Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

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tauroplu
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Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#1

Beitrag von tauroplu »

Da hier die Begrifflichkeiten öfter durcheinander gehen, hier der Versuch einer Klärung……

Folgende Sichtweisen kann man unterscheiden:

Die chemische Sichtweise A
Dehydratisierung/Dehydratation = Abspaltung von gebundenem Wasser. In der Kristallographie wird das als „Hydratwasser“ bezeichnet.
Beispiel: Natriumsulfat = Na2SO4 · 10 H2O.
Würde man hier das Hydratwasser abspalten (dehydratisieren), bliebe das reine Na2SO4 übrig, das sogenannte Anhydrat.
Schlussfolgerung: Begriff nicht anwendbar auf Trockenhefen.

Die chemische Sichtweise B
Hydrierung = Anlagerung eines Wasserstoffatoms. Beispiel: Wird bei der sog. chemischen Härtung angewendet, bei dem durch Anlagerung eines Wasserstoffatoms die Doppelbindung eines Moleküls in eine Einfachbindung umgewandelt wird.
Der gegenteilige Begriff wäre dann die „Dehydrierung“.
Schlussfolgerung: Begriff nicht anwendbar auf Trockenhefen.

Die medizinische Sichtweise
Dehydrierung (Der umgangssprachlich verbreitete Ausdruck „Dehydrierung“ resultiert aus der Übernahme des englischen Ausdrucks „dehydration" für „Dehydratation“ = Wassermangel in Körperzellen.

Der gegenteilige Begriff wäre dann die „Rehydrierung“.
Schlussfolgerung: Für die von uns verwendeten Trockenhefen wäre meiner Ansicht nach hier die Medizinische Sichtweise anzuwenden und daher wäre der Begriff „Rehydrierung“ der korrekte.

Die Trockenhefen „leiden“ ja in gewisser Weise an einem (künstlich herbeigeführten) Wassermangel und werden daher an ihrer eigentlichen Aufgabe, dem Vergären von Zuckern, gehindert. Man gleicht diesen Wassermangel durch Zugabe von Wasser beim Rehydrieren dann wieder aus.
Noch einfacher wäre hingegen der Begriff „Einweichen“, was m.M. nach gleichbedeutend mit Rehydrierung ist, nämlich dem Zuführen von Wasser.

Viel Spass beim Rehydrieren bzw. beim Einweichen!
Beste Grüße
Michael

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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#2

Beitrag von Palby »

Guten Morgen Tauroplu

Ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen, welcher für mich als Anfänger sehr hilfreich ist. Vielen Dank. Ich setze am Wochenende meinen 2ten Sud überhaupt an. Ich habe schon vorher gehört (leider erst nach meinem ersten Sud), dass man die Hefe vor der Zugabe rehydieren, also einweichen soll. Ich habe den kleinen Speidels-Braumeister, 10l (irgendwo muss man ja anfangen). Beim ersten Sud habe ich die Hefe einfach in den Gärtank geschüttet. Jetzt beim 2ten Sud möchte ich es natürlich besser machen. Wie lange vorher und in welcher Wassermenge sollte man die Hefe, für 10 Liter rund 11 Gramm, einweichen lassen? Und sollte die Wassertemperatur des Einweichwassers auch 20° betragen?

Vielen Dank und Grüsse aus der Schweiz!
Palby
Sto Lat
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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#3

Beitrag von Sto Lat »

Man muss nicht jede Hefe einweichen (ich mag den Begriff!).
Deshalb arbeite ich praktisch nur mit US05 und W34/70. Auch wenn es bei der W34/70 so nicht in der Anleitung steht: Drüberstreuen über die Würze funktioniert bestens! Kein Einweichen nötig.

