Starker Hefegeschmak

[lechbräu]

Hallo Brauergemeinde,

ich hab vor 8 Wochen ein Altdeutsches Helles gebraut. Und mit S04 vergoren.

Nach 5 Wochen in der Kaltreifung bei 6°C schmeckt es immer noch sehr nach Hefe. Wenn man den starken Hefegeschmak mal vergisst, ist das bier nicht schlecht geworden.

Das gleiche Problem hatte ich auch schon mal mit der Danstar Nottingam Ale bei einem ähnlichen Rezept.

Was kann ich dagegen tun?

Vielen Dank für eure Hilfe!

[Ladeberger]

Es kommt darauf an, was du als Hefegeschmack bezeichnest. Wenn du einen Geschmack nach Presshefe, in extremen Formen nach Brühwürfel meinst, dann kommt das in der Regel von Hefeautolyse. Das passiert immer dann, wenn ausgegorenes Bier zu lange und zu warm mit inaktiver Hefe in Kontakt ist. Das wird also in aller Regel mit zunehmender Lagerung schlimmer, nicht besser.

Wie lange/warm sind denn deine Hauptgärungen und wie trennst du vom Hefesediment?

Gruß
Andy

[lechbräu]

Die Hauptgärung war nach 5Tagen durch. Die Temparatur war immer zwischen 20 und 22 Grad. Ich zieh dann immer von hoben ab in ein Zweites Fass in dem ich den Zucker vorgelegt hab. Und von da aus gehts in die Flasche zur Flaschengärung die war nach 4 Tagen durch. Dann ab in den Kühlschrank bei 6Grad.

[Ladeberger]

Korrekte Anstellmenge und keine überlagerte Trockenhefe vorausgesetzt, klingt das in Bezug auf Autolysvermeidung eigentlich nach einem sorgfältigen Vorgehen. Vielleicht etwas zu viel des Guten, die Hefe hat mit 5 Tagen vom Anstellen bis in die Flasche und dann 4 Tagen Nachgärung kaum Zeit hinter sich aufzuräumen. Tritt der Fehler gleich zu Beginn auf?

Ich würde mal versuchen, der Hefe nach Endvergärung noch ein/zwei Tage zur Sedimentation zu lassen und dann die Flaschengärung ebenfalls auszudehnen auf 7-10 Tage. Wenn das Bier in der Flasche ist, gibt es erstmal keinen Grund zur Hektik und die Hefe kann viele Gärungsnebenprodukte wieder abbauen.

Gruß
Andy

[lechbräu]

Ja der Fehler tritt gleich zu beginn auf würde ich sagen.

Ich werde nächstes WE wieder brauen. Dann gebe ich dem ganzen ein bisschen mehr zeit wie du es beschrieben hast.
Ich bin gespannt wie das Ergebniss ausfallen wird.

An der Hefesorte kann es nicht liegen oder?

[cyme]

Die S-04 bei 21 Grad hat einen Eigengeschmack, den würde ich aber eher als fruchtig und nicht als heftig bezeichnen. Wieviel Hefe verwendest du auf wieviel Würze und wie stellst du an?

[Bronkhorst]

Ich weiß natürlich nicht was du genau mit Hefegeschmack meinst, aber ich fühlte mich gleich angesprochen.

Ich selbst habe mit der S-04 noch nicht gebraut, weiß aber aus vielen Threads, dass diese starke Aromen ans Bier abgibt, die meistens als sehr fruchtig beschrieben werden.

Mit der Notti habe ich zwei mal und einmal mit der WY1007 gebraut und, so wie du, bei 20-21°C vergoren. Das Ergebnis hat mir bei allen Dreien nicht gefallen.
Die Aromen die ich im Bier geschmeckt habe empfand ich als störend - es schmeckte mir nicht wirklich. Ich denke, dass diese Hefen bei so hohen Temperaturen sehr viel Ester, Phenole usw. produzieren.

Deswegen habe ich mir nach nur 7 Suden einen alten Kühlschrank und ein UT200 zugelegt, um bei niedrigen Temperaturen kontrolliert vergären zu können.

Gruß
Jens

[schuett-master]

Servus, stell die Flaschen mal aufrecht in den Kühlschrank, so dass sich das ganze Sediment unten sammelt. Nach 14Tagen gießt du das Bier vorsichtig über dem Sediment ab und probierst erneut.
Ist der Geschmack weg, liegt es an der Hefe, Hefeautolyse oder halt an der Tatsache, dass du bei Flaschengärung immer mit solchen Ausprägungen rechnen musst.
Ich persönlich würde nur Weizen in der Flasche gären.

Grüße
Sebastian

[lechbräu]

Also ich verwende ein Päckchen für 20L.


@Bronkhorst: Das heißt du braust nur untergärig oder wie darf ich das verstehen?

@ schuett-master: Die Flaschen stehen bei mir eigentlich aufrecht im Kühlschrank. Ist die Nachgärung im Fass nicht sehr aufwendig? Und Muss ich dann unter Gegendruck in Flaschen abfüllen? Oder wie machst du das?

Vielen Dank schon mal euch allen für eure Hilfe