Fermentis BR-8, trockene Brettanomyces

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DrFludribusVonZiesel
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Fermentis BR-8, trockene Brettanomyces

#1

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Bin beim Recherchieren grade über eine neue Trockenhefe von Fermentis gestoßen, die BR-8. Eine Brettanomyces speziell für die Flaschengärung:
SafBrew™ BR-8 is the first Brettanomyces bruxellensis yeast available to brewers in a dry microgranular format.

It offers all the flavor benefits of ‘wild’ Brett yeast, but with more control and reliability, eliminating the risk of over-carbonation and gushing after bottling.

Selected specifically for secondary fermentation in bottles or casks, SafBrew™ BR-8 produces phenolic compounds that create a distinctive finishing touch which evolves over time as the beer is aged, with funkier notes (barnyard, horse, leather…) nicely balanced by refreshing, fruity notes.

Usage: Add 5 to 10 grams of sugar per liter of beer (0.67 to 1.34 oz of sugar per gal of beer) to obtain an additional saturation of 2.5 to 5.0 g/L of CO2 (0.33 to 0.67 oz/gal of CO2). Pitch the sweetened beer at fermentation temperature with the rehydrated yeast.

Carbonation will be achieved in 1 to 3 months of maturation.
Link zur Seite: https://fermentis.com/en/product/safbrew-br-8/

Wird aber wohl nur in 100g Einheiten erhältlich sein.

Vielleicht für den einen oder anderen von Interesse, der Angst hat, sich sein Equipment einzusauen, aber trotzdem mal ein Brett Bier machen will.

:Greets
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dukeboris
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Re: Fermentis BR-8, trockene Brettanomyces

#2

Beitrag von dukeboris »

Sehr nützliche Info. Danke fürs Teilen.
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marsabba
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Re: Fermentis BR-8, trockene Brettanomyces

#3

Beitrag von marsabba »

Ist mir ein Rätsel wie - bei der beschriebenen Anwendung - am Ende keine Flaschenbomben herauskommen sollen.

Martin
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Räuber Hopfenstopf
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Re: Fermentis BR-8, trockene Brettanomyces

#4

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Ist mir ein Rätsel wie - bei der beschriebenen Anwendung - am Ende keine Flaschenbomben herauskommen sollen.
Add 5 to 10 grams of sugar per liter of beer (0.67 to 1.34 oz of sugar per gal of beer) to obtain an additional saturation of 2.5 to 5.0 g/L of CO2
Die schreiben ja was von einer zusätzlichen CO2-Sättigung. Man muss also schon vorher recht genau wissen, wieviel CO2 im Bier ist und vor allem wieviel Restextrakt von Brett noch abgebaut werden kann. Ich lasse die Gärung mit Brett normalerweise erst komplett durchlaufen und karbonisiere dann mit Zucker. Beide parallel hat zuviele Variablen. Da hätte ich auch Angst. Dann dauert die Berliner Weiße eben ein Jahr...
Viele Grüße
Björn

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Seed7
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Re: Fermentis BR-8, trockene Brettanomyces

#5

Beitrag von Seed7 »

marsabba hat geschrieben: Sonntag 22. Mai 2022, 11:26 Ist mir ein Rätsel wie - bei der beschriebenen Anwendung - am Ende keine Flaschenbomben herauskommen sollen.
Nicht jedes "Brett" frisst alles. (was/welches hier tatsaechlich drin ist habe ich noch nicht gefunden)
Nichts wiederhaelt uns es schon bei der hauptgaerung dazu zu geben.

ingo
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Boludo
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Re: Fermentis BR-8, trockene Brettanomyces

#6

Beitrag von Boludo »

marsabba hat geschrieben: Sonntag 22. Mai 2022, 11:26 Ist mir ein Rätsel wie - bei der beschriebenen Anwendung - am Ende keine Flaschenbomben herauskommen sollen.

Martin
Das kann eigentlich nur funktionieren, wenn es sich um einen Brett Stamm handelt, der nur Saccharose verstoffwechseln kann.
Eigentlich genau das Gegenteil, was man von Brett erwartet.
Das gäbe dann aber auch nicht diese wunderbar furztrockenen Brettbiere, wie man sie eigentlich gerne hat, der Restextrakt sollte ja gleich bleiben.
:Grübel
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DrFludribusVonZiesel
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Re: Fermentis BR-8, trockene Brettanomyces

#7

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Die eigentliche Frage ist doch, was die Hefe aus der HG davon abhalten sollte, das Bier zu karbonisieren. Die würde das je nach Alkoholgehalt in kürzester Zeit schaffen und braucht keine "ein bis drei Monate". Hat die BR-8 ein Killergen wie die CBC-1?

