Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

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FloNRW
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Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#1

Beitrag von FloNRW »

Moin zusammen,
bin gerade auf diesen https://www.meininger.de/bier/produkte/ ... Ci3vrItIzI Artikel gestoßen.
Aktuell gibt es wohl 2 Sorten:
Currently available in Citra® HBC 394 c.v. and Mosaic® HBC 369 c.v. varieties

Preis und Verpackungsgrößen habe ich leider keine gefunden.
Falls jemand mehr weiß, lasst es uns gerne wissen. :thumbup
Gruß Florian

weitere Quellen:
https://www.barthhaasx.com/spectrum
https://craftbeerrockstars.de/produkt/f ... um-440-ml/
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Bier & Brot
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#2

Beitrag von Bier & Brot »

Es wundert mich doch, dass dieses Thema noch nicht zu weitergehenden Diskussionen hier im Forum geführt hat. :Grübel
Meiner Meinung nach bahnt sich mit dieser "Innovation" ein Wandel im Bereich der Industriebiere an, der auch Auswirkungen auf die Craft-Beer Szene und uns Hobbybrauer haben wird, wenn sich dieses Produkt durchsetzt.
Ich bin über diesen Artikel https://getraenke-news.de/kommen-bald-n ... alitaeten/ darauf gestoßen, der sich aber in der Kernaussage mit den Links aus #1 deckt.

Claus
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Alt-Phex
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Das wird definitiv noch Interessant.

Bleibt aber zunächst die Frage zu klären, ob das in Deutschland überhaupt zulässig ist. Nicht alle "Hopfenprodukte" sind erlaubt.

Uns Hobbybrauer braucht das natürlich nicht zu jucken. Allerdings werden wir das wohl kaum in Packungsgrößen bekommen, die zu unseren Sudgrößen passen. Kann man das problemlos umfüllen, ohne Oxidation oder andere Einbußen? Dann wäre vieleicht eine Sammelbestellung möglich. 50ml Petlinge kosten ja nicht Welt. Ich wäre auf jeden Fall dabei.
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jbrand
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#4

Beitrag von jbrand »

Alt-Phex hat geschrieben: Sonntag 12. Dezember 2021, 03:02 Uns Hobbybrauer braucht das natürlich nicht zu jucken. Allerdings werden wir das wohl kaum in Packungsgrößen bekommen, die zu unseren Sudgrößen passen. Kann man das problemlos umfüllen, ohne Oxidation oder andere Einbußen? Dann wäre vieleicht eine Sammelbestellung möglich. 50ml Petlinge kosten ja nicht Welt. Ich wäre auf jeden Fall dabei.
Laut technischem Datenblatt des Herstellers gibt es Packungen mit 1, 5 und 10 kg. Angefangene Behälter sollen mit Inertgas gespült werden und innerhalb eines Monats aufgebraucht werden. Von daher denke ich, dass Oxidation leider ein großes Problem darstellen wird.
Viele Grüße

Jens
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#5

Beitrag von Beerkenauer »

In dem CB&B Magazin war letztens ein Artikel über Hopfen Terpene. Dies scheint etwas ähnliches zu sein.

https://beerandbrewing.com/terpenes-bre ... e-of-hops/


Stefan
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#6

Beitrag von Alt-Phex »

jbrand hat geschrieben: Sonntag 12. Dezember 2021, 08:18 Laut technischem Datenblatt des Herstellers gibt es Packungen mit 1, 5 und 10 kg. Angefangene Behälter sollen mit Inertgas gespült werden und innerhalb eines Monats aufgebraucht werden. Von daher denke ich, dass Oxidation leider ein großes Problem darstellen wird.
Danke für die Info. Ja, das war natürlich zu erwarten. 1kg ist für die üblichen 20 bis 50L Ausschlagmengen leider deutlich zu viel.
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#7

Beitrag von Olutmatkailijan »

