Hilfe! Restextrakt zu hoch

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monsti88
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Hilfe! Restextrakt zu hoch

#1

Beitrag von monsti88 »

Moin!

Ich messe seit einer Woche einen unveränderten Restextrakt von 8°Plato mit meiner auf 20°C geeichten Spindel. Die Gärung scheint also eingeschlafen zu sein und der EVG erscheint mir noch viel zu hoch. Was tun?

Meinen Brauvorgang habe ich hier dokumentiert: viewtopic.php?p=170765#p170765, aber noch mal in Kürze:

Über die Schüttung kann ich nur wenig sagen, da ich ein fertiges Malzpaket von Besserbrauer verwendet habe. Es sollte aber ein Bock werden.
Eingemaischt bei 68°C, dann eine Stunde zwischen 65°C und 68°C gehalten, dann bei 78°C abgemaischt.
Ich hatte etwa <5l Würze mit 15°Plato in den Gärbottich gegeben.
Angestellt habe ich vor zwei Wochen bei ca. 25°C mit der US05 (ca. halbes Päckchen), welche ich vorher in abgekochten und runtergekühltem Wasser für ca. 10 Minuten rehydriert hatte. Das ganze hab ich dann bei ca. 22°C stehen lassen. Die Hefe ist schnell angekommen, schon am nächsten Morgen hat es im Gärspund geblubbert und die folgenden 36 Stunden hat es dann wild geblubbert und in der Flasche sind reichlich Blasen aufgestiegen. Danach wurde es ruhig.
Restextrakt hab ich das erste mal nach einer Woche gemessen (dann die Hefe noch mal aufgeschüttelt), gestern nach einer weiteren Woche dann erneut gemessen. Beide Messungen ergaben 8° Plato (Spindel).

Wie bringe ich die Gärung wieder in Gang? Abfüllen bei so hohem Restextrakt traue ich mich irgendwie nicht...
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Wie ich dir in deinem anderen Thread schon geschrieben habe, könnte es sein das dein Thermometer
nicht genau genug ist. Gerade bei Kombirast kann man da schnell bei zu hoher Temperatur landen und
sich viel unvergärbare Zucker produzieren. Auch das abmaischen bei 78°C wird dann kritisch, wenn man
in Wahrheit schon über 80°C gelandet ist.

Ist mir selber schon passiert und mein Bockbier blieb bei 7% Restextrakt stehen.
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#3

Beitrag von monsti88 »

Alt-Phex hat geschrieben:Wie ich dir in deinem anderen Thread schon geschrieben habe, könnte es sein das dein Thermometer
nicht genau genug ist. Gerade bei Kombirast kann man da schnell bei zu hoher Temperatur landen und
sich viel unvergärbare Zucker produzieren. Auch das abmaischen bei 78°C wird dann kritisch, wenn man
in Wahrheit schon über 80°C gelandet ist.

Ist mir selber schon passiert und mein Bockbier blieb bei 7% Restextrakt stehen.
Danke - Deine Antwort in dem anderen Thread hat sich mit meinem neuen Post überschnitten. Das Thermometer ist so ein klassisches Glasthermometer. Mein erster Sud ist damit auch gut gelungen. Daher würde ich eine all zu große Abweichung erst einmal ausschließen. Überprüft habe ich das aber nicht.

Dein Tipp war, die Hefe noch einmal aufzuschütteln. Das hat aber im Vergleich zur letzten Woche schon keine Änderung bewirkt. Trotzdem noch mal aufschütteln?
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#4

Beitrag von Ladeberger »

Du schreibst von einem halben Päckchen Hefe. Wie genau kam das zustande?

Gruß
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#5

Beitrag von monsti88 »

Ladeberger hat geschrieben:Du schreibst von einem halben Päckchen Hefe. Wie genau kam das zustande?
Kurz gesagt: nicht aufgepasst. Im Rezept steht "4g Hefe, also ca. 1/3 Päckchen". Beim Reinstreuen ins Wasser habe ich nur auf meine Waage gesehen, die nicht ausgeschlagen hat und dann war bereits ca. die Hälfte des Päckchens im Glas. :puzz
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#6

Beitrag von Ladeberger »

Ich meinte vor allem ob das eine übrig gebliebene Hälfte von einem anderen Sud war. Das wäre nicht so optimal.

