Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

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hyper472
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Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#1

Beitrag von hyper472 »

Hallo,

Schlupfs Wasserrechner fragt in Feld B8 nach Hydrogencarbonat in mg/l.
Mein Wasserversorger (https://www.stadtwerke-amberg.de/files/ ... spring.pdf teilt mir mit: "Säurekapazität pH 4.3" 1,72 in mmol/l.
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserana ... encarbonat verrät mir die Formel:
HCO3−= ( KS4,3 – 0,05 mmol/L ) · 61,017 g/mol.

Rechne ich richtig:
(1,72-0,05) · 61,017 = 102
um diesen Wert "Hydrogenkarbonat" in Schlupfs Wasserrechner, Feld B8, einzutragen?

Danke und schönen Abend,
Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
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schlupf
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#2

Beitrag von schlupf »

Das ist soweit plausibel.
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hyper472
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#3

Beitrag von hyper472 »

Danke Dir!
Softwareseitig also ok - gibt es noch einen Wasser-Guru? Ich habe die Formel ohne Ahnung abgeschrieben wie chinesische Schriftzeichen.
Viele Grüße, Henning
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PabloNop
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#4

Beitrag von PabloNop »

Volle Ahnung habe ich auch nicht, aber ich hatte schon dasselbe Problem und eine sehr ähnliche Lösung. Bei mir sind die Wasserberechnungen mit BruNWater damit bisher sehr präzise und konsistent.
Fujigen
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#5

Beitrag von Fujigen »

Ich habe diesen Eintrag zum Anlass genommen, meine Wasserwerte zu überprüfen.
Bei der Berechnung des Wertes für das Hydrogencarbonat habe ich auf die "Formel" aus dem Artikel
Link: https://braumagazin.de/article/von-der- ... rauwasser/
zurückgegriffen. Hier aber ohne Abzug des Salzsäuregehalts.
Besten Gruß Felix
Fujigen
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#6

Beitrag von Fujigen »

PabloNop hat geschrieben: Samstag 15. Januar 2022, 11:13 Volle Ahnung habe ich auch nicht, aber ich hatte schon dasselbe Problem und eine sehr ähnliche Lösung. Bei mir sind die Wasserberechnungen mit BruNWater damit bisher sehr präzise und konsistent.
Diesen Rechner habe ich mir auf Anraten eines Hobbybrauers auch zugelegt. Leider habe ich Schwierigkeiten ihn für meine Zwecke ( Mischbettentsalzer) zu benutzen und verwende aktuell eher den von Schlupf.
Besten Gruß Felix
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rakader
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#7

Beitrag von rakader »

Fujigen hat geschrieben: Samstag 15. Januar 2022, 13:41
PabloNop hat geschrieben: Samstag 15. Januar 2022, 11:13 Volle Ahnung habe ich auch nicht, aber ich hatte schon dasselbe Problem und eine sehr ähnliche Lösung. Bei mir sind die Wasserberechnungen mit BruNWater damit bisher sehr präzise und konsistent.
Diesen Rechner habe ich mir auf Anraten eines Hobbybrauers auch zugelegt. Leider habe ich Schwierigkeiten ihn für meine Zwecke ( Mischbettentsalzer) zu benutzen und verwende aktuell eher den von Schlupf.
Du musst den richtig konfigurieren. BnW hat zwar einige Umrechnungstools, die reichen aber nicht immer. Ich benutze zusätzlich https://www.cactus2000.de/de/unit/masswas.php dort das Feld CaCO3. Damit kannst Du dann auch Karbonat berechnen. Ein Mischbettentsalzer korreliert nicht mit BnW, so wenig wie eine Osmoseanlage. Nimm bei Sparge Acidification osmosis water.
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#8

Beitrag von Fujigen »

Eine weitere Frage ( nicht zur Eingangsfrage dieses Threads passend) zum Rechner von Schlupf:
Was bedeuten die Mit dem Pfeil gekenzeichneten Werte?
pH Wert ist mir schon klar, aber der linke Wert unterscheidet sich zum rechts abgebildeten Wert.
Dateianhänge
Bildschirmfoto 2022-02-18 um 11.12.52.png
Besten Gruß Felix
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#9

Beitrag von rakader »

Das sind Rundungsgeschichten, die sich aus dem Umrechnen von Maßeinheiten erheben. Der grün unterlegte Wert dürfte der in der Praxis entscheidende sein.

