Hopfenalterung

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Cubase
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Hopfenalterung

#1

Beitrag von Cubase »

Hallo,


ich friere meine Reste vom Hopfenpellets immer vakuumiert ein. Im Laufe der Jahre sind ganz schön viele Reste in meiner Gefriertruhe angesammelt. Die Reste sind nicht so gering, dass ich sie gerne wegschmeißen würde. Zum Teil habe ich noch Hopfen von Ernte 2015.

Da stellen sich jetzt für mich mehrere Fragen.

Ab welchem Jahr würdet ihr Hopfen nicht mehr verwenden?
Würdet ihr da zwischen Aroma-Hopfen und Bitterhopfen unterscheiden?
Würdet ihr zwischen Hopfengabe beim Kochen und für den Whirlpool/Hopfenstopfen Unterschiede machen?
Würdet ihr zum Beispiel zwischen verschiedenen Biersorten unterscheiden z. B. für ein Weizen älteren Hopfen akzeptieren als für ein Z.B.Neipa?
Würdet ihr die Hopfengabe im Rezept anpassen zum Beispiel für jedes Jahr die der Hopfen älter ist zum Beispiel 5 % mehr nehmen?

Lg

Sascha
Colindo
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Re: Hopfenalterung

#2

Beitrag von Colindo »

Als erstes kannst du mal einen Test mit der ältesten Sorte machen: Ein paar Pellets in eine Flasche stilles Wasser und 2-3 Tage im Kühlschrank ziehen lassen. Käsegeruch bzw. -geschmack solltest du dann sofort wahrnehmen können.

Ich habe teilweise noch 3 Jahre alten Hopfen in der Tiefkühltruhe, bei dem ich keine geschmacklichen Veränderungen im Bier feststellen konnte. Natürlich ist der Vergleich mit der Erinnerung dabei nicht perfekt.

Was die Mengenänderung angeht, wird das zur Bitterung empfohlen. Allerdings habe ich in Büchern bereits beides gelesen, also das man mehr oder weniger Hopfen nehmen sollte, wenn der älter ist. Je nachdem, ob man den Verfall der Alphasäuren oder eine höhere Löslichkeit von Betasäuren berücksichtigt und so weiter.

Vielleicht kannst du ja einen Hopfen bei Gelegenheit neu kaufen und zwei Testbiere zum Vergleich machen? Mich würde das Ergebnis interessieren.
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Wintermuffel
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Re: Hopfenalterung

#3

Beitrag von Wintermuffel »

Ich habe bei mir erst am Wochenende zwei angerissenen Päckchen von 2016 und 2017 entsorgt.
Ist blöd, aber bevor ich mir nen Sud versaue.....
Man ist nie zweimal durch den selben Wind.

Gruß
Heiner
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Re: Hopfenalterung

#4

Beitrag von Colindo »

Vielleicht noch zur Einordnung ganz hilfreich: In England haben Brauer vor 200 Jahren öfter alten Hopfen verwendet. Der konnte 2-3 Jahre alt sein, wurde vielleicht auf Kühlschranktemperatur gelagert(?) und wurde dann immer nur zum Kochen benutzt. Das scheint am wenigsten auszumachen.

Ich habe noch eine Tüte Dekohopfen da, die voll oxidiert ist und wollte den mal in einem Testbier zum Kochen verwenden, um zu sehen ob der im Kaltauszug extreme Käsegeruch bleibt oder verschwindet. Kam aber noch nicht dazu.

Nachtrag: Hier mal ein Beispiel, dass ich auf die schnelle gefunden habe https://barclayperkins.blogspot.com/202 ... -1939.html Nicht ganz die alten Porterrezepte, die ich im Kopf hatte, aber einfach als Beispiel.
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