Gruß
Andy
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#7

Beitrag von monsti88 »

Ladeberger hat geschrieben:Ich meinte vor allem ob das eine übrig gebliebene Hälfte von einem anderen Sud war. Das wäre nicht so optimal.
Nee, ganz frisch geöffnetes Päckchen. Ich habe aber nicht darauf geachtet, wann dies produziert wurde bzw. wann es abläuft.
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#8

Beitrag von monsti88 »

Wieder zu Hause und Fräulein Amazon hat mir ein Geschenk vor die Tür gelegt: das China Refraktometer! :thumbsup

Damit gleich mal eine Vergleichsmessung angestellt - damit messe ich 10 Brix%

Über den Rechner komme ich so zwar auf etwas bessere Werte, aber optimal ist das nicht:
Bildschirmfoto 2016-11-23 um 19.00.59.png
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#9

Beitrag von monsti88 »

Ich bin etwas ratlos, was ich jetzt machen soll:
Noch etwas warten oder trotzdem abfüllen?
Noch mal aufschütteln?
Wärmer stellen?
Noch mal frische Hefe rein?

Was sind denn die Expertenmeinungen?
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#10

Beitrag von monsti88 »

Habe gerade noch mal das Thermometer überprüft. Wenn überhaupt, dann zeigt es zu wenig an:
IMG_4472.JPG
In kochendem Wasser zeigt das Thermometer 93°C an (München). Daher gehe ich davon aus, dass es ca. 3-4°C zu wenig anzeigt. Heißt also, dass ich nicht zu heiß gemaischt habe.

Bin jetzt drei Tage nicht zu Hause. Schüttele jetzt noch mal die Hefe auf und messe dann am Sonntag noch mal. Was, wenn sich die Werte bis dahin immer noch nicht geändert haben?

:Waa :Waa :Waa
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#11

Beitrag von hyper472 »

Mir fallen keine Gründe ein, das og Bier weniger als drei Wochen im Gärbottich zu lassen (vielleicht, weil ich kein Experte bin).
Ich würde es wärmer stellen, etwas aufschwenken und Ende des Monats abfüllen. Aber warte damit noch bis morgen, ob da noch ein fundierterer Beitrag kommt.
Ich messe übrigens Stammwürze und Restextrakt mit dem gleichen Gerät. Wenn schon Messfehler, dann wenigstens die gleichen.
Mein Besserbrauer-Thermometer misst übrigens +- 1 Grad wie meine anderen Thermometer. Aber mit dieser elendigen Rührerei von Hand passieren schon erhebliche Abweichungen beim Messen. Gut möglich, dass Deine Maltoserast schon eine halbe Verzuckerungsrast war, dann wird es halt recht süß.
Viele Grüße, Henning
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#12

Beitrag von hyper472 »

monsti88 hat geschrieben:Habe gerade noch mal das Thermometer überprüft. Wenn überhaupt, dann zeigt es zu wenig an:
IMG_4472.JPG
In kochendem Wasser zeigt das Thermometer 93°C an (München). Daher gehe ich davon aus, dass es ca. 3-4°C zu wenig anzeigt. Heißt also, dass ich nicht zu heiß gemaischt habe.

Bin jetzt drei Tage nicht zu Hause. Schüttele jetzt noch mal die Hefe auf und messe dann am Sonntag noch mal. Was, wenn sich die Werte bis dahin immer noch nicht geändert haben?

:Waa :Waa :Waa
Mein logisches Verständnis ist am Ende des ersten Bieres schon sehr angeschlagen. Aber wenn Dein Thermometer zuwenig anzeigt, heizt Du zuviel, nämlich solange, bis das "nachgehende" Thermometer die erwünschte Temperatur anzeigt. In Wirklichkeit zeigt es aber zuwenig an, d.h., dass es heißer ist als beabsichtigt. -> weniger vergärbarer Zucker, mehr (hier musste Edith ran) unvergärbarer Zucker.

