ich habe jetzt mit etwas Mühe eine Hefe aus zwei Bodensätzen Wit Blanche von Hoegaarden (in ca. 35 ml DME-Extrakt mit 3,5°P) wieder zum Laufen bekommen.
Im Moment dreht der Starter gerade auf der nächsten Stufe, sieht gut aus und riecht auch angenehm (frische Hefe, evtl. etwas würzig), aber dann hat mich ein Grazer Hobbybrauer-Kollege auf die Diplomarbeit von Camille Strottner, "Über die Herstellung und Zusammensetzung von belgischen und niederländischen Blanche-Bieren", 1999, TUM, aufmerksam gemacht (Weblink hier scheint leider tot zu sein).
Dort heißt es in Bezug auf Hoegaarden auf S. 43:
(H.v.m.)Die Hauptgärung dauert 4 bis 5 Tage bei 25°C. Es wird eine obergärige Hefe verwendet. Anschließend wird das Bier zentrifugiert und kurzzeiterhitzt. Dabei wird eine maximale Temperatur von 78,3°C und eine Endtemperatur von 24°C erreicht. Vor der Abfüllung wird die Stammwürze des Bieres mit pasteurisiertem Brauwasser und Zuckerlösung auf etwa 12°Plato eingestellt. Der Alkoholgehalt wird mit 5,0 %vol. angegeben. Für die einwöchige Flaschengärung bei 24°C wird eine obergärige Staubhefe verwendet.
Insofern stellt sich jetzt natürlich schon die Frage, was ich da gerade hochziehe, und ich wollte deswegen fragen, ob jemand anders schon Erfahrungen / Versuche mit Hoegaarden-Striphefe gemacht hat (eine Forensuche hat leider nichts ergeben)?
PS:
(1999 ist natürlich schon lange her, aber ein solches Verfahren scheint bei mehreren Blanche-Bieren damals üblich gewesen zu sein.)
(Eine Kontamination kann ich natürlich auch nicht ganz ausschließen (irgendwann zwischen drei und sieben Tagen ist der Starter erst angesprungen, das ist sehr lang!!), aber zumindest gibt es bisher keine optischen und geruchlichen Anzeichen, dass irgendwas Unbotmäßiges wächst, und ein wenig kann man sich ja auch auf die eigene Erfahrung verlassen).