Die Debatte eröffnet ich gern.______________________________________________________________
W128 - Lager, Steam Beer, Märzen, helle Böcke, Doppelböcke
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Die W128 produziert auch bei erhöhten Gärtemperaturen runde und weiche Biere. Erhöhte Gärtemperaturen führen nur zu einer geringen Erhöhung an Acetaldehyd und der höheren Alkohole. Die Stabilität gegenüber Autolyse ist auch bei höheren Nachgärtemperaturen als gut zu bewerten.
- normale Bildung von höheren Alkoholen
- gute Produktion von Estern, Aroma-Profil vergleichbar mit W34/70.
- Gutes bis optimales Bruchbildungsvermögen
- Sehr gute Diacetyl Reduktion
- normaler bis hoher AV° (ca. 78 - 80%)
Empfohlene Gärtemperatur: 11 - 14°C (10 – 18°C)
Info von Uli:
Die W128 ist eine "untergärige Survival Hefe". Kommt mit Problemschüttungen bestens klar (z.B. mit extrem hohem Rohfruchtanteil), ist sehr alkoholtolerant und stellt wenig Ansprüche an die Temperaturführung. (Zitat: "Hat nen IQ von 5. Daher keine Überraschungen bei den Gärnebenprodukten erwarten. Frisst nur!").
Gären: Nach Lust und Laune von 8°C bis 30°C ist alles drin.
(Ich freu mich auf die Debatten "UG bei Raumtemperatur". )
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Ich habe eine klassische Pils Anstellwürze dreigeteilt und getrennt vergoren.
Teil 1 und 2 mit der W34/70 und der W128 nach allen Regeln der untergärigen Braukunst kalt vergoren.
Bei Teil 3 habe ich die W128 bei 17°C angestellt, auf 18°C kommen lassen und ab 50% SVG bei Raumtemperatur (20-22°C) frei gären gelassen. Die Hefe der "W128 Biere" stammt aus dem gleichen Starter. 1:1 verteilt auf beide gleich vollen Gäreimer.
Die beiden Biere mit der W128 haben wir heute erstmals probiert. Mit dabei mein besseres Sensorikorgan "Marc". :-)
Vor der parallelen Verkostung war ihm nicht bekannt, welchen Bierstil er verkostet und warum er zwei Biere im A-B Vergleich bewerten soll. Ich kannte die beiden W128 Biere selbst auch nur von der Jungbierverkostung ohne CO2.
Das Pils mit der W34/70 ist nett, spielt hier aber keine Rolle. Nur so viel ... es war nicht das neutralste Bier am Start und daher per se nicht das beste Pils. Geringfügig fruchtiger als beide W128 Biere.
Die W128 Biere waren beide nahezu gleich. Marc sagt "PIls". Fand ich auch.
Keine wahrnehmbaren Ester, keine wahrnehmbaren höheren Alkohole. Astreines Pils und beide Versionen kaum voneinander zu unterscheiden.
Nach der Auflösung - "Ein davon ist warm vergoren, welches?" - fiel Marcs Tipp auf das kalt Vergorene . Und der Typ hat echt was drauf, wenn es im Bieraromen geht. Ich hätte das auch getippt.
Ich wusste natürlich welches Bier kalt vergoren war und habe in dem "kalten" geringfügig mehr Diacetly wiedergefunden.
Uli hat Recht. Die W128 ist echt zu doof zum "estern". Irre Hefe. IQ von 5 finde ich gut.
Das verleitet mich zu neuen Projekten. Was macht die Hefe bei 25 oder 30°C? Auch geiles Pils?
Am 22. schleppe ich das Bier mit zu einer Hobbybrauerrunde zu Sura. Ich bin gespannt wer von den Anwesenden richtig tippt.
To be continued .....
Ich freue mich auch auf eure Versuche