Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

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Pale Ale
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Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#1

Beitrag von Pale Ale »

Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung. Dabei habe ich mich auf exakte Werte gefreut.
Ein kürzlich gebrautes Porter hatte eine Stammwürze von 14 Brix. Als in der Gärglocke nichts mehr ging
kam ich auf 8.5 Brix. Ein Tag danach auf 6.5. So weit, so gut. Wieder ein Tag später war ich wieder auf
8.5 (!!!). Eine sofortiges Nachmessen ergab dann einen Wert von 8.2.

Was mich auch irritiert: Wenn ich den Refraktometer mit dem mitgelieferten, destillierten Wasser justiere, verschiebt sich eine zweite Messung (nach einer Reinigung) gleich um –0,2. Zum Glück habe ich da Garantieleistung.
Oder könnte der Fehler bei mir liegen?

Vielen Dank an alle, die da ein bisschen Licht ins Dunkle bringen können. :Drink
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alexbrand
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#2

Beitrag von alexbrand »

Wie mißt Du?
Beschreib mal bitte die Vorgehensweise.
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Pale Ale
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#3

Beitrag von Pale Ale »

Ich habe eine kleine Kunststoffpipette mitgeliefert bekommen. Mit der saug ich dann etwas Würze aus dem offenen Gäreimer ab. Einmal hab ich sie auch mit etwas Alkohol besprüht und gewartet, bevor ich die Probe machte. Das Ganze kommt dann jeweils schnell auf das Glas, das Gegenstück wird angepresst und gegen Kunstlicht (bin Nachtaktiv) gehalten.
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#4

Beitrag von Flothe »

Um was für ein Refraktometer handelt es sich denn?

Modell, Hersteller, Preis? Wenn es ein 20€ Modell ist, wundert es mich nicht.

Zur Probenentnahme würde ich immer eine frische Pipette oder einen sauberen und trockenen Löffel verwenden. Sonst sind eventuell noch Reste von der letzten Messung noch in der Pipette oder Wassertropfen vom Ausspülen. Das verfälscht die Messung natürlich auch.

LG Florian

PS: Das Personalpronomen der Wahl ist "das" :P

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alexbrand
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#5

Beitrag von alexbrand »

Soweit ist alles okay. Aber laß das Refraktometer nach dem Eingeben der Probe mal 2 Minuten kopfüber (waagerecht,
Glas nach unten) liegen und lies erneut ab. Die Werte stabilisieren sich Meißen dann.

Du kannst sich den Vergleich machen: lies dieselbe Probe einmal sofort und einmal nach zwei Minuten ab. Gerade bei trüben Proben ändert sich noch was.

Gruß

Alex
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#6

Beitrag von alexbrand »

Mein Refraktometer kam vor einigen Jahren auch für rund 25 € aus China und mißt hinreichend genau!

Übrigens: "das" ist ein Artikel.
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#7

Beitrag von Der Unterhopfte »

Zur Genauigkeit der 20-30 Euro Modelle, ich habe meins mit einem 200 Euro digital Refraktometer verglichen, Abweichung nach mehreren Testmessungen 0,1 Brix, also mehr als ausreichend genung. Evt. gibts Montagsmodelle, aber bei meinem habe ich Glück. Und kalibiert wird mit Leitungswasser bei mir, bei einem Laborgerät würde ich das nicht machen ;)
Wer seine Schwerter zu Pflugscharen schmiedet, wird für die pflügen, die dies nicht getan haben.
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#8

Beitrag von Flothe »

Der Unterhopfte hat geschrieben:Zur Genauigkeit der 20-30 Euro Modelle, ich habe meins mit einem 200 Euro digital Refraktometer verglichen, Abweichung nach mehreren Testmessungen 0,1 Brix, also mehr als ausreichend genung. Evt. gibts Montagsmodelle, aber bei meinem habe ich Glück. Und kalibiert wird mit Leitungswasser bei mir, bei einem Laborgerät würde ich das nicht machen ;)
Habe meins bisher nicht mit einem Laborgerät verglichen (sollte ich auch mal machen), aber bin der Meinung, dass es auch bei meinem China-Kracher ganz gut hin haut.

Kalibriert wird bei mir ebenfalls mit Leitungswasser, da dies auch das Basismedium zum Brauen ist.

