Flüssighefe bei 12 Liter Sud

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Kochtopfbrauer
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Flüssighefe bei 12 Liter Sud

#1

Beitrag von Kochtopfbrauer »

Servus ich bin der Daniel und habe hier schon eine Weile mitgelesen und paar Sude gebraut.

Jetzt würde ich gerne einen Amarillo Weizenbock brauen. Da hier steht das die Hefe eine so große Rolle spielt würde ich dann erstmals eine Flüssighefe nutzen.
Hierzu die Frage, ich braue im Moment maximal 12l mehr kann mein Topf nicht. Die Flüssighefepäckchen sind ja aber für ca 20l gedacht oder?

Kann ich die Hefe dann einfach trotzdem komplett nehmen oder beeinflusst das dann den Geschmack negativ?
Oder evtl einen Starter machen und den aufteilen und am nächsten Tag nochmal ein anderes Bier mit der 3638 brauen? Würde das gehen, den restlichen Starter dann in den Kühlschrank stellen für nen Tag? Welches Bier könnte ich dann mit der 3638 noch gut brauen?

Danke für die Hilfe
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DerDerDasBierBraut
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Re: Flüssighefe bei 12 Liter Sud

#2

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Das hängt alles ein bisschen vom Produktionsdatum der Smackpacks ab und wie kalt die Hefe bisher gelagert wurde (Händler, Transport ...).
Mit einem ordentlichen Starter ist man immer auf der sicheren Seite. Aber du könntest die Hefe auch mit moderatem Risiko aufteilen. Im Bock, wegen der hohen Stammwürze, etwas mehr als die Hälfte und im zweiten Sud den Rest.
Die restliche Hefe solltest du in einem sauberen und (wirklich) luftdicht verschossenen Schraubglas etc. im Kühlschrank aufbewahren.
Belüften der Anstellwürze nicht vergessen.
Kochtopfbrauer hat geschrieben: Dienstag 25. Februar 2020, 09:31 Welches Bier könnte ich dann mit der 3638 noch gut brauen?
Ein Weißbier. Was sonst? :Wink :Cool
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Re: Flüssighefe bei 12 Liter Sud

#3

Beitrag von Kochtopfbrauer »

Ok, glaube ich gehe dann so vor das ich den Weizenbock brauen werde und mit etwas Würze in einem Schraubglas einen Starter mache
Wenn am nächsten Tag die Restliche Würze abgekühlt ist gebe ich gut die Hälfte des Starters dazu und mach den Rest in den Kühli und braue noch ein Weizen und mache da am nächsten Tag den rest des Starters dann rein.
Is das dann so ok?
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Re: Flüssighefe bei 12 Liter Sud

#4

Beitrag von DerDallmann »

Wenn du etwas Abwechslung willst, könntest du mit der Hefe als nächsten Sud zB auch ein dunkles Weizen, ein Weizen-Porter oder Weizen-IPA machen.
Kochtopfbrauer
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Re: Flüssighefe bei 12 Liter Sud

#5

Beitrag von Kochtopfbrauer »

Danke für den Tip, ich schaue mal bei den Rezepten durch was mich anlacht :thumbsup
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DerDerDasBierBraut
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Re: Flüssighefe bei 12 Liter Sud

#6

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Kochtopfbrauer hat geschrieben: Dienstag 25. Februar 2020, 10:01 Ok, glaube ich gehe dann so vor das ich den Weizenbock brauen werde und mit etwas Würze in einem Schraubglas einen Starter mache
Wenn am nächsten Tag die Restliche Würze abgekühlt ist gebe ich gut die Hälfte des Starters dazu und mach den Rest in den Kühli und braue noch ein Weizen und mache da am nächsten Tag den rest des Starters dann rein.
Is das dann so ok?
Stopp.
Der Starter gehört keinesfalls in ein Schraubglas. Zumindest nicht in ein luftdicht verschlossenes. Das fliegt dir um die Ohren.
Gärende Starter gehören auch nicht in den Kühlschrank. Propagiert wird bei Raumtemperatur.

