Hallo liebe Freunde des Sudes,
langsam möchte ich mich langsam mit dem Thema Brauwasser beschäftigen. Hierzu habe ich ein Auszug aus der Trinkwasseranalyse meines Heimatdorfes im Internet gefunden.(Stand Juli 2019)
Calcium 84 mg/l
Eisen <0,01 mg/l
Kalium 1,1mg/l
Magnesium 16mg/l
Mangan <0,01mg/l
Natrium 6,5mg/l
Chlorid 18mg/l
Fluorid < 0,1mg/l
Nitrat 18mg/l
Nitrit <0,01mg/l
Sulfat 40mg/l
PAK <0,02μg/l
∑ Tri- und Tetrachlorethen n.b.
∑ Trihalogenmethane 0,0075mg/l
PBSM n.b.
Gesamthärte 12,5dH
Erdalkalien 2,24mmol/L
Härtebereich mittel
PH-Wert 7,53
Jetzt versuche ich schon den ganzen Abend die Restalkalität des Wasser heruaszufinden. Habe dazu verschiedene Artikel auf Wikipedia durchstöbert, aber irgendwie bin ich mir nicht sicher. Gibt mein Wasserversorger hier die Restkalität als "Erdalkalien" Wert an? Oder muss ich den Wert irgendwie ausrechnen? Ich habe jetzt so viel verschiedene Artikel gelesen und unzählige Tabs im Browser geöffnet so dass ich nicht mehr durch blicke.
Kann mir von Euch jemand weiterhelfen?
Viele Grüße,
Patrick
Eine Frage zur Restalkalität
-
- Posting Senior
- Beiträge: 318
- Registriert: Mittwoch 15. März 2017, 20:21
- Wohnort: Herzogenrath
Re: Eine Frage zur Restalkalität
...also meiner Meinung fehlt da eine Angabe der Karbonathärte oder Säurekapazität (pH 4,3) oder so was. Man kann zwar vielleicht auch irgendwie die Karbonatkonzentration ausrechnen, wenn man Ionenäquivalente benutzt, aber einen Hinweis auf Karbonat findet sich eigentlich in jeder Wasseranalyse.
Liebe Grüße, Sven
Liebe Grüße, Sven
Re: Eine Frage zur Restalkalität
Hier die Werte eingeben. Wenn Werte fehlen umrechnen (ist dort auch beschrieben) oder den Wasserversorger anschreiben. Die schicken dir dann eine Analyse.
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... serrechner
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... serrechner
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Re: Eine Frage zur Restalkalität
Danke für die Antworten.
Ich werde den Wasserverorger anschreiben. Beim Wasserrechner von MMuM soll die Karbonathärte eingegeben werden. Diese fehlt wohl bei meinem Auszug.
Viele Grüße,
Patrick
Ich werde den Wasserverorger anschreiben. Beim Wasserrechner von MMuM soll die Karbonathärte eingegeben werden. Diese fehlt wohl bei meinem Auszug.
Viele Grüße,
Patrick
Re: Eine Frage zur Restalkalität
Hallo Patrick, hallo zusammen,
wenn Du schon am Wasserversorger dran bist dann frag' doch bitte gleich mal nach, wie die auf eine Gesamthärte von 12,5 °dH kommen ?
Per Definition gibt die Gesamthärte die Summe der Konzentrationen der Kationen von Erdalkalimetallen in Wasser an. Im Analysenandruck finden wir für Calcium 84 mg/l und für Magnesium 16 mg/l .
Das Calcium mit seinen 84 mg/l trägt 11,75 °dH ein(2,1 mmol/l CaCO3), das Magnesium mit seinen 16 mg/l trägt 3,69 °dH ein(0,66 mmol/l CaCO3). Das macht in Summe eine Gesamthärte von 15,44 °dH und nicht 12,5 °dH !!!
Wenn ich über diese Erkenntnis noch eine Ionenbilanz lege, dann dürften sich die Alkalitäten in deinem Rohwasser in etwa so verhalten:
GH: 15,4 °dH
KH: 11,7 °dH
RA: 7,8 °dH
Die Ergebnislage, gepaart mit den Unsicherheiten die dir dein Wasserversorger unterjubelt, zeigt in Richtung einer Osmoseanlage oder eines Vollentsalzers. Dann ist an dieser Stelle Ruhe.
Viel Erfolg :-)
wenn Du schon am Wasserversorger dran bist dann frag' doch bitte gleich mal nach, wie die auf eine Gesamthärte von 12,5 °dH kommen ?
Per Definition gibt die Gesamthärte die Summe der Konzentrationen der Kationen von Erdalkalimetallen in Wasser an. Im Analysenandruck finden wir für Calcium 84 mg/l und für Magnesium 16 mg/l .
Das Calcium mit seinen 84 mg/l trägt 11,75 °dH ein(2,1 mmol/l CaCO3), das Magnesium mit seinen 16 mg/l trägt 3,69 °dH ein(0,66 mmol/l CaCO3). Das macht in Summe eine Gesamthärte von 15,44 °dH und nicht 12,5 °dH !!!
