Vorgehensweise Abfüllung obergäriges Bier

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Danko
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Vorgehensweise Abfüllung obergäriges Bier

#1

Beitrag von Danko »

Hallo zusammen.

Ich braue momentan zum ersten Mal mein eigenes Bier (Altbier) und momentan findet die Gärung statt.

Mir ist nicht ganz klar wie ich am Besten bei der demnächst anstehenden Flaschenabfüllung vorzugehen habe. Daher folgende Fragen:

1.) Die Kräusen an der Oberfläche sollte ich mit Sicherheit abschöpfen, oder?

2.) Ist es besser das Jungbier aus dem Gäreimer unten durch den Ablasshahn in ein neues Gefäß abzulassen oder sollte man es von oben "abschlauchen"? Sind vielleicht sogar beide Methoden ok?

3.) Sollte man das Jungbier vorher noch einmal umrühren um gleichmäßige Anteile von Hefe in den jeweiligen Flaschen zu haben oder ist das falsch?


zu der benutzten obergärigen Bierhefe kann ich nur folgendes beisteuern: "Braupartner's Trocken-Bierhefe "obergärig"". Das ist alles was ich an Informationen habe.

Vielen lieben Dank schon einmal für eure Hilfe. Ich möchte einfach so wenig wie möglich falsch machen bei meinem ersten Altbier. :Wink
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Alt-Phex
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Re: Vorgehensweise Abfüllung obergäriges Bier

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Erstmal das hier, Pflichtlektüre: viewtopic.php?f=7&t=212&view=unread#unread

1) Nein, die Kräusen muss man nicht abschöpfen. Wenn überhaupt dann nur die braunen Stellen.
Das ist aber eigentlich nicht nötig und birgt die Gefahr einer Infektion.

2) Kann man beides machen, oder sogar direkt abfüllen: viewtopic.php?f=7&t=11234

3) Nein, die Hefe nicht aufrühren. Da ist noch genug in Schwebe für die Nachgärung.
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Danko
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Re: Vorgehensweise Abfüllung obergäriges Bier

#3

Beitrag von Danko »

Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort!
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Re: Vorgehensweise Abfüllung obergäriges Bier

#4

Beitrag von Danko »

Ich wollte nochmal etwas nachfragen. Die Gärung läuft jetzt seit 4 Tagen. Innerhalb der ersten 36 Stunden hat es im Gärröhrchen sehr viel geblubbert. Das ist mittlerweile fast vollständig zum Erliegen gekommen.

Mit dem Refraktometer wurde eine Stammwürze von 12 BRIX gemessen. Jetzt nach 4 Tagen liegt der Wert bei 9,5 BRIX.

Auf der Oberfläche des jungen Altbiers sieht man keine Kräusen oder Schaum, sondern einzelne kleine braune "Inseln". Es riecht nicht verdorben und wenn man es trinkt schmeckt man Kohlensäure.

Meine Frage: Wie steht es um mein erstes Bier? Ist die Gärung wohl steckengeblieben? Falls ja, kann ich etwas machen?

Danke für eure Hilfe!
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Re: Vorgehensweise Abfüllung obergäriges Bier

#5

Beitrag von Beerbrouer »

Danko hat geschrieben:Ich wollte nochmal etwas nachfragen. Die Gärung läuft jetzt seit 4 Tagen. Innerhalb der ersten 36 Stunden hat es im Gärröhrchen sehr viel geblubbert. Das ist mittlerweile fast vollständig zum Erliegen gekommen.

Mit dem Refraktometer wurde eine Stammwürze von 12 BRIX gemessen. Jetzt nach 4 Tagen liegt der Wert bei 9,5 BRIX.

Auf der Oberfläche des jungen Altbiers sieht man keine Kräusen oder Schaum, sondern einzelne kleine braune "Inseln". Es riecht nicht verdorben und wenn man es trinkt schmeckt man Kohlensäure.

Meine Frage: Wie steht es um mein erstes Bier? Ist die Gärung wohl steckengeblieben? Falls ja, kann ich etwas machen?

Danke für eure Hilfe!
Bernd (Alt-Phex) hat dir doch einen Link zum Lesen nahegelegt. Bitte schau doch da rein, da steht auch recht weit oben die Antwort auf deine Frage!

Gruß

Gerald

Edit: ich meine den ersten Link
Die Würze des Bieres ist unantastbar!
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Re: Vorgehensweise Abfüllung obergäriges Bier

#6

Beitrag von Alt-Phex »

Genau, den von mir verlinkte Beitrag (nochmal) lesen.

Vier Tage sind eigentlich viel zu früh um da überhaupt aktiv zu werden.
Am besten lässt du ein Jungbier 10-14 Tage erstmal komplett in Ruhe.
Dann kann man das erste mal messen. Wie man dann weiter vorgeht
steht in dem verlinkten Beitrag.

Auch wenn die Kräusen zusammen gefallen sind, gärt das meistens noch
langsam und genüsslich weiter. Evt. muss sich die Hefe auch auf schwerer
vergärbare Zucker umstellen.

