Untergärig, Temperatur nicht anpassbar

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DerDallmann

Untergärig, Temperatur nicht anpassbar

#1

Beitrag von DerDallmann »

Moinsen.

Ich will das erste mal ein Untergäriges angehen, hab mich damit bisher nur nebenbei beschäftigt.
Ich habe noch 2 Tüten 34/70 da, die will ich nicht verkommen lassen. Rezept habe ich noch keins konkret im Auge, es soll Richtung heller Bock + Stopfen gehen.

Ich habe Fragen zur Gärführung. Mit steht nur ein normaler Kühlschrank zur Verfügung, den ich auf 8° als maximale Temperatur einregeln kann. Regeln indem ich ausschalte kann ich auch nicht, weil unten noch ein Eisfach dranhängt. Ich hatte mir vorgestellt, die Würze mit der Spirale auf 20° runter zu kühlen, dann über Nacht in den KS, bis die Würze so um die 10° oder etwas weniger hat, dann anstellen. Jetzt bin ich unsicher. Kann ich das bei der Temperatur voll ausgären lassen (inkl. Stopfen), dann 2 Tage Zimmertemperatur, dann coldcrashen, dann umschlauchen und abfüllen?

Oder macht es Sinn, das anders anzugehen? Ich bin für jede Meinung dankbar.

Gruß, Johst
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Paule
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Re: Untergärig, Temperatur nicht anpassbar

#2

Beitrag von Paule »

DerDallmann hat geschrieben:Ich habe Fragen zur Gärführung. Mit steht nur ein normaler Kühlschrank zur Verfügung, den ich auf 8° als maximale Temperatur einregeln kann. Regeln indem ich ausschalte kann ich auch nicht, weil unten noch ein Eisfach dranhängt. Ich hatte mir vorgestellt, die Würze mit der Spirale auf 20° runter zu kühlen, dann über Nacht in den KS, bis die Würze so um die 10° oder etwas weniger hat, dann anstellen. Jetzt bin ich unsicher. Kann ich das bei der Temperatur voll ausgären lassen (inkl. Stopfen), dann 2 Tage Zimmertemperatur, dann coldcrashen, dann umschlauchen und abfüllen?
8°C ist doch schon mal super. Ich stelle meist bei 8°C an, wenn ich ug braue. Dann lass ich es langsam auf 10°C kommen und regel die Temperatur langsam gegen Ende nach oben. Das müsste bei dir ja auch gehen oder?
Anschließend lasse ich es bei Kellertemperatur (ca. 18°C) ein paar Tage zum Diacetylabbau stehen. Aber das macht gefühlt jeder etwas anders... Auf jeden Fall ist es gerade am Anfang und in der "stürmischen" Gärphase aber gut, wenn du eine möglichst kühle Temperatur gewährleisten kannst, um die unerwünschte Gärnebenprodukte zu vermeiden. :Smile
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DerDallmann

Re: Untergärig, Temperatur nicht anpassbar

#3

Beitrag von DerDallmann »

Danke schonmal. :)
Ne, ich kann nichts regeln, unten ist noch ein volles Eisfach mit dran, das regelt sich leider mit.
Ulrich
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Re: Untergärig, Temperatur nicht anpassbar

#4

Beitrag von Ulrich »

Bock + Gärtemperatur von 8°C => empfehle genügend Saflager W34/70 zu geben. (mind. 1,5g/L, besser bis zu 2g/L) => das würde bedeuten, dass Du mit Deinen 2 Päckchen optimal "nur" 10 - max. 15L Anstellen solltest. => es geht hierbei nicht nur um die Gärung selber (ob in angemessener Zeit endvergoren wird), sondern auch um die Gärnebenprodukte. Ein zu hoher Anteil an höheren Alkoholen oder/und Acetaldehyd ist hier kontraproduktiv. => Meine Meinung/ meine Erfahrung
Zuletzt geändert von Ulrich am Freitag 28. Oktober 2016, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Untergärig, Temperatur nicht anpassbar

