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Re: Hefebank - Schrägagar & Mineralöl - Kryo Perlen

Verfasst: Donnerstag 13. Dezember 2018, 00:13
von nrtn
Klingt gut - so werd' ich es machen. Danke!

Re: Hefebank - Schrägagar & Mineralöl - Kryo Perlen

Verfasst: Donnerstag 13. Dezember 2018, 00:36
von DerDerDasBierBraut
Ich hatte mich zufällig gerade heute mit Uli über das Thema Kryoperlen beimpfen unterhalten. Er hat das auch immer so gemacht und wendet in letzter Zeit aber eine andere Technik an, mit der er bessere Ergebnisse beim Aufwecken erzielt. Will ich euch nicht vorenthalten.

Er saugt die Kryoflüssigkeit neuerdings aus dem Röhrchen ab, gibt die Hefe möglichst dickbreiig hinein (Hefe vorher in einem Zentrifugierröhrchen sedimentieren lassen und das Sediment aus dem Konus absaugen). Das Kryoröhrchen bis knapp über die Perlen mit Hefe füllen, dann das Röhrchen mit der zuvor abgesaugten Kryoflüssigkeit auffüllen und mit einer sterilen Pipette 3-4 Minuten lang die Hefesuspension durch die Perlen spülen. Am Ende wird das Röhrchen wieder leer gesaugt.

Er braucht nun weniger Perlen im Starter und die Hefen wachen zuverlässiger auf. Allerdings kann er das ganze hin- und her füllen auch an einer Sterilwerkbank machen. Ich werde es mal ausprobieren, aber im Grunde fühle ich mich bei der ersten Variante sicherer, weil sie schneller geht und zwischen zwei Brennern auch zuhause relativ sicher vor Kontaminationen ist.

Re: Hefebank - Schrägagar & Mineralöl - Kryo Perlen

Verfasst: Donnerstag 13. Dezember 2018, 07:09
von Frudel
Bei mir sind die Röhrchen im Kühlschrank bei 5 C , ich denke das Eingefrieren kann oder soll das MHD verlängern.
Mit der Methode Umspülen der Perlen mit abpumpen und einfüllen hätte ich bedenken, ob sich da nicht
was einnistet.

Re: Hefebank - Schrägagar & Mineralöl - Kryo Perlen

Verfasst: Donnerstag 13. Dezember 2018, 08:20
von DerDerDasBierBraut
Ja, ich friere die Ungenutzten wegen des MHD ein, genau wie bei Lebensmitteln. Außerdem haben die Röhrchen in ihrer "ViaMicroKryobank" doch auch irgendwie ihren eigenen festen Platz :-).
Ich habe ganz vergessen zu fragen, wie der Profi das macht. Hole ich demnächst nach. Im O-Ton meine ich rausgehört zu haben, dass er sie auch einfriert, weil er meinte, dass die Kryoflüssigkeit in seinen unbeimpften Röhrchen auch bei -80°C noch flüssig ist und die Röhrchen beim beimpfen nicht erst auftauen müssen. Das fand ich merkwürdig, weil meine "Leerröhrchen" schon bei -18°C einfrieren.

Re: Hefebank - Schrägagar & Mineralöl - Kryo Perlen

Verfasst: Mittwoch 9. Januar 2019, 22:33
von DerDerDasBierBraut
Kleines Follow-Up:

Alle meine Hefen habe ich inzwischen auch einmal auf Schrägagar eingelagert. Gefällt mir teilweise ganz gut. Einfacher als NaCl ist es unter dem Strich auf keinen Fall. Wesentlich preiswerter auch nicht, wenn man alle Anschaffungen und Verbrauchsmaterialien berücksichtigt. Aber es macht Spaß und die Kultur wacht etwas schneller auf, als von Kryoperlen oder NaCl. Der Platzbedarf für die bloßen Kulturen ist im Vergleich zu Ecoflacs geringer. Allerdings kommen bei der Brian Variante noch diverse Röhrchen mit autoklavierter Starterwürze und autoklaviertem Parafinöl dazu, wodurch der Platzvorteil stark schwindet. Riesiger Vorteil am Schrägagar ist, dass man bakterielle Kontaminationen super erkennt. Ich habe mal aus Spaß einen Nährboden mit nur leicht verschlossenem Deckel ohne Parafilm in den Kühlschrank gelegt. Gut zu sehen, dass der Nährboden nach kurzer Zeit von "Nicht-Hefe" Kulturen belagert wird. Bei in NaCl eingelagerter Hefe würde man so eine undicht gelagerte Kultur "optisch" wesentlich länger für sauber halten.

Was der Brian nicht erzählt, ich aber im nachhinein als wichtig empfinde ...
Auch anerob, aufgefüllt mit Mineralöl, gärt die Hefe in den Röhrchen weiter und produziert CO2. Und das teilweise recht stark, was ich im Moment echt doof finde. Die Röhrchen können nicht mehr liegend gelagert werden. Irgendwann wird der Druck darin nämlich so hoch, dass die Deckeldichtung leicht nachgibt und es etwas Mineralöl aus dem Kulturröhrchen drückt. Zwei sabbernde Röhrchen nebeneinander könnten sich gegenseitig kontaminieren. Zusätzlich ist das gute Gefühl weg, diese Methode zur Langzeitlagerung zu verwenden, weil man die Deckel der Röhrchen eigentlich regelmäßig lösen müsste, damit die Röhrchen nicht irgendwann platzen. Bringt weiteren Aufwand, um die Kontaminationsgefahr gering zu halten.

