W34/70 bei 9°C anstellen

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mcl
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W34/70 bei 9°C anstellen

#1

Beitrag von mcl »

Hallo Leute,

ich hab jetzt den zweiten Sud, den ich mit der W34/70 angestellt habe. Wie auch das erste mal, kommt die Hefe bei 9°C nicht richtig an bzw. benötigt höhere Temperaturen?! Irgendwas mache ich entweder immer falsch oder ich bin zu ungeduldig.

Für "Schnelle und gezielte Hilfe"
Zur Diagnosestellung benötigen wir mindestens folgende Angaben:
- Datum der Hefegabe => 11.02.2017, ca. 17 Uhr
- Ausschlag (Liter Kaltwürze) => 2 * 12
- Stammwürze => 12.5 °P
- Verwendeter Hefestamm => W34/70
- Bei Trockenhefe: Wurde nach Packungsanleitung rehydriert? Abgekochtes, 30 °C warmes Wasser, Hefe ausgestreut, nach 30min sanft mit Kunststofflöffel untergerührt.
Da die Temperaturdifferenz noch zu hoch war, eine kleine Prise Zucker aufgestreut, danach gute Aktivität zu beobachten.
-- Wurde die Würze kräftig belüftet? => Relativ, jeweils mit der Hefeschüssel ordentlich unterhoben
- Verwendete Hefemenge: Je ein Päckchen auf 12L Würze
- Anstelltemperatur: Temperatur der Würze (nicht: Raum) zum Zeitpunkt der Hefegabe => 11 °C
-- Falls zutreffend: Differenz zwischen Hefetemperatur und Würzetemperatur bei Anstellen (Temperaturschock) => nicht gemessen, die Hefe stand 20min auf den Gäreimern
- Aktuelle Raumtemperatur oder bei aktiver Kühlung die Gärtemperatur => 9 °C durch Inkbird geregelt

Danke für ein paar Tipps!
Matthias
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Ladeberger
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#2

Beitrag von Ladeberger »

Hallo Matthias,

für diesen Temperaturbereich empfiehlt Fermentis laut W34/70 Datenblatt bereits 2-3 g/l. Das war also wohl etwas knapp dosiert. Aber das ist m.E. in keinem kritischen Bereich, ich bin guter Dinge dass es auch mit 1 g/l im Laufe des Tages noch ankommt.

Gruß
Andy
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#3

Beitrag von Blancblue »

Bei erster Führung braucht die 34/70 immer ein wenig Zeit um anzukommen, vor allem wenn man relativ kühl (unter 10 Grad) und mit wenig Hefe anstellt. Aber wie Andy schon sagte, das wird schon noch, habe nur ein wenig Geduld.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
mcl
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#4

Beitrag von mcl »

Hallo Leute,

ich hatte gegen 17 Uhr noch mal geschaut, dabei ist mir aufgefallen, dass die Temperatur gestiegen war, also von 9 -> 9.3 °C.
Dennoch war keine Aktivität zu erkennen. Habe nochmal ein Päckchen rehydriert (diemal mit lauwarmen Zuckerwasser im Kuchenteller, ging hervorragend) und dazugegeben, dabei mit dem frisch aus der Spülmaschine geholten Schaumlöffel durchgeschlagen. Jetzt wird's gerade :thumbup

VG
Matthias
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Johnny H
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#5

Beitrag von Johnny H »

Ich hätte noch mindestens bis morgen früh gewartet. Das wären etwas über 36 Stunden gewesen und damit für mich persönlich noch im Rahmen.