Beerkenauer hat geschrieben: Sonntag 12. Dezember 2021, 08:21 In dem CB&B Magazin war letztens ein Artikel über Hopfen Terpene. Dies scheint etwas ähnliches zu sein.

https://beerandbrewing.com/terpenes-bre ... e-of-hops/
Sehe ich ähnlich. Ich hab mir das SDS angesehen, aber ich kann nicht darauf kommen was genau das ist. Leider gerade auch keine Chromatografie am Start - sonst wäre es ein einfaches zumindest festzustellen was es ist, hätte man eine Probe :Mad . "Traditionell" stellt man Hopfenextrakt ja oftmals über superkritsche CO2-Extraktion her. Dabei kriegt man aber leider nicht alles raus.
Die Verwendung von Lösungsmitteln ... naja...die verbleiben ein wenig immer im Extrakt, auch wenn man sich Mühe gibt.

Würde mich echt interessieren was das für ein Prozess ist. Patente konnte ich bisher keine finden, die mit der Firma zu tun haben. Ein relativ neues ist jedoch online verfügbar. Was mich wirklich interessiert ist jedoch, wie sie es schaffen im industriellen Maßstab die entsprechenden Säuren abzuscheiden (im SDS steht ja, dass es kaum Bittersäure enthält) ohne dabei auf Lösungsmittel zurückzugreifen.

Noch dazu kann man davon ausgehen das der Prozess "Kalt" stattfindet, um die Aromastoffe nicht zu verflüchtigen / zerstören. Eine interessante Sache, aber bevor ich nicht mehr darüber weiß, traue ich dem nicht.
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#8

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Ich hab mir beim Kosmetikrohstoffhändler neben einer Vielzahl an ätherischen Ölen nun auch 10g Hopfenextrakt gekauft:
signal-2022-01-12-15-54-48-133.jpg
Es hätte auch Gebinde zu 1g und 5g gegeben. Nun stellt sich die Frage nach der Dosierung. Die gesamten 10g sind wahrscheinlich sogar für den härtestgesottenen IPA Trinker eine Zumutung. Ich dachte, ich teil das ganze auf 2 Sude auf oder mach 50L Pils damit.

Inhaltsstoffe: 38-58% Humulone, 16-30% Lupulone, ätherisches Öl. Enthält von Natur aus Limonene.

INCI: Aqua, Propylene Glycol, Alcohol denat., Humulus Lupulus Extract

Das Propylenglykol macht mir hierbei jedoch etwas Kopfzerbrechen, da es in Lebensmitteln nur sehr eingeschränkt benutzt werden darf.

Geöffnet habe ich es natürlich noch nicht wegen Oxidationsgefahr. Jemand eine Idee?
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#9

Beitrag von Commander8x »

Dumm gefragt: ist dieses Extrakt überhaupt für Lebensmittel geeignet? Diese Zutatenliste macht mich stutzig...

Gruß Matthias
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#10

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Nicht explizit, nein. Wie gesagt von einem Händler für Kosmetikzeug. Dachte dass es aufgrund der angeblich lösungsmittelfreien Extraktionsweise geeignet sei. Allerdings ist Alkohol denaturiert ja auch vmtl. als Lösungsmittel im Prozess eingesetzt worden. Bringt das geschmackliche Nachteile? Kenne vergällten Alkohol zum Putzen, falls das das gleiche ist. Verdampft der rückstandsfrei?

Habs eigtl für Bier gekauft, aber notfalls verwend ichs für Seife oder Shampoo. Was genau macht dich stutzig?

Gruß,
Mario
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#11

Beitrag von Beerkenauer »

Also ich glaub das is nix fürs Bier, mal abgesehen, dass es kein Lebensmittel ist. Die oben erwähnten Terpene sind ja aus speziellen Hopfensorten entwickelt worden und sollen den Geschmack intensivieren bzw. reiner rüberbringen. So ein Hopfenöl für den Kosmetik Bereich duftet doch maximal nach Hopfen (also eher grasig hopfig als fruchtig).
Kannst es ja mal spaßeshalber in ein Kaufbier tropfen und probieren. Ein ganzen Sud würde ich damit nicht riskieren.