LG Florian

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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#9

Beitrag von Pale Ale »

@Hopfenzupfer
Die Trennlinie? Na ja, so scharf wie beim destillieren Wasser ist sie nicht.
Die Unschärfe liegt noch im grünen Bereich, würde ich jetzt mal behaupten.

@Flothe
Kommen die nicht alle aus China? Ich habe meinen nicht zur Hand und kann die Marke deshalb nicht preisgeben.
Der Refraktometer kommt aber aus einem guten Schweizer Hobbybraushop und kostete etwa 55 Euronen.

@alexbrand
Das Kopfüber werde ich testen. Wie aber lässt sich erklären, dass zwei identische Proben mit destilliertem Wasser
sofort eine Abweichung von – 0,2 ergeben? Ich habe nach der ersten Probe das Wasser abgeschüttelt und die Glasfläche
trockengerieben.
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#10

Beitrag von gulp »

Pale Ale hat geschrieben:@Hopfenzupfer
Die Trennlinie? Na ja, so scharf wie beim destillieren Wasser ist sie nicht.
Die Unschärfe liegt noch im grünen Bereich, würde ich jetzt mal behaupten.

@Flothe
Kommen die nicht alle aus China? Ich habe meinen nicht zur Hand und kann die Marke deshalb nicht preisgeben.
Der Refraktometer kommt aber aus einem guten Schweizer Hobbybraushop und kostete etwa 55 Euronen.

@alexbrand
Das Kopfüber werde ich testen. Wie aber lässt sich erklären, dass zwei identische Proben mit destilliertem Wasser
sofort eine Abweichung von – 0,2 ergibt? Ich habe nach der ersten Probe das Wasser abgeschüttelt und die Glasfläche
trockengerieben.
Die Dinger sind halt Schätzeisen, für genaue Werte nimmt man Spindeln. Mein deutsches Greiner liefert noch recht gute Werte beim Hopfen kochen, aber sobald da später bei der Gärung mal Alkohol im Spiel ist wird das ungenau. Das China Gelumpe verstaub derweil. :Greets

Gruß
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#11

Beitrag von docpsycho »

Gude

du arbeitest zum säubern mit Alkohol, der ist zwar bei Zimmertemperatur flüchtig, wenn da aber doch mal ein Tröpfchen unbemerkt zurück bleibt, kann das schon zu Messfehlern führen.

Grüße, der Doc
Setup: 3,5kw Caso-Induktionsplatte, 36l Brewferm-Topf, 38l Schengler-Thermoport mit Läuterhexe, Kühlspirale, Themperaturgesteuerte Gärkammer.

Die Brausportgruppe e.V. Rhein-Main

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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#12

Beitrag von TheCK »

Pale Ale hat geschrieben: Das Kopfüber werde ich testen. Wie aber lässt sich erklären, dass zwei identische Proben mit destilliertem Wasser
sofort eine Abweichung von – 0,2 ergeben? Ich habe nach der ersten Probe das Wasser abgeschüttelt und die Glasfläche
trockengerieben.
Da fällt mir auf die Schnelle noch eine Zusatzfrage ein: Hat dein Gerät eine automatische Temperaturkompensation?
Wenn nein, dann kann es schon mal zu Messabweichungen kommen wenn bei den MEssungen unterschiedliche Temperaturen im Spiel sind oder du durch das Trockenreiben z.B. das Refraktometer selbst erwärmst.
LG Chris
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#13

Beitrag von Bergbock »

Refraktometer benötigen ein bisschen "Know-how", ich spreche da aus Erfahrung.


a) heisse Würzen : zwar wird die Temperatur automatisch korrigiert, das hilft aber nicht, wenn zu früh abgelesen wird oder die Probe sich schon durch Verdunstung aufkonzentriert hat.
Lass die Würze abkühlen, kostet zwar Zeit aber die Genauigkeit deiner Messung wird es dir danken. Seit ich das so handhabe, sind mein Werte auch reproduzierbar.
b) trübe Würzen : wurde hier bereits erwähnt. Auf den Kopf stellen, warten(!!!), dann messen. Dann zeigt sich auch eine klare Linie
c) Sauber reinigen. Und zwar das Refraktometer als auch die Pipette oder den Löffel zur Probenentnahme. Trockenreiben -> keine Rückstände mehr auf dem Refraktometer (essentiell)

Im Allgemeinen liegen die Ursachen für Messfehler und Messungenauigkeiten eher beim Messen als beim Messinstrument.
Wenn man bedenkt, wie klein die Menge der zu messenden Probe ist, wird einem die Anfälligkeit für Fehler vielleicht bewusster.

