Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

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BroilKing
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Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#1

Beitrag von BroilKing »

Moin

ich habe jetzt den ganzen Sonnatg mit lesen über Brauwasser verbracht und bin nicht wirklich schlauer als vorher.

Wir haben eine eigene Wasserquelle, entkeimen das Wasser per UV-C Lampe und enthärten es mit einer Salzanlage, da kommen diese Tabs rein.
Anbei mal die Analysewerte (muss ja jedes Jahr überprüft werden).

Warum steht da 0,1°dH und "errechnet"?
Unser Wasser ist gefühlt weich, Wasserkocher entkalken müssen wir nie, Heizelemente von Maschinen verkalken auch nicht.
Jetzt habe ich gelesen dass man Brauwasser aber besser vor so einer Salzanlage abzapfen sollte.

Die Werte die ich mit denen im Braumagazin abgleichen konnte, lesen sich ja erstmal so schlecht nicht, habe allerdings nicht alle.

Muss ich etwas verbessern?
Wasseranalyse.pdf
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Grüße
Maik
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Boludo
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#2

Beitrag von Boludo »

Kannst du vergessen, durch die Enthärtung mit Kochsalz wird das Wasser sodaalkalisch. Schlimmer geht kaum für Bierbrauen, auch wenn es für den Haushalt viele Vorteile hat.
Die Säure Kapazität ist enorm damit würde ich alles machen, außer Bier brauen.
Zuletzt geändert von Boludo am Sonntag 27. Oktober 2019, 17:05, insgesamt 1-mal geändert.
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BroilKing
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#3

Beitrag von BroilKing »

Also vorher abzapfen.
Dann mit so einem billigen Teststreifen die Härte bestimmen?
Grüße
Maik
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Boludo
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#4

Beitrag von Boludo »

Bei der Säure Kapazität hast du vor der Enthärtung ziemlich sicher eine gigantische Restalkalität. Das musst du dann unbedingt aufarbeiten.
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BroilKing
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#5

Beitrag von BroilKing »

ok, das mache ich mit Milchsäure gem. der Tabelle/Rechner die es gibt auf Basis des Wertes welchen ich mit diesen Messstreifen ermittelt habe? Oder empfehlenswertere Methode?
Grüße
Maik
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BroilKing
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#6

Beitrag von BroilKing »

Moin

nach der winterlichen Braupause bin ich wieder dabei und habe jetzt festgestellt:
das reine, unaufbereitete Brunnenwasser ist brutal hart. Ein Liter auf 75°C aufheizen bringt soviel Kalkablagerung auf dem Topfboden dass man ihn mit dem Finger abwischen kann.
Ich habe einen Meßstreifen reingehalten, sofort max. angezeigt, also über 21°dH.
Dann habe ich einfach zum Probieren inwieweit sich etwas ändert 10ml 80%ige Milchsäure auf 10l wasser gegeben.
Ergebnis: über 21°dH
Also nochmal 10ml Milchsäure hinzu, ordentlich gerührt > immer noch 4 rote Balken, also max.

Kann das sein? Ich bin etwas ratlos was ich tun soll.
Ich will doch nur halbwegs anständiges Brauwasser...
Soll ich eine Wasseranalyse in Auftrag geben die mir alle relevanten Werte liefert? Oder soll ich es mit Titrierlösung versuchen?
Grüße
Maik
heizungsrohr
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#7

Beitrag von heizungsrohr »

Hol dir lieber einen Mischbettentsalzer wie im Forum ausführlich beschrieben. Dann bist du fast bei entionisiertem Wasser und kannst von null anfangen.
Gruß
Magnus
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Boludo
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#8

Beitrag von Boludo »

BroilKing hat geschrieben: Dienstag 7. April 2020, 12:59
Kann das sein?
Warum sollte das nicht sein können? Warum soll Wasser weich sein, nur weil es aus einer Quelle kommt?
Und da kann noch so einiges andere drin sein wie zb Unmengen Nitrat oder sonst was.

Stefan
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BroilKing
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#9

Beitrag von BroilKing »

keine Ahnung, man liest immer nur von weich-mittel-hart, so hätte ich geschätzt das wir mit sehr hart vielleicht bei 25°dH liegen würde, scheint aber dramatisch drüber zu sein.
Was die anderen Stoffe angeht (Bericht ist ja oben verlinkt) scheinen die ja iO zu sein, wobei das alles Meßergebnisse aus dem Küchenzapfhahn sind, also nach Entkeimung mit UV-C und Enthärtung mit Salz.
Daher ja meine Frage ob eine Analyse des unangetasteten Wassres aus der Tiefenquelle (nicht Brunnen) anzuraten wäre.