Stefan
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#12

Beitrag von Commander8x »

DrFludribusVonZiesel hat geschrieben: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:39 Allerdings ist Alkohol denaturiert ja auch vmtl. als Lösungsmittel im Prozess eingesetzt worden. Bringt das geschmackliche Nachteile? Kenne vergällten Alkohol zum Putzen, falls das das gleiche ist. Verdampft der rückstandsfrei?

Habs eigtl für Bier gekauft, aber notfalls verwend ichs für Seife oder Shampoo. Was genau macht dich stutzig?
Hallo Mario, denaturierter Alkohol wird eigentlich nie als Lebensmittel verwendet, deshalb ist er ja denaturiert. Je nach verwendeter Chemikalie gibt das einen unangenehmen Geschmack, der vom Trinken abhalten soll. Vermutlich würde ich dieses Extrakt nicht ins Bier geben.

Gruß Matthias
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#13

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Mit tropfen is da nix, das is eine dickflüssige Pampe die erst durch Erwärmen flüssig wird, ebenso wie herkömmlicher Hopfenextrakt.

Außerdem wäre vmtl selbst ein Tropfen zuviel des guten, von der Dosierungsmöglichkeit und Löslichkeit in kaltem Bier mal ganz abgesehen.

Was ich oben kopiert habe, war übrigens der falsche Extrakt, nämlich der alkoholische Auszug. Hier der richtige Text zum CO2 Extrakt:
100% naturreines Hopfenextrakt, gewonnen durch schonende CO2 Extraktion. Mehr Informationen zur CO2 Extraktion finden Sie hier.

Deutscher Name: Hopfen
Lateinischer Name: Humulus lupulus
INCI-Name (CTFA): Humulus Lupulus (Hops) Extract CAS-Nr. 8060-28-4, EINECS-Nr. 232-504-3
Herkunft: Deutschland
Pflanzenteil: weibliche Blüten
Herstellung: CO2 Extraktion
Duft: süßlich, bitter
Sollte also wohl doch für Lebensmittel geeignet sein. Kaffee Extrakt wird auch angeboten und da wird explizit die Verwendung in Süßspeisen erwähnt. Sorry für die Verwechslung und Verwirrung.

Edit: noch ein Link zur Herstellung: https://www.pharma-food.de/ausruestung/ ... d-104.html
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FloNRW
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#14

Beitrag von FloNRW »

Kurzes Update.
Aktuell wäre ein Sud mit Spectrum nicht nach dem Reinheitsgebot und somit zumindest gewerblich nicht ohne weiteren bürokratischen Aufwand zu verwenden. Schade!
Mit Biersinnlichen Grüßen
Florian :Drink
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#15

Beitrag von tinoquell »

Moin Florian,

in der Zeitschrift Brauindustrie und auf der Webseite von Barth Haas wird Spectrum als "100 % Hopfen ohne Lösungsmittel oder künstliche Zusätze" beworben.

Warum beißt sich das mit dem RHG?

Viele Grüße
Tino
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Beerkenauer
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#16

Beitrag von Beerkenauer »

Habe noch was ähnliches gefunden. Es heisst "Phantasm" und kommt aus Neuseeland. So wie ich das verstehe ist es Pulver und besteht aus Thiolen. Wobei ich noch nicht herausgefunden habe ob die Basis des Materials Hopfen ist oder was anderes. Es soll einen superfruchtiges Aroma bringen in Kombination mit Hopfen.
Bisher habe ich nur 2,3 Brauereien gefunden die dies verwenden und die Facebook Seite der Firma, die es herstellt.

https://www.facebook.com/phantasm.nz

Bin mal gespannt ob das ein Ding wird oder wieder verschwindet

Stefan
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#17

Beitrag von hiasl »

tinoquell hat geschrieben: Donnerstag 13. Januar 2022, 09:33 Moin Florian,

in der Zeitschrift Brauindustrie und auf der Webseite von Barth Haas wird Spectrum als "100 % Hopfen ohne Lösungsmittel oder künstliche Zusätze" beworben.

