Eine lange Rastzeit für ein Stark-IPA, weniger Malz für tieferen Vol Acl?
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Eine lange Rastzeit für ein Stark-IPA, weniger Malz für tieferen Vol Acl?
Liebe Brauwelt
Ich habe nach einem Rezept mit einer einzigen, 90 minütigen Rast, ein IPA gebraut, welches am Schluss einen Alc Vol Gehalt von 8.8 ergab. Auch geschmacklich wurde es ein sehr feines IPA. Mit der selben Rezeptur, selbe Malz-/Hopfenmenge, aber mit 3 Rastzeiten habe ich das IPA nochmals gebraut und den Alc Vol Gehalt auf 5.8 gebracht. Das Bier wurde sehr fein, aber weniger geschmacksintensiv (nicht so wie das Stark-IPA). Somit muss das ja mit der einzigen, langen Rastzeit zusammenhängen?! Ich habe mir jetzt überlegt, z.B. ein 3tel weniger Malz zu nehmen und erneut mit nur einer einzigen langen Rastzeit zu brauen und erhoffe mir dadurch einen tieferen Vol Alc Gehalt aber geschmacklich ein gleichwertiges Bier wie das Stark-IPA. Was meint Ihr?
Ich habe nach einem Rezept mit einer einzigen, 90 minütigen Rast, ein IPA gebraut, welches am Schluss einen Alc Vol Gehalt von 8.8 ergab. Auch geschmacklich wurde es ein sehr feines IPA. Mit der selben Rezeptur, selbe Malz-/Hopfenmenge, aber mit 3 Rastzeiten habe ich das IPA nochmals gebraut und den Alc Vol Gehalt auf 5.8 gebracht. Das Bier wurde sehr fein, aber weniger geschmacksintensiv (nicht so wie das Stark-IPA). Somit muss das ja mit der einzigen, langen Rastzeit zusammenhängen?! Ich habe mir jetzt überlegt, z.B. ein 3tel weniger Malz zu nehmen und erneut mit nur einer einzigen langen Rastzeit zu brauen und erhoffe mir dadurch einen tieferen Vol Alc Gehalt aber geschmacklich ein gleichwertiges Bier wie das Stark-IPA. Was meint Ihr?
- Ladeberger
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Re: Eine lange Rastzeit für ein Stark-IPA, weniger Malz für tieferen Vol Acl?
Hallo Palby,
ich halte es für ausgeschlossen, dass bei den verfahrensüblichen Rasttemperaturen ein derart gravierender Unterschied (-> 3 %vol Alc.) nur aufgrund der Rastenführung entsteht. Insofern ist schon die ganze Prämisse für dein Vorhaben ziemlich wackelig.
Lass uns doch mal die Rezeptdetails (insb.: Eingesetztes Equipment, Temperaturstufen, Rastzeiten und Aufheizzeiten beim Maischen, gemessene Stammwürze, gemessener Restextrakt) hier, damit man das mal von Grund auf einsortieren kann.
Gruß
Andy
ich halte es für ausgeschlossen, dass bei den verfahrensüblichen Rasttemperaturen ein derart gravierender Unterschied (-> 3 %vol Alc.) nur aufgrund der Rastenführung entsteht. Insofern ist schon die ganze Prämisse für dein Vorhaben ziemlich wackelig.
Lass uns doch mal die Rezeptdetails (insb.: Eingesetztes Equipment, Temperaturstufen, Rastzeiten und Aufheizzeiten beim Maischen, gemessene Stammwürze, gemessener Restextrakt) hier, damit man das mal von Grund auf einsortieren kann.
Gruß
Andy
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Re: Eine lange Rastzeit für ein Stark-IPA, weniger Malz für tieferen Vol Acl?
Hoi Andy. Es war aber tatsächlich so: Einmaischen bei 45°, 90 minütige Rast bei 66°, Abmaischen bei 78°, zum kochen bringen, die Hopfenzugaben, dazu, 60' Kochen, abkühlen, Hefe dazu und in Gärtank. Stammwürze war 20% (!). Dann nochmals gebraut mit Einmaischen 45°, erste Rast bei 52° für 15', zweite Rast bei 66° für 30', dritte Rast bei 72° für 20', dann Abmaischen bei 78°, zum kochen bringen, die Hopfenzugaben, 60' Kochen, Stammwürze dann bei 14%. Eben, beide Biere waren nach vollendeter Vergärung wirklich sehr gut, einzig dass das Stark-IPA geschmacklich viel intesiver war als das andere.
Gruss Pascal
Gruss Pascal
- Ladeberger
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Re: Eine lange Rastzeit für ein Stark-IPA, weniger Malz für tieferen Vol Acl?