Ich empfehle nach einer Testreihe mit Wasserrechnern in unserer Braugruppe bei stärkeren Bieren Brun'n Water, da dessen Berechnungsmethode in der Praxis die geringsten Abweichungen zum Messergebnis hat. Wenn ich es richtig sehe, nutzt Schlupfs Wasserrechner den gleichen Algorithmus wie die Wasserrechner von MuMM und Kleiner Brauhelfer; bei letzteren beiden kommt es dabei immer wieder zu einer zu hohen Säureangabe, die sich vor allem bei Starkbieren bemerkbar macht. Bei normalen Bieren um die 12°P sind alle Rechner dagegen nah beisammen.

Gruß
Radulph
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#10

Beitrag von JackFrost »

Die beiden Spalten basieren auf verschiedenen Rechenmodellen.

Links ist das von MuMM.
Die Werte rechts muss ich nachschauen, da fällt mir der Name gerade nicht ein.

Gruß JackFrost
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rakader
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#11

Beitrag von rakader »

Mir fällt in der grün unterlegten Spalte der Unterschied zwischen VE-WAsser und Maische-Wasser auf. Das sind jeweils pH 0,09 Unterschied. Wenn man eine Messungenauigkeit von pH 0,1 heranzieht und weiß, dass der Maische-Range sind zwischen pH 5,2 und 5,8 bewegen darf, dunkle Biere mit 5,6 und helle mit 5,4 gefahren werden, was einen mittleren pH von 5,5 ergibt, addieren sich die pH 0,1 Abweichung des Wasserrechnung zur Messungenauigkeit hinzu. Da man allgemein wegen Schwankungen beim Brauen besser von einem Range zwischen pH 5,3 und 5,7 ausgeht, können solche Rundungen in Berechnungen schon ins Gewicht fallen.

Einfacher ist wohl dies: Bei Bru'n Water habe ich in nach über 100 Suden laut Brauprotokollen im KBH eine mittlere Messabweichung von +/-pH 0,05 zum berechneten Wert, bei MuMM/KBH liegt dieser Wert zwischen pH 0,09 und 0,24.

Grüße
Radulph
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#12

Beitrag von Fips »

rakader hat geschrieben: Freitag 18. Februar 2022, 15:09 Wenn man eine Messungenauigkeit von pH 0,1 heranzieht [...]

Einfacher ist wohl dies: Bei Bru'n Water habe ich in nach über 100 Suden laut Brauprotokollen im KBH eine mittlere Messabweichung von +/-pH 0,05 zum berechneten Wert, bei MuMM/KBH liegt dieser Wert zwischen pH 0,09 und 0,24.
Hallo Radulph,
mit welchem Equipment und nach welcher Methode bestimmst Du denn den pH-Wert Deiner Maische? Wenn wir hier von einer Glaselektrode und von in Hobbymaßstäben erschwinglichen Geräten sprechen bezweifle ich stark, dass Du den pH-Wert Deiner Maische mit einer Genauigkeit von 0.1 messen kannst. Da eine Abstufung der Rechentools vornehmen zu wollen, weil ein vermeintlicher Unterschied von im Mittel 0.04 Einheiten vorliegt ist ziemlich mutig.

Gruß,
Philipp
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#13

Beitrag von rakader »

Ich habe ein pHep 5 von Hanna Instruments. Genauigkeit pH +/-0,01, der Kollege ein gutes Apera. Wir haben beide Geräte eine Zeit lang unter normierten Bedingungen bei Doppelsuden getestet und gegeneinander verglichen. Der Kollege ist Ingenieur. Kannst ja mal das Datenblatt durchforsten und sagen, was Du davon hältst. Gemessen wird immer 20 Minuten bei Maltoserast. Ich meine nach über 80 Suden mit dem Gerät eine Einschätzung abgeben zu können. Die Ersatzelektroden hauen allerdings rein, würde nicht sagen, dass das Hobbybrauerdurchschnitt ist. Ein Biegeschwinger ist es allerdings nicht.