Aufteilen ist OK, aber denk dran, dass der Bock aufgrund der höheren Stammwürze etwas mehr Hefe braucht als ein "normales" Bier mit 11-13°P. Über den Daumen kannst du 2/3 der Hefe für den Bock nehmen und 1/3 für das zweite Bier.
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Re: Flüssighefe bei 12 Liter Sud

#7

Beitrag von Boludo »

Ich würde den kompletten Pack nehmen.
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Re: Flüssighefe bei 12 Liter Sud

#8

Beitrag von Kochtopfbrauer »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Dienstag 25. Februar 2020, 11:28
Kochtopfbrauer hat geschrieben: Dienstag 25. Februar 2020, 10:01 Ok, glaube ich gehe dann so vor das ich den Weizenbock brauen werde und mit etwas Würze in einem Schraubglas einen Starter mache
Wenn am nächsten Tag die Restliche Würze abgekühlt ist gebe ich gut die Hälfte des Starters dazu und mach den Rest in den Kühli und braue noch ein Weizen und mache da am nächsten Tag den rest des Starters dann rein.
Is das dann so ok?
Stopp.
Der Starter gehört keinesfalls in ein Schraubglas. Zumindest nicht in ein luftdicht verschlossenes. Das fliegt dir um die Ohren.
Gärende Starter gehören auch nicht in den Kühlschrank. Propagiert wird bei Raumtemperatur.

Aufteilen ist OK, aber denk dran, dass der Bock aufgrund der höheren Stammwürze etwas mehr Hefe braucht als ein "normales" Bier mit 11-13°P. Über den Daumen kannst du 2/3 der Hefe für den Bock nehmen und 1/3 für das zweite Bier.
Stimmt natürlich, ich meinte den Starter einen Tag bis das erste Bier abgekühlt ist anspringen lassen, ihn dann aber bis zum nächsten Tag kalt stellen, sonst fängt die Hefe bis das 2. Bier soweit ist vermutlich an zu hungern oder?
Ja und kein verschlossenes Glas, stimmt das wäre dämlich :Ahh :puzz
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Re: Flüssighefe bei 12 Liter Sud

#9

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Deine 10 Liter bekommst du schnell runtergekühlt. Das ist kein Hexenwerk und mikrobiologisch um Längen besser als das abkühlen über Nacht. Stell den Bottich einfach in eine Wanne mit kaltem Wasser und wird im Zweifelsfall etwas Eis mit rein. Dazu kannst du dir z.B. Wasser in PET Flaschen oder Gefrierbeuteln einfrieren.

Dann würde ich es mit deinem derzeitigen Equipment so machen:
Tag 1:
- 0,5 Liter der Bockwürze (16-17°P) in 2 saubere Gläser abzweigen
- beide Gläser mit abgekochtem Wasser wieder auf 0,5 Liter Inhalt auffüllen (ergibt Starterstammwürze von gut 8°P)
- beide Gläser mit Starterwürze auf Raumtemperatur abkühlen (Wasserbad + ggf. Eis)
- gesmacktes und aufgeblähtes Smackpack (sorry, auf deutsch ergibt das noch weniger Sinn :Wink) verschlossen in ein Wasserbad mit kaltem Leitungswasser legen und in den Kühlschrank stellen. Das Wasser dienst als Wärmepuffer, damit die Hefe im Smackpack nicht so abrupt abkühlt.
- bei 15°C +- 0,5°C aufhören die 10 Liter Bockwürze zu kühlen
- Die Hefe im Smackpack kann gerne ein paar Grad kälter sein als 15°C. 5-6°C drunter ist für obergärige Hefen OK.
- 2/3 des Smackpackinhalts in die Bockwürze geben
- 1/3 des Smackpackinhalts auf die beiden Gläser mit der Starterwürze verteilen
- beide Starter und die Bockwürze intensiv belüften
- Starter bei Raumtemperatur stehen lassen
- Bockwürze gerne etwas kühler stehen lassen (nach Möglichkeit 16-17°C)
- die Gläser mit den Startern gelegentlich gut durchschwenken

Tag2:
- Würze für das zweite Bier herstellen - dabei Stammwürze etwas höher berechnen und Volumen um 1,5 Liter verringern, weil der 8°P Starter später beim Zumischen "verdünnt"
- Würze nach dem Kochen wieder im Wasserbad ( ggf. mit Eis) auf 15°C runterkühlen
- die beiden Starter eine Stunde vor dem Anstellen (nicht früher) in den Kühlschrank stellen
- Zweite Würze nach dem Anstellen mit Hefe wieder gut belüften und (nach Möglichkeit) bei 16-17°C Raumtemperatur gären lassen.
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Re: Flüssighefe bei 12 Liter Sud

#10

Beitrag von Kochtopfbrauer »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Dienstag 25. Februar 2020, 13:14 Deine 10 Liter bekommst du schnell runtergekühlt. Das ist kein Hexenwerk und mikrobiologisch um Längen besser als das abkühlen über Nacht. Stell den Bottich einfach in eine Wanne mit kaltem Wasser und wird im Zweifelsfall etwas Eis mit rein. Dazu kannst du dir z.B. Wasser in PET Flaschen oder Gefrierbeuteln einfrieren.

