Karbonisierung - Irgendwie verstehe ich das nicht

[Scarabeo]

Moin,
irgendwie stehe ich auf dem Schlauch.
Ich karbonisiere mein Bier mit einer Zuckerlösung. Dazu gebe ich auf 1 kg weißen Haushaltszucker soviel Wasser das ich 2 ltr. Zuckerlösung erhalte. Wenn mein Sud ausgegoren ist und ich abfülle gebe ich 250 ml Zuckerlösung in einen extra Gärbehälter und schlauche den Sud um. Einmal vorsichtig umrühren und dann ab in die Flaschen. Hat so bißher immer geklappt. Ich hatte so um die 5 gr CO2 pro Liter und das fand ich OK. Bei meinem letzten Sud, ein helles Sommerbier, habe ich es genauso gemacht. Heute nach 4 Wochen Reifezeit habe ich die ersten 2 Flaschen probiert. Das Bier ist gut trinkbar hat aber fast keine Kohlensäure. Da ich keine andere Möglichkeit habe stehen die Bierkästen im Moment bei 20°C - 25°C bei mir im Schuppen und ich habe heute nur die 2 Flaschen für 4 Stunden im Kühlschrank gehabt. Da ich immer die gleiche Menge Zuckerlösung ins Bier gebe müßte ich doch auch immer um die 5 gr CO2 im Bier haben und es müßte doch immer gleich perlen. Oder habe ich da einen Knoten in meinen Gedanken. Ein bißchen weniger CO2 würde ich ja verstehen aber fast kein CO2. Wobei das Bier nicht schal schmeckt sondern es fehlt nur die spritzigkeit. Hat da jemand eine Idee?

[beercan]

Lass das Bier mal länger im Kühler das CO2 muss sich erst noch im Bier binden.

[Flothe]

Hey Scarabeo,

finde deine Vorgehensweise etwas durch den Rücken in die Brust geschossen. Was mich daran stört ist, dass du immer eine fixe Menge Zuckerlösung vorlegst. Solange du dann auch etwa die richtige Menge Jungbier darauf schlauchst, wirst du zwar keine Flaschenbomben bekommen, aber auch eben nie eine "exakte" Karbonisierung. Die Methode nimmt aber keinerlei Rücksicht auf Schwankungen der Jungbiermenge und Temperatur.

Konkret fehlt hier auch die Angabe wie viel Jungbier du allgemein und auch jetzt im Speziellen mit den 250 ml Zuckerlösung aufkarbonisierst.

Wenn ich das gerade mal fix zurückrechne:
250 ml Zuckerlösung = 125 g Zucker
125 g Zucker => 62,5 g CO2
Jugbier hat ca. 1,5 g CO2/L, also müssen noch 3,5 g/L durch NG hinzukommen.
62,5 g/3,5 g ~ 18 [Liter Jungbier]

Kommt das so hin?

LG Florian

EDIT: Kleiner Fehler in der Rechnung. Statt 2,5 g CO2/L müssen es 3,5 sein.

[Hopfenprinz]

Hi Scarabeo,

hat da die Hefe schlapp gemacht? Hast Du mal Restzuckergehalt gemessen und verglichen?

[grüner Drache]

Dazu gebe ich auf 1 kg weißen Haushaltszucker soviel Wasser das ich 2 ltr. Zuckerlösung erhalte. Wenn mein Sud ausgegoren ist und ich abfülle gebe ich 250 ml Zucker ...

Hallo !
Was machst Du denn nun mit den restlichen 1750 ml Zuckerlösung?

Allzeit gut Sud!

Ciao, Alex !

[Scarabeo]

@Flothe
Ja, das Kommt hin. Ich hab immer so 20 ltr.

Was ist eine exakte Karbonisierung? Mir reichen die normalerweise 5 gr CO2 pro Liter. Mehr will ich nicht.

Ich habe die Zuckerlösung im 250 ml Ketchupflaschen, so paßt es immer für meine 20 ltr. Sude. Die Flaschen lagere ich Lichgeschützt im Keller. Mit der Methode die Flaschen einzeln mit Zucker zu versorgen konnte ich mich nicht anfreunden. Mit der Lösung kann ich sehr genau dosieren wenn ich mal etwas mehr CO2 im Bier haben will. 1 kg auf 2 ltr = 0,5 gr Zucker pro 1 ml, auch mischt sich die Lösung gut mit dem gesamten Sud.

Hefe eingeschlafen könnte sein, hatte ich aber bisher noch nie.

Ich werden mal ein paar Flaschen in den Kühlschrank stellen und in 2 Wochen noch einmal kosten.
Braucht das CO2 niedrige Temperaturen um sich im Bier zu lösen? Dann wäre das eine Erklärung.

Vielen Dank Euch allen erstmal.

[Flothe]

@Flothe
Ja, das Kommt hin. Ich hab immer so 20 ltr.

Was ist eine exakte Karbonisierung? Mir reichen die normalerweise 5 gr CO2 pro Liter. Mehr will ich nicht.

