Kveik "untergärig"

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ichhalt1996
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Kveik "untergärig"

#1

Beitrag von ichhalt1996 »

Hallo zusammen,

Kennt sich hier jemand mit den Kveik Hefen gut aus? Ich hab zur Zeit keine Kühlkapazitäten mehr, weil das Lager ziemlich voll ist 🙈
Würde aber für den Sommer gerne dieses Lemon Lager https://www.maischemalzundmehr.de/index ... on%20Lager brauen.

Ich hab gelesen, dass die Oslo Kveik ziemlich "untergärig" sein soll, aber ich hab die im Moment nirgends in 'nem Deutschen Shop zu bezahlbaren Preisen gefunden. Gibt's da Alternativen? Im Hobbybrauerversand.de wird die "Lutra" als Hefe, die "Pseudo-Lager" vergären kann, beworben.

Was wäre eurer Meinung nach ne gute Alternative, die man auch in den gängigen Shops bekommt?
Oder soll Ich einfach warten bis mein Kühlschrank wieder leer getrunken ist?

Kenn mich mit den Kveiks noch gar nicht aus, aber eben genau dass man "untergäriges" bei Raumtemperatur vergären kann reizt mich schon sehr.

Danke für eure Hilfe
Lukas
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marsabba
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Re: Kveik "untergärig"

#2

Beitrag von marsabba »

Hallo,
Kveiks sind bei 30 grad vergoren erstaunlich sauber, aber dennoch weit entfernt von untergärigen Hefen. Selbst eine US05 ist bei 20 grad sauberer wie jede Kveik Hefe.
Also wenn du UG brauen möchtest, dann brauchst du eben auch UG Hefen und UG Temperaturen. Punkt.

Grüße
Martin
ichhalt1996
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Re: Kveik "untergärig"

#3

Beitrag von ichhalt1996 »

Ja genau das ist eben die Frage. Dass ich kein typisches, klassisches Pils zum Beispiel hinbekomme ist klar, aber es soll "nah genug dran", oder wie der Engländer sagen würde: "close enough" sein. Da hab ich halt im Netz gesehen und gelesen, dass die ein oder andere Kveik gut dicht rankommt. Deswegen mein Frage...
metaler143
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Re: Kveik "untergärig"

#4

Beitrag von metaler143 »

Die Lutra soll, ähnlich der Oslo, für Pseudo-Lager geeignet sein. Such einfach mal bei YouTube nach "Lutra Kveik", da findest du einige Erfahrungsberichte.

Selbst habe ich die Lutra aktuell zum ersten Mal im Einsatz, kann aber noch nichts über den Geschmack sagen.
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jbrand
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Re: Kveik "untergärig"

#5

Beitrag von jbrand »

Ich habe beide Kveiks schon mit mehreren Suden ausprobiert. Beide machen, auch bei höheren Temperaturen gut trinkbare Biere. Aber Lagerbier würde ich es nicht nennen, da gibt es schon noch Unterschiede. Wesentlich interessanter finde ich, dass man die Biere bereits nach sehr kurzer Reifezeit trinken kann, wir reden hier von wenigen Tagen und nicht wie bei einem echten Lager von Wochen.
Viele Grüße

Jens
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Smaugdog
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Re: Kveik "untergärig"

#6

Beitrag von Smaugdog »

Moin! Im Gegensatz zur Oslo Kveik sind Lutra und co meines Wissens nicht untergärig im eigentlichen Sinn. Aber vom Profil her sind Lutra (Omega) und Krispy (Escarpment) beide darauf ausgelegt, möglichst neutrale Biere zu produzieren. Beide sind im Moment online gut zu bekommen. Wenn es lieber die originalen Stämme sein sollen, könntest du zum Beispiel #41 Skare (da kommt die Krispy her) ausprobieren. #43 Opshaug soll auch vergleichsweise neutral sein, aber da sind wir bestimmt schon recht weit weg von einem Pseudolager.

LG
Niklas
Mehrbier
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Re: Kveik "untergärig"

#7

Beitrag von Mehrbier »

Zu deiner Frage im ersten Beitrag: Siehe meine Signatur :Wink .