In Zuckerwasser rehydrieren ist auf jeden Fall nicht ratsam. Der osmotische Druck der Zuckerlösung und die Empfindlichkeit der Hefezellen (insbesondere deren Membran) im getrockneten Zustand führt dazu, dass eine große Zahl an Hefezellen einen derartigen Rehydriervorgang nicht überstehen.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#6

Beitrag von ggansde »

Ich habe die Danstar Diamond in 2 °P Zuckerwasser hydriert. Laut Hersteller ist dieser osmotische Druck für die Vitalität optimal. Bei der 34/70 mag es anders sein.
VG, Markus
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#7

Beitrag von afri »

ggansde hat geschrieben:Ich habe die Danstar Diamond in 2 °P Zuckerwasser hydriert. Laut Hersteller ist dieser osmotische Druck für die Vitalität optimal. Bei der 34/70 mag es anders sein.
Ich wusste es [tm]!!1
Ich habe bislang meist mit Glattwasser um 2°P rehydriert, offenbar befindet zumindest ein Hersteller das als ebenso richtig, wie meine Hefen ankamen, nämlich innerhalb kurzer Zeit und nicht ohne Feuereifer.
Achim
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#8

Beitrag von ggansde »

Achim, das funktioniert nur bei dieser Hefe. Alle anderen bitte im reinen Wasser rehydrieren. Glattwaser immer abkochen.
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#9

Beitrag von mcl »

Da hab ich ja wieder ein Diskussion vom Zaun gebrochen, sorry!

Mein Gedankengang war so: Die Hefe hat nach der Rehydration den "Höhepunkt" nach 30min, da ihr danach die Nährstoffe ausgehen. Das habe ich irgendwo so gelesen.
Da ich beim ersten Durchgang noch eine zu hohe Temperaturdifferenz hatte, habe ich ein kleines bisschen Zucker als Nahrung zugegeben.

Eben, beim dritten Tütchen habe ich das einfach mal kombiniert und getestet, für mich sah das Ergebnis sehr gut aus: Sämige Masse, leichter Schaum.
Mache ich beim nächsten mal nicht mehr, ging in diesem Fall aber gut.

Warum ich übrigens so einen "Stress" mache: Der Sud ist von Freitag, ich kann nur passiv kühlen und die Temperatur war schlicht zu hoch. Und da dass das erste Pils mit Milchsäure-Wasser und tollem Polaris-Hopfen ist, will ich nichts riskieren.

Danke für die Tipps.
Matthias
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#10

Beitrag von Hopfenprinz »

Hi Matthias,

warum musst Du so kühl anstellen? Ist mir irgendwas entgangen... Ich versuche ug im Fenster 18-12°C anzustellen. Meistens habe ich aber auch die Hefe vorab schon so konditioniert, dass ein Ankommen nach spätestens 12 Std. gewährleistet ist. 9°C ist da mit frischer Hefe schon etwas gewagt, sollte aber mit etwas Geduld (~Vorredner..) noch gut gehen. Die 34/70 vergärt, wenn sie erstmal im Gang ist, bei 9°C (Umgebungstemperatur) auch recht anständig (dann sind wir bei realer Gärtemperatur eh bei ca. 11°C).

Falls Du den Gärbottich noch halbwegs gut bewegen kannst, würde ich ihn bis zum Ankommen erstmal wärmer stellen. Ansonsten ist Geduld angesagt - bei niedrigen Temperaturen entwickeln sich die meisten Fremdkeime auch so schnell nicht!
Grüße - André

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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#11

Beitrag von ggansde »

Sorry, aber 12 - 18 °C Anstelltemperatur hat nichts mit UG zu tun.
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#12

Beitrag von Hopfenprinz »

Da muss ich mir wohl die Anleitung auf der Packung nochmal durchlesen :Grübel
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#13

Beitrag von Alt-Phex »

Hopfenprinz hat geschrieben:Da muss ich mir wohl die Anleitung auf der Packung nochmal durchlesen :Grübel
Ja, da steht bestimmt so ein Quatsch drauf - das ist ja das Dilemma. Da steht auch oft was von 18-20°C.
Im Datenblatt steht es dann meistens richtig drin, das liest aber keiner.
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#14

Beitrag von Hopfenprinz »

O.K. - wenn ich das Datenblatt vom Hobbybrauerversandt ruterlade - das gleiche wie von Fermentis.com - steht da: empfohlene anstelltemperatur: 9-22°C (48.2-71.6°F) idealerweise 12-15°C (53.6-59°F)

