Commander8x hat geschrieben: ↑Freitag 18. Dezember 2020, 15:53
Mal halblang. 80 Mikrogramm Mangan je Liter sind in keiner Weise bedenklich oder gar oxidationsfördernd. Da Mangan in Wasser gelöst als Mn(2+)-Ion vorliegt, wird es höchstens selbst oxidiert und wirkt dadurch der Oxidation anderer Stoffe entgegen. Der Effekt ist aber sehr gering, wegen der niedrigen Konzentration.
Mangan wird deshalb überwacht, weil es bereits in geringer Menge unangenehm metallisch-dumpf schmeckt, wie auch Eisen. Trinkwasser wird deshalb von Eisen und Mangan befreit.
Gruß Matthias
Das sollte man dann aber bitte doch trennscharf betrachten. Felix hat es weiter oben ja schon angedeutet:
Es gibt da z.B die Publikation von Zufall et al. (J. Inst. Brew. 114(2), 134–142, 2008), in der die oxidationsfördernde Wirkung von Mangan in Bier untersucht und nachgewiesen wurde. Die zu verschiedenen Zeitpunkten eingeesetzten Mengen lagen grob im Bereich von (einigen) hundert ppb.
Mechanistisch gehen die Autoren davon aus, dass Mangan in verschiedenen (katalytischen) Redoxprozessen beteiligt ist, die zur Bildung verschiedener Radikale führen, welche wiederum für die geschmackliche Bieraltterung verantwortlich gemacht werden. Nachgewiesen haben die Autoren mechanistisch aber nichts.
In anderen Arbeiten wurde der durchschnittliche Mangangehalt von verschiedenen kommerziellen Bieren bestimmt und lag für stark gehopfte Biere im Bereich von 0.2 ppm (Porter, J.R. & Bamforth, Charles, Journal of the American Society of Brewing Chemists., 2016, 74. 87-90).
In seinem Buch "The new IPA" beschreibt Scott Janish, wie er (durch den Einsatz von stark manganhaltigen Rohstoffen) ein NEIPA mit einem Mangangehalt von 1 ppm herstellt. Das Bier zeigte ungehwöhnlich frühe und starke Oxidationserscheinungen.
Ich würde die Aussage, 84 ppb Mangan im Brauwasser (die sich dann im Unterschied zu Kupfer oder Eisen komplett durch den ganzen Prozess durchziehen) seien
in keiner Weise bedenklich oder oxidationsfördernd in ihrer Absolutheit so also nicht unterschreiben.
Wenn ich mit dem Wasser des TE ein NEIPA brauen wollen würde, würde ich es durchaus vorher durch einen Kationentauscher schicken. Dann muss man sich aber auch natürlich ein paar Gedanken über die verwendeten Hopfen und Malze machen. Mit großzügig Columbus Hopfen sowie Weizenmalz und Haferflocken kommt es auf die paar ppb Mangan aus dem Wasser dann natürlich auch nicht mehr an.
Gruß
Philipp