#5

Beitrag von KTF »

Hi,

ja, deine Gegebenheiten sind nicht optimal, aber auch nicht so schlimm.
Anstellen bei gut 8°C ist gut. Dann dürfte es im Gärfass eh mindestens 1-2 °C wärmer werden als ausserhalb. Passt also auch in etwa.
Und da es jetzt allgemein kälter wird, kannst du es wie eben von Paule beschrieben bei deinen "Kellertemperaturen" zum Diacetylabbau rausstellen wenn sich die Gärung erst mal gegen Ende neigt.

Also viel Erfolg,

Flo
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Re: Untergärig, Temperatur nicht anpassbar

#6

Beitrag von DerDallmann »

Ok, top! Danke, Leute.
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Re: Untergärig, Temperatur nicht anpassbar

#7

Beitrag von gulp »

Und achte auf gleiche Temperaturen. Auf keinen Fall warme Hefe in kalte Würze geben.

Gruß
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Re: Untergärig, Temperatur nicht anpassbar

#8

Beitrag von DerDallmann »

Danke für den Hinweis, das hätte ich verbockt! (Wortwitz...^^)
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Re: Untergärig, Temperatur nicht anpassbar

#9

Beitrag von Eisenkopf »

gulp hat geschrieben:Und achte auf gleiche Temperaturen. Auf keinen Fall warme Hefe in kalte Würze geben.

Gruß
Peter
Steht aber so in der Beschreibung von Fermentis, bin ja auch gerade betroffen.
Also auch die Hefe vorher abkühlen?
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Re: Untergärig, Temperatur nicht anpassbar

#10

Beitrag von gulp »

Eisenkopf hat geschrieben:
gulp hat geschrieben:Und achte auf gleiche Temperaturen. Auf keinen Fall warme Hefe in kalte Würze geben.

Gruß
Peter
Steht aber so in der Beschreibung von Fermentis, bin ja auch gerade betroffen.
Also auch die Hefe vorher abkühlen?
Langsam auf gleiche Temperaturen bringen, sonst wird die Hefe geschockt und es passiert erst mal nichts mehr.
Hast du da mal einen Link? Wenn das wirklich so in der Anleitung steht, wundert mich nichts mehr, warum wir uns hier ständig mit Gärschwierigkeiten herumschlagen.

Gruß
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Re: Untergärig, Temperatur nicht anpassbar

#11

Beitrag von Eisenkopf »

http://www.hobbybrauerversand.de/mediaf ... W34_DE.pdf

anwendung:
Vor dem Anstellen die Hefe erst in sterilem Wasser oder steriler Würze bei 23º C ± 3º C rehydrieren. Dazu die Flüssigkeit so bemessen, dass sie
etwa das Zehnfache des Gewichts der Hefe ausmacht. Die Hefe auf die Flüssigkeitsoberfläche streuen und behutsam einrühren, bis die Mischung
cremig wird. Danach den Hefebrei weitere 30 Minuten ruhen lassen. Dann ist die Hefe zum Anstellen im Gärbehälter bereit.

Nach 30 min. ist die Hefe wohl noch nicht auf 10°C abgekühlt
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Re: Untergärig, Temperatur nicht anpassbar

#12

Beitrag von gulp »

Grundsätzlich stimmt ja die Vorgehensweise. UG Hefe auch warm rehydrieren, nur der letzte Satz ist halt fatal:

>>>Dann ist die Hefe zum Anstellen im Gärbehälter bereit.<<<

Besser ist die Hefe langsam herunterzukühlen, etwa in 5° Schritten.
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Re: Untergärig, Temperatur nicht anpassbar

#13

Beitrag von Eisenkopf »

Ok, dann auch von mir ein Danke :thumbup
Passte ja gerade die Frage!
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