Warum beißt sich das mit dem RHG?

Viele Grüße
Tino
Das habe ich mich auch gefragt. Könnte mir nur vorstellen, dass hier Extrakte (Auszüge) mit im Spiel sind, die gemäß §9 Abs. 5 Vorl. BierG nur vor oder während des Würzekochens hinzugegeben werden dürfen. Damit wäre u.U. der Kalteinsatz verboten, was das ganze sinnlos macht.
Gruß
Matthias
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#18

Beitrag von Commander8x »

Vielleicht erfolgt auch im Herstellungsprozess eine Isomerisierung, oder es sind Enzyme mit im Spiel. Beides ist ja nach RHG nicht erlaubt.

Gruß Matthias
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#19

Beitrag von FloNRW »

tinoquell hat geschrieben: Donnerstag 13. Januar 2022, 09:33 Moin Florian,

in der Zeitschrift Brauindustrie und auf der Webseite von Barth Haas wird Spectrum als "100 % Hopfen ohne Lösungsmittel oder künstliche Zusätze" beworben.

Warum beißt sich das mit dem RHG?

Viele Grüße
Tino
Hi Tino,

wir lassen unsere Rezepte hin und wieder auf einem 15-Hektoliter-Sudwerk vom Brauatelier gehört zu Potts herstellen.
Beim letzten Telefonat mit Potts habe ich das Thema noch mal angesprochen und deren Braumeister hat mir mitgeteilt, dass dieses Produkt nicht ohne weiteres genutzt werden darf. Leider habe ich seine Quelle vergessen :Ahh . Der Braumeister hat sich über die für deutsche Verhältnisse schnelle Entscheidung gewundert und findet es sehr schade. Warum das Produkt nicht RHG ist habe ich nicht mehr nachgefragt :Grübel
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#20

Beitrag von hiasl »

Frau Gruber (Bayern !) hat damit zumindest schon mal ein IPA gemacht.
Ich denke, dass man eine explizite Aussage nur von Barth Haas bekommen kann, denn die wissen, was sie da(mit) machen. Sind Auszüge im Spiel, kannst es im Kaltbereich eh vergessen. Bei weiteren Modifikationen (Enzyme, Isomerisierung) wäre der Einsatz in DE generell nicht zulässig.
Gruß
Matthias
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#21

Beitrag von Boludo »

Commander8x hat geschrieben: Donnerstag 13. Januar 2022, 10:54 Vielleicht erfolgt auch im Herstellungsprozess eine Isomerisierung, oder es sind Enzyme mit im Spiel. Beides ist ja nach RHG nicht erlaubt.

Gruß Matthias
Soviel ich weiß ist es nicht erlaubt, Hopfenkonzentrate im Kaltbereich einzusetzen. Das war auch eine heiße Diskussion als Schneider damals bei der Hopfenweisse angefangen hat, als erste in Deutschland ein gestopftes Bier zu verkaufen.
Pellets sind ja eigentlich auch konzentrierter Hopfen, wenn auch nur zu 90%.

Stefan
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#22

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Das treibt wilde und äußerst unverständliche Blüten dieses RHG.

Habe Rückmeldung bekommen vom Verkäufer, der Extrakt kann auch innerlich angewendet werden. Somit ziehe ich mich mit meinem Zeug wieder zurück und entschuldige mich für offtopic.
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#23

Beitrag von Commander8x »

Ach, das ist schon okay. Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen...