Kurz vor Abfahrt aufschütteln - wie oben lieber etwas schwenken statt stark schütteln - und bis Ende des Monats wärmer stellen. Oft genügt es, es vom Boden auf den Schrank zu stellen.
So, jetzt kommt das zweite Bier.
Zuletzt geändert von hyper472 am Mittwoch 23. November 2016, 23:13, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#13

Beitrag von Martin S »

Das wollte ich dir schon im letzten Thread schreiben aber da warst du wohl mit dem neuen schneller.
Also ich würde es auch noch ein wenig stehen lassen.

Falls sich nächstes Wochenende nichts mehr getan hat kannst du in Bügelverschlussflaschen abfüllen und auf eine Flasche einen Manometer geben.
Dann kannst du immer kontrollieren ob sich noch was tut.
Wenn der Druck weit über den Spunddruck steigt, kannst du zur Not entlüften

Grüße
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#14

Beitrag von monsti88 »

hyper472 hat geschrieben:Mein logisches Verständnis ist am Ende des ersten Bieres schon sehr angeschlagen. Aber wenn Dein Thermometer zuwenig anzeigt, heizt Du zuviel
Du hast vollkommen Recht, das war mein Denkfehler. Ich sollte mehr Bier trinken... :Ahh

Danke für Eure Tipps. Ich habe jetzt noch mal den Hefesatz aufgeschwenkt, nicht geschüttelt, und den Bottich neben der Heizung platziert. Mal sehen, wie es aussieht, wenn ich am Sonntag messe.

Flaschenmanometer müsste ich mir erst noch besorgen...
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#15

Beitrag von Alt-Phex »

monsti88 hat geschrieben: Flaschenmanometer müsste ich mir erst noch besorgen...
Lässt sich ganz einfach selber bauen. viewtopic.php?p=108524#p108524
Wenn du hier im forum mal suchst, findest du noch weitere Bauanleitungen.
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#16

Beitrag von monsti88 »

Alt-Phex hat geschrieben:Lässt sich ganz einfach selber bauen. viewtopic.php?p=108524#p108524
Top! :thumbup Nippel sind bestellt. Deine Anleitung klingt wirklich recht einfach umzusetzen. Ich hatte bisher nur die Anleitungen mit anbohren von Bügelverschlüssen und Gewindeschneiden etc. gesehen. Das war mir zu umständlich.

Danke Dir!
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#17

Beitrag von monsti88 »

Gerade noch mal gemessen und es hat sich gar nichts getan. Ich messe nach wie vor 10 Brix mit dem Refraktometer. Und nun? So abfüllen? Neue Hefe drauf? :Waa

Die Teile für das Flaschenmanometer sind bestellt und sollten Montag / Dienstag ankommen. Werde das also bis dahin auf jeden Fall noch im Gärbottich stehen lassen. Glaube aber nicht, dass sich da von der Gärung her noch etwas tut...
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#18

Beitrag von hyper472 »

monsti88 hat geschrieben:Gerade noch mal gemessen und es hat sich gar nichts getan. Ich messe nach wie vor 10 Brix mit dem Refraktometer. Und nun? So abfüllen? Neue Hefe drauf? :Waa

Die Teile für das Flaschenmanometer sind bestellt und sollten Montag / Dienstag ankommen. Werde das also bis dahin auf jeden Fall noch im Gärbottich stehen lassen. Glaube aber nicht, dass sich da von der Gärung her noch etwas tut...
Hast Du auch mal gespindelt?
Wenn Du das tust, denke dran, die Kohlensäure rauszuschütteln oder wenigstens die Spindel vor dem Ablesen zu drehen, damit sie nicht durch anhaftende Kohlensäurebläschen angehoben wird.
Sollte der Refraktometer-Wert stimmen, fällt mir leider nichts mehr ein.
Grüße,
Henning
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#19

Beitrag von monsti88 »

hyper472 hat geschrieben:Hast Du auch mal gespindelt?
Wenn Du das tust, denke dran, die Kohlensäure rauszuschütteln oder wenigstens die Spindel vor dem Ablesen zu drehen, damit sie nicht durch anhaftende Kohlensäurebläschen angehoben wird.
Sollte der Refraktometer-Wert stimmen, fällt mir leider nichts mehr ein.
Grüße,
Henning
Mit der Spindel habe ich 8°Plato gemessen. Ist zwar ein Unterschied im Vergleich zum Refraktometer, aber auch zu hoch. Werde daher so wie es ist abfüllen, sobald ich die Flaschenmanometer habe. Wird dann eher ein süßes Bier werden mit geringem Alkoholgehalt. Naja, sollte ja eh ein Weihnachtsbier sein.
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#20

Beitrag von Sura »

Deine Ausgangsstammwürze von 15°P, und ein Restextrakt von 8°P oder 10 Brix passen alle überhaupt nicht zusammen. Das Thermometer ist momentan auch uninteressant. Das ist eine andere Baustelle.