Ja, aber meinste nicht dass es intensiver war, weil es 6 % mehr Stammwürze hatte, hm? Diese 6 % Unterschied in der Stammwürze erklären auch recht gut, wo die 3 %vol Alkohol herkommen.
Ich sehe hier echt keinen Zusammenhang mit der Rastenführung.
Gruß
Andy
Ich sehe hier echt keinen Zusammenhang mit der Rastenführung.
Gruß
Andy
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Re: Eine lange Rastzeit für ein Stark-IPA, weniger Malz für tieferen Vol Acl?
das mit der Stammwürze und dem höheren Alkohol ist mir klar. Und es könnte schon sein, dass es aufgrund der höheren Stammwürze intensiver war (vermutlich ist es auch so). Ich wusste nur nicht, dass ich mit einer einzigen langen Rastzeit einen so hohen Alkoholgehalt herausschlagen kann. Das 2te Bier wurde mit der genau gleichen Menge an Malz gebraut, einfach mit 3 Rastzeiten. Es war mir nicht bewusst, dass es den Geschmack und den Alkoholgehalt dadurch so beeinflussen kann. Daher die Überlegung, mit etwas weniger Malz und einer langen Rastzeit ein IPA zu brauen, dass ev. geschmacklich gleich, aber etwas weniger Alkohol hat.
Re: Eine lange Rastzeit für ein Stark-IPA, weniger Malz für tieferen Vol Acl?
Hi,
war die Ausschlagmenge identisch?
Gruß,
Andreas
war die Ausschlagmenge identisch?
Gruß,
Andreas
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Re: Eine lange Rastzeit für ein Stark-IPA, weniger Malz für tieferen Vol Acl?
War denn die eingesetzte Menge an Malz bei beiden Suden gleich? Ein Unterschied von 6°P nur durch unterschiedliche Rasten ist eigentlich ausgeschlossen und wenn's am Läutern gelegen haben sollte müsste da beim zweiten Sud auch Massiv was falsch gelaufen sein.
Re: Eine lange Rastzeit für ein Stark-IPA, weniger Malz für tieferen Vol Acl?
Ich glaube das ist die entscheidende Frage.
Grüße, Andreas
Zum Biere drängt, am Biere hängt doch alles.
(Frei nach J. W. von Goethe)
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Re: Eine lange Rastzeit für ein Stark-IPA, weniger Malz für tieferen Vol Acl?
Moin,Palby hat geschrieben: ↑Donnerstag 21. Januar 2021, 14:29 Hoi Andy. Es war aber tatsächlich so: Einmaischen bei 45°, 90 minütige Rast bei 66°, Abmaischen bei 78°, zum kochen bringen, die Hopfenzugaben, dazu, 60' Kochen, abkühlen, Hefe dazu und in Gärtank. Stammwürze war 20% (!). Dann nochmals gebraut mit Einmaischen 45°, erste Rast bei 52° für 15', zweite Rast bei 66° für 30', dritte Rast bei 72° für 20', dann Abmaischen bei 78°, zum kochen bringen, die Hopfenzugaben, 60' Kochen, Stammwürze dann bei 14%. Eben, beide Biere waren nach vollendeter Vergärung wirklich sehr gut, einzig dass das Stark-IPA geschmacklich viel intesiver war als das andere.
Gruss Pascal
ohne Maltoserast bei 62/63°C und mit einer nur 30 minütigen (quasi) Kombirast scheint mir die Spur für die niedriger Stammwürze und folglich den niedrigen Alkoholgehalt doch ziemlich deutlich gelegt. Da bräuchte ich nicht viel mehr Fehleranalyse.
Gruß
Stefan
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Re: Eine lange Rastzeit für ein Stark-IPA, weniger Malz für tieferen Vol Acl?
Hier gabs doch aber auch schon diese "short and shoddy" Brauversuche und da kam auch ganz normales Bier dabei raus. Ausserdem sind ja 30 Minuten jetzt nicht nix. Irgendwo ist da n massiver Messfehler im Spiel.
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Re: Eine lange Rastzeit für ein Stark-IPA, weniger Malz für tieferen Vol Acl?
@Andreas, coyote77 und hkpdereste: Ja, die Malz- und Ausschlagmenge war gleich.
@Stefan : die Maltoserast wurde gem. Rezept gemacht. Da ich dieses hier nicht zur Hand habe, kann ich dir nicht sagen, ob die bei 62/63° oder etwas höher lag. Auf jeden Fall wurde das IPA nach Rezept gebraut, so wie immer. Und dabei kam eine Stammwürze von 14 heraus und dann ein Vol Alc Gehalt von 5.8%, so wie es sein sollte meiner Meinung nach.