Aber wäre der korrekte deutsche Begriff nicht "Wiederfeuchten"? Einweichen kann ich nämlich auch in Öl (ich meine damit nicht das schwedische Wort für Bier).
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tauroplu
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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#4

Beitrag von tauroplu »

@Palby: Das steht i.a. auf den Päckchen bzw. der jeweiligen Hefebeschreibung, meist 27°C +/- 3°C für 15-30 Minuten.
Beste Grüße
Michael

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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#5

Beitrag von tauroplu »

@Wodkafan: Jeder kann machen, was er will, aber wir haben hier ja auch schon hinreichend über die Vor- bzw. Nachteile des Hefe-auf-die-Würze-Streuens diskutiert.
Für Anfänger ist das natürlich verwirrend und ich finde es auch nicht gut bzw. hilfreich, dass das immer noch auf der einen oder anderen Hefepackung steht. Aber z.B. von der US-05 wissen wir ja, dass sie etwas langsam angärt und zwar auch, wenn man sie rehydriert. Das kann dann schon etwas länglich werden bis zum Überweißen und dann kommen die ganzen hektischen Fragen wie „Mein Sud steht schon seit mehr als 30 Stunden und es tut sich nichts“.
A propos Einweichen, getz wirse abba knickrich oder? Wir reden doch hier von wässrigen Medien, welcher Schussel käme denn auf die Idee, in Öl, Essig oder sonstwas einzuweichen? Sollte jemand das tun, hätte er das Ergebnis dann auch nicht anders verdient :Ahh
Beste Grüße
Michael

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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#6

Beitrag von Sto Lat »

@Tauroplu: Wenn das so ist, nehme ich Posting #3 vollinhaltlich zurück und behaupte das Gegenteil.

Liebe Anfänger: Bitte nicht nachmachen! Ihr tut's euch richtig weh dabei! :Sorry
Und bitte nicht die Hefe in Öl oder Benzin einweichen. Nicht alles was flüssig ist, enthält Wasser!

Das tut mir jetzt richtig leid, dass ich so einen Schwachsinn gepostet habe, aber ich hoffe, ich habs hiermit wieder gut gemacht und ihr verbannt mich nicht aus dem Forum.
Wem muss ich jetzt was Selbstgebrautes schicken?

:Wink
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Ladeberger
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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#7

Beitrag von Ladeberger »

WodkaFan hat geschrieben: Wem muss ich jetzt was Selbstgebrautes schicken?
Natürlich allen Moderatoren, die zwischen 08:23 und 09:06 Blut und Wasser geschwitzt haben, ob nicht doch irgendwo in DE, AT oder CH jemand seine US-05 mit Super Plus auf Trab bringen will :P

Gruß
Andy
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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#8

Beitrag von Palby »

Vielen Dank für die Antworten. Die Hefe ist Safale S04. Und es steht diesbezüglich nichts auf der Packung. Ich kann es somit handhaben wie ich will, mit Vorteil einweichen? Gem. Beschrieb Hefe ist die Packung, 11 Gramm, für 20 - 30 Liter. Da ich ja "nur" 10 Liter brauen kann, nehme ich logischerweise die Hälfte. Soll ich den Rest der Hefe in ein verschliessbares Gefäss umleeren, oder einfach die Verpackung z.B. mit einer Wäscheklammer verschliessen?
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tauroplu
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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#9

Beitrag von tauroplu »

Ich würde einweichen und ehrlich gesagt die ganze Packung nehmen, außer Du willst innerhalb der nächsten 2 Wochen nochmal brauen. So angebrochene Päckchen halten auch bei Kühlung nicht so lange. Steht auch auf manchen Päckchen oder Hefebeschreibungen drauf. Optimal wäre vakuumieren und kühl lagern.

EDIT: So steht es im S-04 Fermentis leaflet:
"Haltbarkeit
Bitte das auf dem Beutel vermerkte Haltbarkeitsdatum beachten. Unter optimalen Lagerbedingungen bis zu 24 Monate ab Herstelldatum halt¬bar. Geöffnete Beutel wieder verschließen, bei 4°C aufbewahren und innerhalb von 7 Tagen aufbrauchen. Weiche bzw. beschädigte Beutel nicht verwenden."

Es ist immer sinnvoll alle Infos zu verwerten, die vorhanden sind.
Beste Grüße
Michael

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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#10

Beitrag von tommes »

Palby,

schau mal bei Google. Fermentis hat zu jeder Hefe eine A4-Seite auf deutsch, hier z.B. US-05: http://www.fermentis.com/wp-content/upl ... S05_DE.pdf
Da steht alles drin was nicht auf den kleinen Beutel passt.

