Pale Ale Malz läutern

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Brockmann24
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Pale Ale Malz läutern

#1

Beitrag von Brockmann24 »

Guten Abend an das Forum.

In dem Buch "The Brewmasters Bible" weißt Stephen Snyder darauf hin, dass man beim Schroten von Pale Ale Malz (Two-Row-British) besonders vorsichtig zu Werke gehen sollte, da es aufgrund von geringen Spelzen Läuterprobleme geben könnte. Hat jemand aus dem Forum mit diesem Malz tatsächlich schon Probleme beim Läutern festgestellt?

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Wolfgang
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schloemi
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Re: Pale Ale Malz läutern

#2

Beitrag von schloemi »

Hallo Wolfgang,

Konnte ich noch nicht feststellen, jedoch sollte man typischerweise beim Schroten nicht zu fein werden.

Ich stelle meine Malzmühle zwischen 1,3 und 1,7 mm ein.


Viele Grüße
schloemi

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braugnom
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Re: Pale Ale Malz läutern

#3

Beitrag von braugnom »

Hallo zusammen,

bisher habe ich eigentlich die genau gegenteilige Erfahrung gemacht. Nach wenigen Litern hatte ich mit meinen engl. Pale Ale Malzen immer vollkommen klare Würze. Beim Schroten habe ich nichts anders gemacht wie sonst auch. Daher kann ich für mich (vielleicht hatte ich auch einfach nur Glück) die Aussage aus dem Eingangspost nicht teilen und würde mir da auch keine zu großen Gedanken machen.

Grüße,
Max

P.S: Ich läutere mit der Läuterhexe
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manny15
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Re: Pale Ale Malz läutern

#4

Beitrag von manny15 »

dito. Max
Pale Ale Malz läutern geht gut.
Gruß und guten Sud
manny
Andy
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Re: Pale Ale Malz läutern

#5

Beitrag von Andy »

Ich würde mal sagen es kommt auf die Rohgerste an. Dort gibt es sortenbedingt durchaus Unterschiede im Spelzengehalt. Tatsächlich liest man gelegentlich, dass englische Malze tendentiell von Sorten mit geringem Spelzengehalt gemacht werden... oder wurden? Traditionell sollen sich daher auch stark abgedarrte Basismalze wie das Brown Malt gehalten haben, weil spelzenarme Gerste weniger empfindlich auf hohe Temperaturen reagiert (->brandiger Geschmack). Aber ob das beim Läutern eine Rolle spielt wage ich in unseren Dimensionen zu bezweifeln.

Wenn du dein Pale Ale Malz von einer deutschen Mälzerei beziehst, kannst du den Hinweis getrost ignorieren, denn das sind einfach Malze, die farblich irgendwo zwischen Pilsener und Wiener eingestellt werden.

Gruß
Andy
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braugnom
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Re: Pale Ale Malz läutern

#6

Beitrag von braugnom »

Hallo,

ich habe entweder Maris Otter oder Golden Promise von der Insel in Verwendung. Entweder von Warminster Maltings oder Thomas Fawcett. Also schon eher spezielle englische Sorten und nicht das komische Pseudo Pale Ale was die deutschen Mälzereien machen ;)

Grüße,
Max
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Brockmann24
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Re: Pale Ale Malz läutern

#7

Beitrag von Brockmann24 »

Guten Morgen,

vielen Dank für die Antworten.
Ich hätte nun tatsächlich nicht gedacht, dass da so ein Unterschied besteht zwischen deutschem und englischem Pale Ale Malz. Mich würde interessieren, welche Unterschiede es da gibt und ob sich das geschmacklich tatsächlich so bemerkbar macht, dass sich der höher Preis lohnt.

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bromfiets
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Re: Pale Ale Malz läutern

#8

Beitrag von bromfiets »

Berechtigte Frage. Das würde mich auch interessieren. Ich braue häufig mit dem Pale Ale Malz von BEST und bin sehr zufrieden. Sowohl was Ausbeute als auch Geschmack betrifft.
Bierige Grüße aus DO
Ferdi

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Seed7
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Re: Pale Ale Malz läutern

#9

Beitrag von Seed7 »

Ein Pale Malz könnte Mann eigentlich als dass hellste Bruehmalz sehen, das ist schon einen Unterschied zu Pils- und Wienermalz. Die Produktionsweise bringt einen anderen Geschmack.

Dann die verschieden Gersten Sorten, die geben auch alle einen anderen Geschmack. Da sind keine Welten dazwischen aber zwischen ein standard Belgisches oder Deutsches Pale und ein Maris Otter sind es auch keine Nuancen mehr.

