Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

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DevilsHole82
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Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#1

Beitrag von DevilsHole82 »

Guten Morgen Braukollegen,

dieser Thread dient dem Erfahrungsaustausch zur Hefe "W 120 - Münchener Dunkel" aus der Hefebank Weihenstephan.

Bekannte Infos von Ulrich Peise und aus dem Braumagazin:
- originale Münchener/Bayrisch Dunkel Hefe
- betont Malzkörper
- rundet Malzkörper ab
- ganz leichter Schwefel
- sVG ~75%
Gebraut wurde bei mir kein Münchener Dunkel, sondern ein Wiener Lager mit folgenden Zieldaten:

Menge: 30 L
Stammwürze: 12°P
Bittere: 26 IBU

Schüttung:
97% Wiener Malz
3% Melanoidinmalz

Maischen:
57°C / 10 Min.; 63°C / 40 Min.; 68°C / 10 Min.; 72°C / 20 Min.

Hopfenkochen (70 Min):
40% Magnum / 70 Min.
20% Saazer / 10 Min.
40% Saazer / Whirlpool

+ Hefenahrung + Irish Moss

Hefemanagement:
40 ml Starter aus der Hefebank in vier Schritten auf 2,5 L propagiert. Leider war der Starter schon etwas älter (April 2018), so dass die Anstellkonzentration nicht optimal war. Gäraktivität im Erlenmeyer war allerdings deutlich sichtbar.

Gären:
Angestellt wurden dann 31 L mit 12,6°P bei 9°C. (Fürs erste mal Brauen auf der neuen Anlage eine ordentliche SHA :Bigsmile )
Nach ca. 24-36 h war Gäraktivität durch Überweisen sichtbar, so dass ich die Temperatur langsam auf 10°C hab kommen lassen. Anschließend bei 12°C bis 50% Extraktabbau weiter gegoren. Ab dann zum Diacetylabbau langsam auf 16°C kommen lassen.

Schnellvergärprobe ergab einen zu erwartenden Es=2%, was einen sEVG=84% ergibt. Das finde ich schon ordentlich für eine eigentlich niedriger vergärende Hefe.

Zum Ende wird die W 120 dann eine Schnarchnase. Ab Tag 10 war eine deutliche Verlangsamung der Gärung bemerkbar, was sich auch mit dem Bericht aus dem Braumagazin (Abschnitt Gärverlauf)deckt. Heute an Tag 13 messe ich einen Es=4,5% (sVG=64,3%). Da geht also noch was. Beziehungsweise, da muss noch was gehen :Wink

Immerhin schmeckt und riecht die Spindelprobe schon sehr vielversprechend. Ich bin gespannt.

Wie sind Eure Erfahrungen bisher?
Wie lange dauerte Eure Gärung?
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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CastleBravo
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#2

Beitrag von CastleBravo »

Ich habe ein Münchner Dunkel damit gebraut. Was mir aufgefallen ist, ist dass die Hefe stark ausfällt und stark verklumpt. Schon beim Starter war es nicht so leicht die Hefe nach dem Dekantieren aus dem Becherglas zu befördern. Das sorgt dann auch dafür, dass die Gärung recht lange dauert.
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bieratenschreck
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#3

Beitrag von bieratenschreck »

Ich habe die W120 (die Erstlieferung im Petling war direkt von Ulrich Peise) schon mehrfach verwendet. Immer im direkten Vergleich mit der W34/70. Ich habe dazu den Ausschlag von 40 Litern auf zwei Gärbehälter aufgeteilt, die in einen gemeinsamen Kühlschrank kommen (Split-Batch). In der Würze mit der W120 hatte ich zur Kontrolle die iSpindel. Die geschmacklichen Ergebnisse für Fränkisches Braunbier und vor allem Münchner Dunkel waren durchwegs bei der W120 besser, wobei ich einschränken muss, dass ich die W34/70 als Trockenhefe genommen habe, was ja ein deutlicher Unterschied zur frischen Hefe aus Weihenstephan sein soll.
Die W120 päpple ich immer selber aus NaCl-Hefebanking hoch, kontrolliere unregelmäßig die Zellzahlen unter dem Mikroskop. Mir ist noch nichts aufgefallen, dass die W120 langsamer als die W34/70 ist. Kann ich aber auch nicht mit letzter Sicherheit sagen, weil ich nur eine iSpindel habe.
In zweiter Führung schnurren jedenfalls beide Hefen deutlich schneller ab, da bin ich normalerweise nach 10 Tagen durch.