Zuerstmal denke ich jetzt nicht unbedingt das dich da noch etwas tut. Du hast "etwas" gemessen, und das verändert sich über Tage nicht. Ich gehe auch nicht davon aus das sich da noch was dran ändern wird.

Was du jetzt bitte mal machst:
1.) 850g Wasser und 150g Zucker verrühren, und bei 20°C spindeln und mit dem Refraktometer messen.
2.) 920g Wasser und 80g Zucker verrühren, und bei 20°C spindeln und mit dem Refraktometer messen.
3.) Wasser ohne Zucker bei 20°C spindeln und mit dem Refraktometer messen.

Der Zucker muss komplett gelöst sein! Wenn alles aufgelöst ist, lass es ruhig nochmal ein paar Minuten stehen.

Falls du bei (1) 15°P spindelst, bei (2) 8°P spindelst und bei (3) 0°P, ist deine Spindel schonmal ok. Falls die Spindel das nicht misst, hoffen wir, dass das Refraktometer entsprechende Werte anzeigt. Wenn eines von beiden alle Werte richtig misst, würde ich die Werte als "wahr" annehnem und das andere in die Ecke legen.

Falls beide nicht 15,8,0 anzeigen, mache mit der Spindel bitte folgendes:
Falls du bei (1) weniger 15°P misst, mehr Zucker einrühren bis es passt, aber penibel nachmessen und aufschreiben wieviel du einrührst.
Falls du bei (1) mehr 15°P misst, mehr Wasser einrühren bis es passt, aber penibel nachmessen und aufschreiben wieviel du einrührst.

Falls du bei (2) weniger 8°P misst, mehr Zucker einrühren bis es passt, aber penibel nachmessen und aufschreiben wieviel du einrührst.
Falls du bei (2) mehr 8°P misst, mehr Wasser einrühren bis es passt, aber penibel nachmessen und aufschreiben wieviel du einrührst.

Wenn du alle Werte zusammenhast, schauen wir weiter.

Gruß,
Kai
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#21

Beitrag von monsti88 »

Oh ha, dann hab ich heute Abend ja mal was zu tun! Danke für die Anleitung, ich werde hier posten, was die Messung ergeben hat.

Nur schon mal so viel: Spindel hatte ich vor dem ersten Gebrauch in Leitungswasser getestet und da hatte sie 0° Plato angezeigt. Das Refraktometer hatte ich auch vor Erstanwendung kalibriert. Jetzt bin ich mal gespannt, was die Teile mit der Zuckerlösung anzeigen...
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#22

Beitrag von Sura »

Na das ist schonmal ein Anfang. Aber bevor wir hier anfangen zu bewerten wieso und weshalb der EVG so niedrig ist, macht es ja Sinn erstmal heraus zu bekommen, ob (und wenn ja wo) hier ein Messfehler vorliegt. Vorher ist das irgendwie ein stochern im trüben. :)

Nochmal kurz wegen der 15°P im Ausgangspost..... du waren schon temperaturkorrgiert, bzw. waren bei ca. 20°C gemessen, oder?

