Frage an die Hefeexperten - Blausud

Antworten
Mediterror
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 235
Registriert: Mittwoch 17. Februar 2010, 16:47
Wohnort: Uehlfeld
Kontaktdaten:

Frage an die Hefeexperten - Blausud

#1

Beitrag von Mediterror »

Servus allerseits,

hab folgendes Problem,

ich hab vor gut 14 Tagen ein Imperial Stout gebraut.
Leider war anscheinend das Jod nicht mehr gut, jedenfalls hat es heute bei einem Test mit Mehl nicht reagiert! :Shocked
Somit geh ich davon aus das ich zu viel Unverzuckerte Stärke in der Würze hab :Ahh .
Leider geht nach anfänglich starker Gärung seit gut 10 Tagen nix mehr.
Rezept:
20 kg Münchner
4 kg Weizen
2 kg Caraarom
1 kg Special W
0,7 kg Melanoidin
1kg Haferflocken
0,6 kg Röstgerste (davon 0,4 beim Abmaischen)
3kg Milchzucker

Eingemaischt bei 70 °C
Kombirast bei 65 °C für 100 min ( vermeindlich Jodnormal)
Normal Abgeläutert ohne Probleme,
Ausgeschlagen 90 l mit 21,4 °P

Angestellt mit Starter von MJ M15 Empire Ale bei 19°C

Sehr schnell angekommen und nach 4 Tagen anscheinend durch, zumindest waren da keine Kräusen mehr zu sehen.
Spindelprobe ergab zu dem Zeitpunkt einen Wert von 12,2°P
Hat sich nun innerhalb der letzten 10 Tage nicht mehr verändert.

Nach etwas Ratlosigkeit und vielen Berechnungen kam ich auf das Jod als "schuldigen" und leider war es das auch.

Stand jetzt gehe ich davon aus zu wenig Vergärbaren Zucker zuhaben, bzw dieser ist schon durch. :thumbdown

Daher meine Fragen an die Hefeexperten:
Was haltet Ihr davon mit einer 2 Hefe ( Übervergärer, Saison?) das ganze anzuschieben?
Evtl wäre auch die Zugabe von Amyloglucosidase eine Option?
Laktos/Brett und das Ganze sauer Vergären?

Gibt ja ein paar Optionen, welche würdet Ihr nehmen?

Gruß
Christian
bwanapombe
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1237
Registriert: Dienstag 4. November 2014, 10:19

Re: Frage an die Hefeexperten - Blausud

#2

Beitrag von bwanapombe »

Hallo Christian,

bei der Schüttung müßte ich erstmal in einen Rechner schauen, was man da an EVG erwarten kann. Was sagt denn bei Dir der Rechner und möglicherweise eine Schnellvergärprobe?

Dirk
Stay thirsty!
Benutzeravatar
Ladeberger
Moderator
Moderator
Beiträge: 7293
Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29

Re: Frage an die Hefeexperten - Blausud

#3

Beitrag von Ladeberger »

Hallo Christian,

du hast doch sicher Zugriff auf frische Betriebshefe. Versuch doch mal mit dieser via SVP herauszufinden wo der EVG dieser Charge liegt. Damit man weiß, woran man hier ist. Falls noch ausreichend vergärbarer Extrakt für einen stiltypischen Vergärungsgrad vorhanden ist, gäbe es womöglich schonendere Alternativen das ganze über die Ziellinie zu bringen (z.B. Aufkräusen), als Amyloglucosidase oder Übervergärer. Bei Letzteren kommt man qualitativ halt auch schnell vom Regen in die Traufe.

Ansonsten... wenn die Würze nicht zu bitter ist, könnte die Kombination aus Brett + Milchsäurebakterien durchaus charmant sein. Ich habe schon abgefahrene dunkle Sauerbiere getrunken, z.B. aus der Serie Nightmare on Brett von Crooked Stave. Wobei das natürlich schon als gewolltes Endprodukt schwer zu balancieren sein dürfte, geschweige denn als Umwidmung eines Imp. Stout :Wink

Gruß
Andy
Benutzeravatar
Räuber Hopfenstopf
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2143
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2020, 07:50

Re: Frage an die Hefeexperten - Blausud

#4

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Die 43 % sEVG sind wahrscheinlich nicht doll. Aber immerhin sind auch drei Kilo unvergärbarer Milchzucker mit im Spiel. Was sagt denn die sensorische Prüfung? Pappesüß?
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
Antworten