Gruß
Radulph
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#14

Beitrag von Fips »

Doch, genau sowas meinte ich mit "in Hobbybrauermaßstäben erschwingliches Equipment". Der Hersteller kann auf sein Gerät schreiben was er will. Damit wirst Du den pH-Wert Deiner Würze nicht verlässlich auf die erste oder zweite Nachkommastelle bestimmen können. Das fängt bei der Durchmischung und Temperaturkontrolle (bzw. Korrektur) Deiner Probe an und hört mit Wechselwirkungen zwischen Partikel in Deiner Würze mit dem Elektrodenmaterial auf. Daran ändern auch 80 Sude mit dem Gerät und ein Ingenieur als Kollege eher wenig.
Am Ende vergleichst Du hier einen "berechneten" mit einem "gemessenen" Schätzwert. Da ergeben Fallunterscheidungen auf Basis von 0.04 Einheiten nach meiner Auffassung wenig Sinn.
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#15

Beitrag von gibarian »

hallo henning, um auf deine Eingangsfrage Bezug zu nehmen. Um von mmol/l auf mg/l umzurechnen lediglich mit 61 (molare Masse von Hydrogencarbonat) multiplizieren. Die zitierte Formel von Wiki wird bei Salzsäure(-Verbrauch) angewendet.
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hyper472
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#16

Beitrag von hyper472 »

gibarian hat geschrieben: Sonntag 20. Februar 2022, 22:40 hallo henning, um auf deine Eingangsfrage Bezug zu nehmen. Um von mmol/l auf mg/l umzurechnen lediglich mit 61 (molare Masse von Hydrogencarbonat) multiplizieren. Die zitierte Formel von Wiki wird bei Salzsäure(-Verbrauch) angewendet.
Herzlichen Dank!
Macht ja im Unterschied gar nicht viel aus, aber so kann ich mir was drunter vorstellen :thumbup .
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rakader
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#17

Beitrag von rakader »

Fips hat geschrieben: Sonntag 20. Februar 2022, 22:31 Doch, genau sowas meinte ich mit "in Hobbybrauermaßstäben erschwingliches Equipment". Der Hersteller kann auf sein Gerät schreiben was er will. Damit wirst Du den pH-Wert Deiner Würze nicht verlässlich auf die erste oder zweite Nachkommastelle bestimmen können. Das fängt bei der Durchmischung und Temperaturkontrolle (bzw. Korrektur) Deiner Probe an und hört mit Wechselwirkungen zwischen Partikel in Deiner Würze mit dem Elektrodenmaterial auf. Daran ändern auch 80 Sude mit dem Gerät und ein Ingenieur als Kollege eher wenig.
Am Ende vergleichst Du hier einen "berechneten" mit einem "gemessenen" Schätzwert. Da ergeben Fallunterscheidungen auf Basis von 0.04 Einheiten nach meiner Auffassung wenig Sinn.
Ich glaube das siehst Du stark durch Deine Fachbrille. Besser geht immer. Ein Anton Paar hätte ich auch gerne. Mir geht es praktikabel darum, dass ich Abweichungen in den Rechnern von bis zu 0,24 nicht tolerabel finde und deswegen nutze ich die Software, die den Wert am nächsten zum gemessenen Wert berechnet.

pH-Messung wird bei Hobbybrauern vernachlässigt. Ich finde es erst einmal gut, dass man sich überhaupt mit dem Thema Wasser beschäftigt.

"Glaub ich nicht", "finde ich nicht gut" kann man immer sagen. Widerspruch geht immer. Dann wollen wir aber wissen warum. Jetzt liefere doch auch mal Du und nenne uns doch ein Gerät Deiner Wahl, nenne die Basis Deiner Einschätzung. Dann freuen sich alle über Deine Kenntnis. Du hast mich und sicher einige andere jetzt neugierig gemacht. Neuer Input zum schwierigen Thema – gerne.