Um wieder on topic zu kommen: ich persönlich frage mich immer wieder mal nach dem Nutzen dieser neuartigen Hopfenprodukte für den Brauer. Den Schritt von Hopfenballen hin zu Pellets verstehe ich: Schutz vor Oxidation, kein Hopfentreber mehr, und reineres Aroma.

Aber danach? Kamen eigentlich nur weiter verarbeitete und veränderte Hopfenprodukte, die höchstens technologischen Vorteil brachten, sich aber von dem Naturprodukt mehr und mehr entfernten.

Na ja, vielleicht bin ich einfach zu alt dafür. :crying

Gruß Matthias
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#24

Beitrag von Malzknecht »

Ich hab von BarthHaas eine kleine 20g Probe bekommen und SPECTRUM in einem IPA getestet.

Hier der Beitrag dazu:
https://malzknecht.de/besser-brauen/rohstoffe/spectrum/

Ich finde das super spannend. Keine Wartezeit und es ist schnell gestopft. Praktisch ists auch, dass ich den Stopfhopfen per Gegendruck durch einen Schlauch in mein Keg drücken kann, Stichwort Oxidation.

Wie seht ihr das Thema Flüssighopfen?
Viele Grüße,
Tobi

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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#25

Beitrag von hattorihanspeter »

Hab mir Anfang des Jahres Lupomax, Incognito und Hop Hash aus den Staaten mitbringen lassen. Bei Spectrum wurde ich dann knausrig. Da waren Lupomax und Hop Hash deutlich attraktiver im Preis. Grundlegend finde ich es aber ein spannendes Produkt. Gibt es schon deutsche Händler die das in den kleinen Hobbybrauerbeuteln vertreiben?
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#26

Beitrag von BrewerTimothy »

Malzknecht hat geschrieben: Sonntag 16. Juli 2023, 09:02 Ich hab von BarthHaas eine kleine 20g Probe bekommen und SPECTRUM in einem IPA getestet.

Hier der Beitrag dazu:
https://malzknecht.de/besser-brauen/rohstoffe/spectrum/
Vielen Dank für Deinen kurzweiligen und interessanten Artikel
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#27

Beitrag von Murrtal Brauer »

Bei Hopfen der Welt gibt es drei Sorten (Citra, Galaxy und Mosaic) in der 20g Packung.
https://www.hopfen-der-welt.de/spectrum ... /spectrum/

Gruß Thomas
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#28

Beitrag von hattorihanspeter »

Cool, danke für die Info!
rauchbier
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#29

Beitrag von rauchbier »

Ja, auch von mir vielen Dank für die Info. Gibt übrigens noch ein zweites BarthHaas-Produkt "Incognito" für den Whirlpool:
https://www.hopfen-der-welt.de/spectrum ... incognito/

Ich hab allerdings noch nicht herauslesen können, wo außer Name und Verpackung der Mehrwert zu sonstigem Hopfenextrakt ist.
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Barney Gumble
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#30

Beitrag von Barney Gumble »

Danke für den Beitrag auf Deiner homepage, das Bild von dem honigartig fließendem Flüssighopfen war für mich aussagekräftig. Was ich mich frage ist, warum benötige ich in der Gärung wesentlich mehr als während der Lagerung, verstoffwechselt die Hefe das nun doch wieder in solch hoher Menge?
Edit: Zusatzfrage: ist das also letztlich v. a. eine Kostenfrage ob ich mehr fruchtige Aromen (mit Gabe in die Gärung) statt grüne Aromen (mit Gabe in die Lagerung), hat das schon mal jemand gegengetestet am besten nur Stopfen ob es wirklich so ist? Hatte mal mit einem gepressten Dosenhopfen (wie hieß das nochmal) Hallertauer blanc tatsächlich ein furchtbar grünes Aroma drin und das mit Stopfen nach Hauptgärung vor einem cc.
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#31

Beitrag von makikatze »

Dosenhopfen klingt nach WetHop
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#32

Beitrag von rauchbier »