Start für die Hefen ist jedoch immer bei 8 Grad Würzetemperatur bis ca. 1/3 Extraktabbau (ca. 3 Tage), dann auf 10 Grad hoch bis Endvergärung.

Das Verklumpungsproblem ist mir bekannt, hatte ich auch schon mal. In einem Podcast mit einem Hefeexperten habe ich mitbekommen, dass sich die Klumpen lösen, wenn der ph-Wert reduziert wird, also ein Säurebildner zugegeben wird. Das habe ich aber noch nicht ausprobiert.
Gruß
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#4

Beitrag von JackFrost »

Hallo,

Ich hab auch gerade ein Münchner Dunkel mit der W120 gerbraut.

Ich hatte eine Stammwürze von 12 °C und bin nun nach 4 Tagen auf 6,7 °P gefallen.
Da ich nicht unter 24 °C Temperatur vor dem Anstellen gekommen bin, hab ich 1/4 der Hefesupension ( ~900 ml )
Bei 24 °C zugegeben und den Rest bei 9 °C nach 16h im Kühlschrank.
Die Temperatur war bis heute früh auf ~10 °C und ich hab sie nun auf 13 °C angehoben.

Gruß JackFrost
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#5

Beitrag von DevilsHole82 »

Mein Wiener Lager mit der W-120 ist fertig:
20190811_171403.jpg
Was soll ich sagen? Ich bin begeistert :Bigsmile
Die Hefe hat zwar gegen Ende etwas langsamer gearbeitet, aber nach drei Wochen Hauptgärung ist sie bei einem Restextrakt von 2% gelandet. Jetzt nach insgesamt 5 Wochen Reife ist sie geschmacklich um einiges runder als die W34/70.

Klare Empfehlung, auch für Wiener Lager.
Gruß, Daniel

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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#6

Beitrag von bieratenschreck »

Das Verklumpungsproblem ist mir bekannt, hatte ich auch schon mal. In einem Podcast mit einem Hefeexperten habe ich mitbekommen, dass sich die Klumpen lösen, wenn der ph-Wert reduziert wird, also ein Säurebildner zugegeben wird. Das habe ich aber noch nicht ausprobiert.
Jetzt hatte ich mal wieder das Problem, dass die W120-Hefe klumpt. Während dem Rühren auf dem Magnetrührer sieht man flockige helle Hefebatzen vorbeischweben. Wenn man den Rührer abschaltet, setzt sich sehr schnell ein heller, flockiger Bodensatz. Unter dem Mikroskop sind das Haufen mit locker hundert Zellen. Bei einem Viabilitätstest mit Methylenblau habe ich gesehen, dass sich die Zellen in den Kernbereichen der Klumpen scheinbar deutlich mehr verfärben (weil sie tot sind?) als freie Zellen.
Ich habe für eine Zellzählung 1 ml Starterwürze aus einem laufenden Propagationsprozess entnommen und bis auf 1:100 verdünnt. Auf 10 ml dieser Verdünnung habe ich vier Tropfen Zitronensäure aus einer "Plastikzitrone" gegeben, gut gemischt und eine Stunde stehen gelassen. Unter dem Mikroskop konnte man sehen, dass die Klumpen sich fast ganz aufgelöst hatten.
Für mich stellen sich jetzt für die W120 die folgenden Fragen:
- lebt die Hefe nach dieser Säurebehandlung noch? (finde ich mit Methylenblau selber raus)
- kann die Vermehrungsrate und Gesundheit der Hefe durch Ph-Wert-Senkung erhöht werden
- ist es sinnvoll, den Ph-Wert durch Zugabe von Säurebildnern zu senken, wenn ja
- gibt es eine praktische Lösung zur Ph-Wert-Senkung im Hobbymaßstab, die auch noch keimarm ist
Hat jemand von Euch hier schon Erfahrungen sammeln können?