VG
Radulph
hyper472 hat geschrieben: Sonntag 20. Februar 2022, 23:33
gibarian hat geschrieben: Sonntag 20. Februar 2022, 22:40 hallo henning, um auf deine Eingangsfrage Bezug zu nehmen. Um von mmol/l auf mg/l umzurechnen lediglich mit 61 (molare Masse von Hydrogencarbonat) multiplizieren. Die zitierte Formel von Wiki wird bei Salzsäure(-Verbrauch) angewendet.
Herzlichen Dank!
Macht ja im Unterschied gar nicht viel aus, aber so kann ich mir was drunter vorstellen :thumbup .
Viele Grüße, Henning
Hallo Henning, wenn Du an Brew'n Water noch Interesse hast, ich kann Dir das Tool mit Deinen Wasserwerten einstellen. Melde Dich einfach per PM.

Grüße
Radulph
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#18

Beitrag von Fips »

Ich habe schon in meinem letzten Post versucht Dir darzulegen, warum ich Deine Aussagen, ganz praktikabel, für kritisch halte. Ich kann es aber gerne noch einmal ausführlicher versuchen:
- Da Du vermutlich weder Deinen verwendeten Malzbatch noch den von Dir verwendeten Brauwasserbatch analysiert, kannst Du in die Rechner nur Schätzwerte eingeben.
- Das von Dir verwendeten Messverfahren hat auf Deinem Substrat nicht die von Dir angenommene Genauigkeit von 0.1.

Du weißt damit weder genau, was der akkurate, berechnete Wert sein müsste noch weißt Du, welcher pH-Wert in der Realität exakt vorliegt. Du weißt also ganz praktikabel nicht, wie groß die Abweichung zwischen tatsächlichem und von den Tools berechnetem pH-Wert wirklich ist.
Vernünftige Tischgeräte zur pH-Messung beginnen preislich im deutlich vierstelligen Breich. Wenn Du soviel Wert auf die Genauigkeit Deiner pH-Messung legst berät Mettler Toledo Dich mit Sicherheit gerne. Da kostet dann aber auch die Wechselelktrode mehr, als Dein jetziges Messgerät. Wenn Du dann noch einen Profi bezahlst, Dir den Messprozess vernünftig aufsetzen zu lassen und das Gerät ordentlich wartest, kannst Du den pH-Wert Deiner Würze sicherlich in der von Dir angestrebten Genauigkeit bestimmen.

Du kannst natürlich auch bei Deinem jetzigen Messgerät bleiben und trotzdem hervorragendes Bier brauen. Für die Prozesskontrolle in Hobbybrauerspheren ist es nämlichvgenau genug. Dann müsstest Du Dir halt ein paar Gedanken über Deine Limitierungen machen, bevor Du die Qualität von Wasserrechnern im Forum auf Basis Deiner Messdaten bewertest.

Gruß
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#19

Beitrag von rakader »

Du sagst es, man kann nur Schätzwerte eingegeben. Aber die sind bei allen Rechnern gleich und in der Praxis die Abweichungen unterschiedlich groß. Das ist wohl eine Scheinkorrelation, die Du hier aufmachst. Die Rechner verwenden unterschiedliche Rechenmodelle, das kann man überprüfen. Manche machen das auch. Dann frage ich mich, warum ein Chemiker, der im Labor arbeitet und hier ein angesehener Brauer ist, zu exakt den gleichen Ergebnissen bzgl. der Rechner kommt und um verwendeten Messgert nichts Problematisches erkennen kann?

Wenn ich Dir in Deiner Argumentation folge und weiß, dass der Maische-pH zwischen 5.2 und 5,8 liegen muss, lassen Deine Aussagen nur den Schluss zu, dass eine Messung mit Hobbybrauer-Geräten sinnlos. natürlich ist bekannt, dass es eine Ungenauigkeit in der Messung von +/-pH0,1 ist. Das preist man ja in der Rezeptentwicklung ein. Wenn ich dann noch andere Unsicherheit dazu addiere, wie Abweichungen von Wasserrechnern, dürfte man eigentlich nur noch einen Maische-pH von 5,5 haben, um nicht Gefahr zu laufen.