Ich habe sowohl mit der Oslo, als auch mit der Lutra versucht ein Pseudopils zu brauen. Im direkten Vergleich zu einem echten Pils hatten sie keine Chance bzgl. der Reinheit. Dennoch wurden sie sehr lecker und vergleichsweise sauber nach mehreren Wochen Lagerung. Meinem Empfinden nach wirst du OG mit einer Kölschhefe zum Beispiel deutlich besser fahren.

Man konnte die Kveikpilsener zwar schon nach 2 Wochen im Kühlschrank trinken, aber richtig gut wurden sie erst später.

Dennoch sind der Kveikbiere lecker geworden und das Handling ist auch sehr einfach.
Gruß
Gerdi

„Kein neues Bier brauen, weil der Kühlschrank voll ist, ist aber auch keine gute Option.“
DerDallmann

Re: Kveik "untergärig"

#8

Beitrag von DerDallmann »

Eine Cali Common Hefe ist für sowas die beste Wahl, mMn.
Pappelbräu
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Re: Kveik "untergärig"

#9

Beitrag von Pappelbräu »

Bei der M54 California Common muss man aber auch aufpassen, bei 20 °C Außentemperatur ist die sehr deutlich zu schmecken. Wenn ich sie noch einmal verwende dann gekühlt (so 12-15° schwebt mir vor)
Tobias
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Seed7
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Re: Kveik "untergärig"

#10

Beitrag von Seed7 »

Obwohl "untergärig" gerne an niedrigen temperaturen gekoppelt wird ist der wirkliche unterschied genetisch. Die bestimmt das geschmacksprofil, die balance ester hoehere alkohole usw. Eine obergaerige hefe hat ein anderes profil. Kveik ist eine obergaerige hefe. Dann gibt es noch zwitter verschiedener hefen die wieder anders sind.
Es gibt viele OG hefen die man kuehl biss kalt benuetzen kann (Koelsch). Es gibt UG hefen die da auf gezuechtet sind das die es noch gut tun bei hoeheren temperaturen (Mauri Brew 479), brauchen aber mehr zeit um den schwefel los zu werden. Mit der W34/70 kann mann auch ziemlich warm herangehen.
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
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Smaugdog
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Re: Kveik "untergärig"

#11

Beitrag von Smaugdog »

Seed7 hat geschrieben: Mittwoch 26. Mai 2021, 11:35 Obwohl "untergärig" gerne an niedrigen temperaturen gekoppelt wird ist der wirkliche unterschied genetisch. Die bestimmt das geschmacksprofil, die balance ester hoehere alkohole usw. Eine obergaerige hefe hat ein anderes profil. Kveik ist eine obergaerige hefe. Dann gibt es noch zwitter verschiedener hefen die wieder anders sind.
Es gibt viele OG hefen die man kuehl biss kalt benuetzen kann (Koelsch). Es gibt UG hefen die da auf gezuechtet sind das die es noch gut tun bei hoeheren temperaturen (Mauri Brew 479), brauchen aber mehr zeit um den schwefel los zu werden. Mit der W34/70 kann mann auch ziemlich warm herangehen.
Die als Oslo im Handel erhältliche Kveik (isoliert aus Flaschen der Brauerei Eik & Tid, die - so weit ich gehört habe - einen eigenen Haus-Blend nutzt) ist wohl tatsächlich eine untergärige Hefe im eigentlichen Sinne. Darum scheint es bei dem Post aber ja nicht wirklich zu gehen, sondern eher um das neutrale Geschmacksprofil.
metaler143
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Re: Kveik "untergärig"

#12

Beitrag von metaler143 »

Kannst du unter Druck vergären? Dann käme natürlich auch noch eine UG Hefe bei Raumtemperatur unter Druck ins Spiel. Habe ich selbst noch nicht gemacht, aber auf der Agenda. Wenn man den Erfahrungsberichten aus dem Internet glauben schenken will soll das Ergebnis schon mehr oder weniger identisch zu einem "echten" Lager sein.

