Schrotbild - Maris Otter

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Smerfeus
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Schrotbild - Maris Otter

#1

Beitrag von Smerfeus »

Moin,

was haltet ihr von dem folgenden Schrotbild?

Bild
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Ladeberger
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Re: Schrotbild - Maris Otter

#2

Beitrag von Ladeberger »

Sieht aus wie angeknackstes Vollkorn. Hier ist Referenzschrot von Kubus:
Dateianhänge
Schrot2.jpg
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Smerfeus
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Re: Schrotbild - Maris Otter

#3

Beitrag von Smerfeus »

Der Malz-Shop meint, dass sei ein ganz normales Schrotbild für Maris Otter...so lange bin ich noch nicht Hobbybrauer, aber ich denke, dass ist gerade mal angeschrotet und
so nicht vernünftig nutzbar, oder?
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Biermensch
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Re: Schrotbild - Maris Otter

#4

Beitrag von Biermensch »

Ich hätte jetzt augenscheinlich das Referenzschrot als zu mehlig beurteilt. Ich habe seit kurzem eine einstellbare Malzmühle und hatte den ersten Sud damit mit Schrot wie im ersten Bild gebraut. Alle Spelzen intakt, erst dachte ich das wäre zu weit eingestellt, aber bei genauerer Betrachtung, war das Korn innen immer gebrochen. Ein großer Anteil der Spelzen sind nach einer gewissen Zeit oben getrieben, die Maische war allerdings auch sehr dick.

Früher war mein Schrot sehr melig aufgrund der schlechten Mühle, hab das aber immer ignoriert. Die Ausbeute war immer gut, aber der Läutervorgang je nach Schüttung oftmals schwierig.

Ich bin mir auch nicht sicher, was nun richtig ist, oder optimal. Es heißt doch immer die Spelzen müssen intakt sein. Also noch ganz im einen Stück, oder nur nicht zu Mehl verarbeitet? Ich vermute mal die Goldene Mitte? :puzz
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Sura
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Re: Schrotbild - Maris Otter

#5

Beitrag von Sura »

Smerfeus hat geschrieben:Moin,
was haltet ihr von dem folgenden Schrotbild?
Ist das geschrotet, oder hat man den Sack nur einmal auf die Mühle fallen lassen?

Edit:
Bei mir sieht das Ergebnis "mittig" zwischen den beiden Bildern aus.
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Ruthard
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Re: Schrotbild - Maris Otter

#6

Beitrag von Ruthard »

Das abgebildete sogenannte "Referenzschrot" ist aus mehreren Schrotfraktionen zusammengemischt und soll für professionelle Läutersysteme idealisiert sein. Diese Läutersysteme fangen bei 30cm Treberhöhe an und haben ein Hackwerk. Zitat Kubus: "Das mehrmalige Schroten dient dem besseren Ausmahlen der Spelzen und einer günstigen Partikelgrößenverteilung des Schrotes, so dass die Kornpartikel beim Maischen von den Enzymen gut angreifbar sind."

Meines Wissens sind die Enzyme in den Kornpartikeln drin und greifen nicht von außen an. Damit die Enzyme arbeiten können, muss es warm und feucht sein. Mit dem Schrot aus dem ersten Bild gibt es spätestens 1 Minute nach dem Einmaischen kein einziges trockenes Kornpartikel mehr. Insgesamt wird dieses Schrot 1 Stunde bei Temperaturen zwischen 50° und 75°in Wasser gerührt, da bleibt kein Kornpartikel unangetastet - dafür werden die Spelzen optimal erhalten, um auch bei Treberhöhen zwischen 12 und 20cm noch eine Filterwirkung zu haben.

Es gibt kein Idealschrot, dass für alle Läutersysteme gleich gut ist. Im Grunde braucht jedes Läutersystem sein eigenes individuell abgestimmtes Schrotbild. Fertig geschrotetes Malz kann deshalb immer nur ein Kompromiss sein und nur mit einer eigenen Mühle (das kann die billigste aller Leiermühlen sein) und unzähligen Versuchen (Trost: jeder Versuch wird mit Bier belohnt) kommt man zum idealen Schrot für sein Läutersystem.

Mit dem sogenannten "Referenzschrot" aus Bild 2 beispielsweise würde man mit einem Braumeister definitiv Schiffbruch erleiden.

Ich schrote natürlich selbst und habe meine Mühle so eingestellt, dass gerade kein ganzes Korn mehr übrig bleibt. Den Rest erledigt Feuchtigkeit, Wärme, Zeit und mechanische Arbeit. Das hat sich für meine Läutersysteme (Panzerschlauch, Lochblech, Schlitzblech, BIAB und Ikea-Gardine bei Treberhöhen zwischen jeweils 12 und 22cm) als ideal erwiesen. Das Schrotbild entspricht also in etwa dem ersten Bild oben mit etwas größerem Mehlanteil.

Cheers, Ruthard
Manchmal braucht es nicht viel für einen guten Tag, ein kühles Bier und 5 Millionen EuroBild
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Ladeberger
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Re: Schrotbild - Maris Otter

#7

Beitrag von Ladeberger »

Völlig richtig. Der Referenzschrot ist Läuterbottichschrot und bezieht sich daher auf einen Senkboden üblicher Bauart. Die Anforderungen von Hobbylösungen können und werden in der Praxis abweichen. Per Extraktmessung der Vorderwürze auf der einen Seite und der Geschwindigkeit und Qualität des Läutervorgangs (Trübung) kann man für sich gut eingrenzen, ob das Schrot etwas getaugt hat. Eine Kombirast im Thermoport ohne Rührwerk wollte ich mit dem Schrot von Bild 1 allerdings nicht fahren. Insofern wäre zunächst auch die Frage, wie der TE läutert.

Gruß
Andy
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Smerfeus
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Re: Schrotbild - Maris Otter

#8

Beitrag von Smerfeus »

Moin,

danke für das Feedback.
Ich habe für all meine Sude immer geschrotetes Malz bestellt und hatte halt noch nie so ein Schrotbild, bei dem noch viele intakte Spelzen vorhanden waren.
Bisher hatte ich aber noch nie Maris Otter, ich dachte, das es da vielleicht eine Besonderheit gibt, die ich nicht kenne...

Der Shopbetreiber liest hier ja fleissig mit und möchte wohl auch ein Foto der restlichen Charge hochladen, das kann ich natürlich auch gerne noch einmal mit mehr als einer Hand voll machen, an dem Schotbild ändert sich dabei allerdings nichts.
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Seed7
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Re: Schrotbild - Maris Otter

#9

Beitrag von Seed7 »

Smerfeus hat geschrieben:Moin,

was haltet ihr von dem folgenden Schrotbild?
zerreibe es mal vorsichtig zwischen den fingern, als wolltest du den inhalt aus dem spelzen rollen. Wenn es richtig ist fallen mehrere kleine stueke aus dem spelzen und bleibt der spelzen ganz.

Ingo
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