EDIT: hier sind alle Fermentis-Hefen verlinkt: http://www.fermentis.com/brewing/homebr ... uct-range/
Prost!
Palby
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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#11

Beitrag von Palby »

Vielen Dank für Eure Antworten und Tipps!

@tommes: Danke für den Link! Habe die entsprechende A4-Seite gefunden und werde mich daran halten!

Euch allen ein schönes Wochenende!

Beste Grüsse aus der Schweiz!

Pascal
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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#12

Beitrag von mcorny76 »

Sorry Leute, dass ich mich jetzt da noch "dranhänge".
Bei meinem ersten Sud (Pale Ale mit Kombirast gebraut) habe ich in Unwissenheit die S04 einfach auf die Würze gekippt, kurz gewartet und dann heftig mit der Kelle durchgelüftet. Und ich muss sagen die S04 war schon nach 4 Stunden total stürmisch angekommen.
Danach habe ich durch dieses Forum (besten Dank dafür) gelernt, dass man die Trockenhefe vorher einweicht. In den letzten beiden Suden hab ich in ca. 200 ml abgekochtem Wasser mit einem halben TL Zucker eingeweicht, bis die Hefe gut geschäumt hat...und dann ab in die Würze und durchlüften...fertig.
Aber im Resultat konnte ich feststellen, dass die Hefe mit der ordentlichen Methode etwas "zarter" ankommt, also nicht so schlagartig und stürmisch aufbrausend.
Das stört zwar überhaupt nicht, aber biochemisch gesehen verwundert es mich...denn im Prinzip hätte ich als Laie das Ergebnis eher umgekehrt erwartet.
Bitte köpft mich jetzt nicht für den Post und zur Beruhigung: Ich finde die Einweichmethode sinnvoll und schonender für die Hefe, deshalb werde ich weiter mit Einweichen arbeiten :Smile
Da meine 3 Sude bisher durchaus unterschiedliche Stammwürzen (zwischen 13 und 16 Plato) hatten, kann natürlich die stürmische Hefe beim ersten Sud auch durch die üppigen 16 Plato begünstigt worden sein?
Allzeit gut Sud,
Michael
Gruß
Michael :Drink

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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#13

Beitrag von tauroplu »

Hi, Michael, war es denn stets die S-04 Hefe? Die ist – Einweichen/Rehydrieren hin oder her – bekannt für ihr arbeitswütiges Verhalten.
Beste Grüße
Michael

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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#14

Beitrag von mcorny76 »

tauroplu hat geschrieben:Hi, Michael, war es denn stets die S-04 Hefe? Die ist – Einweichen/Rehydrieren hin oder her – bekannt für ihr arbeitswütiges Verhalten.
Hi Michael,
jawoll, immer die S04, ich hatte mir vor ca. 4 Monaten ein 5er Set gekauft. Die Päckchen werden aber korrekt im Kühlschrank aufbewahrt, von daher dürfte das "Alter" von wenigen Monaten eher zu vernachlässigen sein...
VG
Michael
Gruß
Michael :Drink

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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#15

Beitrag von tauroplu »

Hm...komisch, denn: Zitat: „kann natürlich die stürmische Hefe beim ersten Sud auch durch die üppigen 16 Plato begünstigt worden sein?“
Das glaube ich eher nicht, denn i.a. haben Hefen bei höheren Anfangspstammwürzen mitunter mal ihre Anlaufschwierigkeiten aufgrund des größeren Stressfaktors. Von daher wüsste ich jetzt nicht, warum der erste Sud so schnell angekommen ist. Vielleicht hast Du deutlich mehr belüftet? Keine Ahnung.
Beste Grüße
Michael

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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#16

Beitrag von mcorny76 »

Ja das kann schon sein, die Belüftung mache ich eben nach Gefühl...nicht wirklich kontrolliert :-)
Ich werde das bei den nächsten Suden mal weiter beobachten.
Danke, Michael
Gruß
Michael :Drink

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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#17

Beitrag von tauroplu »

Ach ja, wenn Du die Trockenhefen einweichst/rehydrierst, ist ein Belüften nicht notwendig. Beim bloßen auf-die-Würze-streuen ist das wohl vorteilhaft, zumal bei höheren Stammwürzen. Aber wie gesagt, aufstreuen würde ich per se nicht machen.
Beste Grüße
Michael

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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#18