Ansonsten kannst du natürlich auch einfach mit einer geeigneten UG Hefe ohne Druck warm vergären, wie Seed7 auch schon angemerkt hatte. Brulosophy hatte mit der W34/70 experimentiert und dabei offenbar gute Erfolge erzielt.
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Wintermuffel
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Re: Kveik "untergärig"

#13

Beitrag von Wintermuffel »

Schau doch mal im Blogg von Friedies Brauhaus. Der schreibt einiges dazu.
Ich habe vor 5 Wochen ein LutraPils gebraut und es kommt ganz gut an ein Pils hin.
Bin allerdings nicht sensorisch geschult.
Man ist nie zweimal durch den selben Wind.

Gruß
Heiner
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coyote77
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Re: Kveik "untergärig"

#14

Beitrag von coyote77 »

Hier gibt's vielleicht auch ein paar Tipps: https://youtu.be/WJUiI3Z1gA4
Grüße, Andreas :Drink

Zum Biere drängt, am Biere hängt doch alles.
(Frei nach J. W. von Goethe)
Elmar
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Re: Kveik "untergärig"

#15

Beitrag von Elmar »

ichhalt1996 hat geschrieben: Mittwoch 26. Mai 2021, 00:57 Hallo zusammen,

Kennt sich hier jemand mit den Kveik Hefen gut aus? Ich hab zur Zeit keine Kühlkapazitäten mehr, weil das Lager ziemlich voll ist 🙈
Würde aber für den Sommer gerne dieses Lemon Lager https://www.maischemalzundmehr.de/index ... on%20Lager brauen.

Ich hab gelesen, dass die Oslo Kveik ziemlich "untergärig" sein soll, aber ich hab die im Moment nirgends in 'nem Deutschen Shop zu bezahlbaren Preisen gefunden. Gibt's da Alternativen? Im Hobbybrauerversand.de wird die "Lutra" als Hefe, die "Pseudo-Lager" vergären kann, beworben.

Was wäre eurer Meinung nach ne gute Alternative, die man auch in den gängigen Shops bekommt?
Oder soll Ich einfach warten bis mein Kühlschrank wieder leer getrunken ist?

Kenn mich mit den Kveiks noch gar nicht aus, aber eben genau dass man "untergäriges" bei Raumtemperatur vergären kann reizt mich schon sehr.

Danke für eure Hilfe
Lukas
Wie schon erwähnt, W34/70 funktioniert prima um die 18°, vorausgesetzt dass du mit Druck vergären kannst.
Ist ein Versuch wert
Mehrbier
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Re: Kveik "untergärig"

#16

Beitrag von Mehrbier »

metaler143 hat geschrieben: Mittwoch 26. Mai 2021, 18:18 Kannst du unter Druck vergären? Dann käme natürlich auch noch eine UG Hefe bei Raumtemperatur unter Druck ins Spiel. Habe ich selbst noch nicht gemacht, aber auf der Agenda. Wenn man den Erfahrungsberichten aus dem Internet glauben schenken will soll das Ergebnis schon mehr oder weniger identisch zu einem "echten" Lager sein.
Das hört sich interessant an. Jedoch bin ich skeptisch, weil ich gelernt habe, dass gestresste Hefen Nebenprodukte erzeugen und Druck Stress bedeutet. Natürlich lasse ich mich da gerne eines besseren belehren.
Gruß
Gerdi

„Kein neues Bier brauen, weil der Kühlschrank voll ist, ist aber auch keine gute Option.“
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Re: Kveik "untergärig"

#17

Beitrag von ichhalt1996 »

Hallo zusammen,

danke für die vielen tollen Antworten.
metaler143 hat geschrieben: Mittwoch 26. Mai 2021, 18:18 Kannst du unter Druck vergären? Dann käme natürlich auch noch eine UG Hefe bei Raumtemperatur unter Druck ins Spiel.
Ich hab bisher leider (noch) keine Kegs oder vergleichbares um unter Druck vergären zu können. Deswegen fällt das leider raus.
coyote77 hat geschrieben: Mittwoch 26. Mai 2021, 20:19 Hier gibt's vielleicht auch ein paar Tipps: https://youtu.be/WJUiI3Z1gA4
Die Lutra war hier wohl doch ein bisschen fruchtig/zitronig. Könnte zu diesem Lemon Lager aber vielleicht ja sogar ganz gut passen. Die Krispy hat da doch klarer vergoren. Pils ist halt auch ein Stil, da kann man seine Fehler nicht gut verstecken.