Bei der Zucht auf maximalen ertrag ist, wie bei unsere geliebten holländischen Tomaten, der Geschmack auf die Strecke geblieben. Maris Otter ist eine ältere sorte, aber nicht wirklich alt. In England gibt es im Moment bemuehungen um einige sehr alte Sorten wieder auf dem Feld zu kriegen. Die Meinung einiger die mit diesen Malze gemachtes Bier getrunken haben, viel Malziger.

Im Moment habe ich ein Pilsner mit Maris Otter Pale Malt (es gibt auch MO Pils Malz) und die erste Flasche war viel versprechend, es braucht aber noch etwas Zeit.

Einen vergleich zwischen verschieden Gersten und Malzereien is sicher die Muehe wert. Ein Experiment das Mann mit einem Brauclub - Gilde sehr gut machen kann.

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
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Re: Pale Ale Malz läutern

#10

Beitrag von Andy »

Ich stimme Ingo im Grunde zu, möchte das Thema aber nochmal etwas mehr verallgemeinern.

Es gibt verschiedene Gerstensorten, verschiedene Anbaubedingungen und jeder Mälzer hat nochmal seinen eigenen Stil in Rohstoffauswahl- und verarbeitung, dazu kommen mitunter erhebliche Chargenschwankungen. Es kann größere Unterschiede zwischen zwei Mälzereien im gleichen Ort geben, als länder- und sortenübergreifend. Geschmackliche Unterschiede? Definitiv. Wahrnehmbar? Kommt auf das Bier an. Besser/schlechter? Kommt auf den persönlichen Geschmack an.

Ich denke wenn man bei 10 Bieren aus 10 verschiedenen, aber im EBC ähnlichen Malzen, identischer Brauprozess vorausgesetzt (was quasi unmöglich ist), durchaus Unterschiede schmeckt. Aber ich glaube nicht, dass man sie einem bestimmten Malz zuordnen kann. Da sich Angebot und Nachfrage über lange Sicht immer annähren, ist es wohl generell eine gute Idee, für authentische Biere auch authentische Malze zu nehmen. 92% PiMa und 8% CaraMünch II werden ein anderes Bitter ergeben als 92% Warminster Maris Otter mit 8% Simpsons Dark Crystal. "Authentisch" und "anders" meine ich hierbei völlig wertungsfrei.

Ich würde mich einfach an der Vielfalt an Malzen erfreuen und probieren, probieren, probieren. Ich notiere mir für Rezepte nur noch "helles Basismalz" und teste dann vorm Schroten was am besten zu den Vorstellungen in meinem Kopf passt.

Gruß
Andy
Dale
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Re: Pale Ale Malz läutern

#11

Beitrag von Dale »

Wenn man nicht im Bereich komplett reproduzierbar unterwegs ist und Hefen, Hopfen, etc. variiert, glaube ich nicht, dass meinen einen Unterschied zwischen den engl. Marris Otter oder dem Weyermann Pale Ale schmecken kann. Ich habe beide verwendet und kann ohne sinnvolle Testreiehen, die ich nicht gewillt bin zu unternehmen, keinen "auffälligen Unterschied" feststellen.. Die äußeren Faktoren - meiner Meinung nach vor allem Hefe, auch Hefeführung, Gärverlauf und so etwas sind deutlich dominanter.

Grüße,
Dale.
uli74
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Re: Pale Ale Malz läutern

#12

Beitrag von uli74 »

Womöglich wird in England anders gemälzt als in Resteuropa was den anderen Geschmack (falls es den tatsächlich geben sollte) erklären dürfte. Gerste stammt wie alle Getreidesorten von Wildgräsern ab, die darauf gezüchtet wurden, möglichst große Körner auszubilden. Der Hauptbestandteil dieser Körner ist der Mehlkörper, und es wäre interessant zu wissen ob das Mehl aus dem Mehlkörper einer englischen Sorte (Marris Otter) oder einer deutschen, französischen oder spanischen Gerstensorte sich geschmacklich unterscheidet. In meiner Jugend schmeckte Mehl nach Mehl und das tuts auch heute noch, jedenfalls ist mir noch nicht aufgefallen dass es heutzutage anders schmeckt als früher. Mehlig halt.

Momentan liegen PA und IPA sehr im Trend und ich denke dass die englischen Mälzereien ihr PA-Malz einfach sehr geschickt bewerben und vermarkten.

Was das Läutern angeht: Solange sich (spelzenarme) Schüttungen mit hohem Weizenanteil halbwegs problemlos Läutern lassen sollte das doch bei einer PA-Schüttung erst recht kein Problem sein?
Gruss

Uli
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