Gemeint ist wahrscheinlich der hier:
Screenshot_20230926_155334_Samsung Internet.jpg
Gerade da soll ja Spectrum nen Mehrwert liefern. Zumindest wird gesagt, dass es durch die Isolierung der Ölanteile weniger Eintrag von grünen Aromen gibt. Die Gärung wirkt auch auf das Geschmacksprofil der gegebenen Hopfen.
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#33

Beitrag von Malzknecht »

Barney Gumble hat geschrieben: Dienstag 26. September 2023, 13:47 Danke für den Beitrag auf Deiner homepage, das Bild von dem honigartig fließendem Flüssighopfen war für mich aussagekräftig. Was ich mich frage ist, warum benötige ich in der Gärung wesentlich mehr als während der Lagerung, verstoffwechselt die Hefe das nun doch wieder in solch hoher Menge?
Edit: Zusatzfrage: ist das also letztlich v. a. eine Kostenfrage ob ich mehr fruchtige Aromen (mit Gabe in die Gärung) statt grüne Aromen (mit Gabe in die Lagerung), hat das schon mal jemand gegengetestet am besten nur Stopfen ob es wirklich so ist? Hatte mal mit einem gepressten Dosenhopfen (wie hieß das nochmal) Hallertauer blanc tatsächlich ein furchtbar grünes Aroma drin und das mit Stopfen nach Hauptgärung vor einem cc.

Ich denke dass die Gärung viele flüchtige Aromen austreibt. Vielleicht hängt es auch irgendwie mit der Hefe zusammen, soweit habe ich nicht recherchiert.

Neuste Erkenntnis: Letzte Woche habe ich die gleiche Menge an SPECTRUM in den Lagertank gegeben als zuvor bei der Gärung (beim anderen Bier). Gleiche Menge, weil ich ohne zu überlegen mein Bier pimpen wollte und mich an den restlichen SPECTRUM erinnert hatte.
Fazit: Absolut überdosiert. Das Bier ist nicht nur extrem Bitter, sondern bringt künstliche Aromen mit. => Wandert jetzt leider in die Tonne und ich ärgere mich extrem, nicht einmal 5 Minuten zu überlegen bevor man sowas macht. Naja ich hoffe ich habe daraus gelernt :Ahh :puzz
Viele Grüße,
Tobi

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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#34

Beitrag von Murrtal Brauer »

Gibt es zwischenzeitlich mehr Erfahrungen mit Spectrum was die Menge und Zeitpunkt der Dosierung angeht ?
Ich würde es gerne in meinem Nächsten IPA verwenden bin mir aber noch nicht sicher ob ich die ganze Packung auf 20 Liter geben soll.

Thomas
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#35

Beitrag von rauchbier »

Ja, wollte sowieso hier mal meine Erfahrungen teilen. Hatte aus einer großen Bestellung eines Braukollegen Spectrum jeweils in der 20g "Beutel Variante" für ca. 4 Euro/Beutel. Eingesetzt habe ich es bei mehreren 12 Liter Suden IPA und Neipa und ein Citra Pils. Im Ergebnis würde ich die 20g Beutel ab Suden mit 20 Litern und sehr hopfenbetonten Bieren einsetzen, so dass man auf auf jeden Fall auf die Empfehlung 1g pro Liter maximal kommt. Aber das Verwenden von Teilmengen und dann offener Beutel nach dem ersten Sud geht mehr schlecht als recht. BarthHaas kann man da keinen Vorwurf machen. Denke, die Abpackung ist als eine Art "Probe-Packung" für Kleinsude von Brauereien gedacht, bei denen mehrere Beutel verwendet werden und fertig, weniger für Hobbybrauer mit Suden kleiner 20 Liter. Allerdings kommt da halt die Stärke von Spectrum zum Tragen, dass es keinen Volumenverlust durch Pellets/Dolden gibt.
Geschmacklich hat es mich bisher mit einer Dosierung < 1g / Liter in meinem Citra Pils am besten gefallen. Die maximale Dosierung im IPA/Neipa empfinde ich bisher in den ersten Wochen Lagerung als etwas dumpf. Gefühlt geht durch den weiteren Verarbeitungsschritt etwas von der Frische verloren, die ich bei meinen Bieren vom Stopfen mit Dolden/ Pellets kenne. Allerdings will ich den Bieren noch etwas Zeit geben, da sich das Hopfenaroma wahrscheinlich noch ändern wird. Mein Citra Pils hat jetzt nach 4 Wochen Lagerung einen schönen Citra-Geschmack, wie man ihn von kaltgehopften Lagerbieren kennt.

