Habe mein Brauwasser bisher unverändert aus der Leitung verwendet, mich dann aber endlich mal mit dem Thema "Wasseraufbereitung" beschäftigt und möchte beispielsweise gezielter die Betonung von Malz und/oder Hopfen durch das Brauwasser beeinflussen.
Ich habe hier im Forum, im Braumagazin und auf Youtube diverse Inhalte zum Thema Brauwasseraufbereitung konsumiert, aber noch immer nicht das Gefühl aufgeklärt genug zu sein, um loslegen zu können. Ich habe einige Verständnisfragen:
- (Ein) Ziel der Wasseraufbereitung ist es, in Abhängigkeit zur Restalkalität, meinen Maische-pH-Wert in den Bereich zwischen 5,3 und 5,7 zu bekommen. Einerseits erreiche ich das schon mit Braumalz, helfe aber mit Milchsäure nach. Zusätzlich kann für einen bestimmten Bierstil noch das "Chlorid-Sulfat Verhältnis" eingestellt werden. Muss ich abseits von Chlorid/Sulfat am Ionenprofil etwas ändern, wenn mein Wasserprofil ansonsten im empfohlenen Bereich liegt? Laut der Allgemeinen Grenzwerte liegt der Calciumgehalt mit 44mg/l knapp unter dem empfohlenen Bereich von 50-150 mg/l
- Den Nachguss bereite ich separat auf denselben pH-Wert auf wie meine Maische (z.B. 5.3). Letztere überprüfe ich mit einem pH-Messgerät. Habe ich das soweit richtig verstanden?
- Was ist überhaupt ein guter Richtwert für die Maische-pH? Hätte jetzt 5,5 vermutet, weil genau im Mittelbereich (5,3-5,7) um Abweichungen zu kompensieren.
- Bislang konnte ich meine Brautage mit dem KBH2 planen, habe aber nun das Problem, dass ich keine "pH-Werte aller eingesetzten Malze" habe. Jetzt wollte ich mal "Brewfather" ausprobieren, wo es bereits eine vielzahl an vollständigen Malzprofilen gibt. Da es sich aber um eine amerikanische Software handelt, sind die Angaben des Wasserprofils in ppm statt mg/l - diese Einheit kann ich aber soweit 1:1 umrechnen (?) Auch ist von Restalkalinität statt Restalkalität die Rede. Habe ich hier die Werte, insbesondere Bicarbonat HCO3, korrekt umgerechnet/eingetragen?
- Mal wird "Backpulver" zur Erhöhung des pH-Werts genannt wird, mal "Natron" oder "Backsoda". Welches ist denn nun das Richtige?
*Falls relevant, hier mein Wasserprofil lt. Wasserversorger und die resultierende Restalkalität