Marynka Hopfen

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flying
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Marynka Hopfen

#1

Beitrag von flying »

Hi Leute,

ich verkoste gerade einige polnische Biere. Jetzt gerade das Kasztelan Specjaly Chmielowe. Ist wahrlich kein überragendes Bier aber der Hopfen fällt mir auf. Saubere, knackig-kernige Bittere mit kräuterigen und erdigen Aromen. Nach Wald und Herbstlaub. Richtig kräftiges Aroma ohne Schnickschnack. Das was bei jedem Rülpser wieder hochkommt kann man nur als Hopfen-Pur bezeichnen... :Grübel
Kennt jemand den Marynka? Ist ein polnischer Universalhopfen mit recht langer Tradition. Hohe Bitter und gleichzeitig Aromawerte der europäischen Art.

m.f.g
René
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Seed7
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Re: Marynka Hopfen

#2

Beitrag von Seed7 »

Sehr schöner Hopfen, habe letztes Jahr damit ein Weizen und ein Farmhouse/Biere de Garde gemacht. Moechte es noch mal in ein Rauchbier oder ein Alt benuetzen.

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
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§11
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Re: Marynka Hopfen

#3

Beitrag von §11 »

Ich kenn nur das PA von Sly Fox. Das war auch schoen "erdig".

Allerdings scheinen die Polen traditionell den Hopfen eher zu vergewaltigen und nehmen ihn fuer fruehe Bittergaben....
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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flying
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Re: Marynka Hopfen

#4

Beitrag von flying »

Dafür ist er mit 9 - 12% Alpha wohl auch gedacht? Die Polen empfehlen ihn als Universalhopfen für Pils, Lager, Weizen und ganz besonders für Baltic Porter. Der hat echt was Altbackenes an sich, wie ganz frühe Biere aus meiner Kindheit, als ich beim Opa heimlich genippelt habe. Damit meine ich jetzt keine DDR- Ochsengalle. :Wink Wenn man beim Trinken durch die Nase ausatmet hat man sumpfiges Gelände vor dem inneren Auge, feuchte Wiesen und Weidenbäume im Herbst..Hat mich geflasht.
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MainzerBrauer
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Re: Marynka Hopfen

#5

Beitrag von MainzerBrauer »

Habe den Marynka letzten Winter für ein Stout geholt, wegen der erdigen Note - in einer Beschreibung steht etwas von Lakritz, wenn man es weiß kann man es leicht rausschmecken :Wink

Vor 6 Wochen wurde ich dann vom Lieferanten versetzt und musste ein Restebier improvisieren, angelehnt an ein schnödes Pils als SingleHop mit dem restlichen Marynka als VWH und Bitterhopfung.
Das Resultat gefällt mir sehr gut: kräuterig, erdig, Moos und ein bischen Lakritz :thumbup
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aegir
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Re: Marynka Hopfen

#6

Beitrag von aegir »

Herbstlaub haben wir früher geraucht :Shocked
Würd mich auch interessieren wie der schmeckt. Wo bekommt man den? Bei den üblichen Verdächtigen?

Gruß Hotte
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Re: Marynka Hopfen

#7

Beitrag von Birra_Barracuda »

Ich würde den speziellen Geschmack eher in Richtung Süßholzwurzel/Naturlakritz einordnen. Bei Lakritz denke ich sofort an DZ aus Holland und nach Salmiak schmeckt er nicht. :D
Ich habe den Hopfen bereits für alle möglichen obergärigen Biere benutzt, von Stout bis IPA. Für meinen Geschmack hat Marynka sehr angenehme Bittereigenschaften, ist aber auch vielseitig bei Späten Gaben oder im Whirlpool. Da wird er dann floral bis fruchtig, aber nie aufdringlich. Bei der Kalthopfung kam er mir etwas holzig vor, deswegen habe ich es bei einem einzigen Versuch belassen.
Ist mittlerweile einer meiner Lieblingshopfen, da er schon einen sehr eigenentümlichen Charakter hat und einen schönen Kontrast zu C-Hopfen bietet.

Schöne Grüße
Curt
Cheers
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Johnny Eleven
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Re: Marynka Hopfen

#8

Beitrag von Johnny Eleven »

aegir hat geschrieben: Dienstag 2. August 2016, 23:57 Herbstlaub haben wir früher geraucht :Shocked
Würd mich auch interessieren wie der schmeckt. Wo bekommt man den? Bei den üblichen Verdächtigen?

Gruß Hotte
Der "Taunusbrauer" z.B. hat ihn da.

Habe ihn auch mal auf meine Merkliste gesetzt.

Viele Grüße

Johannes
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Commander8x
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Re: Marynka Hopfen

#9

Beitrag von Commander8x »

flying hat geschrieben: Dienstag 2. August 2016, 19:47 DDR- Ochsengalle.
Das ist ein Gerücht.

Gruß Matthias
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Johnny H
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Re: Marynka Hopfen

#10

Beitrag von Johnny H »

Ich verwende den Marynka für meinen "Schwarzen Winter" (Baltic Porter), aber zum Aroma an sich kann ich wenig sagen, da ich zusätzlich auch noch Süßholzwurzel in dieses Bier mache.

Woanders habe ich ihn noch nicht verwendet, aber nach Euren Kommentaren werde ich das nun doch vielleicht mal tun.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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