Ich persönlich werd sie eher nicht ausprobieren, weil ich ohnehin genügend Glasballons habe und oft mit Brett arbeite. Aber spannend is es allemal, wenn man unkompliziert einen Splitsud machen will. Ich habe heute den zweiten Teil von einem Saison abgefüllt, und zwar den Teil mit Brett. Mit der BR-8 könnte man das zukünftig in einem Arbeitsschritt erledigen, indem man sie in die Flaschen vorlegt.

Und in Kombination mit der Philly Sour wäre sowas ähnliches wie ein "echtes" Sauerbier möglich, ohne sich irgendwelche Gedanken um sein Equipment machen zu müssen. Wie die geschmacklichen Ergebnisse sind, müsste man natürlich ausprobieren, aber ich glaube die Chancen stehen nicht schlecht, dass da was anständiges rauskommt.
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Boludo
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Re: Fermentis BR-8, trockene Brettanomyces

#8

Beitrag von Boludo »

DrFludribusVonZiesel hat geschrieben: Sonntag 22. Mai 2022, 15:19 Die eigentliche Frage ist doch, was die Hefe aus der HG davon abhalten sollte, das Bier zu karbonisieren. Die würde das je nach Alkoholgehalt in kürzester Zeit schaffen und braucht keine "ein bis drei Monate". Hat die BR-8 ein Killergen wie die CBC-1?
Das wäre die einzige Erklärung.
Und in Kombination mit der Philly Sour wäre sowas ähnliches wie ein "echtes" Sauerbier möglich, ohne sich irgendwelche Gedanken um sein Equipment machen zu müssen.
Am besten mit der Philly starten, dann mit der Belle weiter machen und am Schluss noch die BR-8. Das wäre die idiotensichere Möglichkeit, ein Sauerbier zu machen. Also genau richtig für mich :puzz
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Seed7
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Re: Fermentis BR-8, trockene Brettanomyces

#9

Beitrag von Seed7 »

Boludo hat geschrieben: Sonntag 22. Mai 2022, 14:15 Eigentlich genau das Gegenteil, was man von Brett erwartet.
Das Brett-marketing war "immer" Brett frisst alles. Das ist aber nicht so, es gibt viele staemme die nicht tief ausgaeren, auch nicht in zusammenarbeit mit Sacch. oder Lacto's. Auch gibt es den, instinktiven, gedanke, hohe alkohol toleranz also tief ausgaeren. Es gibt da aber keine kausalitaet. (bei wein/most mit einfachen zuckern vielleicht?)

Zu oft habe ich gedacht, ach, dann gebe ich noch was Brett dazu, dann komt der gaerungsgrad schon. Leider nein.

Aus der BR-8 beschreibung:
It offers all the flavor benefits of ‘wild’ Brett yeast, but with more control and reliability, eliminating the risk of over-carbonation and gushing after bottling.
EDIT: es gibt natuerlich einen einfachen test. Eine geteilte wuerze. Eine haelfte mit nur die BR-8 gaeren. Die andere mit nur Sacch.

ingo
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maecki-maecki
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Re: Fermentis BR-8, trockene Brettanomyces

#10

Beitrag von maecki-maecki »

Neues Vertriebsvideo: https://youtu.be/wGWeMxmSlss

Solangsam wird das Ding lieferbar auch in 5g Päckchen, habe aber bisher noch keinen deutschen Shop gefunden, der sie hat (aber einen französischen)

In obigem Video erklärt der Erzähler, dass sie ‚non-diastatic‘ sei und deshalb keine Karbonisierung hervorruft… (??)

Mäcki
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BummlerD
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Re: Fermentis BR-8, trockene Brettanomyces

#11

Beitrag von BummlerD »

Ich habe eben eine Mail bekommen; die BR-8 ist jetzt auch bei Brouwland in 5g Sachets erhältlich.
Gruß Matthias
LeckerBierchen
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Re: Fermentis BR-8, trockene Brettanomyces

#12

Beitrag von LeckerBierchen »

Gibts schon weitere Erfahrungen dazu? Hat mal jemand versucht, mit der 5g Tüte was zu machen?
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