Gruß,
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#23

Beitrag von DevilsHole82 »

Hmm, also für mich ist der Fehler eigentlich schon ersichtlich. Er sagt, dass sein Thermometer bei kochendem Wasser 93°C anzeigt. Nehme ich einen linearen Fehler an, hätte er bei 68°C Kombirast tatsächlich 73°C und somit zu viel unvergärbaren Zucker.
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#24

Beitrag von Sura »

Das sehe ich zwar ähnlich, aber schau mal auf Post #10: Da zeigt das Digitalthermometer zuviel an!
Trotzdem würde es helfen wenn er zumindest weiss wie den jetzt seine Werte wirklich sind, und welches Messgerät für Platz/Brix noch Blödsinn anzeigt, sonst haben wir in 3 Wochen den nächsten Thread.
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#25

Beitrag von monsti88 »

Sura hat geschrieben:sonst haben wir in 3 Wochen den nächsten Thread.
Ich hoffe nicht, will ja aus den Fehlern lernen! :Smile
Sura hat geschrieben:schau mal auf Post #10: Da zeigt das Digitalthermometer zuviel an!
Das Digitalthermometer ist neu und wurde noch nicht beim Brauvorgang verwendet. Damit habe ich auch noch nicht kochendes Wasser gemessen und kann somit nicht beurteilen, wie genau das ist. Hole ich heute Abend aber nach, wenn ich auch die Tests mit den Zuckerlösungen mache.
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#26

Beitrag von Ulrich »

monsti88 hat geschrieben:Habe gerade noch mal das Thermometer überprüft. Wenn überhaupt, dann zeigt es zu wenig an:
In kochendem Wasser zeigt das Thermometer 93°C an (München). Daher gehe ich davon aus, dass es ca. 3-4°C zu wenig anzeigt. Heißt also, dass ich nicht zu heiß gemaischt habe.
93°C Anzeige = 100°C wirklich, => also 68°C- Anzeige = >72°C?) hast Du doch einen höheren Wert während des Maischengehabt, als angezeigt. Oder verstehe ich hier was nicht?
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#27

Beitrag von Ulrich »

ich empfehle eine kleine Probe zu nehemen (zB 500ml) => Spindeln (nicht vergessen den das CO2 gut rausschutteln.)
+ eine genau abgewogene Menge Zucker zugeben (zB.+2%), gut verrühren und bei Raumtemperatur vergären lassen. Nach 3 Tagen messen. Wenn der Restextrakt wieder auf den ursprünglichen Wert zurückgegengen ist und stehengebieben ist (nicht niedriger will), dann kann es wirklich sein, dass Du endvergoren bist.
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#28

Beitrag von monsti88 »

Sura hat geschrieben:Was du jetzt bitte mal machst:
1.) 850g Wasser und 150g Zucker verrühren, und bei 20°C spindeln und mit dem Refraktometer messen.
2.) 920g Wasser und 80g Zucker verrühren, und bei 20°C spindeln und mit dem Refraktometer messen.
3.) Wasser ohne Zucker bei 20°C spindeln und mit dem Refraktometer messen.
So, gerade getestet.Erst mal die Thermometer:
Elektrisch: 20° / 70° / 98° C
Glas: 19° / 68° / 96° C

Beim Maischen hatte ich nur das Glasthermometer, habe also ca. 2°C zu warm gerastet. Ich habe mich aber laut Thermometer im Bereich zwischen 65°C und 68°C bewegt, sollte also nicht über 70°C gekommen sein. Das sollte doch eigentlich für eine Kombirast noch im Rahmen sein, oder?

Nun die Werte von Spindel und Refraktometer:
1.) Spindel: 16°P / Refraktometer: 15 Brix (1.059)
2.) Spindel: 10°P / Refraktometer: 8 Brix (1.031)
3.) Spindel: 3°P / Refraktometer: 0 Brix (1.000)

In Fall 2.) hab ich dann ca. 100g Wasser hinzugefügt, bis die Spindel 8°Plato angezeigt hat (Refraktometer: 7 (1027)).

Sehr verwundert war ich, dass die Spindel im Wasser noch 3°P angezeigt hat. Das war bei der ersten Verwendung definitiv nicht so... :Grübel
Je nun, Spindel zeigt Mist an, Refraktometer scheint im Rahmen zu sein. Könnt Ihr das bestätigen?
Sura hat geschrieben: Zuerstmal denke ich jetzt nicht unbedingt das dich da noch etwas tut. Du hast "etwas" gemessen, und das verändert sich über Tage nicht. Ich gehe auch nicht davon aus das sich da noch was dran ändern wird.
Ich messe immer noch die 10 Brix im Jungbier. Es hat sich also weiterhin nichts getan. Vermutlich liegt das am overpitching, denn die Hefe hat die ersten 48 Stunden wirklich Vollgas gegeben. Was mache ich nun mit dem Jungbier?

