Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschockt.

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DevilsHole82
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#51

Beitrag von DevilsHole82 »

Ich finde es einfach nur gefährlich wie Herr Rudolph dem Leser die Gefahr durch explodierende Flaschen unterschlägt. Er empfiehlt eine pauschale Speisentnahme und in einem Absatz sogar "Im Zweifelsfall heißt es: Lieber zu früh als zu spät abfüllen...".

Das geht meiner Meinung nach mal überhaupt nicht. Auch die mehr subjektive, als objektive Formulierung finde ich sehr unpassend und vor allen unprofessionell.

Worin hat er eigentlich promoviert?
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
fuip
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#52

Beitrag von fuip »

Also ich habe meine "Karriere" auch mit seinem Buch begonnen und hatte auf Anhieb erfolg. Ich fand das Buch gut und verständlich geschrieben ohne einzelne Schritte zu verkomplizieren wie manch anderes Buch. Jeder Sud war trinkbar.
Aber mir ist natürlich auch nach ein paar Suden aufgefallen das die Karbonisierung nicht immer optimal war. Durch eine einfache Google-Suche bin ich dann aber schließlich hier im Forum gelandet und habe die "Zucker-Methode" kennengelernt.

Für mich auf jedenfall ein gelunges Einsteigerbuch mit dem ich dieses Hobby frustfrei entdeckt habe.

Gruß
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ggansde
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#53

Beitrag von ggansde »

Moin,
als ich mit dem Maischebrauen begann, habe ich mir mein erstes Buch gekauft: Karl-Friedrich Schmidt , Bier einfach selbst gebraut (1997). Ich war ziemlich entnervt von dem Maischefilter aus einem umgedrehten Stuhl. Ich habe auch meine ersten und einzigen Flaschenbomben produziert. Der Autor ist ein Anhänger des Grünschlauchens. Pauschal wird empfohlen: "Nach meinen jahrelangen Erfahrungen muss das Jungbier bei 6,5 - 7 % Reststammwürze abgefüllt, und die Flaschen bzw. Fässer verschlossen werden." Es folgt dann noch der Hinweis, dass wenn der Zeitpunkt verpasst wird das Bier schal ist und wenn vor diesem Zeitpunkt abgefüllt wird die Flaschen platzen könnten. Ich hätte das neue Hobby fast wieder aufgegeben.
VG, Markus
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Boludo
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#54

Beitrag von Boludo »

Mein erster Sud war wie gesagt auch ein Hagen Rudolph Hefeweizen mit ca 35 IBU, wie ich jetzt weiß. Danach kamen noch ein paar untergärige Versuche nach seinen Rezepten. Ich war auch kurz davor, aufzugeben. Das lag aber auch am Brauwasser (das im Buch kaum behandelt wird), kombiniert mit den extremen Hopfengaben in seinen Rezepten. Er empfiehlt sogar Wasser aus einem neutralen Ionentauscher, das muss echt nicht sein.
Seine Carbonisierungsmethode funktioniert prinzipiell schon, vor allem, wenn man zu früh abfüllt, da er davon ausgeht, dass man mindestens einmal täglich entlüftet, so lange, bis "es passt". Kann man so machen, wenn man sich das antun will und auf dicken Bodensatz in der Flasche steht.
Und was so schlimm daran ist, wenn man hier auf wesentlich bessere Methoden hinweist, verstehe ich immer noch nicht.

Stefan
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cyme
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#55

Beitrag von cyme »

Darf ich mal fragen, warum dann Anfängern, die hier erste Verständnisfragen stellen, dann oft geantwortet mit "Kauf dir ein Buch"? Ich hab mein erstes Braubuch erst Monate nach dem ersten Sud gekauft, und dank diesem Forum wäre ich auch im Traum nicht darauf gekommen, mit Stoffwindeln zu läutern, grün zu schlauchen oder nach pauschalen Speisegaben zu entlüften. Ein Glück, dass mich keiner dazu gedrängt hat, den Rudolph zu kaufen.
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§11
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#56