Wenn ich über diese Erkenntnis noch eine Ionenbilanz lege, dann dürften sich die Alkalitäten in deinem Rohwasser in etwa so verhalten:
GH: 15,4 °dH
KH: 11,7 °dH
RA: 7,8 °dH
Die Ergebnislage, gepaart mit den Unsicherheiten die dir dein Wasserversorger unterjubelt, zeigt in Richtung einer Osmoseanlage oder eines Vollentsalzers. Dann ist an dieser Stelle Ruhe.
Viel Erfolg :-)
Gruss
Oli
_____________________________
https://brewrecipedeveloper.de
Brauwasser - bitte hier entlang
Gärschwierigkeiten - bitte hier entlang
Grundlagen Karbonisierung - bitte hier entlang
Rezeptberatung anfragen - bitte hier entlang
Oli
_____________________________
https://brewrecipedeveloper.de
Brauwasser - bitte hier entlang
Gärschwierigkeiten - bitte hier entlang
Grundlagen Karbonisierung - bitte hier entlang
Rezeptberatung anfragen - bitte hier entlang
Re: Eine Frage zur Restalkalität
Danke olibaer fü diese ausführliche Antwort.
Auf diese "Ungenauigkeit" der Gesamthärte in der Trinkwasseranlyse bin ich gestern Abend auch gestoßen, diese hat mich noch mehr verwirrt.
Nehme ich jetzt mal deine errechneten Werte der Karbonathärte bzw. der Restalkalität und jage diese durch den MMuM Wasserrechner könnte ich die Restalkalität mit ca.175g Sauermalz gegen Null drücken.
Ich habe bei meinen letzen zwei Suden das Wasser durch einen Britta Wasserfilter gejagt. Danach kann ich ja nochmal die Karbonathärte bestimmen? So wie ich das lese messen zb. diese verbreiteten Teststreifen die Härte aus Calcium und Magnesium, also die Karbonathärte? *<--Edit:Oder bin ich da falsch?*. Nur kann man das nicht wirklich messen nennen oder? Mit der Skala auf den Teststreifen kann man ja nur abschätzen oder die Karbonathärte <5° oder <10° usw. ist, nicht wirklich sehr genau...
In einen Vollentsalzer oder eine Osmoseanlage möchte ich ungern investieren. Doch wenn ich in der Zukunft Richtung untergärige Biere gehen möchte sollte ich doch das Wasser ein wenig im Blick haben, oder?
Auf diese "Ungenauigkeit" der Gesamthärte in der Trinkwasseranlyse bin ich gestern Abend auch gestoßen, diese hat mich noch mehr verwirrt.
Nehme ich jetzt mal deine errechneten Werte der Karbonathärte bzw. der Restalkalität und jage diese durch den MMuM Wasserrechner könnte ich die Restalkalität mit ca.175g Sauermalz gegen Null drücken.
Ich habe bei meinen letzen zwei Suden das Wasser durch einen Britta Wasserfilter gejagt. Danach kann ich ja nochmal die Karbonathärte bestimmen? So wie ich das lese messen zb. diese verbreiteten Teststreifen die Härte aus Calcium und Magnesium, also die Karbonathärte? *<--Edit:Oder bin ich da falsch?*. Nur kann man das nicht wirklich messen nennen oder? Mit der Skala auf den Teststreifen kann man ja nur abschätzen oder die Karbonathärte <5° oder <10° usw. ist, nicht wirklich sehr genau...
In einen Vollentsalzer oder eine Osmoseanlage möchte ich ungern investieren. Doch wenn ich in der Zukunft Richtung untergärige Biere gehen möchte sollte ich doch das Wasser ein wenig im Blick haben, oder?
Re: Eine Frage zur Restalkalität
Hi,
Die Karbonathärte ist das HCO3-.
Die Gesamthärte ist die Summe von Mg2+ und Ca2+.
Wenn du nun durch einen Teilentsalzer wie den Brittafilter Mg2+ und Ca2+ durch Na+ ersetzt bleibt die Karbonathärte unverändert.
Messen kann man das, sofern man möchte, ganz gut mit den Tröpfchentests aus dem Aquariumbereich. Die haben eine Auflösung von 1´dH. Oder kleiner aber dann braucht man deutlich mehr Lösung.
Gruß JackFrost
Die Karbonathärte ist das HCO3-.
Die Gesamthärte ist die Summe von Mg2+ und Ca2+.
Wenn du nun durch einen Teilentsalzer wie den Brittafilter Mg2+ und Ca2+ durch Na+ ersetzt bleibt die Karbonathärte unverändert.
Messen kann man das, sofern man möchte, ganz gut mit den Tröpfchentests aus dem Aquariumbereich. Die haben eine Auflösung von 1´dH. Oder kleiner aber dann braucht man deutlich mehr Lösung.
Gruß JackFrost
Meine Hardware:
eManometer
IDS2 ohne CBPi
Magnetrührer
Ss-Brewtech 10 Gal Topf
IDS2 Induktionsplatte
eManometer
IDS2 ohne CBPi
Magnetrührer
Ss-Brewtech 10 Gal Topf
IDS2 Induktionsplatte