Natürlich kann ich aber auch nicht völlig ausschliessen, dass dein Messgerät einfach nix taugt ;-)

Gruss!
Frank
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#14

Beitrag von Fuji »

Flothe hat geschrieben:Der Refraktometer kommt aber aus einem guten Schweizer Hobbybraushop und kostete etwa 55 Euronen.
Wenn du dieses hier meinst, kann ich Dir sagen, das meins ziemlich genau misst:
http://www.brauundrauchshop.ch/100/con_ ... aller=list

Ich kalibriere immer vor dem Messen, schaue dass alles immer sauber und trocken ist und dass die Temperaturen der Messproben +- bei 20 Grad liegen.
Die Abweichungen waren gering.

Aber ich brauche das Refraktometer nur für "schnelle" Messungen.
Bei Kontrollen des EVG's und ähnlichem ist die Spindel definitiv zuverlässiger. Zudem würde ich ohne Spindelprobe niemals abfüllen...

Guten Sud, Fuji
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Seed7
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#15

Beitrag von Seed7 »

Bergbock hat geschrieben: a) heisse Würzen : zwar wird die Temperatur automatisch korrigiert, das hilft aber nicht, wenn zu früh abgelesen wird oder die Probe sich schon durch Verdunstung aufkonzentriert hat.
Ueber ein bimetall wird das prisma ein wenig verschoben. Die Temperaturskorrektion ist eine fuer die umgebungstemperatur, nicht basiert auf der Mustertemperatur.

Ingo
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#16

Beitrag von Pale Ale »

@Fuji
Er ist aus dem Brau und Rauchshop, ja.
Aber derjenige mit 0 – 18° Plato.

http://www.brauundrauchshop.ch/products ... 0-18_plato
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#17

Beitrag von Pale Ale »

@ TheAC
Ja, Themperaturkorrektur hat er.
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#18

Beitrag von Pale Ale »

Bergbock hat geschrieben:Refraktometer benötigen ein bisschen "Know-how", ich spreche da aus Erfahrung.


a) heisse Würzen : zwar wird die Temperatur automatisch korrigiert, das hilft aber nicht, wenn zu früh abgelesen wird oder die Probe sich schon durch Verdunstung aufkonzentriert hat.
Lass die Würze abkühlen, kostet zwar Zeit aber die Genauigkeit deiner Messung wird es dir danken. Seit ich das so handhabe, sind mein Werte auch reproduzierbar.
b) trübe Würzen : wurde hier bereits erwähnt. Auf den Kopf stellen, warten(!!!), dann messen. Dann zeigt sich auch eine klare Linie
c) Sauber reinigen. Und zwar das Refraktometer als auch die Pipette oder den Löffel zur Probenentnahme. Trockenreiben -> keine Rückstände mehr auf dem Refraktometer (essentiell)

Im Allgemeinen liegen die Ursachen für Messfehler und Messungenauigkeiten eher beim Messen als beim Messinstrument.
Wenn man bedenkt, wie klein die Menge der zu messenden Probe ist, wird einem die Anfälligkeit für Fehler vielleicht bewusster.

Natürlich kann ich aber auch nicht völlig ausschliessen, dass dein Messgerät einfach nix taugt ;-)

Gruss!
Frank
Danke für diese Ausführung. Das heisst nach der Entnahme der heissen Würze den Deckel sofort schliessen und warten. Das heisst in Minuten wieviel?
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#19

Beitrag von Enfield »

Ich kenne das Problem auch. Ich habe mir ein günstiges China-Teil und ein etwas teureres Refraktometer gekauft. Nach unzähligen Messungen und allen möglichen Versuchen (von auf dem Kopf stellen, 2 Minuten warten, 10 min warten, ganze Spitze eintauchen, alles völlig abkühlen, etc.) und jeweils unterschiedlichen Ergebnissen habe ich entnervt aufgegeben und mir einen Satz guter Spindeln gekauft.
Ich verwende die Refraktos nicht mehr, sind mir einfach zu ungenau. Gelegentlich "prüfe" ich noch Spindelproben mit dem Refraktometer, welche eigentlich immer einen unterschiedlichen Wert anzeigen zur Spindel - trotz verzweifelter Kalibrierversuche.
Das Praktische: die Spindelprobe nach dem Kochen nehme ich gleich als Schnellvergärprobe her, so muss ich es nicht weg schütten.