Vielleicht ist der Grund für die Klumpenbildung auch hier zu suchen:
Die Würze der laufenden Propagation wurde mit folgendem Rezept erstellt:
0,91 Liter Wasser, 80 g Muntons Trockenmalzextrakt hell, 10 g Haushaltszucker, 0,1 g Wyeast Nutrition, 1 Tl Olivenöl

Bei Propagationswürze, die ich aus Malz gewonnen habe, habe ich bisher zwar auch schon W120-Klumpenbildung beobachtet, jedoch nicht so ausgeprägt und auch nur manchmal. Bei anderen Hefen habe ich diesen Effekt noch nicht beobachtet.
Gruß
Christian
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#7

Beitrag von DevilsHole82 »

Ergänzend zu Deinen Fragen würde mich hauptsächlich interessieren, wie weit der pH gesenkt werden muss und vor allem, ob man das geschmacklich merkt.
Gruß, Daniel

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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#8

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Lüers und Geys haben 1922 zumindest noch keinen Bezug zum pH Wert hergestellt und die Bruchbildung - die bei Bruchhefen völlig normal ist - rein auf, im Gärungverlauf unterschiedlich starke, Ladungsunterschiede zwischen Zellkern und Zytoplasma zurückgeführt.
Hier zu lesen:
https://link.springer.com/article/10.1007/BF01423306
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#9

Beitrag von DevilsHole82 »

Aktuell habe ich ein Wiener Lager Brooklyn Style in der Hauptgärung. Ich muss sagen, dass diese Hefe wirklich die Nerven strapaziert. Nach nun 15 Tagen ist sie von anfänglich 12,6°P runter auf noch Es=5,5%. Das sollte definitiv nicht das Ende der Fahnenstange sein. Die Schnellgärprobe hat nach ner Woche nur Es=2% gezeigt. Ich hoffe mal, dass sie nicht eingeschlafen ist.
Diesmal stelle ich aber auch das erwähnte Verklumpungsproblem fest. Es sieht aber meiner Meinung nach nicht nach Klumpen aus, sondern eher wie kleine Kieselsteine. In der Art wie Aquariumkies. Echt seltsam.
Gruß, Daniel

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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#10

Beitrag von bieratenschreck »

Sehr interessant! Würde ich gerne mal sehen. Könntest Du ein Foto machen?
Schnellvergärprobe über zwei Wochen.. das finde ich auch viel zu lange.
Gruß
Christian
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DevilsHole82
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#11

Beitrag von DevilsHole82 »

Wollte eigentlich Bilder machen, hab es aber vergessen und schon geerntet :Ahh
Die Schnellgärprobe war nur eine Woche.
Gruß, Daniel

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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#12

Beitrag von bieratenschreck »

Okay, ist nicht schlimm. Der Erkenntnisgewinn wäre ohnehin vermutlich nicht soo groß gewesen. Trotzdem danke!
Gruß
Christian
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Archie
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#13

Beitrag von Archie »

Hallo,

ich habe mit der W120 ein Münchner Dunkel nach dem Rezept aus dem Braumagazin gebraut. 20 ml der Hefe kamen direkt aus dem Petling aus der Hefebank in die Starterwürze, der Rest auf NaCl. Der Starter wurde problemlos auf 2,2 Liter propagiert. Anschließend wurde er auf 8°C herunter gekühlt und kam dann in die Würze.
Erste vorsichtige Zeichen der beginnden Hauptgährung bei 9,5°C bemerkte ich nach ca.1,5 Tagen. Nach 50% Vergärung erhöhte ich die Temperatur schrittweise auf 11,5°C. Die Gärung war schwerfällig und sie zog sich ungefähr vier Wochen hin.
Leider hatte ich nur einen sEVG von 69%, dafür blieb die Hefe beim Umschlauchen, ohne Coldcrash, komplett am Boden.

Das Geschmacksergebnis und -erlebnis waren hervorragend!!!

Gruß
El
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#14

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Mein Dunkles mit der W120 hatte 77% AVG, mit Dekoktion nach Moritz.
Ab 50% EVG habe ich die Temperatur von 10°C alle 12 Stunden um 0,5K angehoben, um die Hefe etwas mehr in Schwebe zu halten. Bei 14,5°C dann ausgären lassen und Diacetylrast.
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Viele Grüße
Jens
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#15

Beitrag von SchlatzPopatz »