"Exakte" Karbonisierung heißt halt, dass man unter Berücksichtigung der "exakten" Menge Jungbier und der "exakten" Temperatur mit einer "exakt" berechneten Menge Zucker aufspeist um die Zielkarbonisierung (z.B. 5 g/L) zu erreichen. Dabei setzte ich bewusst die Exakts in Anführungszeichen, weil das natürlich mit Haushaltswaagen und -thermometern und einem selbst ausgeliterten Gärbottich sowieso nie exakt im Sinne des Begriffes wird. Von daher ist auch gegen deine Methode nichts weiter einzuwenden, wenn du mit den leichten Schwankungen von Bier zu Bier gut leben kannst und alles Im Griff hast, es also nicht zu Flaschenbomben kommen kann.

Welche Hefe hast du für den aktuellen Sud eingesetzt? Eventuell die Notti? Dann wundert es mich nicht.
Wie lange stand der Sud vor dem Abfüllen?

LG Florian

[Bilbobreu]

Moin,
ich will ja nicht zusätzlich rumnörgeln, aber "exakte Karbonisierung" heißt für mich auch biertypgerechte Karbonisierung. Und da gibt es eben erhebliche Unterschiede zwischen einem Weizenbier und einem Stout oder auch anderen Biertypen. Diese Unterschiede lassen sich mit immer der gleichen Menge der gleichen Zuckerlösung auf die gleiche Menge Bier aber nicht abbilden. Damit würde ich mich nicht zufrieden geben. Aber jeder wie er mag.
Nichts für ungut
Stefan

[Scarabeo]

Moin,
Stefan, Du hast sicher recht aber ich braue ja nocch nicht sooo lange und da ist es gut wenn man sich nicht auf alles konzentrieren muß und weiß wenn ich eine bestimmte Menge Zuckerlösung in meine 20 ltr. Sud geben dann bekomme ich ein trinkbares Bier. Im Moment versuche ich hinter die Geheimnisse des Malzes zu kommen, dann kommen die UNterschiede der verschiedenen Hefen usw. Bier brauen ist ja ein recht umfangreiches Thema und für einen Neuling nicht mit einem mal zu erfassen. Sieh es mir bitte nach wenn ich andere Dinge als wichtiger ansehen als die Karbonisierung mit der ich mich irgendwann auch intensiver beschäftigen werde.

@Florian
vergoren habe ich mit Safale 033
Gebraut habe ich am 26.7 und abgefüllt am 9.8 als 14 Tage. Gärung war nach einer Woche durch so hat der Sud eine Woche auf der Hefe gestanden. Habe am 9.8 einen zweiten Sud mit der Hefe aus dem ersten Sud angesetzt und die Gärung war innerhalb von ein paar Stunden im gang.

[Wombat-Brewing]

Was spricht dagegen die benötigte Menge Zucker mit einem Online-Tool (z.b. fabier.de) zu berechnen und dann in etwas Wasser aufzulösen? Dann kannst du ohne Mehraufwand auf die Biermenge, Temperatur und den gewünschten CO2 Gehalt eingehen.

Lg
Michael

[Scarabeo]

Hallo Wombat,
das mach ich doch, nur das ich den Zucker genauer dosieren könnte. 1 ml = 0,5 gr Zucker. Ich habe meine vorgefertigte Zuckerlösung in 250 ml Flaschen. Das paßt für meine 20 ltr. Sude. Mich wundert halt das der letzte Sud fast kein CO2 hatte. Laut Fabier hätten es 5,x sein müßen und das waren es nicht. Aber ich hab jetzt mal 4 Flaschen kalt gestellt und werde die am Freitag mal kosten. Vieleicht war die Reifezeit doch noch zu kurz.

[floflue]

Interessant wäre noch, bei welcher Temperatur die HG stattgefunden hat und bei welcher Temperatur abgefüllt wurde.

Wenn ich mich nicht verechnet habe, sind das ca. 3,125 g Zucker pro 0,5 Liter. Um damit auf 5g CO2 zu kommrn, sollte nach meinem Verständnis die HG und das abfüllen bei max. 17 Grad erfolgt sein, um auf die 5g CO2 zu kommen.

Bei 25 Grad wären so ca. 4,6 g CO2 im Bier.

Stell mal das Bier für ein zwei Tage in den Kühlschrank, fällt manchmal schwer, aber vielleicht hilft die Geduld...

[Scarabeo]

Moin,
DAS könnte es auch gewesen sein.
Vergoren und abgefüllt habe ich bei Umgebungstemperatur. War an den heißen Tagen. Ich denke das ich locker bei 25°C vergoren und abgefüllt habe. Mein Schuppen ist zwar kühler als draussen aber immernoch schön warm.

Jetzt muß ich bis zum Winter warten bis ich mein Sommerbier trinken kann.

[Wombat-Brewing]

Ja die Temperatur spielt eine riesige Rolle. Ich wähle immer die höchste Temperatur am Ende der Gärung. Wobei ich in letzter Zeit nur noch im Kühlschrank vergäre, hat sich das Problem eh erledigt ;)