P.S. miss keine heiße Würze, das bringt nur noch mehr durcheinander. Kühle die Würze auf Anstelltemperatur und dann nimm eine Probe. Alles andere hat keinen Sinn, da es sich unweigerlich eindickt.
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#20

Beitrag von Boludo »

Ich hab seit Jahren ein 18 Euro Refraktometer aus Hongkong und das verstellt sich nie. Egal ob Sommer oder Winter, mit Wasser zeigt es immer genau Null an. Das geb ich nie wieder her.
Die Temperaturkompensation funktioniert wohl tatsächlich mit einem Bimetall, das das Prisma nachstellt. In meinem Fall macht es das wohl genau richtig. Aber offensichtlich gibt es da in der Produktion große Streuungen. Ich kenne auch Refraktometer die sich permanent verstellen.
Ich würde umtauschen und hoffen, dass das neue besser geht.

Stefan
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#21

Beitrag von Bergbock »

Seed7 hat geschrieben:
Bergbock hat geschrieben: a) heisse Würzen : zwar wird die Temperatur automatisch korrigiert, das hilft aber nicht, wenn zu früh abgelesen wird oder die Probe sich schon durch Verdunstung aufkonzentriert hat.
Ueber ein bimetall wird das prisma ein wenig verschoben. Die Temperaturskorrektion ist eine fuer die umgebungstemperatur, nicht basiert auf der Mustertemperatur.

Ingo
Das ist korrekt, aber da die Lichtbrechung temperaturabhängig ist, muss die zu messende Substanz auch die Temperatur des Refraktometers (= Umgebungstemperatur) haben, sonst stimmt der Wert nicht. Lies mal den Wert einer heissen Probe sofort ab und dann nochmals nach ein paar Minuten. Der ändert sich.

Frank
Zuletzt geändert von Bergbock am Dienstag 4. Oktober 2016, 08:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#22

Beitrag von Seed7 »

Bergbock hat geschrieben: Das ist korrekt, aber da die Lichtbrechung temperaturabhängig ist, muss die zu messende Substanz muss auch die Temperatur des Refraktometers (= Umgebungstemperatur) haben, sonst stimmt der Wert nicht. Lies mal den Wert einer heissen Probe sofort ab und dann nochmals nach ein paar Minuten. Der ändert sich.
Ja, immer alles bei der gleichen temperatur.

Ingo
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#23

Beitrag von Flothe »

Ich habe beim Messen mit dem Refraktometer schon folgende Fallstricke entdeckt:

1. Bei Messungen während des Läuterns immer vorher die Würze gut umrühren. Es kommt beim Läutern ganz offenbar zu Schichtbildung. D.h. ich habe eine Probe von oben aus dem Topf genommen und mich gewundert, warum ich schon 2 Brix unter der Zielstammwürze lag, obwohl der Topf erst halb voll war.

2. Eintauchen der Refraktometerspitze habe ich mir auch wieder abgewöhnt. Dadurch erwärmt sich das gesamte Prisma + Halterung viel zu stark. Hat bei mir zu falsch-niedrigen Werten geführt. Dauert dann gut 5-10 min, bis das wieder abgekühlt ist.

3. Luftblasen unter dem Deckgläschen beeinträchtigen die Schärfe der Trennlinie. Deckgläschen so oft kurz öffnen und schließen, bis der Flüssigkeitsfilm homogen ist.

Meine Vorgehensweise ist nun wie folgt:

1. Für jeden Sud eine frische Plastik-Pastuerpipette verwenden.
2. Würze kurz vor der Messung gut umrühren.
3. Probe mit der Pipette einsaugen und die Pipette dann vorsichtig um 180° drehen, sodass die Probe vollständig in den "Blasebalg" der Pipette läuft. Warum vorsichtig? Bei dem Manöver spritzt zuverlässig durch den Dampfdruck ein Strahl Würze aus der Pipette.
4. Pipette mit dem Blasebalg voran in ein Glas Wasser (20 °C) hängen und etwa 1-2 Minuten warten, bis die Probe abgekühlt ist. Durch das Abkühlen in der Pipette ist die Verdampfung mMn zu vernachlässigen und das Probenvolumen trotzdem sehr klein.
5. Probe auf das Refraktometerprisma auftragen und Deckgläschen sofort verschließen.
6. Pipette gut ausspülen durch mehrmaliges Aufziehen von klarem Wasser.
7. Bei jeder weiteren Probenentnahme werden Wasserreste aus der Pipette durch Spülen mit Würze entfernt und erst dann die Probe gezogen.

