Lallemand Abbey - das Arbeitstier

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emjay2812
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Lallemand Abbey - das Arbeitstier

#1

Beitrag von emjay2812 »

Ich habe letztes Jahr ein Belgian Strong Ale mit der Lallemand Abbey vergoren. Entsprechend mit Vollrohrzucker aufgezuckert ergab das 20°P und stolze 9% Alk. Das Bier sollt laut Rezept sehr restsüß werden, deswegen stellte ich die Bittere auf 40 IBU ein um ein schönes Gleichgewicht aus wuchtigem Malzpaket und Bittere zu erhalten. Das war am Anfang auch so gegeben.

ABER. Die Lallemand Abbey GIBT NICHT AUF! Innerhalb eines Jahres wurde jeder Zucker gefunden und verarbeitet. Trotz 9% Alk.
Am Ende war das Bier immer noch sehr gut, aber furztrocken. Von der Süße war alles verschwunden, es blieben Trockenfrüchte, Lakritz und die 40 IBU, die man nun deutlich schmecken konnte.

Ich würde gerne einen zweiten Versuch wagen. Diesmal mit einer Hefe die nicht so arbeitsam ist, und mir die Süße erhält,
am Besten auch nach zwei, drei... Jahren.

Empfehlung?
DerDallmann

Re: Lallemand Abbey - das Arbeitstier

#2

Beitrag von DerDallmann »

Also du hast ganz normal abgefüllt und jetzt, nach einem jahr ca. nochmal probiert und jetzt war das Bier furztrocken?
Oder hast du es so lange im Gärbehälter gelassen und jetzt erst abgefüllt?

Wenn sich das Bier in der Flasche verändert hat, kann es ja nicht nachgegoren sein, dann wäre der Druck stark gestiegen. Klingt für mich eher nach Oxidation, die das Bier verändert hat.
Whaip
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Re: Lallemand Abbey - das Arbeitstier

#3

Beitrag von Whaip »

Hallo,

finde das nicht verwunderlich. Laut Datenblatt hat die Abbey eine Alk-Toleranz bis 14%.
https://www.lallemandbrewing.com/docs/p ... IGITAL.pdf
Bei 9% Alk geht zwar einiges an Vitalität flöten , aber...die Hefe hat ja gemütlich Zeit um wegzuknuspern und muss nicht auf 100% Leistung weiterarbeiten.
https://brauerei.mueggelland.de/hefe.html
Hier gibts eine Übersicht mit ein paar gebräuchliche Hefen. Da sind auch welche drunter mit einer Alk-Toleranz <10%. Das würde ich aber ggf. immer mit dem Original Datenblatt des Herstellers abgleichen.


Die Restsüße kommt ja nicht zwangsläufig vom Rohrzucker, da kann man ma mit der Maischarbeit viel machen und unvergärbare Zucker erzeugen. Kenne mich aber bei dieser Art Bieren überhaupt nicht aus und würde da vllt die interpretation des Maischplans den Profis überlassen.


Grüße,
Achim
Pappelbräu
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Re: Lallemand Abbey - das Arbeitstier

#4

Beitrag von Pappelbräu »

Die M31 Tripel von Mangrove Jacks finde ich gut. Die hat schon noch einiges an Süße stehen lassen, ich bin bei 9.3 % gelandet. Aber wie der Dallmann geschrieben hat, durch die Reifung kann die Süße auch einfach auffälliger werden. Ist bei meinem Tripel auch so, nun, da die frischen Hopfenaromen weg sind.
Tobias
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emjay2812
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Re: Lallemand Abbey - das Arbeitstier

#5

Beitrag von emjay2812 »

Hier mal das Rezept:
Weihnachtsbier belgisch 2019.pdf
(77.08 KiB) 58-mal heruntergeladen
Den Rohrzucker habe ich als Alternative zu Candysirup genommen. Den Melasse/Karamellgeschmack konnte man auch nach einem Jahr gut erkennen.

Oxidation hätte ich glaube ich geschmeckt.
Es waren 4°P Restextrakt im Bier - soviel kann die Hefe also nicht verarbeitet haben.
Höchstens noch 1-2°P. Der Flaschendruck dürfte dadurch nur unmerklich angestiegen sein.
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emjay2812
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Re: Lallemand Abbey - das Arbeitstier

#6

Beitrag von emjay2812 »

Letztes WE nochmal eine der letzten Lagerflaschen geöffnet. Starkes Plopp. Der Druckanstieg also da. Wundervolles Bier mit mittlerweile leichten Reifungsaromen. Melasse immernoch vorhanden. Sehr geil! Werde ich versuchen zu wiederholen.
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