Als Fazit würde ich Spectrum allen Hobbybrauern ab 20 Liter Suden empfehlen, insbesondere für single hopped IPAs und DIPAs. Für meine Kleinsude mit 10-12 Litern werde ich beim Hopfenstopfen mit verschiedenen Hopfensorten via Pellets bleiben.
Zuletzt geändert von rauchbier am Dienstag 30. Januar 2024, 07:19, insgesamt 2-mal geändert.
rauchbier
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#36

Beitrag von rauchbier »

Weil du nach dem Zeitpunkt fragst. Für fruchtige Hopfennoten empfiehlt BarthHaas eine frühe Zugabe bei Beginn der Gärung. Je später, desto "grüner" der Hopfengeschmack. Kann ich bestätigen, mit Zugabe zu Beginn der Gärung überwiegen die fruchtigen Komponenten.
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rakader
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#37

Beitrag von rakader »

Malzknecht hat geschrieben: Sonntag 16. Juli 2023, 09:02 Ich hab von BarthHaas eine kleine 20g Probe bekommen und SPECTRUM in einem IPA getestet.

Hier der Beitrag dazu:
https://malzknecht.de/besser-brauen/rohstoffe/spectrum/

Ich finde das super spannend. Keine Wartezeit und es ist schnell gestopft. Praktisch ists auch, dass ich den Stopfhopfen per Gegendruck durch einen Schlauch in mein Keg drücken kann, Stichwort Oxidation.

Wie seht ihr das Thema Flüssighopfen?
Zu Flüssighopfen kann ich nichts sagen, aber zu Hopfenölen in der Nachgärung wohl: Das ist mir zu unspezfisch, zu nichtssagend. Da fehlten die nötigen Details, die eine einzelne Sorte ausmacht. Flüssighopfen würde ich ausprobieren, aber er müsste genau die Akzentuierung hineinbringen wie Pellets. Habe gerade Sultana ausprobiert, fantastisch, ich hätte meine Zweifel, ob ein bearbeitetes Produkt darunter nicht leidet und die Geschmacksbreite auf wichtige Komponenten reduziert wird, spezifische Öle verlustig gehen.

Außerdem sollte man bedenken, dass sich Flüssighopfen nur bei den großen Sorten im industriellen Maßstab lohnen würde. Es stünde zu befürchten, dass die Vielfalt der Sorten leiden würde, kleine Hopfenbauern das Nachsehen hätten, Projekte wie die Wiederbelebung von Petit Blanc als Arche des Geschmacks nicht weiterverfolgten. Ich habe da nicht genügend Einblick, aber es ist wohl nicht ganz abwegig eine Verdrängung zu befürchten.