Dann würde ich es mit deinem derzeitigen Equipment so machen:
Tag 1:
- 0,5 Liter der Bockwürze (16-17°P) in 2 saubere Gläser abzweigen
- beide Gläser mit abgekochtem Wasser wieder auf 0,5 Liter Inhalt auffüllen (ergibt Starterstammwürze von gut 8°P)
- beide Gläser mit Starterwürze auf Raumtemperatur abkühlen (Wasserbad + ggf. Eis)
- gesmacktes und aufgeblähtes Smackpack (sorry, auf deutsch ergibt das noch weniger Sinn :Wink) verschlossen in ein Wasserbad mit kaltem Leitungswasser legen und in den Kühlschrank stellen. Das Wasser dienst als Wärmepuffer, damit die Hefe im Smackpack nicht so abrupt abkühlt.
- bei 15°C +- 0,5°C aufhören die 10 Liter Bockwürze zu kühlen
- Die Hefe im Smackpack kann gerne ein paar Grad kälter sein als 15°C. 5-6°C drunter ist für obergärige Hefen OK.
- 2/3 des Smackpackinhalts in die Bockwürze geben
- 1/3 des Smackpackinhalts auf die beiden Gläser mit der Starterwürze verteilen
- beide Starter und die Bockwürze intensiv belüften
- Starter bei Raumtemperatur stehen lassen
- Bockwürze gerne etwas kühler stehen lassen (nach Möglichkeit 16-17°C)
- die Gläser mit den Startern gelegentlich gut durchschwenken

Tag2:
- Würze für das zweite Bier herstellen - dabei Stammwürze etwas höher berechnen und Volumen um 1,5 Liter verringern, weil der 8°P Starter später beim Zumischen "verdünnt"
- Würze nach dem Kochen wieder im Wasserbad ( ggf. mit Eis) auf 15°C runterkühlen
- die beiden Starter eine Stunde vor dem Anstellen (nicht früher) in den Kühlschrank stellen
- Zweite Würze nach dem Anstellen mit Hefe wieder gut belüften und (nach Möglichkeit) bei 16-17°C Raumtemperatur gären lassen.
Cool danke!
Ist der 2. Starter dann um noch Hefe aufzubewahren oder sind des quasi nur 2 Starter wegen der Größe der Gläser? Also beide in das 2. Bier?

Danke dir für deine Mühen!
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Re: Flüssighefe bei 12 Liter Sud

#11

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Wenn du gleich am Folgetag braust hau beide Gläser Hefe ins zweite Bier.
Wenn du irgendwann vernünftiges Hefezuchtequipment hast und vielleicht sogar die Zellenanzahl kontrollieren kannst erzähle ich dir was Anderes :-)
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Re: Flüssighefe bei 12 Liter Sud

#12

Beitrag von Kochtopfbrauer »

Alles klar :thumbup
Vielen dank, ich werde berichten
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Re: Flüssighefe bei 12 Liter Sud

#13

Beitrag von Kochtopfbrauer »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Dienstag 25. Februar 2020, 18:57 Wenn du gleich am Folgetag braust hau beide Gläser Hefe ins zweite Bier.
Wenn du irgendwann vernünftiges Hefezuchtequipment hast und vielleicht sogar die Zellenanzahl kontrollieren kannst erzähle ich dir was Anderes :-)
Danke nochmal für deine Hilfe. Leider war meine Flüssighefe trotz noch einiger Zeit haltbar laut MHD nix mehr, das Smavkpack war auch nach 2 Tagen nicht aufgegangen. Den bereits gebrauten Weizenbock habe ich dann mit einer US05 vergärt die ich noch da hatte und da mir das Jungbier etwaslangweilig vorkam habe ich es noch etwas mit Cascade und Mandarina kalt gehopft. Den 2. Geplanten Sud dann nicht mehr gebraut. Der so entstandene Freestyle Bock war am Ende sehr süffig, etwas wie ein Pale Ale/Ipa aber durch das Weizen irgendwie vollmundiger. Ich fands sehr gut, nur konnte man sich daran ganz schön das gesicht verbiegen :puzz :redhead
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