Was mache ich da falsch und warum hat das nichts mit UG zu tun?
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#15

Beitrag von gulp »

O.K. - wenn ich das Datenblatt vom Hobbybrauerversandt ruterlade - das gleiche wie von Fermentis.com - steht da: empfohlene anstelltemperatur: 9-22°C (48.2-71.6°F) idealerweise 12-15°C (53.6-59°F)
Was mache ich da falsch und warum hat das nichts mit UG zu tun?
Ist das wirklich so schwierig? Untergärige Gärung findet halt Bei ~ 6 - 12° statt. Bei 12° hat man dann schon eine Gärtemperatur von ~ 15°, was je nach Hefe dann schon unerwünschte Ester bringen kann. :Greets

Gruß
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#16

Beitrag von Hopfenprinz »

gulp hat geschrieben:Untergärige Gärung findet halt Bei ~ 6 - 12° statt. Bei 12° hat man dann schon eine Gärtemperatur von ~ 15°, was je nach Hefe dann schon unerwünschte Ester bringen kann.
So wie ich das oben gelesen habe, geht es um die Temperatur beim Anstellen. Da wird die Hefe wohl nicht im Handumdrehen die Temperatur im Sud um 2-3°C erhöhen und auch nicht bis zum Ankommen im nennenswerten Maße unerwünschte Ester produzieren. Dann hätte der TE wohl bei Postnr.3 schon Aktivität gesehen.
Grüße - André

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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#17

Beitrag von mcl »

Hallo Leute,

danke für die Beiträge. Die Gärung ist angekommen, vermutlich war die Zugabe der zusätzlichen halben Packung der "Retter".

Blöd ist, dass so viele Unterschiedliche Informationen zu den Hefen gibt (Bücher/Forum/Päckchen/Datenblatt), da kann ein Anfänger nur danebenliegen.
Z.B. "sprinkle into wort" müsste eigentlich "sprinkle into klo" heißen, ging bei mir nie richtig. Dann war mir zuletzt eben die Menge an Hefe für kaltes Anstellen unklar und ich habe das zu schwach dosiert. Passiert auch nicht wieder, wobei mir ganz ehrlich 3 * 4€ Trockenhefe für 12L Würze einfach zu teuer sind, trotz Hobby und fehlendem Geiz. Da werde ich wohl mal über das Hefeernten lesen müssen und wollen.

In meinem Fall wird aktiv gekühlt, Anstelltemperatur=Gärtemperatur.

Wichtige Erkenntnis für Anfänger wie mich: Alt-Phex war es, der mal sinngemäß geschrieben hat, dass der Gärprozess am schwierigsten/wichtigsten ist. Kann ich heute verstehen :Bigsmile

Prost
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#18

Beitrag von Boludo »

mcl hat geschrieben:Passiert auch nicht wieder, wobei mir ganz ehrlich 3 * 4€ Trockenhefe für 12L Würze einfach zu teuer sind, trotz Hobby und fehlendem Geiz. Da werde ich wohl mal über das Hefeernten lesen müssen und wollen.
+

Für 12 Liter Würze mit 12°P reicht ein Päckchen 3470, wenn man sie richtig behandelt und bei 12°C vergären lässt.

Stefan
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#19

Beitrag von gulp »

Boludo hat geschrieben:
mcl hat geschrieben:Passiert auch nicht wieder, wobei mir ganz ehrlich 3 * 4€ Trockenhefe für 12L Würze einfach zu teuer sind, trotz Hobby und fehlendem Geiz. Da werde ich wohl mal über das Hefeernten lesen müssen und wollen.
+

Für 12 Liter Würze mit 12°P reicht ein Päckchen 3470, wenn man sie richtig behandelt und bei 12°C vergären lässt.