LG Florian

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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#24

Beitrag von Bergbock »

Pale Ale hat geschrieben:
Bergbock hat geschrieben:Refraktometer benötigen ein bisschen "Know-how", ich spreche da aus Erfahrung.
...
Danke für diese Ausführung. Das heisst nach der Entnahme der heissen Würze den Deckel sofort schliessen und warten. Das heisst in Minuten wieviel?
Ich kühle die Probe auf ca. 30 °C ab, mein Refraktometer hat Kellertemperatur (15 °C), nach 2 - 3 Minuten hat sich der Messwert eingependelt.
Mir ist bewusst, dass einige hier im Forum heiss messen und wohl keine Probleme haben. Ich kann das nicht bestätigen, ich hatte immer Reproduzierungsprobleme beim Messen heisser Würzen. Deswegen kühle ich auch ab und seither ist alles bestens.

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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#25

Beitrag von Fuji »

Flothe hat geschrieben:Ich habe beim Messen mit dem Refraktometer schon folgende Fallstricke entdeckt:

1. Bei Messungen während des Läuterns immer vorher die Würze gut umrühren. Es kommt beim Läutern ganz offenbar zu Schichtbildung. D.h. ich habe eine Probe von oben aus dem Topf genommen und mich gewundert, warum ich schon 2 Brix unter der Zielstammwürze lag, obwohl der Topf erst halb voll war.

2. Eintauchen der Refraktometerspitze habe ich mir auch wieder abgewöhnt. Dadurch erwärmt sich das gesamte Prisma + Halterung viel zu stark. Hat bei mir zu falsch-niedrigen Werten geführt. Dauert dann gut 5-10 min, bis das wieder abgekühlt ist.

3. Luftblasen unter dem Deckgläschen beeinträchtigen die Schärfe der Trennlinie. Deckgläschen so oft kurz öffnen und schließen, bis der Flüssigkeitsfilm homogen ist.

Meine Vorgehensweise ist nun wie folgt:

1. Für jeden Sud eine frische Plastik-Pastuerpipette verwenden.
2. Würze kurz vor der Messung gut umrühren.
3. Probe mit der Pipette einsaugen und die Pipette dann vorsichtig um 180° drehen, sodass die Probe vollständig in den "Blasebalg" der Pipette läuft. Warum vorsichtig? Bei dem Manöver spritzt zuverlässig durch den Dampfdruck ein Strahl Würze aus der Pipette.
4. Pipette mit dem Blasebalg voran in ein Glas Wasser (20 °C) hängen und etwa 1-2 Minuten warten, bis die Probe abgekühlt ist. Durch das Abkühlen in der Pipette ist die Verdampfung mMn zu vernachlässigen und das Probenvolumen trotzdem sehr klein.
5. Probe auf das Refraktometerprisma auftragen und Deckgläschen sofort verschließen.
6. Pipette gut ausspülen durch mehrmaliges Aufziehen von klarem Wasser.
7. Bei jeder weiteren Probenentnahme werden Wasserreste aus der Pipette durch Spülen mit Würze entfernt und erst dann die Probe gezogen.

LG Florian
Ausser dem Abkühlen im Wasserglas und dem wechseln der Pipette für jeden Sud mache ich das genauso. Zudem kalibriere ich regelmässig mit Leitungswasser.
All das zusammen führt zu sehr geringen Abweichungen gegenüber der Spindel. Bin mit meinem Refraktometer zufrieden, geht viel schneller als immer Spindeln.
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#26

Beitrag von Bierwisch »

Da ich keine Möglichkeit habe, beim Läutern die Spindelprobe auf 20°C abzukühlen (habe diverse Versuche gemacht und es mittlerweile aufgegeben. Der Selbstbau eine Probenkühlers aus Kupfer ist daran gescheitert, daß ich die Einzelteile nicht beschaffen konnte).

Die Läuterspindel nutzt mir auch nichts, da ich kombiraste und meine Würze höchstens 65°C hat.

