Ich hab mich jetzt durch einige Fäden hier um Forum und durch das Kapitel Wasseraufbereitung im Brückelmeier geackert um mich endlich einmal sinnvoll um mein Brauwasser zu kümmern. Ich hab dann basierend auf dem Wasserrechner hier aus dem Forum (https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 91#p399334) ein paar Berechnungen angestellt und möchte dies hier darlegen in der Hoffnung, dass irgendjemand der/die sich halbwegs auskennt drüberschaut und mir sagt ob das so Sinn ergibt oder ob ich das ganz anders machen sollte.
Daten meines Wassers:
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Kationen [mg/l]:
Ca 49,60
Mg 11,10
Na 9,00
Anionen [mg/l]:
HCO3 172,00
Cl 6,10
SO4 32,60
PO4 0
Lactat 0
Berechnete Werte: [°dH]
Gesamthärte 9,50
Carbonathärte 7,89
Ca-Härte 6,95
Mg-Härte 2,56
Nichtcarbonathärte 1,61
SO4/Cl-Verhältnis 5,34
Restalkalität 5,54
Da ich momentan keine Möglichkeit zum entsalzen wie zB Mischbettentsalzer oder Osmoseanlage habe, wäre die einfachste Möglichkeit das Carbonat loszuwerden Abkochen. Beim Abkochen fallen die Karbonate gemeinsam mit Calcium als Calciumcarbonat aus, wobei für je 3mg Carbonat 1mg Calcium benötigt werden. Daher sollte ich schon vor dem Abkochen aufsalzen. Also hab ich Schlupfs Wasserrechner ein bisschen erweitert, sodass man auch vor dem Abkochen schon Wasseraufbereitungen eingeben kann, die dann in weiterer Folge berücksichtigt werden.
Das Aufsalzen würde ich mit einer Mischung aus Calciumchlorid und Calciumsulfat machen, je nachdem welche Chlorid/Sulfat-Anteile der jeweilige Bierstil verlangt.
Geplante Vorgangsweise beim nächsten Sud:
Geplant sind 30l (Ausschlag) BlueMoon(1990) https://maischemalzundmehr.de/index.php ... lue%20moon
Da mein größter Topf nur 28L fasst, würde ich ein bisschen stärker einbrauen und dann im Gäreimer verdünnen (Damit hab ich schon ein bisschen Erfahrung)
Allerdings ergibt sich durch durch den kleinen Topf auch das Problem, dass ich nicht die in etwa benötigten 42L abkochen kann und auf mehrere Töpfe ist mir das auch ein bisschen zu aufwändig. Mein Gedanke: Das Karbonat ist ja vor allem für den MaischePH ein Problem, daher ist es auch für den Hauptguss am wichtigsten das Wasser abzukochen. Ich koche also 26 Liter mit CaCl/CaSO4 vorbehandeltes Wasser ab (anschließend dekantieren usw.) und verwende von diesem Wasser 18 Liter für den Hauptguss. Die restlichen 8 Liter verschneide ich dann mit Leitungswasser, dass zwar nicht abgekocht, aber ein bisschen mit CaCl/CaSO4 und evtl. Milchsäure vorbehandelt ist und das ergibt den Nachguss.
Nun zu den konkreten Daten:
Abgekochtes Wasser:
26l werden vor dem Abkochen mit 5g CaClx2H2O aufgesalzen. Damit komme ich vor dem Abkochen auf 102mg Ca und 172mg HCO3 und nach dem Abkochen kommt laut Rechner folgendes raus:
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Kationen [mg/l]:
Ca 59,19
Mg 11,10
Na 9,00
Anionen [mg/l]:
HCO3 43,50
Cl 98,85
SO4 32,60
PO4 0,00
Lactat 0,00
Berechnete Werte: [°dH]
Gesamthärte 10,85
Carbonathärte 2,00
Ca-Härte 8,29
Mg-Härte 2,56
Nichtcarbonathärte 8,85
SO4/Cl-Verhältnis 0,33
Restalkalität -0,74
Für den Nachguss bereite ich dann 18 Liter Leitungswasser mit 3ml MIlchsäure(80%) und 3g CaCl. Das ergibt:
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Kationen [mg/l]:
Ca 95,03
Mg 11,10
Na 9,00
Anionen [mg/l]:
HCO3 62,60
Cl 86,48
SO4 32,60
PO4 0,00
Lactat 160,00
Berechnete Werte: [°dH]
Gesamthärte 15,85
Carbonathärte 2,87
Ca-Härte 13,31
Mg-Härte 2,56
Nichtcarbonathärte 12,99
SO4/Cl-Verhältnis 0,38
Restalkalität -1,3
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Kationen [mg/l]:
Ca 86,07
Mg 11,10
Na 9,00
Anionen [mg/l]:
HCO3 57,83
Cl 89,57
SO4 32,60
PO4 0,00
Lactat 120,48
Berechnete Werte: [°dH]
Gesamthärte 14,61
Carbonathärte 2,65
Ca-Härte 12,05
Mg-Härte 2,56
Nichtcarbonathärte 11,96
SO4/Cl-Verhältnis 0,37
Restalkalität -1,16
Nun meine erste Frage: Stimmen die Überlegungen oder hab ich da irgendwo grobe Fehler/Fehlkonzepte oder irgendwas übersehen?
Dann kam mir folgender Gedanke:
Eigentlich schaut die Wasseraufbereitung für den Nachguss laut Rechner ja ebenfalls gut aus für das Wit. Nur Lactat ist bei 160mg/L und ich habe gelesen, dass bei 400mg/L Geschmacksveränderungen auftreten und in der Gärung bis zu 300mg/L entstehen können. Daher bin ich wohl eher mit dem oberen Plan auf der sicheren Seite, da insgesamt dann nur etwa 68mg/L im Gäreimer landen.
Daher die zweite Frage: würde es auch reichen einfach das gesamte Wasser so zu behandeln wie das Wasser für den Nachguss oder wirds dann mit dem Lactat ein Problem?
An der Stelle vielen Dank an alle die bis hierher gelesen haben und ein riesen Dankeschön an alle die an dem Wasserrechner mitgearbeitet haben!