Die erste Bastelei mit den Teilen für das Flaschenmanometer hat zwar funktioniert, aber das ganze scheint noch irgendwo undicht zu sein. Muss mir also noch Teflonband und Silikonmatte besorgen.
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#29

Beitrag von liuto »

Wir machen zur Zeit so ziemlich das selbe Dilemma, durch, monsti88. Wobei ich mir bei meinem Meßequipment relativ sicher bin, daß alles ziemlich gut stimmt. Bloß weiß das die Hefe nicht. Mein Sud steht seit 4 oder 5 Tagen bei 11°P und tut so richtig überhaupt nichts. Ich habe jetzt Hefe nachdosiert, mal kucken, ob es was nutzt.
Mich stört weniger der aktuelle Sud. Wenn ich etwas falsch gemacht habe, so what, dann isser halt weg. Aber daß ich die Sache nicht verstehe wurmt mich schon.
Gruß von liuto. Ich hoffe, daß wir das hinkriegen!
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#30

Beitrag von monsti88 »

liuto hat geschrieben:Wenn ich etwas falsch gemacht habe, so what, dann isser halt weg. Aber daß ich die Sache nicht verstehe wurmt mich schon.
Wer keine Fehler macht, lernt auch nichts! :Greets Mir geht es da wie Dir. Möchte gerne verstehen, woran es lag und ob Rettungsversuche überhaupt etwas bringen. Wenn das dann für die Tonne ist, dann ist das zwar schade, aber kein Weltuntergang.

Lass mich wissen, wie es bei Dir läuft! :Drink
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#31

Beitrag von Sura »

Kurz: alles ok, kannst beruhigt abfüllen. So schlecht sieht das gar nicht aus. Morgen schreibe ich was längeres, auf dem Handy ist das mühsam. Ist am Ende alles nachvollziehbar.

Gruss,
Kai
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#32

Beitrag von Sura »

OK, dann führen wir mal die Fäden zusammen:

Deine Spindelmessungen vergessen wir lieber erstmal. Kann ja sein das die irgendwann mal richtig angezeigt hat, nur wissen wir nicht bis wann. Von daher korrigiere ich mal:
-> Stammwürze vor der Gärung war bei 14°P.
Der Restextrakt ist jetzt bei 10Brix, das macht dann einen scheinbaren Restextrakt zwischen 5,6°P und 7,2°P. (48%-60% SVG.) Genau ist das schwierig ohne Spindel zu sagen, weil in dem Bereich die Standartformel bei der Refraktometerberechnung etwas ungenau ist, und die Terrillformel auch. Gehen wir mal vom Mittelwert aus: 54% und 6,4°P.
-> SVG 54%
Du hast nicht bei ca. 66,5°C im Mittel gemaischt, sondern bei 69,5°C. Das ist deutlich höher! Die Hefe schafft laut Anleitung 81% SVG. Das ist aber nur dann der Fall, wenn deine Maische wenig andere Malze als das Standartmalz hatte, und wenn deine Kombirast bei ca. 66°C geblieben wäre. Das mit dem Malz wissen wir nicht, laut der Beschreibung gehe ich aber mal davon aus das da nicht nur Pilsener drin war.... bei 10% Caramalzen die da gerne drin sein können, sinkt der SVG schonmal um ca. 3%. Pro Grad Celsius über 66°C sinkt das auch nochmal um ca. 3%. Das macht dan dann auch nochmal 15%. Zusammen und abgezogen sind damit noch rund 64% SVG die noch theoretisch sein könnten. Praktisch bist du aber mit knapp 70°C sowas von am Ende der Leistungsfähigkeit der beta-Amylasen, das die da nur mit Ach und Krach durcharbeiten könnten, und das auch nur wenn genug davon vorhanden sind. Wenn nun aber 10% Caramalze und dann der Rest aus Wiener und Münchner bestanden hätte, dann sind die bei weitem nicht so zahlreich vertreten. Die Jodprobe aus deinem Brauthread finde ich auch einigermassen verdächtig. Das Jod wird normalerweise eher heller, wenn die Probe in Ordnung ist.... ich gehe daher mal davon aus, das die Alpha-Amylasen einen schwierigen Tag hinter sich hatten und nicht ganz fertig wurden.... So erkläre ich die letzten fehlenden Prozent.