Beitrag von §11 »

aalhuhnsuppe hat geschrieben:Herrjeh, die Kreuzfahrer des Hobbybrauens fallen über uns her......
Ich fasse mal zusammen:
1. Hagen Rudolph hat in den 90ern ein Buch geschrieben, dessen Inhalt heute in seiner Richtigkeit angezweifelt wird.
2. Ebenso Trashhunter (vielleicht etwas später, ich weiss es nicht so genau....)
3. Die Autoren, die nach ihrer Methode seid Jahren oder Jahrzehnten erfolgreich brauen, weichen nicht von ihrem Pfad ab (werft tie Purschen tsu Poden....)
4. Einige in diesem Forum haben nach diesen Anleitungen mit dem Bier brauen begonnen, brauen jetzt aber auf eigene Weise (hört, hört...)
5. "Es wird Bier werden" gilt nicht mehr?

Und jeder, der sich hier zum rumhuppen berufen fühlt hat bisher noch keinen eigenen Beitrag in schriftlicher Form oder auch als Video veröffentlicht. Mitnichten also einen eigenen Beitrag zur Anlockung/Ausbildung des Nachwuchses geleistet. (An dieser Stelle erlaube ich mir, Alt-Phex zu wiedersprechen) Veröffentlicht eure Weisheiten und stellt sie ebenso zur Verfügung, dann und nur dann seid ihr wirklich glaubhaft. Die hiesigen Ausfälle haben wirlich nichts mehr mit sachlicher Kritik zu tun, sondern erinnern eher an das Granteln der Dorfältesten im Angesicht der Jugend. Nur das hier die Jugend über die Ältesten grantelt.

Und ja, mag sein das bestimmte Aussagen nicht richtig sind oder zu merkwürdigen Ergebnissen führen. So what? Weiter gehts und eigenen Stil entwickeln. Für den Einsteiger sind alle trinkbaren Biere eine Offenbarung und die anderen zumindest eine Erfahrung. Und aus denen lernt man bekanntlich.

Letztlich gibt es den wissenschaftlichen und den handwerklichen Ansatz des Brauens. Und nach und nach wird es die Mischung aus beiden. Jeder darf seine Herangehensweise so auswählen, wie es beliebt. Und dann wird es Bier werden (sic!)

In diesem Sinne.....Prost.
:Drink
Auch ich finde dein Beitrag ist reichlich unverschaemt und in vielen Teilen auch einfach nicht richtig.

Erstens finde ich nicht das hier Hagen Rudolph oder Hanghofer hier angegriffen werden. Ein Angriff ist etwas persoenliches, was hier geschrieben wird ist Kritik und zwar nicht an den Autoren, sondern an den Inhalten. Das sollte und muss gestattet sein. Auch wenn du das scheinbar besser weisst, aber die meisten hier haben sehr wohl bereits Artikel veroeffentlicht. Ich kann nur von mir sprechen, aber fuer mich gehoert sachliche Kritik zum wissenschaftlichen Disput. Ohne Kritik sind wir buchsaeblich mit dem Latein am Ende, dann bleiben wir naemlich in unserer Entwicklung stehen. Mich deshalb mit einem Grantler zu vergleichen ist dagegen eben keine sachliche Kritik mehr sondern persoenlicher Angriff.

Wuerdest du dir die Beitraege durchlesen, wuerdest du merken das die mesiten eigentlich gar nicht so kritisch den Inhalten gegenueber stehen und durchaus die Buecher im Kontext der Zeit in der sie geschrieben wurden sehen. Was auf Kritik stoesst ist eben das es diese Buecher bereits in der xten Auflage gibt und neue Erkentnisse nicht einfliessen. In manchen Faellen, Udo, wurde der Autor sogar vor Veroeffentlichung auf eklatante Maengel hingewiesen, aber das erfolglos.

Uns hier vorzuwerfen wir wuerden unser Wissen nicht weiter geben und nichts zur Weiterbildung anderer beitragen empfinde ich als Frechheit! Die Leute die du hier ansprichst sind Personen die mit Engelsgeduld immer und immer wieder Fragen beantworten und einige gute Zusammenfassungen hier im Forum bzw. im Magazin veroeffentlicht haben.

