Hefe setzt sich nach Nachgärung nicht ab

Antworten
Kraftbierkoch
Neuling
Neuling
Beiträge: 5
Registriert: Freitag 18. November 2016, 16:20

Hefe setzt sich nach Nachgärung nicht ab

#1

Beitrag von Kraftbierkoch »

Hallo zusammen!!

Ich bin als Besucher nun schon oft bei euch im Forum gewesen, seit eben aber nun auch endlich Mitglied - wurde Zeit :)

Ich hoffe mir kann hierbei jemand weiterhelfen:
Es ist so, dass jetzt schon beim 2. Sud in folge sich die Hefe bei der Lagerung nicht genug absetzt. Das Bier bleibt so viel zu hefig und schmeckt fast, als würde man auf einen Würfel Bäckerhefe beißen :puzz
Vorher hatte ich solche Probleme nie, immer schön geklärte Biere, sauber im Geschmack. Das einzige was ich verändert habe ist, dass ich zur Nachgärung die Flaschen bei unter 10°C in den Kühlschrank stelle - davor habe ich immer alles in Flaschen einfach im leicht kühlen Keller stehen gehabt (also gar nicht professionell!!!).
Beim ersten vermurksten Sud dachte ich noch es läge an der Hefe (Mangrove Jack M54) zu der ich wenige Infos hatte, aber da ich letztes Mal die gute alte W34/70 benutzt habe, kann das doch eigentlich nicht sein?! Hat ja eigentlich gute Kläreigenschaften....

Sud 1 war ein Citra "Pils" (M54 ist ja eig. obergärig :Pulpfiction ), Sud 2 ein leicht dunkles Export
Hauptgärung bei Kellertemperatur ~15°C mit rehydrierter Trockenhefe im 30ltr. ZKT
Nachgärung wie beschrieben
Verlief alles problemlos, außer das eben Beschriebene.

Habt ihr eine Idee, ob es mit der Nachgärung im Kühli zu tun haben kann, oder irgendeinen Tipp für mich? :redhead

Vielen Dank vorab!

Beste Grüße :Drink
Patrick
Markus13
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 202
Registriert: Samstag 4. Januar 2014, 22:11

Re: Hefe setzt sich nach Nachgärung nicht ab

#2

Beitrag von Markus13 »

Hallo erst mal, willkommen im Forum.
Ist nach dar Hauptgärung noch zuviel Hefe in schwebe? Dann ist diese wohl nochnicht abgeschlossen!
Oder wird das Bier bei der Nachgärung nicht klar?
Nachgärung solltest du bei gleicher Temperatur wie die Hauptgärung machen.

Hast du noch ein paar mehr Infos: Stammwürze, Restextrakt, Hefemenge etc..
Hast du vor dem Abfüllen gemessen?
Kraftbierkoch
Neuling
Neuling
Beiträge: 5
Registriert: Freitag 18. November 2016, 16:20

Re: Hefe setzt sich nach Nachgärung nicht ab

#3

Beitrag von Kraftbierkoch »

Danke! Das ging ja fix :)

Ich benutze wie beschrieben einen ZKT. Für diesen habe ich ein Gärröhrchen. Wenn sich im Röhrchen nix mehr tut fülle ich ab, also endvergoren, ohne nochmal zu spindeln (sollte ich besser machen!!)
Endvergoren war es das letzte mal nach 6 Tagen bei ca 15°C, die Hefe hatte sich dabei gut im Konus unten abgesetzt.
Eingesetzt habe ich beim letzten Sud 2 Päckchen rehydrierte Trockenhefe W34/70 auf ca 26 ltr kalte Würze.
Das Problem ist "nur" die ungenügende Klärung während Nachgärung/Lagerung.
Würde es Sinn machen, die Flaschen zur Nachgärung bei gleicher Temperatur wie die Hauptgärung im Keller stehen zu lassen und dann erst nach etwa einer Woche alles zur Reifung in den Kühlschrank zu stellen?
Benutzeravatar
Alt-Phex
Moderator
Moderator
Beiträge: 9888
Registriert: Mittwoch 1. Februar 2012, 01:05
Wohnort: Düsseldorf

Re: Hefe setzt sich nach Nachgärung nicht ab

#4

Beitrag von Alt-Phex »

Ich wage mal zu behaupten das 6 Tage für untergärig viel zu wenig sind.
Desweiteren hat das Blubbern oder Nichtblubbern keine Aussagekraft
über den Vergärungsgrad. Das muss man schon messen.

Auch wenn das Bier endvergoren ist sollte man es noch etwas länger im
Gärbottich (ZKT bei dir) belassen. Dann sedimentiert mehr Hefe die dann
nicht mit abgefüllt wird.

Eine Woche für die Nachgärung kann reichen, muss es aber nicht. Ohne
Manometer ist das ein Blindflug, da würde ich mind. 14 Tage ansetzen.
Gibt auch Fälle wo das 3-4 Wochen dauern kann.

Die Nachgärung kann und darf auch bei warmen Temperaturen erfolgen.
Auch bei untergärigem Bier. Ist die Nachgärung abgeschlossen kommt
das Bier in die Kühlung. 3-4 Wochen muss das jetzt kalt reifen. In der Zeit
sollte sich die Hefe dann auch entsprechend am Flaschenboden absetzen.

Also in Zukunft messen statt Gärröhrchen beobachten und etwas mehr Geduld
mitbringen. Pauschale Zeitangaben sind für die Gärung kontraproduktiv.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
reib
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 254
Registriert: Sonntag 18. November 2012, 08:34

Re: Hefe setzt sich nach Nachgärung nicht ab

#5

Beitrag von reib »

Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19404
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Hefe setzt sich nach Nachgärung nicht ab

#6

Beitrag von Boludo »

Obergäriges Bier sollte man auf keinen Fall im Kühlschrank nachgären.


Stefan
Kraftbierkoch
Neuling
Neuling
Beiträge: 5
Registriert: Freitag 18. November 2016, 16:20

Re: Hefe setzt sich nach Nachgärung nicht ab

#7

Beitrag von Kraftbierkoch »

Vielen Dank Leute! Und ich war immer der Meinung man geht schon zum Nachgären mit der Temp. runter, nicht erst zur Lagerung... dann mache ich das wieder so wie vorher, also Nachgärung wie Hauptgärung im Keller bei gleicher Temperatur und erst DANN in den Kühlschrank. Hoffe dann sedimentiert die Suppe auch wieder :)

Gruß
Patrick
Benutzeravatar
hyper472
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3139
Registriert: Freitag 2. Oktober 2015, 22:33
Wohnort: Nürnberg

Re: Hefe setzt sich nach Nachgärung nicht ab

#8

Beitrag von hyper472 »

Kraftbierkoch hat geschrieben:Vielen Dank Leute! Und ich war immer der Meinung man geht schon zum Nachgären mit der Temp. runter, nicht erst zur Lagerung... dann mache ich das wieder so wie vorher, also Nachgärung wie Hauptgärung im Keller bei gleicher Temperatur und erst DANN in den Kühlschrank. Hoffe dann sedimentiert die Suppe auch wieder :)

Gruß
Patrick
Genau.
In den Kühlschrank kommen meine Biere erst, wenn sich am Flaschenmanometer nichts mehr tut. Das kann gut 4 Wochen dauern (og).
Viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
Antworten