Hefe richtig trocken
Hefe richtig trocken
Hallo,
Speziell Kveik-Hefen lassen sich ja prima trocknen; ich habe das mehrmals praktiziert, sowohl im Backofen als auch im Dörrgerät.
In beiden Fällen wird jede Menge temperierte Aussenluft auf das Trockengut geblasen... Das funktioniert prima, aber im Hinblick auf mikrobielle Sauberkeit ist das eher , nun, etwas problematisch.
Habt Ihr Ideen, wie man mit Haushaltsmitteln Hefe trocknen kann ohne sie stundenlang mit Hausstaub und anderem Dreck zu bombardieren ?
Grüße
Martin
Speziell Kveik-Hefen lassen sich ja prima trocknen; ich habe das mehrmals praktiziert, sowohl im Backofen als auch im Dörrgerät.
In beiden Fällen wird jede Menge temperierte Aussenluft auf das Trockengut geblasen... Das funktioniert prima, aber im Hinblick auf mikrobielle Sauberkeit ist das eher , nun, etwas problematisch.
Habt Ihr Ideen, wie man mit Haushaltsmitteln Hefe trocknen kann ohne sie stundenlang mit Hausstaub und anderem Dreck zu bombardieren ?
Grüße
Martin
Re: Hefe richtig trocken
Warum denn überhaupt trocknen und welchen Vorteil soll das bringen? Ich habe die Skare einfach genauso geerntet und behandelt wie jede andere Hefe auch. Bodensatz in ein Gläßchen und ab in den Kühlschrank. Die kannst du einfach nach Wochen oder Monaten rausholen und ohne Starter verwenden.
Abgesehen davon ist beim Thema Kveik "mikrobielle Sauberkeit" wohl auch fehl am Platz. Das sind eh schon komplett mutiert
Abgesehen davon ist beim Thema Kveik "mikrobielle Sauberkeit" wohl auch fehl am Platz. Das sind eh schon komplett mutiert
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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- DerDerDasBierBraut
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Re: Hefe richtig trocken
Aus dem Trocknen ihrer Kveiks machen "die Norweger" auch keine Wissenschaft.
Die Kulturen werden getrocknet und eingelagert. Dazu werden sie beschriftet. Wenn eine Charge kontaminiert ist (das eigene Bier schmeckt nicht wie immer), dann wird die getrocknete Charge verworfen und man greift beim nächsten Sud auf ein früheres Datum zurück, wo noch alles OK war.
So klappt es dort schon viele Jahrhunderte, bei Leuten, die Stammwürze messen schon "Quatsch für Wissenschaftler" deklarieren.
Die Kulturen werden getrocknet und eingelagert. Dazu werden sie beschriftet. Wenn eine Charge kontaminiert ist (das eigene Bier schmeckt nicht wie immer), dann wird die getrocknete Charge verworfen und man greift beim nächsten Sud auf ein früheres Datum zurück, wo noch alles OK war.
So klappt es dort schon viele Jahrhunderte, bei Leuten, die Stammwürze messen schon "Quatsch für Wissenschaftler" deklarieren.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
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"Alkoholfreies Bier??? ..."
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Viele Grüße
Jens
Re: Hefe richtig trocken
dauert das dann nicht ewig ? Die Feuchte Luft kann dann ja auch nicht raus aus dem Ofen ? Aber hört sich trotzem schon irgendwie "sauberer" an.
@Jens & Alt-Phex: Schon klar, Kveiks wurden schon immer so behandelt. Aber ich brings einfach nicht fertig, nach allem was ich über keimfreie Hefebehandlung gelernt habe, jetzt so bei den Kveiks rumzuschmuddeln.
@Jens & Alt-Phex: Schon klar, Kveiks wurden schon immer so behandelt. Aber ich brings einfach nicht fertig, nach allem was ich über keimfreie Hefebehandlung gelernt habe, jetzt so bei den Kveiks rumzuschmuddeln.
Re: Hefe richtig trocken
So, was haltet ihr davon ?
Grabbelkistentrockner V1:
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Re: Hefe richtig trocken
Du machst dir viel zu viel Arbeit damit. Wie schon gesagt, wie jede andere Hefe ernten und aufbewahren - reicht völlig. Es sei denn du willst unbedingt irgendwas basteln.
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Re: Hefe richtig trocken
Äh, ja, ich brauche ein Überbrückungsprojekt bis alle Teile für den Spundomat angekommen sind :-)
Ausserdem habe ich schon so ziemlich alle Hefeaufbewahrungsarten ausprobiert, von Cryoperlen, Glycerin, Schrägagar bis zum Einsalzen.
Trocknen scheint mir die dauerhafteste Konservierungsform zu sein.
Martin
Ausserdem habe ich schon so ziemlich alle Hefeaufbewahrungsarten ausprobiert, von Cryoperlen, Glycerin, Schrägagar bis zum Einsalzen.
Trocknen scheint mir die dauerhafteste Konservierungsform zu sein.