Ich habe auch ein Dunkles mit Dekoktion gemacht. Hatte den Starter auf 4 Liter gemacht für einen 30-Liter-Sud. Habe etwas mehr gemacht, da ich die Hefe im Starter hab absetzen lassen und dann den Überstand abgegossen habe. Hefe war schon nach <24h aktiv. Der Restextrakt hat sich bereits nach 10 Tagen nicht mehr verändert.
Stammwürze war 12,6°P, Restextrakt 3,4°P -> sEVG 73%
Gestartet bin ich mit 8°C, nach drei Tagen war ich aber schon bei 12°C. Das war so nicht gewollt, aber meine Umwälzpumpe versagte zwischendurch und so stieg die Temperatur auf 12°C, ich hatte es dann bemerkt und habe dann die Solltemperatur auch auf 12°C gestellt. Am Samstag habe ich es abgefüllt, geschmacklich war es erstmal ok, kein Fehlgeschmack. Mehr kann man dann wohl erst nach mindestens vier Wochen sagen.
Das ist bereits mein zweiter Sud mit der W-120, der erste war auch ein Dunkles, aber ohne Dekoktion. Das war schon sehr lecker. Ich habe das Rezept aber noch nie mit einer anderen Hefe gemacht, insofern habe ich da keinen Vergleich.
Gruß aus Dresden
:Drink
Markus
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#16

Beitrag von DevilsHole82 »

Also braucht diese Hefe definitiv eine hohe Anstellmenge. Heute nach 21 Tagen bin ich immer noch bei Es=3,5% und damit noch 1,5% hinter meiner Schnellvergärprobe. Nächstes Mal gehe ich für 30 L Würze auf 5 L Starter.
Gruß, Daniel

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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#17

Beitrag von chaos-black »

Danke für den Tip. Meine W120 vermehre ich gerade im zweiten Schritt auf 600ml. Also besser den dritten (und letzten) Schritt groß ansetzen.

Beste Grüße,
Alex
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#18

Beitrag von brauflo »

Dieser Thread ist mal wieder super!

Demnächst möchte ich ebenfalls das Münchner Dunkel damit anstellen und mit dem aktuellen (W34/70) vergleichen.
Dann werde ich auch den letzten Propagationsschritt entsprechend anpassen und großzügig pitchen.

Viele Grüße

Florian
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... wollte ich immer schon mal machen...


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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#19

Beitrag von Freibier28 »

Hallo miteinander.
Ich würde gerne in nächster Zeit ein dunkles/dunkler Bock brauen.
Könnte mir jemand die W120 zukommen lassen? Natürlich gegen Bezahlung.
Ich propagiere meine Hefen immer aus Nacl auf dem Magnetrührer. Mit anderen Sachen wie Agar kenne ich mich nicht aus.
Wäre nett wenn mir jemand sowas zukommen lassen würde.
Danke schon mal
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#20

Beitrag von chaos-black »

Falls du in Berlin bist: Meine steht gerade am Anfang der Gärung und ich könnte dir in ein oder zwei Wochen Hefe abziehen und dir mitgeben.

Beste Grüße,
Alex
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#21

Beitrag von JackFrost »

Ich müsste noch ein leeres Hefe Röhrchen haben.
Wenn du nicht in Berlin bist und die Hefe von chaos-black direkt holen kannst.
Könnte ich dir etwas ansetzen und ausgähren lassen, wird aber noch dauern.
Ich brauch erstmal wieder Spritzen und Kanülen

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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#22

Beitrag von chaos-black »

...für was für Bierstile (außer Münchner Dunkel) eignet sich die W120 denn noch sehr gut? Ich denke mal mein Münchner Dunkel ist bald durch, und dann könnte ich direkt das nächste anstellen...
Gibt es z.B. schon Erfahrungen mit Wiener Lager z.B? Oder Märzen? Oder ganz verrückt: mit einem Pils? Würde mich mal interessieren :)

Beste Grüße,
Alex
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#23

Beitrag von bwanapombe »

Keine Erfahrungen, aber sie ist bekannt dafür in malzbetonten Bieren gute Ergebnisse abzuliefern. Märzen läge danach näher als Pils.

Ich selbst hatte sie tatsächlich nur für Dunkel im Einsatz. In Post #5 gab es aber auch schon eine Empfehlung für Wiener Lager.

Dirk
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#24

Beitrag von brauflo »

Ich dachte in zweiter Führung an einen schönen Maibock...
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... wollte ich immer schon mal machen...