Ich denke, ich werde die Lutra einfach mal ausprobieren. Bier wird's schon werden :Bigsmile

Die Kveiks sind doch ein ziemlich interessantes Thema und ich werde mich damit in Zukunft wohl noch stärker auseinandersetzen.

Wenn's interessiert, kann ich ja mal berichten wie es dann wurde, wenn es fertig ist.

Viele Grüße
Lukas
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Re: Kveik "untergärig"

#18

Beitrag von indiana1972 »

Hi Lukas, habe gerade ein Pilsener ("Chimera-Pils") mit Lutra im Fermenter, also neutral ist das nicht! Kommt jetzt schon an Tag 3 sehr mandarinig rüber. Bei 22°C fermentierend. Der Vorteil der schnellen Konversion ist bei so "niedrigen" Temperaturen auch gleich flöten.
Die W-34/70 hat tatsächlich ein sehr schönes rundes neutrales Pils aus der gleichen Würze gemacht (trinkbar nach 2 Wochen mit Gelatine-Klärung), habe ich auch bei Raumtemperatur vergoren, allerdings unter 1,5 bar Druck. Die Gärung war nach 2,5 Tagen durch.
Zuletzt geändert von indiana1972 am Montag 31. Mai 2021, 20:08, insgesamt 1-mal geändert.
Lieben Gruß,
Oli
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Re: Kveik "untergärig"

#19

Beitrag von San »

Wenn du nicht unter Druck vergären kannst, wäre vielleicht noch die W128 was.
Wüsste allerdings nicht, wie man die schnell, einfach und günstig beschaffen kann. Bestenfalls hat die jemand hier in seiner Hefebank und gibt dir was ab.
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Re: Kveik "untergärig"

#20

Beitrag von indiana1972 »

… Für ein „Lemon Lager“ ist doch eine leichte Mandarinen-Note nicht schlecht…
Lieben Gruß,
Oli
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Re: Kveik "untergärig"

#21

Beitrag von ichhalt1996 »

indiana1972 hat geschrieben: Montag 31. Mai 2021, 19:34 … Für ein „Lemon Lager“ ist doch eine leichte Mandarinen-Note nicht schlecht…
Ja eben, deswegen werd ich es mit der Lutra jetzt mal probieren :Bigsmile
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Re: Kveik "untergärig"

#22

Beitrag von Alt-Phex »

Im Just-Brew-It Podcast Folge #10 geht es u.a. um genau das Thema.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Kveik "untergärig"

#23

Beitrag von metaler143 »

Mehrbier hat geschrieben: Montag 31. Mai 2021, 16:33 Das hört sich interessant an. Jedoch bin ich skeptisch, weil ich gelernt habe, dass gestresste Hefen Nebenprodukte erzeugen und Druck Stress bedeutet. Natürlich lasse ich mich da gerne eines besseren belehren.
Dazu findest du sehr viel im Internet, einfach mal nach "pressurized fermentation" suchen. Hier findest du auch ein Paper, welches den Einfluss von Druck auf die Gärung bei konstanter Temperatur untersucht. Ergebnis war, dass unter anderem die Konzentration der meisten Gärnebenprodukte unter Druck abnimmt. Von diesem Paper weitergedacht könnte man nun auf die Idee kommen, dass diese Reduktion der Gärnebenprodukte eine Erhöhung der Temperatur erlaubt, ohne dabei wieder ein zu viel davon zu produzieren.
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Re: Kveik "untergärig"

#24

Beitrag von indiana1972 »

Zumindest aus meinem letzten Sud mit W-34/70 kann ich berichten, dass mit 1,5 bar bei Raumtemperatur nichts nachteiliges im Bier zu finden war, mir fehlt zwar für das konkrete Rezept eine vergleichbare Referenz, aber es kam für mein Empfinden sehr clean und rund raus.
Lieben Gruß,
Oli
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Re: Kveik "untergärig"