Also bin ich wieder beim Refraktometer gelandet und ich muß sagen, daß die Genauigkeit völlig ausreichend ist, wenn man sich im Vorfeld ein paar Dinge klarmacht und ein paar Regeln (wie von diversen Vorschreibern bereits erläutert) einhält.
Wenn das Refraktometer dann trotzdem komische Werte anzeigt, sollte man es reklamieren und gut ist´s.

Gruß,
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#27

Beitrag von Flothe »

Bierwisch hat geschrieben:Da ich keine Möglichkeit habe, beim Läutern die Spindelprobe auf 20°C abzukühlen (habe diverse Versuche gemacht und es mittlerweile aufgegeben. Der Selbstbau eine Probenkühlers aus Kupfer ist daran gescheitert, daß ich die Einzelteile nicht beschaffen konnte).
Das ist tatsächlich relativ einfach. Ein Erlenmeyerkolben und ein Eiswasserbad genügen.

Dauert aber natürlich im Vergleich zur Refraktometermessung ewigkeiten, deshalb mache ich das auch nicht mehr.

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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#28

Beitrag von Bierwisch »

Beim Läutern? Zwanzig Minuten kühlen bis ich weiß, was ich mit dem Refraktometer innerhalb von zwanzig Sekunden herausbekommen kann?
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#29

Beitrag von gulp »

Bierwisch hat geschrieben:Beim Läutern? Zwanzig Minuten kühlen bis ich weiß, was ich mit dem Refraktometer innerhalb von zwanzig Sekunden herausbekommen kann?
Man hält die Würze in der Pfanne bei 70 oder in meinem Fall 75°, nimmt so noch die Alpha-Amylase mit und liest in time ab. Da kann kein Refraktometer mithalten.

Gruß
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#30

Beitrag von Bierwisch »

Da müßte ich meine Proben aufheizen - ich mach nur Kombirast.
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#31

Beitrag von gulp »

Ich mache auch Kombirast, meistens. Danach muss man ja aufheizen, oder? Dann wird die Würze halt bei 75° gehalten, bis das läutern beendet ist.
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#32

Beitrag von Boludo »

Mich würde es schon auch interessieren, wer denn wirklich genau bei der Temperatur spindelt, bei dem die Spindel das anzeigt, was sie soll. Ich hab das früher nie geschafft.
Und dann ist man ganz schnell ungenauer als das oft verspottete Schätzeisen.
Eine Läuterspindel ist sicher auch was nettes, aber meine Würze hat in den seltensten Fällen genau 75 Grad, bringt mir also auch nichts. Ich will ja während des Läuterns wissen, woran ich bin.
Letztendlich muss wie immer jeder selber herauszufinden, mit was er besser zurecht kommt.
Oder einen EasyDens kaufen, dann ist ein für allemal Schluss mit Rätselraten.

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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#33

Beitrag von gulp »

Eine Läuterspindel ist sicher auch was nettes, aber meine Würze hat in den seltensten Fällen genau 75 Grad, bringt mir also auch nichts. Ich will ja während des Läuterns wissen, woran ich bin.
Also, nichts für ungut, Stefan, aber die Würze bei 75° zu halten, ist noch eine der einfachsten Übungen beim Brauen. Aber wie du schon sagst, das muss ja jeder selber wissen. :Smile

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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#34

Beitrag von Johnny H »

Boludo hat geschrieben:Mich würde es schon auch interessieren, wer denn wirklich genau bei der Temperatur spindelt, bei dem die Spindel das anzeigt, was sie soll. Ich hab das früher nie geschafft.
Ich messe die Temperatur beim Spindeln und rechne dann den °P-Wert auf 20°C um. Das haut in Kombination mit dem Refraktometer ganz gut hin. Ich versuche allerdings, auf unter 25°C zu kommen. Manchmal lasse ich den Zylinder danach sogar noch stehen, bis definitiv 20°C erreicht sind.

Vor dem Würzekochen messe ich nur mit dem Refraktometer.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
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chixxi
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#35

Beitrag von chixxi »

Boludo hat geschrieben:Oder einen EasyDens kaufen, dann ist ein für allemal Schluss mit Rätselraten.
Wobei der ja auch nur bis 30 Grad Celsius kann...