Ich Weiss nicht wie es bei dir aussieht, aber ich gehe einem Job nach der sicherlich jenseits der 50 Wochenstunden liegt, habe Familie und Freunde. Trotzdem nehme ich mir Zeit hier im Forum zu posten. Mir dann Kritik verbieten zu wollen weil ich selbst noch nicht veroeffentlicht habe (was zudem Nonsens ist) ist schon ein starkes Stueck.

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Sura
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#57

Beitrag von Sura »

@cyme:
Das mit dem Buch empfehle zumindest ich dann, wenn ersichtlich ist das da einiges an Basiswissen fehlt. Ich verweise dann allerdings auf Hanghofer und John Palmer. Wers bunt mag auch Randy Mosher, aber Palmer ist deutlich praktischer und genauer und weniger philosophisch.....
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Boludo
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#58

Beitrag von Boludo »

In manchen Faellen, Udo, wurde der Autor sogar vor Veroeffentlichung auf eklatante Maengel hingewiesen, aber das erfolglos.
Das war in der Tat besonders krass. Da haben sich manche richtig Mühe gegeben und es wurde nichts angenommen.
Und ich stehe auch noch als Korrekturleser mit vollem Name drin, obwohl ich es aus Gründen, die ich jetzt lieber nicht sage, gar nicht geschafft habe, das Buch im Vorfeld zu lesen.
Wer mit berechtigter Kritik nicht umgehen kann, soll bitte keine Bücher schreiben.

Stefan
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traffzug
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#59

Beitrag von traffzug »

:moredrama :moredrama :moredrama

Wow, ich bin echt platt über was für Lappalien ihr euch hier so dermaßen aufregen könnt.
Nur weil in einem Buch nicht die "absolute Wahrheit" steht ?
Denkt ihr eigentlich auch selbst nach oder macht ihr immer nur das was euch die "Experten" vorplappern ?

Ich lese vor jedem Schritt, der neu ist, immer mehrere Quellen, schau das Forum durch,
lese Homebrewtalk.com, Google, Youtube, etc.
Und dann bilde ich mir meine eigene Meinung.

Das Buch von Hagen Rudolph habe ich auch (war mein erstes).
Ich hatte selten so viel Spaß beim lesen eines Fachbuchs. :Wink
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Boludo
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#60

Beitrag von Boludo »

Ich lese vor jedem Schritt, der neu ist, immer mehrere Quellen, schau das Forum durch,
lese Homebrewtalk.com, Google, Youtube, etc.
Und dann bilde ich mir meine eigene Meinung.
Leider ist nicht jeder so ein lockerer dufter Typ wie Du.
Es gibt genügend, die solche Bücher als die einzige Wahrheit betrachten.
Und mit denen müssen wir uns dann hier rumschlagen.

Stefan
Michi2016
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#61

Beitrag von Michi2016 »

Für mich als Anfänger bildet das Buch eine gewisse Grundlage da ich noch keine so große Erfahrung habe.
Welches ich am Anfang bestelle und lese ist gewissermaßen eine Bauchentscheidung welche sich auf Bewertungen und Inhaltsangaben stützt.
Klar wird aus Interesse viel gelesen und abgeändert. Ein Buch hat meiner Meinung nach aber zum Einstieg den
Vorteil, dass ich Seite für Seite, Schritt für Schritt an das Thema heran geführt werde.

Daher finde ich es ebenfalls sehr interessant, welche Punkte von erfahrenen Mitgliedern kritisch gesehen werden und wo ich weiter ansetzen kann.

Für mich im vergleich zum Buch habe ich folgende Dinge bisher ausgemacht:

- ich läutere zusätzlich zum Läutereinsatz im Eimer noch durch ein Läutertuch
- beim nächsten Gären werde ich vorher noch einmal in ein anderes Fass umschlauchen um die Hefe in den Flaschen hoffentlich zu reduzieren. Hierbei werde ich dann das 2. Fass desinfizieren.
- mit der Speisengabe das war mir neu. Hier werde ich dann in dem neuen Fass kräftig umrühren?
- weitere Rezepte als Vergleich auf MuM angeschaut. Hierbei sind die Kommentare sehr hilfreich
- zudem Flaschenreinigung anpassen
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aalhuhnsuppe
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#62