Ich besorge mir jetzt erstmal große Reagenzglasgestelle, in denen alle beimpften Röhrchen aufrecht stehen können. Mal schauen ob es besser klappt und wie oft man wirklich entgasen muss.

Tipps und Ratschläge nehme ich gern. :Wink

Re: Hefebank - Schrägagar & Mineralöl - Kryo Perlen

Verfasst: Mittwoch 9. Januar 2019, 22:39
von heizungsrohr
Ich würde versuchen die Würzekonzentration für den Agar möglichst niedrig zu halten. Habe für Petrischalen auch immer lapidar den Extrakt zugegeben und locker 7-10°P erreicht, was ein scheinbar endloses Koloniewachstum zur Folge hat. Beim Agar für die Röhrchen achte ich darauf, nicht über 2°P zu kommen. Dann wachsen die Kulturen aber gären nicht ewig weiter.

Natürlich sollte man den Röhrchen auch ein paar Tage zum ausgären geben, aber wem erzähl ich das :Bigsmile

Re: Hefebank - Schrägagar & Mineralöl - Kryo Perlen

Verfasst: Mittwoch 9. Januar 2019, 22:56
von DerDerDasBierBraut
heizungsrohr hat geschrieben: Mittwoch 9. Januar 2019, 22:39 Natürlich sollte man den Röhrchen auch ein paar Tage zum ausgären geben, aber wem erzähl ich das :Bigsmile
Danke, klingt einleuchtend. Also alle 55 Kulturen nochmal auf Nährböden mit 2°P umtopfen! :Shocked
Dann weiß ich ja, was ich die nächste Zeit zu tun habe. Es gibt ein neues Projekt ... :thumbsup

PS: Wie ... ausgären? :Wink
Ich habe die Kulturen ein paar Tage auf dem Nährboden anwachsen lassen, bis darauf normale Kolonien zu sehen waren (wie in der Petrischale). Dann Öl drauf und ab in die Kühlung.
Soll die Hefe sich wirklich so breit machen, dass sie die ganzen Nährstoffe vom Schrägarar vor dem einlagern verstoffwechselt? Ne, oder?

Re: Hefebank - Schrägagar & Mineralöl - Kryo Perlen

Verfasst: Mittwoch 9. Januar 2019, 23:04
von heizungsrohr
Wenn du bei der W177 angekommen bist, sag mal in deinem Flüssighefethread Bescheid. Nicht, dass ich wieder einen Tag zu spät anfrag :Drink

Edit:
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Mittwoch 9. Januar 2019, 22:56 PS: Wie ... ausgären? :Wink
Ich habe die Kulturen ein paar Tage auf dem Nährboden anwachsen lassen, bis darauf normale Kolonien zu sehen waren (wie in der Petrischale). Dann Öl drauf und ab in die Kühlung.
Soll die Hefe sich wirklich so breit machen, dass sie die ganzen Nährstoffe vom Schrägarar vor dem einlagern verstoffwechselt? Ne, oder?
Ich bin kein Mikrobiologe oder Hefeexperte. Ich lass sie aber einfach 3-4 Tage warm stehen. Danach ist idR kein nennenswertes Koloniewachstum mehr erkennbar. Hab hier spaßeshalber eine Platte seit einem Monat liegen, abgesehen vom Absterben (also Braunwerden) ist nach ca. einer Woche nichts mehr an Änderung erkennbar.

Re: Hefebank - Schrägagar & Mineralöl - Kryo Perlen

Verfasst: Donnerstag 10. Januar 2019, 00:11
von DerDerDasBierBraut
Tatsache, da habe ich nicht richtig zugehört. Bei Minute 1:50 erzählt er über seine Würze. Er geht mit einer SG von 1,005 ran, also etwa 1,25°P. Ich hatte die Nährböden mit 6-8°P gemacht.

Re: Hefebank - Schrägagar & Mineralöl - Kryo Perlen

Verfasst: Samstag 20. März 2021, 21:27
von Archie
Hallo,

mir hat der Weihnachtsmann viele leere Kryoröhrchen geschenkt, von denen einige in der Zwischenzeit gefüllt wurden.
Ich werde am nächsten WE brauen und dazu möchte ich das erste Mal eine tiefgekühlte Hefe wiederbeleben. Leider habe ich keine Möglichkeit, die Starterwürze mit einem Autoklaven oder einem Schnellkochtopf zu sterilisiern. Es geht nur der normale Backofen.
Hattet ihr schon Misserfolge durch unerwünschte Gäste bei einem Kryostarter der nur auf ca. 100°C erhitzt wurde? Natürlich sind mir auch Erfolgsmeldungen wichtig.

Viele Grüße
Archie

Re: Hefebank - Schrägagar & Mineralöl - Kryo Perlen

Verfasst: Sonntag 21. März 2021, 09:59
von Commander8x
Zum Sterilisieren reicht auch Dämpfen in einem genügend großen Kochtopf. Du packst deine Sachen da kalt rein, gibst einen Bodensatz Wasser dazu, heizt langsam bis zum Kochen, damit das Glas nicht platzt. Nach 20 min Kochen nimmt man den Topf runter und lässt ihn abkühlen. Erst dann öffnen wg Kondenswasser.

Gruß Matthias

Re: Hefebank - Schrägagar & Mineralöl - Kryo Perlen

Verfasst: Sonntag 21. März 2021, 10:21
von Archie
Hallo Matthias,

dann werde ich das mal so machen. Vielen Dank.

Gruß
Archie