Radulph
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MaltHopMagic
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#38

Beitrag von MaltHopMagic »

Im Grunde stimme ich rakader zu. Aber mit der Hoffnung, das sich die Flüssighopfenproduktion und Anwendung auf die Massenhopfen beschränken wird, und seltener eingesetzte Hopfen, die sich damit nicht in Massenbieren befinden nach wie vor in der klassischen Form erhalten bleiben. Die Nachfrage nach den anderen Aromen wird wohl bleiben. Und angepflanzt werden muss es ja trotzdem alles.
Ich persönlich finde so ein Produkt auch nicht attraktiv für mich. Ich habe Freude am Umgang mit wenig verarbeiteten Rohstoffen, auch wenn damit ein mögliches Scheitern verbunden ist. Ich würde auch kein Malzextrakt nehmen. Ein "zusammengießen, umrührten, fertig" Hobby reizt mich nicht.
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#39

Beitrag von Murrtal Brauer »

rauchbier hat geschrieben: Dienstag 30. Januar 2024, 07:14 Weil du nach dem Zeitpunkt fragst. Für fruchtige Hopfennoten empfiehlt BarthHaas eine frühe Zugabe bei Beginn der Gärung. Je später, desto "grüner" der Hopfengeschmack. Kann ich bestätigen, mit Zugabe zu Beginn der Gärung überwiegen die fruchtigen Komponenten.
Danke das hilft mir weiter :thumbup
Ich möchte dieses Produkt einfach mal ausprobieren als Alternative zum Hopfen stopfen auch um Oxidation zu vermeiden.

Thomas
Zuckerbier
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Re: Das flüssige Hopfenprodukt Spectrum

#40

Beitrag von Zuckerbier »

So, dann will ich hier auch meinen Senf dazu geben.

Ich habe letzten Herbst 2 Päckchen Spectrum gekauft, weil ich nach Wegen gesucht habe, meine IPAs zu verbessern. Dazu sei gesagt, dass ich mit den meisten meiner Biere recht zufrieden bin. Nur IPAs wollen mir nicht so recht gelingen.

Zunächst habe ich ein West Coast IPA gebraut. Verhältnismäßig moderat gebittert. Viel Galaxy und Mosaic Pellets im Whirlpool - ca. 6g/l. Und eine Packung Galaxy Spectrum (20ml) auf einen 20l Sud gestopft.
Leider habe ich den passenden Zeitpunkt verpasst, da die Hefe deutlich schneller war als geplant. Dadurch schmeckte das Bier zunächst etwas grasig-grün. Nach ca. 2 Monaten Reifezeit ist es aber ein tolles IPA geworden! Zumindest im Vergleich mit meinen letzten paar, eher misratenen Versuchen.
Ich bin sensorisch nicht sehr gut geschult. Aber ich habe ein ordentliches Aroma von Tropischen Früchten herausgeschmeckt, welches deutlich von Orange dominiert war.
Positiver Nebeneffekt: Eine deutlich höhere Ausbeute, da beim Stopfen kein Verlust auftritt.

Als 2. Test gab es Anfang diesen Jahres noch ein Hazy IPA. Minimal gebittert. Dafür mit Amarillo und Sabro im Whirlpool - ca. 7g/l. Und einer Packung Citra Spectrum nach 2 Tagen Gärung gestopft. Leider ging ab hier alles Mögliche schief, so dass ich diesen Sud kaum als Benchmark bezeichnen kann. Die Einzelheiten wären eher ein Fall für den Thread mit den größten Braufehlern... :puzz
Aber das Ergbnis ist zu meiner Überraschung dennoch ordentlich geworden. Insbesondere die starken Grapefruitnoten im Abgang stechen hier hervor.

Ich denke, durch meinen Ansatz mit Pellets im Heißbereich und Spectrum im Kaltbereich zu arbeiten, ist das Aroma immernoch angenehm komplex geworden. Spectrum alleine bzw. in Kombination mit anderen Produkten wie Incognito müsste mal jemand ausprobieren.
Ob ich es aber nochmal kaufen werde, weiß ich nicht. Die kleinen Tütchen sind doch sehr teuer. Da muss man sich die Frage stellen, ob man mit ordinären Pellets nicht auch zum Ziel kommt.
Wenn man, wie ich, aber nach Optimierungsmöglichkeiten sucht, ist es sicher mal einen Versuch wert.

Prost! :Drink
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