Stefan
12° Gärtemperatur, nicht Raumtemperatur. :Smile

Gruß
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#20

Beitrag von Boludo »

Selbstverständlich :Smile
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#21

Beitrag von Alt-Phex »

mcl hat geschrieben: Wichtige Erkenntnis für Anfänger wie mich: Alt-Phex war es, der mal sinngemäß geschrieben hat, dass der Gärprozess am schwierigsten/wichtigsten ist. Kann ich heute verstehen :Bigsmile
Im Grunde ist es gar nicht so schwierig, nur steht eben überall was widersprüchliches.
Das macht es, für Anfänger, dann so kompliziert und verwirrend.

Idealerweise benutzt man einen Heferechner wie Mr.Malty :Greets

Trotzdem eine kleine Faustformel an der man sich orientieren kann:
- 1 Pkg. Trockenhefe OG (10-12g) für 20L @16-20°C bei Stw. bis 14°P
- 2 Pkg. Trockenhefe UG (10-12g) für 20L @8-10°C bei Stw. bis 14°P
Bei höheren Stammwürzen entsprechend mehr Hefe einsetzen.

Trockenhefe IMMER rehydrieren, auch wenn die Packung was anderes
erzählt. Nach der rehydrierung kann man die Hefe mit etwas Zucker
(1/2 TL pro Pkg.) oder abgekochtem Glattwasser anfixen. Bei mir
kommt die Gärung so meistens innerhalb von 6 Stunden an. Bei etwas
kälterer Temperatur, wie jetzt z.b. bei 15-16°C (OG), kann es natürlich
schonmal etwas länger dauern.


Hefe ernten ist auch kein Hexenwerk, man muss nur sehr sauber arbeiten.

Nach dem abfüllen ernte ich den Bodensatz mit abgekochter Soßenkelle und
fülle das in abgekochte Deckelgläschen (z.b. von Nudelsoßen). Die werden
mit Alu- oder Frischhaltefolie und einem Gummi verschlossen. Ab in den
Kühlschrank damit. Innerhalb von 2-3 Wochen nehme ich die direkt für den
nächsten Sud. Ältere Erntehefen "aktiviere" ich in einem Starter. Das hat
bisher immer sehr gut funktioniert. letztes Jahr habe ich nur zweimal
Trockenhefe eingesetzt, alles andere wurde mit Erntehefe angestellt.
Den Überstand aus Bier dekantiert man natürlich vor dem neuen Einsatz.
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#22

Beitrag von Hopfen-Q »

Alt-Phex hat geschrieben:Nach dem abfüllen ernte ich den Bodensatz mit abgekochter Soßenkelle und
fülle das in abgekochte Deckelgläschen (z.b. von Nudelsoßen). Die werden
mit Alu- oder Frischhaltefolie und einem Gummi verschlossen.
warum verschließt du das Deckelglas nochmal mit Folie?
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#23

Beitrag von Alt-Phex »

Hopfen-Q hat geschrieben:
Alt-Phex hat geschrieben:Nach dem abfüllen ernte ich den Bodensatz mit abgekochter Soßenkelle und
fülle das in abgekochte Deckelgläschen (z.b. von Nudelsoßen). Die werden
mit Alu- oder Frischhaltefolie und einem Gummi verschlossen.
warum verschließt du das Deckelglas nochmal mit Folie?
Missverständnis - Ich benutze keinen Deckel sondern nur die Folie.
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#24

Beitrag von mcl »

Boludo hat geschrieben:
mcl hat geschrieben:Passiert auch nicht wieder, wobei mir ganz ehrlich 3 * 4€ Trockenhefe für 12L Würze einfach zu teuer sind, trotz Hobby und fehlendem Geiz. Da werde ich wohl mal über das Hefeernten lesen müssen und wollen.
+

Für 12 Liter Würze mit 12°P reicht ein Päckchen 3470, wenn man sie richtig behandelt und bei 12°C vergären lässt.

Stefan
Glaube ich dir, tatsächlich kam sie nach bei mir dem Anstellen bei 9°C nicht (oder nur extrem langsam) an. Rehydriert nach Anleitung, angefüttert mit eine Prise Haushaltszucker, ordentlich unter "geplätscher" Untergehoben. Schlimmstenfalls war ein kleiner Temperaturunterschied da.