Sagen wir mal so: im Hobbybrauerbereich verwenden wir alle Geräte, die eigentlich für die Aquaristik entwickelt wurden. Wären diese Geräte so ungenau, wie von Dir behauptet, müssten überall tote Fische im Becken treiben. Es wird wohl einen Grund geben, warum der eine Hersteller eine Genauigkeit von 0,1 der andere von 0,01 angibt. Bevor Du mit Mettler-Toledo kommst, lass Dich doch erst einmal auf diese Ebene herab und erkläre schlüssig, was bei denen gelogen ist. Das so pauschal abzutun, zu behaupten, das sei Nonsens, was auf den Datenblättern steht, wie Du es getan hast, halte ich für problematisch und lässt mich Deine Aussage nicht ernst nehmen. Weitere Worte erspare ich mir. Nein, lass mir und anderen einfach meine Illusion, dass das bisher sehr gut gepasst hat. Wir kommen da nicht zusammen.

Gruß
Radulph
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#20

Beitrag von gibarian »

hallo Radulph,

erlaube bitte ein Kommentar zur Aussage: "pHep 5 von Hanna Instruments. Genauigkeit pH +/-0,01".

Offenbar handelt sich dabei um auf dem Display darstellbare pH-Auflösung, hat also nicht mit der Genauigkeit zu tun.
Zwar ist hier eine pH-Genauigkeit mit +-0.05 angegeben, was wohl nur bei idealen Messbedingungen gilt (wie ich Fips Argumentation verstehe).
Um die kombinierte Messunsicherheit dabei abzuschätzen sollten viele Faktoren berücksichtigt werden.
Z.b.
-Temperatur (in der Praxis meist nicht besser als +-0.5°C zu schaffen).
-Toleranzen der verwendeten Puffer,
-die Anzahl der Kalibrierpunkte (z.B. 4.01 pH; 7.01 pH; es gilt je mehr Puffer und je näher Puffer pH am Maische-pH desto besser)
-Leitfähigkeits(unterschied) der Lösung (Puffer vs. Maische)
-etc.
Möglich sind somit Abweichungen deutlich >+-0.1 pH, die systematische und/oder zufälligere Natur der Abweichung kann dabei sehr unterschiedlich ausfallen.
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#21

Beitrag von rakader »

Hallo Gibarian, wichtiger Punkt ist sicher die Temperatur. Ich mache das immer normiert mit einem eigenen Kühlgefäß neben dem Bottich. Wie Du richtig anmerkst, gilt die Praxis.
Ich halte allerdings nichts von substanzlosen und herablassenden Gegenreden, die Belege arrogant abtun (wie Fips im Fall der Datenblätter). Das bringt hier niemanden weiter.

In der Praxis berechnet man ja eine Abweichung von +-0,1 pH wegen dieser Ungenauigkeiten ein. Das heißt für mich aber aber, je näher ich dem berechneten Wert bei der Messung komme, um so eher kann ich andere Störfaktoren – wie eben einen ungenauen Wasserrechner – ausschließen. (Ich sage ja auch nur, dass die Ungenauigkeit für hohe Stammwürzen gilt.) Ein Gerät mit zwei 2 Kalibrierpunkten darf es beim Brauen schon sein, das ist wohl ein wichtiger Hinweis, wenn man vor der Frage steht billiges Chinagerät ja oder nein. Ich habe nun wohl gemerkt, dass meine Messungen mit der der Zeit immer genauer wurden, weil Routine hilft. Es ist klar, dass wir hier kein Profi-Gerät haben, aber wie in vielen andere Fällen beim Brauen, genügt eine Näherung.

Gruß
Radulph
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#22

Beitrag von Fips »

Ich habe auf Basis von meinen Wasserwerten und BrunWater 1.25 mal eine kurze Monte Carlo Simulation mit n=1000 angeschmissen. Einfache Basisschüttung aus Pilsnermalz, keine Zugabe von Brausalzen. Ca, Hydrogencarbonat und EBC unter grober Wahrung der chemischen Zusammenhänge durch Gaussfunktionen mit eher moderater Standardabweichung populiert. Unter Verwendung der Mittelwerte sagt BrunWater einen pH von 5.86 vorraus.

