Geschlossene Gärung

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Steffen
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Geschlossene Gärung

#1

Beitrag von Steffen »

Hallo inss Fprum
Wie macht Ihr das bei gechlossener Gärung: Verschliesst Ihr gleich den Behälter nach dem Anstellen der Hefe, oder wartet Ihr bis die Gärung angekommen ist?
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Ladeberger
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Re: Geschlossene Gärung

#2

Beitrag von Ladeberger »

Was verstehst du unter geschlossener Gärung? Ich kann mir gerade nicht so recht vorstellen, dass es dasselbe ist wie ich, denn dann erübrigt sich die Frage.

Gruß
Andy
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dingenz
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Re: Geschlossene Gärung

#3

Beitrag von dingenz »

Ich verschließe das Fass - nach dem Anstellen der Hefe und einer 15 Minütigen Belüftung - mit einem Deckel in dem ein Gärspund steckt, welcher wiederum mit abgekochtem Wasser gefüllt ist. Warum auch nicht.
Was begründet die Frage denn? Hast du irgendeine Befürchtung?
Viele Grüße
dingenz

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tauroplu
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Re: Geschlossene Gärung

#4

Beitrag von tauroplu »

Hi, ich verschließe nach Hefezugabe direkt dicht und warte aufs Blubbern.
Beste Grüße
Michael

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ggansde
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Re: Geschlossene Gärung

#5

Beitrag von ggansde »

Es stört zwar nicht, ist aber ein überflüssiger Schritt (und wir wollen ja auch noch Zeit für die schönen Dinge des Lebens haben): Das Wasser aus der Leitung muss nicht abgekocht werden. Im Gärspund ist es nach kürzester Zeit wieder wie vorher (bzw. noch keimbelasteter).
VG, Markus
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Steffen
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Re: Geschlossene Gärung

#6

Beitrag von Steffen »

Danke für die schnellen Antworten
Unter verschlossen verstehe ich : Deckel mit Gärspund auf das Fass. Die Frage ziehlt auf die Sauerstoffversorgung der Hefe nach dem Anstellen.
Es wird beschrieben das man die Würze auch mit Aqurienpumpen belüftet. Wenn der Gärspund drauf ist kommt ja kein neuer Sauerstoff mehr drann.
Ich benutze die Flüssighefen von White Labs und es kommt immer etwas Panik auf, weil die sich ganz schön viel Zeit nehmen zum Ankommen.
Also dachte ich mir: Ich warte bis die Hefe ankommt und verschliesse das Gärfass erst dann.
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tauroplu
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Re: Geschlossene Gärung

#7

Beitrag von tauroplu »

Die Würze ist ja bereits für einen bestimmten Zeitraum belüftet und es hat sich ein entsprechender Anteil an Sauerstoff gelöst, der der Hefe dann zur Verfügung steht. Zudem gibt es ja noch einen Luftraum über der Flüssigkeit. Das alles reicht völlig aus, um ein gutes Vermehren der Hefen zu gewährleisten.
Beste Grüße
Michael

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Boludo
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Re: Geschlossene Gärung

#8

Beitrag von Boludo »

Wenn Die Hefe so lange zum Ankommen braucht wäre eventuell ein Starter angebracht.

Stefan
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Brauturm
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Re: Geschlossene Gärung

#9

Beitrag von Brauturm »

Die Würze belüften halte ich auch für überflüssig.Die Hefe wird mit erkalteter Würze vermischt und 5 oder 6mal in eine anderes Glas umgeschüttet, das haut immer hin, ich habe noch nie ein Problem bei 100l Würze gehabt.Ich habe auch keinen Gärspund ,der Topfdeckel liegt lose auf.
Der Rossberger
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Re: Geschlossene Gärung

#10

Beitrag von Der Rossberger »

Moin,

vom Anstellen der Würze bis zum Ankommen der Gärung ist, wie gesagt, genug Sauerstoff im Totraum des Gärbehälters, der sich noch in Lösung begeben kann. Der Sauerstoff wird ja erst mit beginnender Gärung durch das entstehende CO2 verdrängt. Und mit beginnender Gärung sinkt dann auch der Sauerstoffbedarf der Hefe, Du gewinnst daher nichts, wenn Du den Deckel ablässt.
Eine andere Sache ist die komplett offene Vergärung; hierbei kann die obenschwimmende Hefe noch während der Gärung Sauerstoff aufnehmen, aber das habe ich im Hobbybereich noch nicht gesehen. Aufgrund der Geometrie der gängigen Schraubdeckelfässer funktioniert dies darin aber nicht, dafür braucht man schon einen entsprechend hoch gefüllten Topf, damit der Kräusen auch an die Luft kommt.
Ich tät das gerne auch mal probieren, halte aber die Umgebung in meinem Keller für ungeeignet, da zu staubig.

WhiteLabs Hefen direkt aus der Phiole brauchen auch bei mir ewig. Entnimm eine (teil-)menge und mach einen Starter, auch für nur 20 Liter, dann klappt das deutlich schneller.

VG Oliver
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Boludo
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Re: Geschlossene Gärung

#11

Beitrag von Boludo »

Brauturm hat geschrieben:Die Würze belüften halte ich auch für überflüssig.Die Hefe wird mit erkalteter Würze vermischt und 5 oder 6mal in eine anderes Glas umgeschüttet, das haut immer hin, ich habe noch nie ein Problem bei 100l Würze gehabt.Ich habe auch keinen Gärspund ,der Topfdeckel liegt lose auf.
Also man kann die Sauerstoffkonzentration nach dem Belüften messen. Und es gibt große Unterschiede ob man richtig belüftet oder nur hin und her kippt. Und ja, die Hefe braucht den Sauerstoff um sich zu vermehren, Belüften ist nicht überflüssig.
Nur bei einer guten Trockenhefe kann man drauf verzichten da sie schon alles zur Vermehrung mitbringt.

Auf den Sauerstoff, der aus dem Kopfraum vor der Gärung in die Würze diffundiert würde ich mich auch nicht verlassen, das sind nur Spuren.
Man kann natürlich einiges mit der entsprechenden Menge Hefe kompensieren, aber wenn das alles so easy wäre würde man sich das in den Brauereien auch sparen.

Stefan
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