Ich habe einfach dieses Rezept mit dem Stark-IPA gefunden und gebraut. Eben, geschmacklich ein sehr feines IPA, aber mir mit 8.8 Vol Alc bei einer Stammwürze von 20% zu stark. Dann das Stark-IPA mit den normalen IPA-Rastzeiten von meinem normalen Rezept nochmals gebraut. Wie erwähnt gab es dann eine Stammwürze von 14% und einen Vol Alc Gehalt von 5.8. Es war auch sehr fein, aber geschmacklich nicht ganz so intensiv wie das Stark-IPA. Meine Frage geht eigentlich nur in die Richtung, dass ich mir überlege, das Stark-IPA mit weniger Malz, ein 3tel oder ein 4tel weniger, zu brauen, mit dieser einen langen Rast, ich mir dadurch geschmacklich ein ähnlich intensives Bier wie das Stark-IPA erhoffe, einfach mit etwas weniger Vol Alc.
Gruss Pascal
@Stefan : die Maltoserast wurde gem. Rezept gemacht. Da ich dieses hier nicht zur Hand habe, kann ich dir nicht sagen, ob die bei 62/63° oder etwas höher lag. Auf jeden Fall wurde das IPA nach Rezept gebraut, so wie immer. Und dabei kam eine Stammwürze von 14 heraus und dann ein Vol Alc Gehalt von 5.8%, so wie es sein sollte meiner Meinung nach.
Ich habe einfach dieses Rezept mit dem Stark-IPA gefunden und gebraut. Eben, geschmacklich ein sehr feines IPA, aber mir mit 8.8 Vol Alc bei einer Stammwürze von 20% zu stark. Dann das Stark-IPA mit den normalen IPA-Rastzeiten von meinem normalen Rezept nochmals gebraut. Wie erwähnt gab es dann eine Stammwürze von 14% und einen Vol Alc Gehalt von 5.8. Es war auch sehr fein, aber geschmacklich nicht ganz so intensiv wie das Stark-IPA. Meine Frage geht eigentlich nur in die Richtung, dass ich mir überlege, das Stark-IPA mit weniger Malz, ein 3tel oder ein 4tel weniger, zu brauen, mit dieser einen langen Rast, ich mir dadurch geschmacklich ein ähnlich intensives Bier wie das Stark-IPA erhoffe, einfach mit etwas weniger Vol Alc.
Gruss Pascal
Re: Eine lange Rastzeit für ein Stark-IPA, weniger Malz für tieferen Vol Acl?
Hi,
Nö, das wird so nicht klappen.
Du kannst die Kombirast auf 70° oder sogar 72° legen (ist natürlich keine wirkliche kombirast mehr), das geht auch, endet in einem sehr niedrigen EVG.
Verändert den Geschmack aber auch spürbar.
Aber ein Bier mir weniger Malz zu brauen und zu hoffen, es wird wegen gleicher Rasten schmecken wie ein Starkbier, wird nicht klappen. Wobei IPAs mir 5-6 % auch gut schmecken können, aber wie ein Doppel-IPA wird das nicht werden.
LG
Nö, das wird so nicht klappen.
Du kannst die Kombirast auf 70° oder sogar 72° legen (ist natürlich keine wirkliche kombirast mehr), das geht auch, endet in einem sehr niedrigen EVG.
Verändert den Geschmack aber auch spürbar.
Aber ein Bier mir weniger Malz zu brauen und zu hoffen, es wird wegen gleicher Rasten schmecken wie ein Starkbier, wird nicht klappen. Wobei IPAs mir 5-6 % auch gut schmecken können, aber wie ein Doppel-IPA wird das nicht werden.
LG
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Re: Eine lange Rastzeit für ein Stark-IPA, weniger Malz für tieferen Vol Acl?
@Tommi123
Vielen Dank für die Antwort. Das habe ich mir leider fast gedacht..Dann lasse ich diesen Versuch so bleiben :-) . Eben, beide gebrauten Biere sind sehr fein und ich werde beide gelegentlich wieder brauen... Beim Stark-IPA werde ich einfach schauen, dass ich vorher etwas gegessen habe :-)
LG Pascal
Vielen Dank für die Antwort. Das habe ich mir leider fast gedacht..Dann lasse ich diesen Versuch so bleiben :-) . Eben, beide gebrauten Biere sind sehr fein und ich werde beide gelegentlich wieder brauen... Beim Stark-IPA werde ich einfach schauen, dass ich vorher etwas gegessen habe :-)
LG Pascal