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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#25

Beitrag von chaos-black »

Danke! Ich werd wohl ein Wiener Lager brauen :)

...das wollte ich nämlich immer schon mal machen :)
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#26

Beitrag von brauflo »

Da mach ich mit...
und wir tauschen Münchner und Wiener aus...

... wollte ich auch immer sch....

:Wink
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... wollte ich immer schon mal machen...


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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#27

Beitrag von monsti88 »

chaos-black hat geschrieben: Mittwoch 29. April 2020, 15:02 ...für was für Bierstile (außer Münchner Dunkel) eignet sich die W120 denn noch sehr gut?
Ich habe damit in zweiter Führung das 7-Korn Landbier von Alt-Phex Bernd gebraut. Das war bisher eins meiner leckersten Biere!

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... iff=7-korn

Bei mir ist die W120 gerade in den letzten Zügen mit dem Münchner Dunkel. Wenn das fertig ist, kommt da auch wieder das Landbier drauf.
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#28

Beitrag von rakader »

chaos-black hat geschrieben: Mittwoch 29. April 2020, 15:02 ...für was für Bierstile (außer Münchner Dunkel) eignet sich die W120 denn noch sehr gut? Ich denke mal mein Münchner Dunkel ist bald durch, und dann könnte ich direkt das nächste anstellen...
Gibt es z.B. schon Erfahrungen mit Wiener Lager z.B? Oder Märzen? Oder ganz verrückt: mit einem Pils? Würde mich mal interessieren :)

Beste Grüße,
Alex
Wir machen kommenden Sabat damit ein Czech Dark Lager - BJCP 3D.

Grüße
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#29

Beitrag von DevilsHole82 »

Hallo Radulph,

wie wurde denn Euer Czech Dark Lager? Welche Erfahrung mit der W-120 kannst Du mit uns teilen?
Gruß, Daniel

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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#30

Beitrag von Colindo »

Das wird dieses Rezept auf seinem Blog sein: https://stubbyhobbs.de/portfolio-items/little-willy/
Ein paar Worte zum Geschmack stehen auch dabei.
Auf Youtube: The British Pint
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#31

Beitrag von DevilsHole82 »

Mich würde mehr das Verhalten der Hefe während seiner Gärführung interessieren.

Aktuell habe ich eine Art Amber Lager in der Gärung. Angestellt wurden 35 L mit einem 5 L Starter bei 12°P. Die Gärung kam bei 9°C zügig an (<12h). Wie gewohnt nach 48 h langsam auf 12°C kommen lassen und nach 7 Tagen auf 14°C erhöht. Trotzdem zieht sich die Gärung mal wieder hin. Mittlerweile Tag 18. Irgendwas scheint die Hefe bei mir nicht zu mögen. Keine andere zickt so rum.
Gruß, Daniel

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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#32

Beitrag von jbrand »

Hallo Daniel,

die W120 ist tatsächlich eine Diva, richtig behandelt macht sie tolle Biere, sie kann einem aber auch graue Haare bereiten :Smile Trotzdem ist sie meine Lieblingshefe für malzbetonte Biere, deshalb gebe ich hier mal meine Erfahrungen weiter.

Anstellen tue ich immer bei ca. 9 Grad und lasse dann die Temperatur bis auf 10 Grad kommen. Bei dieser Temperatur bleibe ich dann bis zu einem VG von ca. 50 %. Das ist im Normalfall so nach 3 bis 4 Tagen soweit. Ab jetzt erhöhe ich die Temperatur jeden Tag um 1 Grad bis auf 15 Grad und lasse damit dann ausgären. Das Gros der Gärung ist damit nach 8 bis 9 Tagen durch. Und die restlichen 5 % brauchen dann nochmal so lange :puzz

Das hat mich am Anfang auch irritiert, mittlerweile nehme ich das einfach so hin, es funktioniert ja.

Was mir aber aufgefallen ist, wenn man den Zeitpunkt zum Erhöhen der Temperatur verpasst, dann kann es schnell passieren, dass die Gärung einschläft und dann nur sehr langsam wieder anspringt. Ich vermute, das liegt daran, dass die Hefe extrem gut sedimentiert und sich dann einfach wie ein Brett unten schlafen legt.

