Mauribrew Lager wirklich untergärig?

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RichardPickman
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Registriert: Mittwoch 29. Januar 2014, 18:09

Mauribrew Lager wirklich untergärig?

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Beitrag von RichardPickman »

Nabend zusammen.

Im alten Forum habe ich einen Post hinterlassen, in welchem ich angekündigt habe, zwei untergärige Biere gleicher Vorgehensweise mit unterschiedlichen Hefen zu brauen. Dabei fiel meine Entscheidung auf die Mauribrew Lager und die Fermentis S-23. Haupt- und Nachgärung sind nun abgeschlossen, jedoch bin ich nach der ersten Verköstigung ziemlich skeptisch.

Bier 1 mit der Mauribrew Lager schmeckt und riecht stark obergärig. Ein ordentlicher Duft und Geschmack nach Marzipan und Pfirsich bzw. Pfirsischkern, wie ich es sonst nur von der S-04 oder der S-33 oder sogar US-05 gewohnt bin wenn relativ warm vergoren wurde. Es ist das klassische "Stone Fruit Flavor".
Des weiteren schmeckt das Bier sehr flach und süß, so dass weder der Hopfen noch das Malz durchscheint. Das kann aber auch subjektiv daran liegen, dass der obergärig-artige Geschmack aktuell ziemlich dominiert.

Bier 2 mit der S-23 hat im Vergleich dazu eher den Geruch und Geschmack nach Apfel. Zwar wahrnehmbar aber nicht dominant. Ähnlich wie ich es von einigen Lager oder Pilsener aus Franken und Tschechien gewohnt bin.

Info zur Schüttung:

Beide Biere wurden mit 1,5 Kg Pilsener, 1 Kg helles Münchner und 50 g CaraHell gebraut.
In die VWH kam Tettnanger und zur Bitterung Perle. Beide Biere laut Kalkulator auf 22 BE getrimmt.
Vergoren wurden beide im Keller bei zwischen 14 und 15 Grad. Anstelltemperatur war in beiden Fällen 15 Grad.
Nach zwei Wochen und über drei Tage stehendem Restextrakt abgefüllt und drei Tage bei 19 Grad gehalten. Anschließend ab in den aktuell 13 Grad kalten Keller.

Selbstverständlich wurde es etwas zu warm vergoren und angestellt. Angesichts meiner Möglichkeiten war dies in diesem warmen Herbst jedoch meine einzige Möglichkeit, mangels Kühlmaschine. Aus diesem Grund habe ich auch Hefe gewählt, welche etwas höhere Temperaturen verträgt.
Trotzdem zeigen diese beiden Hefen bereits jetzt vollkommen andere Charakteristika und mir kommt schon fast der Verdacht, dass es sich bei der Mauribrew Lager um eine obergärige Hefe handelt.

Dies war nun mein erster untergäriger Versuch und in diesem Stadium kann ich die Mauribrew Lager definitiv nicht empfehlen. Ob sich daran was ändert? Reagiert untergärige Hefe genauso wie obergärige bei warmen Temperaturen? Ich weiß es nicht.
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