Invertzucker aus Light und Dark Muscovado, ein Erfahrungsbericht

Antworten
HopHenry
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 26
Registriert: Dienstag 29. Oktober 2019, 14:26

Invertzucker aus Light und Dark Muscovado, ein Erfahrungsbericht

#1

Beitrag von HopHenry »

Moin,

mein nächster Sud steht an und ich beabsichtige ein Starkbier zu brauen.
Zum aufpeppen der Stammwürze möchte ich selbstgemachten Brewer‘s Sugar (ähnlich Invert No.2) verwenden.
Aus den Rezepten die man im Forum und im Internet so finden kann habe ich mich für folgende Zutaten entschieden:

500 gr Light Muscovado (Billington‘s)
500 gr Dark Muscovado (Billington‘s)
500 gr Wasser
90 gr Traubenzucker
2 gr Zitronensäure

Kochzeit: 2 h bei 115 °C

Die Zutaten (ohne Wasser):
20191215_104626_1.jpg
Zucker
20191215_111653_1.jpg
Nachdem der Zucker mit dem Wasser vermischt war sah das Zuckerwasser schon sehr dunkel aus und verbreitete einen intensiven Duft nach Lakritz.
20191215_112347_1.jpg
20191215_112413_1.jpg
Der Duft war so heftig das ich kurzfristig Zweifel hatte ob ich diesen Zucker später wirklich mit in die Würze geben möchte. Eine weitere Färbung durch eine zweistündige Kochzeit scheint auch nicht unbedingt nötig. Und nun? Einfach weitermachen!

Beim Kochen war immer eine ca. 1 cm dicke Schaumschicht auf dem Sirup.
20191215_140512_1.jpg
Diese Schaumschicht hat mich am Anfang nicht gestört. Etwas von dem Schaum kühlte am Esslöffel ab und ich nutzte die Gelegenheit diesen zu probieren. Ergebnis: Zäh wie Leder. Möchte ich diesem zähen Zuckerschaum im Bier haben? Da ich unsicher war habe ich den Zuckerschaum vor dem Abfüllen des fertigen Sirups abgetrennt und zur Seite getan.
20191216_052853_1.jpg
Der restliche Sirup, oder besser besagt, die restliche Paste, passte dann in ein 750 ml Schraubglas.
20191216_055343_1.jpg
Ich bin mal gespannt wie sich mein Sirup im Bier macht.

LG
HopHenry
tbln
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 510
Registriert: Dienstag 20. Oktober 2015, 13:28

Re: Invertzucker aus Light und Dark Muscovado, ein Erfahrungsbericht

#2

Beitrag von tbln »

Hallo HopHenry! Danke fürs dokumentieren!

Ich hab ein paar Mal einfach Lyle's Golden Syrup mit Melasse verschnitten und mich an Verhältnissen dieser Website orientiert: http://www.unholymess.com/blog/beer-bre ... ers-invert

Lyle's Golden Syrup muss man etwas mit Vorsicht genießen, enthält wohl produktionsbedingt(?) recht viel Salz. Von den Ergenissen war ich meist recht angetan. Ein Porter mit über 20% Golden Syrup war schon sehr salzig - das würde ich so nicht wiederholen.
Benutzeravatar
Johnny H
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 4010
Registriert: Donnerstag 31. Januar 2013, 22:08
Wohnort: Graz, Österreich

Re: Invertzucker aus Light und Dark Muscovado, ein Erfahrungsbericht

#3

Beitrag von Johnny H »

Ich habe auch schon Invert Nr. 2 gemacht. War sehr lecker - Aromen nach Dörrobst bzw. Birne.

Ich habe noch eine weitere Beobachtung gemacht, von der ich aber nicht sicher weiß, ob sie mit dem Invertzucker zusammenhängt. Das eine Bier (ein sehr helles Sommerbier mit nur 11,7°P) hat nach langer Lagerung (ca. zwei Jahre) sehr interessante und intensive Honigaromen entwickelt, ist aber gefühlt kaum nachgedunkelt. Ich tippe mal vorsichtig auf die bei der Invertierung entstandenen Melanoidine in Kombination mit Oxidation als Ursache dafür, konnte aber das Experiment nie wiederholen und weiß auch von niemandem, der ähnliche Beobachtungen gemacht hat. Vorsichtiger Tip also: lange Lagerung des Bieres kann sich lohnen!
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
Antworten