Abgefüllt wird bei mir normalerweise nach 3 Wochen, das Bier ist dann bereits absolut klar. Einen negativen Effekt der langen Gärdauer habe ich bislang noch nicht festgestellt, außer, dass es am Anfang die Nerven strapaziert :Smile
Viele Grüße

Jens
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Barney Gumble
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#33

Beitrag von Barney Gumble »

Nach meiner Erfahrung mit der W120 würde ich das Wort 'Diva' nicht gebrauchen. Zumindest was die Haltbarkeit angeht; bei mir war die Hefe vorletzten Winter nach Empfang aus der Hefebank 2 Monate im Röhrchen, hat trotzdem super schnell im Starter losgelegt war recht flott bei 50 %. Danach muss man entweder die T erhöhen oder einfach Geduld walten lassen. Nach 5 Wochen konnte ich Abfüllen, das Bier (Münchner Dunkel) war astrein trotz diverser Braufehler.
Vg
Shlomo
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Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#34

Beitrag von jbrand »

Barney Gumble hat geschrieben: Montag 22. Mai 2023, 11:36 Nach meiner Erfahrung mit der W120 würde ich das Wort 'Diva' nicht gebrauchen.
Nun ja, Diva heißt ja wörtlich übersetzt "die Göttliche" und das stimmt ja auch, sie macht wirklich "göttliche" Biere :Smile Aber sie hat, wie so manche berühmte Opernsängerin, gewisse "Eitelkeiten", die man kennen sollte, um gut miteinander auszukommen. Dazu gehört insbesondere eine gewisse Langsamkeit zum Ende der Gärung hin. Wenn man das weiß und dem Bier die entsprechende Zeit gibt, dann ist es eine tolle Hefe und ich verwende sie echt gerne. Genau sowie der Opernliebhaber seine Diva gerne hört :Bigsmile
Viele Grüße

Jens
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#35

Beitrag von gulp »

Nach 5 Wochen konnte ich Abfüllen, das Bier (Münchner Dunkel) war astrein trotz diverser Braufehler.
Doch schon so bald. :Grübel :Cool

Gruß
Peter
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Barney Gumble
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#36

Beitrag von Barney Gumble »

gulp hat geschrieben: Montag 22. Mai 2023, 20:00
Nach 5 Wochen konnte ich Abfüllen, das Bier (Münchner Dunkel) war astrein trotz diverser Braufehler.
Doch schon so bald. :Grübel :Cool

Gruß
Peter
Hätte gem. Extraktabbauprotokoll auch schon nach 4 Wochen Abfüllen können, aber war keine Zeit. M. E. nicht weiter schlimm, für untergärig und die recht niedrige T von 8 °C (edit) noch nicht so langsam dass ich mir Sorgen gemacht hätte
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#37

Beitrag von rakader »

Immer noch ein wichtiger Thread, die W120 ist denn doch ein wenig eine Zicke, stimmt @DevisHole82. Die W120 wacht immer wieder auf, sobald die Temperatur nur ein wenig nach oben geht. Habt Ihr auch diese Erfahrung gemacht? Bei mir jetzt zum 5x, so dass ich langsam von einer gesicherterten Beobachtung ausgehe.

Ich habe ein Starkbier (Erntebock) 16,6 °P bei 10 °C angestellt, dann bei 40 % Extrakabbau auf 11 °C und von 50 % an pro Tag in Stufen von 0,5 °C auf 60 % bis 13,0 °C erhöht. Jetzt stehen noch einige Tage bei 16 °C an. Alles in allem @jbrand nicht unähnlich. Laut Schnellgärprobe sollten es 74 % Extraktabbau werden. Finger Cross. Mehr wird die W120 wohl nicht schaffen. Leider gibt es bei Weihenstephan immer noch keine Angaben…

Komme auch wie @jbrand zu dem Schluss, sie strapaziert ein wenig die Nerven, das Ergebnis ist nach 3 Wochen aber fantastisch.

Edit: Und wenn es 4 Wochen werden, kein Beinbruch. Dafür gibt ja Threads wie diesen, die beruhigen :Smile
---
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#38

Beitrag von DevilsHole82 »

Ich hab Ende Juli eine weitere Version meines "Rosa Blanca - Hoppy Lagers" mit der W-120 gebraut. Der Starter war hochaktiv und mit 5 l auf 30 l Würze definitiv genügend. Bei 9°C angestellt war die Würze nach 12 h überweist und ich hab sie nach 24 h auf 10°C kommen lassen. Nach 48 h dann tagweise auf 12°C kommen lassen und ab 50% Extraktabbau auf 16°C kommen lassen (1°C/24h).