Legt man einen zufälligen Messfehler der pH-Messung im Berreich von +/- 0.05 darüber, ergibt sich folgende Verteilung:
MC pH-Wert +-0,05.PNG
Da augenscheinlich schon die Messgenauigkeit des Super pH-Meters bei +/- 0.05 liegt, sollte man wie bereits angeführt wohl besser einen zufälligen Messfehler von +/- 0.1 annehmen. Dadurch ergibt sich folgende Verteilung:
MC pH-Wert +-0,1.PNG
MC pH-Wert +-0,1.PNG (15.86 KiB) 2168 mal betrachtet
Die Modelation ist mit Sicherheit nicht perfekt, kann aber einen groben Anhaltspunkt für die vorliegenden Verhältnisse geben. Die Beurteilung, wie wahrscheinlich es ist, den von BrunWater vorausgesagten pH Wert von 5,86 in jeder Einzelmessung auf 0.05 Einheiten genau zu treffen überlasse ich dem geneigten Leser.

Ansonsten will ich nicht über jedes Stöckchen springen, das mir hingehalten wird. In meiner Welt ist es allerdings so, dass derjenige in der Beweispflicht ist, dessen Ergebnisse vom allgemeinen wissenschaftlichen Konsens abweichen. Und da kann man sich, wenn man ein wenig reflektiert mit seinen eigenen Ergebnissen umgeht, nach einem kleinen Hinweis eben durchaus folgende Fragen stellen:
- Warum gibt es eigentlich pH-Messgeräte für Tausende von Euro? Was können die, was mein 100€ Gerät nicht kann?
- Warum habe ich ein Gerät für 100€ gekauft. Was kann das besser, als ein Gerät für 20€, von denen es ja auch genügend mit einer vermeintlichen Genauigkeit von 0.01 Einheiten gibt?
- Könnte es einen Unterschied machen, ob ich eine homogene Lösung wie Aquarienwasser oder eine heterogene Mischung wie Maische messen will?
- Wie merke ich eigentlich, wenn die Kalibierierung meiner Elektrode nicht mehr linear ist?
- etc. pp.

Man hätte auch einfach mal das selbst aufgeführte Datenblatt des Super-pH-Meters lesen können. Dann wäre einem vielleicht aufgefallen, dass die pH-Genauigkeit des Geräts bei +/- 0.05 Einheiten liegt. Da liegt der Schluss, dass die eigene Messung unter nicht-Laborbedingungen evtl. noch einen Tacken drüber liegt, auch nicht mehr weit.

Aber gut, das setzt wohl ein gewisses Maß an Reflextion und eine eher ergebnisorientierte Sicht auf die Dinge vorraus, die scheinbar nicht jedem gegeben ist.

Gruß
Philipp
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#23

Beitrag von integrator »

Moin Leute,
für meine Frage wollte ich keinen neuen Thread aufmachen und fand den hier passend.

Wenn ich durch die Wasseraufbereitung mit dem Hydogencarbonat ins Negative gehe, ist mir nicht klar was dann passiert?
Es ist ja nicht verboten aber der Rechner zeigt ihn dann Rot an, was mich nervös machte.
:Bigsmile Selbstgespräche sind schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
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Re: Hydrogencarbonat in Schlupfs Wasserrechner

#24

Beitrag von rakader »

integrator hat geschrieben: Sonntag 25. September 2022, 11:13 Moin Leute,
für meine Frage wollte ich keinen neuen Thread aufmachen und fand den hier passend.

Wenn ich durch die Wasseraufbereitung mit dem Hydogencarbonat ins Negative gehe, ist mir nicht klar was dann passiert?
Es ist ja nicht verboten aber der Rechner zeigt ihn dann Rot an, was mich nervös machte.
Meines Wissens ist das nur eine mathematische Größe und in der Anlage des Rechners begründet. Kannst Du ignorieren. Andere Rechner wie Brew’n Water bleiben bei 0 stehen. Ich habe jedenfalls noch nie davon gehört, dass das Fehlen des Säurevernichters (alkalisierenden) HCO3 im Wasser einen Nachteil beim Bier brauen hat. Klempner und Sportärzte sehen das vermutlich anders…

Gruß
Radulph

Edit: Wenn Du immer noch Zweifel hast, sollte das Braumagazin wie üblich helfen:
https://braumagazin.de/article/irgendwi ... zu-lieben/ :Greets
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