#25

Beitrag von Braufex »

indiana1972 hat geschrieben: Dienstag 1. Juni 2021, 08:44 Zumindest aus meinem letzten Sud mit W-34/70 kann ich berichten, dass mit 1,5 bar bei Raumtemperatur nichts nachteiliges im Bier zu finden war, mir fehlt zwar für das konkrete Rezept eine vergleichbare Referenz, aber es kam für mein Empfinden sehr clean und rund raus.
Würde mich interessieren, was geschulte Verkoster zu dem Bier sagen.
Es gab dazu mal ein Angebot im Forum, ich glaube Daniel (danieldee) wäre da ein guter Ansprechpartner.
Nur mal als Idee und wenn noch was da ist ... :Wink

Gruß Erwin
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Re: Kveik "untergärig"

#26

Beitrag von indiana1972 »

Hi Erwin,
Derzeit sehe ich für mich noch nicht die Notwendigkeit, aber vielleicht mache ich das mal, wenn mein erstes „Praxisjahr“ rum ist.
Lieben Gruß,
Oli
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Re: Kveik "untergärig"

#27

Beitrag von Braufex »

indiana1972 hat geschrieben: Mittwoch 2. Juni 2021, 08:55 ... aber vielleicht mache ich das mal, wenn mein erstes „Praxisjahr“ rum ist.
:Bigsmile :thumbup

Gruß Erwin
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Re: Kveik "untergärig"

#28

Beitrag von indiana1972 »

Ich mache ja weiter auch „Experimente“ - als Nächstes mache ich z.B. mit meinem Liter w34/70 mal ne reintönige Kalte Vergärung bei 9°C. Ansonsten gleiches Rezept. Danach mal das gleiche (kalt oder unter Druck, je nach Ergebnis) mal ohne CaraPils, Dann mal mit Tettnang, mal mit Hallertauer Tradition usw. Immer mit dem Ziel, reproduzierbar und besser zu Brauen und immer schön Sauerstoff-frei.
Lieben Gruß,
Oli
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Re: Kveik "untergärig"

#29

Beitrag von ichhalt1996 »

Hallo zusammen,

für die, die's interessiert: Sudtag war am Sonntag und habe mit der Lutra bei 27°C angestellt und vergoren wird im Keller bei, dafür immer noch beachtlichen, 22°C. Der Sudtag lief ziemlich reibungslos, nur haben die Schalen meinen Hahn am Einkocher sauber verstopft und die da wieder raus zu frimeln war echt nervig.

Die Stammwürze war mit 13,5°P bisschen ein zu hoch, heute war der gemessene Restextrakt bei 5,5°P. Die Hefe ist super schnell angekommen, noch am selben Abend waren schon erste Gäraktivitäten zu sehen.

Geschmacklich muss ich bisher sagen, dass das Bier bisher schon sehr vielversprechend ist, die Zitrusnoten von der Orangen- und Zitronenschale kommen aber nicht so gut rüber wie erhofft. Daher bin ich jetzt am überlegen eventuell noch mit Amarillo und Cascade (jw. 2g/l) zu stopfen, hab' aber die Befürchtung, dass von den Schalen dann gar nichts mehr über bleibt und der Hopfen geschmacklich überwiegt.

Grüße
Lukas
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DrFludribusVonZiesel
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Re: Kveik "untergärig"

#30

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Du kannst jetzt noch ein paar Zitronen und Orangen kaufen, die Schale mit der feinen Reibe abraspeln und getrennt in Vodka/Ansatzkorn/Weingeist/anderen neutralen Alkohol einlegen. Da reichen drei, vier Tage völlig aus.
Wenns dann Zeit zum abfüllen ist, nimmst du dir 100ml vom Bier, eine möglichst feine Spritze (0,2ml Abstufung oder noch kleiner) und dosierst so lange den Extrakt bis es gut genug schmeckt. Das ganze rechnest du auf deine Biermenge hoch und hast somit ein Bier mit exakt der Intensität an Zitrusschale die du wolltest.
Best practice is practice.
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