Andy schrieb:
Ladeberger hat geschrieben:Hallo Matthias,für diesen Temperaturbereich empfiehlt Fermentis laut W34/70 Datenblatt bereits 2-3 g/l. Das war also wohl etwas knapp dosiert. Aber das ist m.E. in keinem kritischen Bereich, ich bin guter Dinge dass es auch mit 1 g/l im Laufe des Tages noch ankommt.GrußAndy
12 * 2 = 24g => 2+ Päckchen.

Jeder macht eben andere Erfahrungen, deshalb finde ich das Thema UG für Anfänger auch besonders schwierig. Da ist z.B. eine Nottingham einfacher: Kurz rehydrieren und Feuer.

Nach der HG wird erstmal Hefe geerntet :thumbsup
Matthias
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#25

Beitrag von Boludo »

9°C sind halt schon kalt und die Prise Haushaltszucker kann eventuell kontraproduktiv sein.
Ansonsten frag doch mal bei einer Brauerei in der Nähe, meist gibt es untergärige Hefe in rauen Mengen für wenig bis gar kein Geld.

Stefan
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#26

Beitrag von Mödels »

Hallo,

ich braue das erste mal mit der w34/70. Habe sie jetzt in der dritten Führung und das Bier beziehungsweise Jungbier schmeckt total unterschiedlich trotz gleicher Temperatur und Rezepten. Ist das bei euch auch so?
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#27

Beitrag von Bierjunge »

Mödels hat geschrieben:ich braue das erste mal mit der w34/70. Habe sie jetzt in der dritten Führung und das Bier beziehungsweise Jungbier schmeckt total unterschiedlich trotz gleicher Temperatur und Rezepten. Ist das bei euch auch so?
Du meinst, Du hast 3 mal in Folge das gleiche Rezept gebraut, das erste Mal mit Trocken(?)hefe, die beiden folgenden Male mit der jeweils vom Vorgänger geernteten Hefe?
Es ist bekannt, dass die Trocken-W34/70 oft erst in der zweiten Führung so richtig in Fahrt kommt, d.h. schneller und z.T auch tiefer vergärt. Natürlich hat auch die Pitching-Rate (mit Trockenhefe ist man da oft eher knapp, mit Erntehefe eher reichlich) Einflüsse auf die Gärungsnebenprodukte.

Kannst Du das "total unterschiedlich" irgendwie näher beschreiben? Süßlicher, saurer, fruchtiger, bitterer, ...?
Hast Du den jeweiligen Restextrakt bzw. Endvergärungsgrad gemessen?

Moritz
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#28

Beitrag von Mödels »

Ja genau, Rezept Schüttung Hopfen Temperaturen alles gleich.

In Fahrt kommt sie so richtig. Wie du sagtest, sie ist sehr schnell und vergärt viel tiefer. Ich habe 2 Päckchen Hefe auf 25 Liter gegeben. Sie hat sich beim ersten Sud richtig schwer getan.

Habe leider keine Erfahrungen mit der Hefe aber sie schmeckt weicher und neutraler als beim ersten Sud. Natürlich sind die Sude auch nicht auf dem gleichen Level da sie ein paar Tage auseinander sind.
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Re: W34/70 bei 9°C anstellen

#29

Beitrag von Johnny H »

Die Frage ist so wie sie gestellt wurde, sehr schwierig zu beantworten.

Natürlich können die Sude unterschiedlich schmecken. Zum Beispiel könnte der erste Sud aufgrund von Underpitching und zu niedriger Gärtemperatur schweflig geworden sein, der zweite genau richtig, und der dritte (weil jüngste) ist noch nicht fertiggereift und weist Acetaldehyd oder Diacetyl auf. Das heißt, ohne nähere Beschreibungen Deiner Gärbedingungen und Deiner Geschmackseindrücke können wir hier nicht wirklich antworten.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
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