Lese gerade den Bericht von olibaer zum Mischbettentsalzer, sieht erstmal machbar aus.
Grüße
Maik
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#10

Beitrag von Snison »

Wollte mal eine Analyse von meinem "Brunnenwasser" haben. Die haben gleich aufgelacht und gesagt, das Geld könne ich mir sparen. Das ist alles Oberflächenwasser, nahezu Regenwasser aus der Tonne. Voll mit Sedimenten und wahrscheinlich auch keimbelastet. Spare dir den Aufwand. Außer durch die Kühlspirale jagen taugt das Wasser beim Brauen nicht.
LG, Snison (Michael)
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BroilKing
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#11

Beitrag von BroilKing »

Es ist kein Brunnenwasser, es ist eine Tiefenquelle.
In meiner Gegend wird auch das Mineralwasser "Carolinen Brunnen" gewonnen (welches wie ich herausfand eine Härte von 41° hat)
Grüße
Maik
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flying
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#12

Beitrag von flying »

Das Carolinenbrunnen- Wasser hat eine negative Restalkalität. Durch den extrem hohen Sulfatgehalt eigentlich perfekt "burtonized" for IPA..

Wenn dein Wasser einigermassen ähnlich ist, kannst Du z. B. gut mit Osmosewasser verschneiden. Pale Ale, IPA, Dortmunder Export u. ä. geht immer. Für Weizen oder Pils ist es eher weniger geeignet aber dann kann man natürlich auch einen hohen Osmosewasseranteil nehmen. Für Pils würde ich sogar sagen 100% falls die Mineralbrunnen- Werte irgendwie ähnlich sind. Eine Umkehr-Osmoseanlage bekommst Du für ca. 80 € rum die 50 L in ein/zwei Stunden schafft..
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#13

Beitrag von bwanapombe »

Wobei Oberflächenwasser an sich nicht schon problematisch sein muß. Talsperren werden zur Trinkwasserversorgung genutzt. Ist das nicht vorwiegend Oberflächenwasser? Muß wahrscheinlich aufbereitet sein.

Dirk
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#14

Beitrag von BroilKing »

Habe mir gerade alles Zubehör für olibaers Mischbettentsalzer bestellt, dann schauen wir mal
Grüße
Maik
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#15

Beitrag von Felix1905 »

Moin Maik,

ich komme ebenfalls aus Bielefeld und braue zusammen mit zwei Freunden seit einigen Jahren. Brauen tun wir allerdings nur in Bad Salzuflen, da dort unser Braukeller ist.

Mich würde mal interessieren, wie dein aktueller Stand mit der Wasseraufbereitung ist. Hast du auch mal mit Bielefelder Leitungswasser gebraut? Pale Ales und IPAs brauen wir ausschließlich mit dem Bielefelder Wasser und Milchsäure, um die Restalkalität zu senken.
Mit dem Wasser aus Salzuflen können wir keine stark hopfigen Biere brauen, dunkle Biere sind damit allerdings kein Problem.

Gruß, Felix
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#16

Beitrag von BroilKing »

Moin

habe kein Leitungswasser, eigene Quelle am Fuße des Teutos. Wasser ist ziemlich katastrophal.
Unbehandelt habe ich eine Leitfähigkeit von fast 1.000uS. Durch den Filter komme ich runter auf 30, aber nur die ersten 10 Liter.
Dann wird es rapide schlechter, Harz ist dann wohl gesättigt. So erhalte ich für 20l ca. 300uS, das ergibt dann ein deutlich besseres IPA als die ersten, schmeckt nicht mehr metallisch und kratzt auch nicht mehr.
Auch ein Helles ist sehr gut geworden.
Werde beim nächsten Sud das Harz zwischendrin wechseln, und wenn das wirkt rüste ich nochmal nach und setze eine 2. Kartusche davor um 1kg Harz als Filter nutzen zu können.
Dann sollte ich auf ordentliche Werte kommen.
Grüße
Maik
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#17

Beitrag von Snison »

Wow. Da ist ja französisches Wasser billiger. Ich bin da nicht so bewandert, aber es gibt einige günstige Mineralwasser von Discountern, die zu deinen Bierstielen passen dürften?
LG, Snison (Michael)
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Re: Eigene Wasserquelle: ist das brauchbar?

#18

Beitrag von BroilKing »

Hm, kaufe nicht in Discountern, habe gegoogelt:
Preiswertestes Wasser 0,22 pro Liter, macht dann 6,60 für einen Sud, den Einkauf und Sprit nicht mitgerechnet.

Harz (in passender Menge gekauft) 48,00 pro 12,5kg, also pro Sud unter 4,00, frei Haus geliefert, Wasser selbst aus der Quelle kostet mich nix.
Grüße
Maik
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