Alles in allem hattest du lediglich Pech mit dem Thermometer. Das die Spindel falsch anzeigt (seit wann auch immer) ist dann eher ein nachrangiges Problem. Mein Tipp: Kauf dir noch zwei Spindeln und zwei Thermometer. (Ikea für 10€ z.b.... echt klapprig, die Anzeige passt aber.) Alle verschiedener Bauart, können ruhig billig sein. Mess alle mal gegeneinander. Wenn dann eines mal wandert, weisst du zumindest welches.....

Ich hoffe das du beruhigt bist was da abfüllen angeht, und ich hoffe das dein Bier dir trotz allem schmeckt.

Gruß,
Kai
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#33

Beitrag von Ulrich »

wenn nicht infiziert, warum in die Tonne?
wichtig ist doch jetzt nur, dass Du keine Flaschenbomben baust.
Wenn Dein Sud wirklich endvergoren ist (was ich nicht so richtig glauben will, obwohl Du sicher nicht gerade für einen hohen EV° gemaischt hast), dann wird es auch.
Mach aber erst den Versuch von Post 27
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monsti88
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#34

Beitrag von monsti88 »

Moin!

Vielen Dank für Eure ausführlichen Analysen und Tipps, insbesondere an Sura! :thumbup
Um ganz sicher zu gehen, dass das endvergoren ist, werde ich noch mal den Test von Ulrich machen. Alternative wäre trotzdem abzufüllen, aber weniger Zucker zu verwenden. Ich benutze diese Dosierhilfe und könnte ja den kleineren Löffel auf die 0,5l Flaschen verwenden. Aber ich hab ja eh noch etwas Zeit, bis ich meine Flaschenmanometer gebastelt habe. Vorher werde ich nicht abfüllen.

Wird dann wahrscheinlich ein schön süßes Bier werden. War zwar nicht geplant, könnte zu den verwendeten Gewürzen aber passen. Wird dann halt ein Lebkuchen(malz)bier. :Drink

Beim nächsten Sud wird alles besser. :Wink

Viele Grüße,

Martin
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Sura
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#35

Beitrag von Sura »

Mach den Test von Ulrich unbedingt! Meine Erklärung passt, aber drinstecken tu ich sicher nicht, und der Test ist einfach und genial.

Wenn der Test von Ulrich auch wieder bei 10Brix endet, dann würde ich persönlich aber mindestens normal carbonisieren. Stell dir mal eben den Geschmack von abgestandener und von frischer Cola vor, dann weisst du was ich meine: CO2 hilft gegen zuviel Vollmundigkeit....

Gruß,
Kai
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#36

Beitrag von monsti88 »

Habe jetzt den Test von Ulrich angestoßen und gemessen:

Jungbier: Spindel 8°P / Refraktometer 10,1 Brix (1040)

Dann mit der Dosierhilfe für 0,5l, also die mittlere Dosis, Haushaltszucker auf 506g Jungbier gegeben. Hab irgendwo gelesen, dass man mit der Dosierhilfe auf ca. 3,8g Zucker kommt. Die Waage zeigte dann auch insgesamt ein Gewicht von 509g an. Die ist aber nicht die genaueste... Dann noch einmal gemessen:

Spindel 10°P / Refraktometer 10,6 Brix (1043)

Jetzt lasse ich das bis Freitag stehen und dann messe ich wieder.
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#37

Beitrag von Ulrich »

bissel krumm und schief, oder?
506g mit 8,00 Gew/Gew% (Gew/Gew% = g/100g)= 40,48 g scheinbarer Extrakt insgesamt.
+3g Zucker => 509g mit 43,48g scheinbarem Extrakt => 8,54%, nicht 10%!? (hier scheint das Refraktometer genauer zu sein :Grübel )
10% wären 50,69g, aber du hast nach Deinen Angaben 3 - 4g gegeben, keine 10g, oder hast Du drei Löffel dazu gegeben? (obwohl das wünschenswert gewesen wäre, das wären auch die gewünschten 2% mehr.) :puzz ich bin verwirrt
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#38

Beitrag von monsti88 »

Ah, die 2% mehr hatte ich irgendwie überlesen in Deinem Post. Ich habe tatsächlich nur einen Löffel der Dosierhilfe gegeben. Also knapp 4g Zucker.