Martin
- Bieryllium
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Re: Hefe richtig trocken
Och, ein wenig Spaß beim Basteln ist doch nicht verkehrt. Ich würde aber die Ikea Box gegen eine Warmhaltebox aus Styropor tauschen. Den Lüfter nicht auf Volllast laufen lassen und einen inkbird o.ä. benutzen um nicht über 40° zu heizen.
Vernünftiger ist es sich das Geld zu sparen und weiter den Backofen zu benutzen, wie es die norwegischen Farmer auch tun.
Wenn es nur um die Beschäftigung geht, dann probiere doch einen kleinen Kveik Kranz aus Holz zu bauen. Die sind sehr schön anzuschauen und eine echte Herausforderung (ich bin mir sicher dass ich das nicht hinkriegen würde).
Grüße aus Nürnberg!
Euer Christopher
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- Kolbäck
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Re: Hefe richtig trocken
Zum Sinn des Trocknens: Dass das mit Kveiks geht, finde ich einen echten Vorteil für Hobbybrauer. Die Haltbarkeit steigert sich (50% Viability nach 6 Monaten) und Bakterien können das Trocknen plus einfrieren angeblich weniger gut ab als die Hefe. Ein Glas Hefe im Kühlschrank würde ich nicht so lange aufheben wollen. Trocknen ist etwas extra Aufwand, ja, andererseits spart man sich den Starter. Flocken in die Würze und los geht's!
Ich trockne im Dörrautomaten. Ja, der zieht "dreckige" Umluft ein, aber meinen Ofen die gleiche Sauberkeit zu bekommen wie die Arbeitsplatte, auf der der Automat einen Tag lang steht, wäre mir zu stressig.
Nur meine 5¢.
Ich trockne im Dörrautomaten. Ja, der zieht "dreckige" Umluft ein, aber meinen Ofen die gleiche Sauberkeit zu bekommen wie die Arbeitsplatte, auf der der Automat einen Tag lang steht, wäre mir zu stressig.
Nur meine 5¢.
- Bieryllium
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Re: Hefe richtig trocken
Der Ofen mag zwar eingebrannte Essensreste aufweisen, ich bezweifle aber ohne deinen Ofen gesehen zu haben, dass da noch etwas auf diesen Resten lebt. Immerhin hat's 160°C und mehr für eine halbe Stunde und mehr gesehen.
Grüße aus Nürnberg!
Euer Christopher
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- BrauSachse
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Re: Hefe richtig trocken
Danke für den Link zum Artikel, ich mag sowas.Kolbäck hat geschrieben: ↑Donnerstag 18. Juni 2020, 16:52 Zum Sinn des Trocknens: Dass das mit Kveiks geht, finde ich einen echten Vorteil für Hobbybrauer. Die Haltbarkeit steigert sich (50% Viability nach 6 Monaten)
Ich trockne im Dörrautomaten. Ja, der zieht "dreckige" Umluft ein, aber meinen Ofen die gleiche Sauberkeit zu bekommen wie die Arbeitsplatte, auf der der Automat einen Tag lang steht, wäre mir zu stressig.
Nur meine 5¢.
Was legst du beim Trocknen unter? Backpapier oder Pergament wie im Artikel steht? Backpapier hätte ich, daher die Frage.
Viele Grüße
Tilo
- DerDerDasBierBraut
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Re: Hefe richtig trocken
Ab besten silikoniertes und strukturiertes Backpapier. An dem ganz einfachen Backpapier kann die Kveik mit Pech döller kleben bleiben oder das Papier bröselt mit der Hefe zusammen weg.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
Re: Hefe richtig trocken
So,
erster Testlauf mit Wasser, um die Verdunstungsrate zu messen.
MOrgen mit Hefe.
Und wenns nix wird, dann kommen die Einzelteile wieder in den Schrank zurück und alles ist gut.
@Jens: Das Problem kenn ich nur zu gut, und dein Tip ist Gold wert.Wird demnächst ausprobiert.
Grüße
Martin
erster Testlauf mit Wasser, um die Verdunstungsrate zu messen.
MOrgen mit Hefe.
Und wenns nix wird, dann kommen die Einzelteile wieder in den Schrank zurück und alles ist gut.
@Jens: Das Problem kenn ich nur zu gut, und dein Tip ist Gold wert.Wird demnächst ausprobiert.
Grüße
Martin
- BrauSachse
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Re: Hefe richtig trocken
Danke JensDerDerDasBierBraut hat geschrieben: ↑Donnerstag 18. Juni 2020, 20:50 Ab besten silikoniertes und strukturiertes Backpapier. An dem ganz einfachen Backpapier kann die Kveik mit Pech döller kleben bleiben oder das Papier bröselt mit der Hefe zusammen weg.