Beitrag von mcorny76 »

Danke Michael - für den Tipp bzgl. Belüften.
Ich werde auf jeden Fall weiterhin die Hefen einweichen, der Mehrwert/Sinn leuchtet mir voll und ganz ein.
Beim nächsten mal lasse ich die Belüftung weg...nicht dass das zu viel Hefestress war...sollte die Hefe ohne Belüftung wieder schneller ankommen, dann poste ich das wieder.
Und nochmal Danke für die Tipps und den Gedankenaustausch. Ich konnte hier im Forum echt was dazulernen (auch schon vorher als nur lesender Gast)!
VG Michael
Gruß
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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#19

Beitrag von Grobi »

Moin allerseits!

Bis jetzt hab ich mich bemüht die Füße stillzuhalten, aber https://xkcd.com/386/




tauroplu hat geschrieben:Da hier die Begrifflichkeiten öfter durcheinander gehen, hier der Versuch einer Klärung……
Die Sichtweisen sind in der Tat verworren, Klärung tut not. :thumbsup

tauroplu hat geschrieben: Folgende Sichtweisen kann man unterscheiden:

Die chemische Sichtweise A
Dehydratisierung/Dehydratation = Abspaltung von gebundenem Wasser. In der Kristallographie wird das als „Hydratwasser“ bezeichnet.
Beispiel: Natriumsulfat = Na2SO4 · 10 H2O.
Würde man hier das Hydratwasser abspalten (dehydratisieren), bliebe das reine Na2SO4 übrig, das sogenannte Anhydrat.
Schlussfolgerung: Begriff nicht anwendbar auf Trockenhefen.
Der Begriff der Dehydratisierung umfasst eine stattfindende Reaktion, daher in diesem Fall nicht angebracht.

tauroplu hat geschrieben: Die chemische Sichtweise B
Hydrierung = Anlagerung eines Wasserstoffatoms. Beispiel: Wird bei der sog. chemischen Härtung angewendet, bei dem durch Anlagerung eines Wasserstoffatoms die Doppelbindung eines Moleküls in eine Einfachbindung umgewandelt wird.
Der gegenteilige Begriff wäre dann die „Dehydrierung“.
Schlussfolgerung: Begriff nicht anwendbar auf Trockenhefen.
Hydrierung und Dehydrierung sind tolle Reaktionen mit Wasserstoff; aber hier fehl am Platz. Soweit alles prima.
tauroplu hat geschrieben: Die medizinische Sichtweise
Dehydrierung (Der umgangssprachlich verbreitete Ausdruck „Dehydrierung“ resultiert aus der Übernahme des englischen Ausdrucks „dehydration" für „Dehydratation“ = Wassermangel in Körperzellen.
All das ist richtig ! Besonders auch der Verweis auf das umgangssprachlich falsch übernommene Englisch. :Waa
Korrekt ist tatsächlich der deutsche Begriff Dehydratation (Synonym: Dehydratisierung, Dehydration).
tauroplu hat geschrieben: Der gegenteilige Begriff wäre dann die „Rehydrierung“.
Schlussfolgerung: Für die von uns verwendeten Trockenhefen wäre meiner Ansicht nach hier die Medizinische Sichtweise anzuwenden und daher wäre der Begriff „Rehydrierung“ der korrekte.
Dem Argument folgend wäre dann Rehydratation (Synonym: Rehydratisierung, Rehydration) korrekt.



bis dann

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Biermann
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Re: Rehydrierung, Dehydrierung, Rehydratisierung

#20

Beitrag von Biermann »

Hallo,

manchmal wundert es mich wie sich manche hier die Hose mit der Kneifzange anziehen:

tauroplu schrieb:
Schlussfolgerung: Für die von uns verwendeten Trockenhefen wäre meiner Ansicht nach hier die Medizinische Sichtweise anzuwenden und daher wäre der Begriff „Rehydrierung“ der korrekte.
Da brauch doch nichts mehr hinzugefügt werden und wie es gemacht wird steht immer auf der Hefepackung. :Pulpfiction

und WodkaFan, ja Du würdest Deinen Senf von 00.23 besser editieren, kann man ja und tut auch nicht weh. Löschen geht auch, ist aber feige.

Cheers, have some beers, Jörg
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