Haupt-/Nachguss , banal aber für mich gerade seeehr wichtig

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ThomasJ
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Haupt-/Nachguss , banal aber für mich gerade seeehr wichtig

#1

Beitrag von ThomasJ »

Moin zusammen,
wenn man sich die Fragen in diesem Forum ansieht, stellt man sehr schnell fest, dass sich sehr viele schon sehr lange mit der Leidenschaft Bierbrauen auseinandersetzen. Gerne würde man auch einmal eine "anspruchsvolle" Frage fragen, aber aktuell habe ich eine für euch sicher eher banale:
Wieviel Wasser benötige ich für Haupt- und Nachguss?
Der Hintergrund ist folgender: als ich neulich einen Bayerischen Weizendoppelbock gebraut habe, war die Gesamtwürzemenge so hoch, dass ich sie nicht in den Maischekessel bekommen hätte.
Rezept für 20l:
4300 g Weizenmalz
1050g Münchner
1000g Pilsener
800g Cara hell
als Hauptguss habe ich lt Rezept 25l und als Nachguss 22l verwendet.
Durch die große Menge an Würze ~30l hatte diese nach dem Hopfenkochen auch nicht die Stammwürze, die ich gerne gehabt hätte (18,5%).

Sollte ich die Wassermenge bei Starkbieren grds reduzieren, denn diese Probleme hatte ich bei "normal" starken Bieren noch nie?

Vielen Dank und Grüße aus dem hohen Norden

Thomas
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dieck
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Re: Haupt-/Nachguss , banal aber für mich gerade seeehr wichtig

#2

Beitrag von dieck »

Die Menge war bei den Rezepten, die ich bisher gesehen habe, immer mit angegeben.

Eine bekannte Datenbank ist z.B. https://www.maischemalzundmehr.de/
20L-"Einkocher"-Klasse. Neugierig neue Dinge auszuprobieren, im Rezept und in der Technik...
ThomasJ
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Re: Haupt-/Nachguss , banal aber für mich gerade seeehr wichtig

#3

Beitrag von ThomasJ »

Danke für den Hinweis.
Dort stand für 6kg Malz für einen Doppelbock 6l Nachguss. Das ist natürlich deutlich weniger, als mit der "Standardformel" 3l/kg errechnet.
Ich werde auf jeden Fall meinen nächsten Nachlauf reduzieren.
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renzbräu
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Re: Haupt-/Nachguss , banal aber für mich gerade seeehr wichtig

#4

Beitrag von renzbräu »

Grundsätzlich sollten die Mengen auf die eigene Anlage angepasst werden. Auf einer Anlage die auf 20 Liter 12°P Würze in's Gärfass bringt, wird bei einem Bock, Doppelbock, Barley Wine oder sonstigen Platobomben folglich nur eine kleinere Menge rauskommen. Normal maischt man mit ca 1:4 bis 1:3 (kg : Liter) ein.
Die Nachgussmenge hängt dann wieder von der Anlage ab - Verdampfung, Ausbeute, etc. Entweder bis Pfanne voll, der gewünschte Extrakt (so, dass die Stammwürze beim Ausschlagen erreicht wird) oder das Glattwasser beim Läutern auf einen bestimmten Wert (zwischen 2-5% werden oft genannt) sinkt. Sonst werden unerwünschte Stoffe mit ausgespült und zu wenig Extrakt.
Die Suchfunktion führt hier zu etlichen Beiträgen.

Weitere Lektüre:
https://braumagazin.de/article/berechnu ... -brauerei/
https://braumagazin.de/article/klassengesellschaft/
ThomasJ hat geschrieben: Montag 22. März 2021, 17:51 Gerne würde man auch einmal eine "anspruchsvolle" Frage fragen...
Je tiefer Du in die Materie kommst, desto mehr merkst Du wie anspruchsvoll die Mengenbestimmung werden kann :Wink
Grüße Johannes

- hausgebraut, handgeklöppelt & mundgetrunken -
ThomasJ
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Re: Haupt-/Nachguss , banal aber für mich gerade seeehr wichtig

#5

Beitrag von ThomasJ »

Danke, mein nächster Bock steht kurz bevor, da werde ich mal mit der Nachgussmenge "spielen".

Und ja, ich glaube es gibt hier keine wirklich banalen Themen. Das Bierbrauen ist komplexer als man denkt...
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