ein must have für die Craftbrauer die die Gier der LOHAS und PARKOS nach Geschmäckern bedienen muss und ein Graus für die Analytiker...
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Re: Alphasäure-Werte der Ernte 2018
Korrekt. Es bleibt aber fraglich, wo "Craftbrauer" die Angaben für "Millifotz im Rohstoff" her bekommt. Ich denke jeder kennt die Antwort.flying hat geschrieben: ↑Montag 19. November 2018, 18:09In der "Szene", die ich mal nur bedingt der "Braubranche" zuordne werden Ölzusammensetzung und auch ganz entscheidend, flüchtige Thiole, immer wichtiger. Gerade bei den flüchtigen Thiolen sind die Schwellenwerte extrem gering. Der Unterschied zwischen Johannisbeere, Grapefruit, Stachelbeere und Katzenpisse ist weniger als das Millifotz eines Millifotz...Für den Moment gibt es auf der Veredlungsseite keine Motivation, das Augenmerk in Richtung 'Öl' zu lenken....
Ein must have für die Craftbrauer die die Gier der LOHAS und PARKOS nach Geschmäckern bedienen muss und ein Graus für die Analytiker...
Sie wird geträumt und wenn das nicht reicht, wird eben philosophiert - klassisches Blendertum - chi-chi par excellence.
Apropos Thiole:
Sie im Heißbereich "unter Kontrolle" zu halten mag gelingen, sie im Kaltbereich über "Haltbarkeit" zu lenken, gestaltet sich wesentlich schwieriger.
Mal sehen, wohin das führt, dieses Wünschen und Bedienen von LOHAS und PARKOS. In einem ersten Gedankengang, lässt sich wenig Gutes vermuten.
Gruss
Oli
_____________________________
https://brewrecipedeveloper.de
Brauwasser - bitte hier entlang
Gärschwierigkeiten - bitte hier entlang
Grundlagen Karbonisierung - bitte hier entlang
Rezeptberatung anfragen - bitte hier entlang
Oli
_____________________________
https://brewrecipedeveloper.de
Brauwasser - bitte hier entlang
Gärschwierigkeiten - bitte hier entlang
Grundlagen Karbonisierung - bitte hier entlang
Rezeptberatung anfragen - bitte hier entlang