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Re: Hefe richtig trocken
Ja, schon. Aber auch wenn der Ofenschmutz temporär keimarm ist, heißt das ja nicht, dass er nicht guter Nährboden für neue Keime ist, z.B. ein Bröckchen fettiger Käserest von der letzten Lasagne. Darauf wächst glaube ich ein neuer Luftkeim lieber als auf der getrockneten Hefe selbst...Bieryllium hat geschrieben: ↑Donnerstag 18. Juni 2020, 19:46Der Ofen mag zwar eingebrannte Essensreste aufweisen, ich bezweifle aber ohne deinen Ofen gesehen zu haben, dass da noch etwas auf diesen Resten lebt. Immerhin hat's 160°C und mehr für eine halbe Stunde und mehr gesehen.
Kann mich aber natürlich auch täuschen...
Re: Hefe richtig trocken
Hallo allerseits,
ich hatte schon mal Hefe im Kaffeefilter aufgefangen, darin glattgestrichen (keine allzu große Menge pro Filter natürlich), oben fest zugefaltet und so im Sommer in der Sonne getrocknet. Trocken hat sich das ganze fast von selbst vom Filter gelöst, bzw. ließ sich sehr einfach abkratzen.
Kaffeefilter sind vom Porendurchmesser sicher nicht ideal für Hefe und der Ansatz Hefe innen, Keime außen ist natürlich auch nicht zu 100% sicher. Aber sie transportieren das Wasser nach außen und die Hefe trocknet darin gut. vielleicht kannst du auf diese oder ähnliche Art und Weise deine Hefe mit etwas ruhigerem Gewissen im Backofen (oder wo auch immer) trocknen...
Grüße, Timo
ich hatte schon mal Hefe im Kaffeefilter aufgefangen, darin glattgestrichen (keine allzu große Menge pro Filter natürlich), oben fest zugefaltet und so im Sommer in der Sonne getrocknet. Trocken hat sich das ganze fast von selbst vom Filter gelöst, bzw. ließ sich sehr einfach abkratzen.
Kaffeefilter sind vom Porendurchmesser sicher nicht ideal für Hefe und der Ansatz Hefe innen, Keime außen ist natürlich auch nicht zu 100% sicher. Aber sie transportieren das Wasser nach außen und die Hefe trocknet darin gut. vielleicht kannst du auf diese oder ähnliche Art und Weise deine Hefe mit etwas ruhigerem Gewissen im Backofen (oder wo auch immer) trocknen...
Grüße, Timo
Re: Hefe richtig trocken
Wie lagert Ihr denn die getrocknete Hefe und wieviel brauche ich davon für den nächsten Sud?
Gruß
Rolf
Gruß
Rolf
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Re: Hefe richtig trocken
Die Hefe lagere ich vakuumiert in kleinen Tüten im Kühlschrank. Ein Teelöffel voll Hefeflocken auf 10 Liter Würze bei Kveik-Hefen reicht aus, wenn du direkt anstellst. Ich mache allerdings immer einen Starter am Vortag, damit bin ich sicher, dass die Hefen auch wirklich ankommt - oder eben auch nicht. Letzteres ist bislang noch nicht passiert. Ich denke, das folgt Murphys Gesetz: Sollte ich mal keinen Starter machen, wird es schief gehen.
Viele Grüße
Tilo
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Re: Hefe richtig trocken
Ich lagere meine getrockneten Kveiks in einem Plastikröhrchen im Gefrierschrank. Ich mache ebenfalls Starter und verwende dabei ca. 0,3g Kveik auf 400-500 ml Starterwürze. Nach 2-3 Tagen stelle ich damit meine 20-25 Liter Würze an.
- BrauSachse
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Re: Hefe richtig trocken
Nimmst du die gesamte Würze auf einmal oder gibst du sie schrittweise dazu?metaler143 hat geschrieben: ↑Montag 5. Juli 2021, 21:39 Ich lagere meine getrockneten Kveiks in einem Plastikröhrchen im Gefrierschrank. Ich mache ebenfalls Starter und verwende dabei ca. 0,3g Kveik auf 400-500 ml Starterwürze. Nach 2-3 Tagen stelle ich damit meine 20-25 Liter Würze an.
Viele Grüße
Tilo
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Re: Hefe richtig trocken
Ich stelle den Starter mit der gesamten Würze auf einmal an. Anfangs hatte ich Bedenken wegen der geringen Zellzahl auf das große Volumen, scheint aber (subjektiv, mein Empfinden) absolut kein Problem für die Kveiks zu sein. Die Starter kommen innerhalb weniger Stunden an, nach 24 Stunden erkennt man schon eine deutliche Hefetrübung.
Edit: Die Starter rühren bei mir durchgehend auf dem Magnetrührer.
Edit: Die Starter rühren bei mir durchgehend auf dem Magnetrührer.
- BrauSachse
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Re: Hefe richtig trocken
Danke! Ein Rührer fehlt mir noch.
Viele Grüße
Tilo
Viele Grüße
Tilo
Re: Hefe richtig trocken
Hallo, vielen Dank für Eure Antworten.
Gruß
Rolf
Gruß
Rolf