Beitrag von aalhuhnsuppe »

Liebe Foristen,

ich habe wirklich nichts gegen Kritik, den ohne kann kein Wissen reifen. Gar keine Frage. Aber der Ton macht eben auch hier, wie so oft, die Musik. Das in dem einen oder anderen Buch Aussagen getroffen werden, die nicht mehr oder gar niemals dem Stand der Dinge entsprechen, will ich gar nicht leugnen. Wenn ein Autor auf die berechtigten Hinweise nicht eingeht, ist das auch nicht schön. Aber so what? Dafür gibt es doch u.a. dieses Forum. In diesem kann sich der geneigte Laie rauf und runter lesen. Und er wird genügend Fragestellungen und Wiedersprüche finden um festzustellen, dass er um eigene Erfahrungen nicht herumkommen wird. Wer nur ein Buch zum Thema liest und es dann gleich zur "heiligen Schrift" erklärt, dem ist in vielerlei Themen nicht zu helfen. Ums Austeilen ging es mir jedenfalls nicht.

Ich weiß die häufigen Beiträge von vielen die sich hier angefasst gefühlt haben außerordentlich zu schätzen. Und ja, ihr leistet hier in gewisser Weise genau den Beitrag von dem ich gesprochen habe. Aber es ist leider mal wieder ein von diesen Tröts geworden, die eher an Hexenverbrennung den an Bier brauen erinnern.
Herzliche Grüße
aalhuhnsuppe

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Seed7
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#63

Beitrag von Seed7 »

§11 hat geschrieben:im Kontext der Zeit
... und vom Land.

Als ich in den siebzigern anfing zu brauen war ich, lebend nahe der Deutschen Grenze, sehr enttäuscht das es keine hausbrauliteratur gab. Erst nach Jean Putz fand ich heraus warum und das es in England schon "immer" hausbrauliteratur gegeben hat. Ohne windeln! In Belgien habe ich auch nie etwas gefunden, ausser romantik.

Heute zu Tage werden wir ueberschwemmt von hausbrauliteratur aus Amerika und denken viele das ist der weg.... Ein gutes Buch geschrieben aus der Deutschen brautradition fuer hobbybrauer waere mir etwas wert (eine uebersetzung auf English wuerde den authoren nicht schlecht vergehen).

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#64

Beitrag von cicero85 »

Hallo,
ich habe das Buch "Heimbrauen - Schritt für Schritt zum eigenen Bier" (3. überarbeitete Auflage 2013) nun noch mal in die Hand genommen und muss Herrn Rudolph nun doch etwas in Schutz nehmen.

Er schreibt im Vorwort, dass das Buch 2006 neu geschrieben wurde, und dass das Buch "inhaltlich und didaktisch auf dem neuesten Stand der Erkenntnisse ist".

Im Kapitel "Das Ausschlagen" schreibt er unter der Überschrift "Speise abfüllen" (S. 49), dass er sieben Prozent des gesamten Sudes für untertänige Biere und zehn Prozent des Sudes für ein obergäriges Bier empfiehlt. Im gleichen Absatz kommt jedoch auch noch der wichtige Satz: "Dies sind allerdings nur Richtwerte, die Sie bei Bedarf Ihren speziellen Rahmenbedingungen (Brauverfahren, Hefe, Gär- und Lagerraumtemperatur) anpassen können".

Auf Seite 70 geht er erneut auf das Thema ein: "Wenn das Problem mit dem hohen Druck regelmäßig auftritt, warten Sie mit dem Schlauchen nach der Hauptgärung in Zukunft etwas länger oder reduzieren Sie die Speisemenge (oder beides)".

Habe nun auch mal das Rezept für "Weizen hell" mit dem kleinen Brauhelfer nachgerechnet und komme mit den angegebenen Hopfengaben auf etwa 28 IBU. Schon reichlich bitter für ein Weizen, aber doch noch im Rahmen. Die Schneider Hopfenweisse hat z. B. nach Herstellerangabe 40 IBU.