Ich bin auch mit dem Refraktometer unterwegs (wobei bald ein EasyDens kommt). Und ich messe damit auch heisse Würze während dem läutern :Drink
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Bierwisch
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#36

Beitrag von Bierwisch »

Ich mache auch Kombirast, meistens. Danach muss man ja aufheizen, oder? Dann wird die Würze halt bei 75° gehalten, bis das läutern beendet ist.
Nö, geht bei mir auch gar nicht und wäre kontraproduktiv - ich will und kann meinen Thermoport nicht beheizen (Heizung, Rührwerk brauch ich nicht).
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gulp
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#37

Beitrag von gulp »

Bierwisch hat geschrieben:
Ich mache auch Kombirast, meistens. Danach muss man ja aufheizen, oder? Dann wird die Würze halt bei 75° gehalten, bis das läutern beendet ist.
Nö, geht bei mir auch gar nicht und wäre kontraproduktiv - ich will und kann meinen Thermoport nicht beheizen (Heizung, Rührwerk brauch ich nicht).
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#38

Beitrag von Boludo »

gulp hat geschrieben: Also, nichts für ungut, Stefan, aber die Würze bei 75° zu halten, ist noch eine der einfachsten Übungen beim Brauen. Aber wie du schon sagst, das muss ja jeder selber wissen. :Smile
Eine Probe mit der Plastikpipette ziehen, ein paar Sekunden unter dem Wasserhan kühlen und im Refraktometer messen ist eine noch viel einfachere Übung, als eine zusätzliche unnötige Rast einzuhalten. Geht außerdem viel schneller. Und ich kann mit dem Refraktometer innerhalb einer Minute checken, wie dick die Vorderwürze kommt und wie dünn das Glattwasser ist usw.
:Fight

Stefan
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#39

Beitrag von KTF »

Eine Probe mit der Plastikpipette ziehen, ein paar Sekunden unter dem Wasserhan kühlen und im Refraktometer messen ist eine noch viel einfachere Übung, als eine zusätzliche unnötige Rast einzuhalten. Geht außerdem viel schneller. Und ich kann mit dem Refraktometer innerhalb einer Minute checken, wie dick die Vorderwürze kommt und wie dünn das Glattwasser ist usw.
Ganz genau so. Auf die Weise bekomme ich innerhalb von Sekunden ein Ergebnis wo ich beim läutern stehe. Und die Genauigkeit ist für mich absolut okay. Mal ehrlich, es gibt hier einige Perfektionisten. Aber ob meine Vorderwürze nun 10,5 oder 10,7 °Pl hat ist mir reichlich egal. Diese Ungenauigkeit nehme ich für das einfache Handling und das Mini-Probevolumen gerne in Kauf...

Grüsse, Flo
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§11
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#40

Beitrag von §11 »

Bierwisch hat geschrieben:Da ich keine Möglichkeit habe, beim Läutern die Spindelprobe auf 20°C abzukühlen (habe diverse Versuche gemacht und es mittlerweile aufgegeben. Der Selbstbau eine Probenkühlers aus Kupfer ist daran gescheitert, daß ich die Einzelteile nicht beschaffen konnte).

Die Läuterspindel nutzt mir auch nichts, da ich kombiraste und meine Würze höchstens 65°C hat.

Also bin ich wieder beim Refraktometer gelandet und ich muß sagen, daß die Genauigkeit völlig ausreichend ist, wenn man sich im Vorfeld ein paar Dinge klarmacht und ein paar Regeln (wie von diversen Vorschreibern bereits erläutert) einhält.
Wenn das Refraktometer dann trotzdem komische Werte anzeigt, sollte man es reklamieren und gut ist´s.

Gruß,
Bierwisch
Aber auch ein Spindelwert laesst sich auf eine andere Temperatur umrechnen. Meine Laeuterspindel ist auch 70C geeicht, da ist eine Korrektur um 5C kein Problem.

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Bierwisch
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Re: Der neue Refraktometer ist eine Enttäuschung.

#41

Beitrag von Bierwisch »

Aber auch ein Spindelwert laesst sich auf eine andere Temperatur umrechnen
Habe ich früher auch gemacht - die Tabelle liegt noch irgendwo herum, bis ich gemerkt habe, daß der errechnete Wert nur sehr wenig mit der Realität zu tun hat - Abelesefehler an der Spindel und Fehler bei der Temperaturmessung potenzieren sich halt.

Warum soll man sich das antun, wenn man ein Refraktometer herumliegen hat?
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