Grundsätzlich sollte der Test doch auch so aussagekräftig sein, oder? Ich messe dann nach drei Tagen (also morgen) noch einmal.
- Wenn die Werte wieder bei den Ausgangswerten sind, kann davon ausgegangen werden, dass endvergoren ist --> Abfüllen.
- Wenn die Werte höher sind, ist die Hefe hinüber (?) was mache ich dann?
- Wenn die Werte niedriger sind, dann geht da noch was --> länger ausgären lassen.

Habe ich das so richtig verstanden?
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#39

Beitrag von Ulrich »

ja
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#40

Beitrag von monsti88 »

Gerade noch mal gemessen: Refraktometer 10,5 Brix (1042) :puzz Auf dem Boden der Flasche keinerlei Sediment.
Hätte ich etwas Bodensatz aus dem Gärbottich mit hinzugeben sollen? Ich dachte immer, es wäre immer noch genug Hefe in Schwebe im Jungbier...

Was soll ich nun machen? :Waa
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#41

Beitrag von Sura »

Füll ab. Mir ist noch kein Gedanke gekommen warum meine Erklärung nicht schlüssig sein sollte. Und das was da an Menge vergärt, ist für eine Nachgärung durchaus im zeitlichen Rahmen.
Punktum: Ich würde abfüllen, eine Flasche mit einem Flaschenmanometer ausrüsten, und die anderen in einem Explosionskiste stellen damit du beruhigt schlafen kannst :)

In 2-3 Wochen ist der Zucker vergoren, und dann kannst du berichten wie es schmeckt.

Gruß,
Kai
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#42

Beitrag von monsti88 »

So, ich habe abgefüllt. An den Werten hat sich nichts mehr geändert. Hatte das Jungbier jetzt fast vier Wochen auf der Hefe stehen. Wenn das nicht endvergoren ist, dann weiß ich auch nicht weiter.

Ich danke sehr für Eure Hilfe! :Greets Als Anfänger bin ich da schon sehr verunsichert, wenn etwas abweichend vom Plan läuft... Aber, wieder was gelernt! :thumbsup

Weiter geht meine Dokumentation dann im ursprünglichen Thread.

viewtopic.php?f=10&t=11180&view=unread#unread
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#43

Beitrag von heizungsrohr »

Ich kapere diesen Thread mal, um keinen Neuen aufmachen zu müssen.

Hab aktuell ein Pils mit der 34/70 im Eimer, steht seit knapp 2 Wochen bei 10-11°C in der Kühltruhe.
Ich wollte heute mal spindeln und habe nach Abzug der Spindelkalibrierung und Umrechnen der Temperatur einen Es von 3,4 bei Stw. von 11,5. Damit komme ich auf einen Vergärgrad von 70%. Ansich nicht katastrophal, nur habe ich beim Maischen wirklich alles auf einen hohen VG ausgelegt.

Hatte 100% PiMa, Einmaischen 58°C, Maltoserast 64°C für 40 Minuten, Kombirast bei 67°C für 30 Minuten, Abmaischen bei 76°C. Das Wasser war auf negative Restalkalität eingestellt, allerdings ohne den pH nachzumessen.

Habe einen 2,5 Liter Starter für die 13 Liter angesetzt gehabt, einige Tage im Kühlschrank absetzen lassen (jaja ich weiß) und den großzügigen Bodensatz bei 7°C Würzetemperatur zugegeben.

Wie kann der VG trotzdem so niedrig sein?

Edit: Das Thermometer ist das Greisinger und die Spindel wurde kräftig angedreht, um CO2 Bläschen zu vermeiden.
Gruß
Magnus
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Re: Hilfe! Restextrakt zu hoch

#44

Beitrag von Alt-Phex »

Temperatur erhöhen und ggf. die sedimentierte Hefe nochmal aufrühren.
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