Geduld bei der Gärung ist das wichtigste bei diesem Hobby. G E D U L D !
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Re: Vorgehensweise Abfüllung obergäriges Bier

#7

Beitrag von Tom-Brauer »

Danko hat geschrieben:
Mit dem Refraktometer wurde eine Stammwürze von 12 BRIX gemessen. Jetzt nach 4 Tagen liegt der Wert bei 9,5 BRIX.
Als Tipp noch für dich: Alkoholfehler bei Refraktometer beachten! Am einfachsten du gibst deine Werte auf MMuM ein - hier der Link:

http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... ktorechner

Warum das so ist steht direkt darunter gut beschrieben.

Gruß, Tom
Mein Maischebehälter inkl. Rührwerk:
https://www.youtube.com/watch?v=bP81w0qjDYA
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Re: Vorgehensweise Abfüllung obergäriges Bier

#8

Beitrag von Danko »

Alles klar! Das beruhigt mich sehr! Ich muss mich wohl von Angaben auf Rezepten lösen! Danke für eure Antworten. Ich lasse die Hefe in Ruhe und entspanne auf dem Sofa mit nem Bier!
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Alt-Phex
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Re: Vorgehensweise Abfüllung obergäriges Bier

#9

Beitrag von Alt-Phex »

Danko hat geschrieben: Ich muss mich wohl von Angaben auf Rezepten lösen!
Wenn da irgendwelche pauschalen Zeitangaben zur Gärung drin stehen, auf jeden Fall.
Gilt auch für die Nachgärung, wann die tatsächlich beendet ist sagt dir ein Manometer.
Ansonsten mind. 14 Tage warm nachgären lassen und dann mal testen.

Die Hefe kennt das Rezept und die Zeitangaben nicht, ergo kann und wird die sich auch
nicht daran halten. Die macht nämlich was sie will und nicht was sich irgendwer aus den
Fingern gezogen hat. Nur messen gibt Gewissheit.

Nur aus Interesse, welches Rezept war den die Grundlage ?
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Re: Vorgehensweise Abfüllung obergäriges Bier

#10

Beitrag von Danko »

Habe das Rezept von folgender Seite:

https://www.google.de/url?sa=t&source=w ... ReXubHJOGw

Ehrlich gesagt bin ich mittlerweile nicht so sicher ob es tatsächlich ein Altbier wird. Es ist halt jetzt ein erster Versuch.
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Re: Vorgehensweise Abfüllung obergäriges Bier

#11

Beitrag von Alt-Phex »

Von der Schüttung her geht das schon in die richtige Richtung.
Die S-04 passt aber so gar nicht in ein Altbier, aber egal.

Die pauschalen Angaben zur Gärführung bitte komplett vergessen.
Wie ich weiter oben erleäutert habe ist das Blödsinn.
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Re: Vorgehensweise Abfüllung obergäriges Bier

#12

Beitrag von Alt-Phex »

Für die Zukunft nimmst du Rezepte von hier -> http://www.maischemalzundmehr.de/
Und zum Brauvorgang empfiehlt sich das hier -> https://brauanleitung.wordpress.com/

Hefe allerdinsg in Wasser rehydrieren und nicht aufstreuen. Und 10 Tage für die NAchgärung
können evt. auch zu wenig sein. Stichwort: Flaschenmanometer.
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Re: Vorgehensweise Abfüllung obergäriges Bier

#13

Beitrag von Danko »

Super, danke! Flaschenmanometer habe ich mir schon besorgt!
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Re: Vorgehensweise Abfüllung obergäriges Bier

#14

Beitrag von dirk02 »

Danko hat geschrieben:Habe das Rezept von folgender Seite:

https://www.google.de/url?sa=t&source=w ... ReXubHJOGw

Ehrlich gesagt bin ich mittlerweile nicht so sicher ob es tatsächlich ein Altbier wird. Es ist halt jetzt ein erster Versuch.
Komisches Rezept. Oben im Rezept steht da 'Altbier, norddeutsche Art' (oft untergärig(!)gebraut), unten in der Beschreibung wird von Düsseldorfer Alt gesprochen...
Und wie Bernd schon schrieb ist die S-04 für Alt eher ungewöhnlich. Das Rezept ist laut Copyright von 2006, bin noch nicht so lange dabei, daher weiss ich nicht welche Trockenhefen damals verfügbar waren.

Wär auch mal interessant, wie die Entwicklung der Trockenhefen in der Vergangenheit aussah...

Dein Ansinnen, ein Alt zu brauen, kann ich aber nur begrüßen. Ist einfach lecker. Oft wird dem Anfänger dieser Stil empfohlen, das Nachbrauen der Düsseldorfer Originale aus der Altstadt bleibt für mich eine große Herausforderung.
The great thing about being a craft beer geek and not a craft beer snob is that it's ok to be promiscuous - we cheat on our favorite beers, even when we brew ourselves, and we might wake up occasionally with an heavy head, but it's never heavy from guilt.
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Re: Vorgehensweise Abfüllung obergäriges Bier

#15

Beitrag von Danko »

Ich bin mir nicht sicher ob man je in die Nähe eines Uerige kommen kann, allerdings schmeckt es ja schon super wenn man sein eigenes Bier trinken kann! ;)
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