Die Schnellvergärprobe war nach 4 Tagen bei sEVG=71% und hat sich nicht mehr verändert. Sicherheitshalber hab ich der Hauptgärung vier Wochen gegeben und wurde damit belohnt, dass der Restextrakt nur 0,1% hinter der Schnellvergärprobe lag. Geschmacklich ist das Bier bombe.

Fazit: Ein großer Starter, Geduld und Nerven sind die besten Zutaten. Und man wird mit einem tollen Bier belohnt.
Gruß, Daniel

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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#39

Beitrag von hattorihanspeter »

Hat jemand Infos oder Erfahrungswerte zur Alkoholtoleranz?
Plane demnächst einen dunklen Doppelbock und war am überlegen ob die W120 evtl. geeignet dafür ist.
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#40

Beitrag von writerhof »

hattorihanspeter hat geschrieben: Montag 6. November 2023, 08:32 Hat jemand Infos oder Erfahrungswerte zur Alkoholtoleranz?
Plane demnächst einen dunklen Doppelbock und war am überlegen ob die W120 evtl. geeignet dafür ist.
Also hier in den Kommentaren hat jemand einen Bock bei 17 °P mit der W120 angestellt. Allerdings schreibt das Braumagazin, die W120 sei „überhaupt gar nicht alkoholtolerant“, allerdings bezogen auf einen Barley Wine mit über 20 °P. Würde daraus schließen, je höher du mit der Stammwürze gehst, desto schwieriger wird's.
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#41

Beitrag von hattorihanspeter »

Super, danke!
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#42

Beitrag von bergro »

]
writerhof hat geschrieben: Dienstag 7. November 2023, 22:48 Also hier in den Kommentaren hat jemand einen Bock bei 17 °P mit der W120 angestellt. Allerdings schreibt das Braumagazin, die W120 sei „überhaupt gar nicht alkoholtolerant“, allerdings bezogen auf einen Barley Wine mit über 20 °P. Würde daraus schließen, je höher du mit der Stammwürze gehst, desto schwieriger wird's.
Nach diesem Rezept hab ich im Oktober gebraut. Das ist, zumindest für mich, zum Schluss ein Super Bier geworden. Die Gärung war nach etwa 5 Wochen durch. Allerdings hat es brutal zum schwefeln angefangen. Ich habe gehofft, dass sich der Schwefel noch löst. Fehlanzeige. Dann von unten CO2 eingeblasen. Dabei hat sich der Schwefel komplett gelöst.
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#43

Beitrag von writerhof »

bergro hat geschrieben: Sonntag 14. Januar 2024, 20:18
Nach diesem Rezept hab ich im Oktober gebraut. Das ist, zumindest für mich, zum Schluss ein Super Bier geworden. Die Gärung war nach etwa 5 Wochen durch. Allerdings hat es brutal zum schwefeln angefangen. Ich habe gehofft, dass sich der Schwefel noch löst. Fehlanzeige. Dann von unten CO2 eingeblasen. Dabei hat sich der Schwefel komplett gelöst.
Ich hoffe gelöst im Sinne von „in Luft aufgelöst“ und nicht „in Lösung gegangen“? 😬

Wenn es Schwefel (Schwefelwasserstoff, H2S) und nicht DMS gewesen ist: bei wie viel Grad lief die Gärung denn? Schwefelwasserstoff soll ja durch ungünstige Gärbedingungen kommen.
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#44

Beitrag von bergro »

Ja, in Luft (oder CO2?) aufgelöst :Wink

Angestellt bei 8° C, dann auf 10° C kommen lassen. Später etwa nach 3 oder 4 Wochen schrittweise auf 15 ° C.

Beim Wiener Lager (2. Führung) konnte ich kein Schwefel feststellen. Ob es jetzt an der 3. Führung lag, oder an der hohen Stammwürze :Grübel .

Wird sich zeigen, die kommt heute wieder für ein Münchner Dunkel zum Einsatz.
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#45

Beitrag von klecksi »

bergro hat geschrieben: Sonntag 14. Januar 2024, 20:38 Ja, in Luft (oder CO2?) aufgelöst :Wink

Angestellt bei 8° C, dann auf 10° C kommen lassen. Später etwa nach 3 oder 4 Wochen schrittweise auf 15 ° C.