Insgesamt finde ich das Buch nun didaktisch garnicht so blöd gemacht.

viele Grüße

Kilian
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#65

Beitrag von Boludo »

Die Schneider Hopfenweisse ist alles andere als ein normales Hefeweizen. Das ist eine Mischung aus Weizendoppelbock und IPA. Damit kann man keinen Vergleich machen. 28 IBU sind das Doppelte was sortentypisch ist. Viel weiter kann man kaum daneben liegen. Im Rahmen ist das keinesfalls. Wer so was als erstes braut wird sich fragen, ob das Hobby schon Sinn macht. Das Hanghofer Hefeweizen ist dagegen richtig genial und war mein erstes gutes Bier. So wirds gemacht und ohne die Hanghofer Rezepte und nur mit HR Rezepten hätte ich den Braulöffel bald hingeworfen. So was muss doch echt ni ht sein und könnte problemlos behoben werden.
Pauschale Angaben zur Speise finde ich nach wie vor nicht angebracht. Was bitte ist denn so schwer an so einer einfachen Rechnung? Ein falsch carbonisiertes Bier kann ein ruiniertes Bier sein.
Aber so what? Dafür gibt es doch u.a. dieses Forum.
Ja genau. Hier werden dann diese seltsamen Dinge aus den Büchern und von YouTube ausgebügelt. Aber meistens nicht, indem die Leute suchen, sondern indem sie einen Thread aufmachen.
Oft kann man schon an der Frage erkennen, welches Buch gelesen wurde.
Ich weiß nicht wie oft ich schon die immer selben Fragen beantwortet habe, nur weil jemand einen Unfug in sein Buch geschrieben hat. So was nervt echt und ist vermutlich auch der Grund, warum ich das alles nicht so locker und easy sehe wie manch andere.
Aber natürlich bin ich da selber schuld. Mittlerweile mach ich solche Threads schon gar nicht mehr auf.


Stefan
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traffzug
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#66

Beitrag von traffzug »

Ich finde ein großes Problem der Internetforen im Allgemeinen ist, dass viele Informationen, die eigentlich in einen Thread gehören, in endlos vielen Posts in den unterschiedlichsten Threads verteilt sind.
Oft unter einem Thread-Titel, unter denen man sie gar nicht suchen würde.
Das liegt einfach am System selbst.
Bestimmte Diskussionen wiederholen sich dann halt endlos.
Ich finde die die Suchfunktion hilft einem da auch nicht immer weiter.
Man bekommt eine Menge Ergebnisse und muss die dann alle „Filtern“ nach dem, was einem wichtig ist. Das kann sehr ermüdend und ineffektiv sein.
Nicht umsonst geben Firmen viel Geld aus, damit sie bei einer Google-Suche auf der ersten Ergebnisseite stehen.
Weil einfach die Mehrheit sich eben nur für die ersten paar Suchergebnisse interessiert.
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helix
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Re: Dr. Hagen Rudolph schreibt über Speise. Ich bin geschock

#67

Beitrag von helix »

traffzug hat geschrieben::moredrama :moredrama :moredrama

Wow, ich bin echt platt über was für Lappalien ihr euch hier so dermaßen aufregen könnt.
Nur weil in einem Buch nicht die "absolute Wahrheit" steht ?
Denkt ihr eigentlich auch selbst nach oder macht ihr immer nur das was euch die "Experten" vorplappern ?

Ich lese vor jedem Schritt, der neu ist, immer mehrere Quellen, schau das Forum durch,
lese Homebrewtalk.com, Google, Youtube, etc.
Und dann bilde ich mir meine eigene Meinung.

Das Buch von Hagen Rudolph habe ich auch (war mein erstes).
Ich hatte selten so viel Spaß beim lesen eines Fachbuchs. :Wink
Es geht eigentlich gar nicht um sein Buch. Hätten viele den Eröffnungskommentar gelesen, wäre aufgefallen, daß es um die Verbreitung dieses "Wissens" über seine Homepage geht. Das Buch, von dem ich nicht weiß was darinsteht ist ein anderes Thema.

Viele Grüße
helix
GOD SHAVE THE QUEEN
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