Beim Wiener Lager (2. Führung) konnte ich kein Schwefel feststellen. Ob es jetzt an der 3. Führung lag, oder an der hohen Stammwürze :Grübel .

Wird sich zeigen, die kommt heute wieder für ein Münchner Dunkel zum Einsatz.
Darf ich fragen welches Rezept du dafür nimmst, ich suche noch ein gutes. :Angel
ein farbenfroher Gruß

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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#46

Beitrag von bergro »

Klar, ich hab dieses genommen: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... tte=rezept

Ob das jetzt gut ist, wird sich zeigen.
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#47

Beitrag von klecksi »

bergro hat geschrieben: Sonntag 14. Januar 2024, 21:51 Klar, ich hab dieses genommen: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... tte=rezept

Ob das jetzt gut ist, wird sich zeigen.
Danke, das werde ich ausprobieren. :Drink
ein farbenfroher Gruß

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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#48

Beitrag von 0815flieger »

Moin,
ich hab mal eine frage zu der W 120.
Hab ich ja von Markus hier aus dem Forum bekommen in NaCl.
Hatte ich nach Erhalt 3 Wochen im Kühlschrank und dann einen Starter von 2l mit dunklen Malzextrakt gemacht. Vor dem Anstellen hab ich auch noch etwas Vorderwürze zugegeben.
Nun hab ich am 3.3. nen Münchner dunkel gebraut (35l) und die Hefe verwendet. Angestellt bei 12brix.Gärtemperatur 10°C und nach einer Woche bei 15°C. Hat etwas gedauert bis sie ankam, aber lief dann bis Anfang dieser Woche.
Habe letzte Woche gemessen da wars bei 7,3 brix , gestern immer noch auf 7,3 brix. Ich habs nun abgefüllt. Bier schmeckt sehr gut, nur der EVG macht mich stutzig. Vielleicht geht ja noch was in der etwas wärmeren Nachgärung.

Ist das normal bei der W120, dass sie so einen niedrigen EVG aufweist? Wie sind da eure Erfahrungen?
Eventuell einen größeren Starter machen...ist jetzt mein Fazit das ich ziehe. Hab diese Hefe das 1. Mal verwendet.
Beste Grüße
Mario
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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#49

Beitrag von rakader »

Du sagst es selbst: Größeren Starter machen. Du musst Dir aber hier im Forum schon die Mühe machen, Deine Schritte zum Starter genauestens zu beschreiben, sonst kann man den aus Ferne schwer beurteilen. So wie Du es beschreibst, ist ein zu kleiner Starter naheliegend, doch ohne Angaben zum Gärverlauf kann das auch eine Fehlannahme sein. Die W120 ist kein Supervergärer. Bei mir vergärt sie zwischen 72-74 % EVG.

Die W120 ist eine zickige Hefe, nichts für Anfänger. Sie ist sehr temperatursensibel, liebt genaue Gärführung und arbeitet in Wellen, so meine Erfahrung. Der Aufwand lohnt aber - geschmacklich ist sie mein Star für dunkle böhmische Biere.

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Re: Erfahrungen: Weihenstephan-Hefe W-120 Münchener Dunkel

#50

Beitrag von jkb »

Der EVG hat doch aber auch was mit den Maischeschema zu tun. Ob du den dann erreichst bzw. wann, hängt dann meinem Verständnis nach an den beschriebenen Parametern (Startergröße, Temperaturführung etc). Daher wäre meine Frage jetzt, ob du eine Schnellvergärprobe gemacht hast und wie das Maischeschema aussah?

Ich habe bis jetzt zweimal mit der W120 gebraut. Sud 1 war vermutlich deutlich underpitched und hat sich mit dem Ankommen Zeit gelassen. EVG war trotzdem bei 82%, Bier und Schnellvergärprobe stimmten überein.
Sud 2 mit Erntehefe und Starter hat deutlich mehr Zellen abbekommen und kam sichtbar schneller an, Schnellvergärprobe sagt trotzdem nur 66% voraus, da meine Maischtemperatur deutlich höher war als beim ersten Sud. Das Bier ist noch ein paar Prozentpunkte drunter, aber auf dem Weg dahin.

Bei beiden Suden ist die Gärung nach hinten raus aber deutlich langsamer geworden, da muss ich vermutlich die Temperaturführung noch verbessern.
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