Weizenbier, erst ober- dann untergärig...

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OS-Schlingel
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Weizenbier, erst ober- dann untergärig...

#1

Beitrag von OS-Schlingel »

Hallo Zusammen,

ich lese gerade über Hefe und Gärung von Weizenbier im Narziß.
Jetzt bin ich gerade über einen Absatz gestolpert, der im Rahmen der kälteren Lagerung ca.10°C die Weizenhefe abführt
und danach untergärige Hefe aufgibt.Weitere Gärtemperatur 5°C bis zu einem Druckaufbau bis 2,5 bar, CO2 Menge von 0,8 - 0,9 % gebunden....

Frage:
Was bringt an dieser an dieser Stelle die untergärige Hefe für das Weizenbier?


Gruß


Stephen


Quelle:7. aktualisierte Ausgabe, Seite 364, rechter Schriftsatz
Or kindly when his credit's out
Surprise him with a pint of Stout
:Smile
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Alt-Phex
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Re: Weizenbier, erst ober- dann untergärig...

#2

Beitrag von Alt-Phex »

OS-Schlingel hat geschrieben: Frage:
Was bringt an dieser an dieser Stelle die untergärige Hefe für das Weizenbier?
Das wird in der Industrie gerne gemacht. Oftmals wird das Weizenbier sogar vorher
filtriert und dann erst eine andere Hefe zugegeben. Meistens wird eine Staubhefe
benutzt um das Bier schön "Natürtrüb" machen. Teilweise wird so auch noch eine
(original) Flaschengärung in Gang gebracht.

Für uns Hobbybrauer also völlig uninteressant.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

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§11
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Re: Weizenbier, erst ober- dann untergärig...

#3

Beitrag von §11 »

Ist deine Ausgabe älter? Früher war der Kundenwunsch dicke, flockige Hefe im WB, deshalb hat man gerne UG Hefe verwendet weil diese besser flockt.

Jan
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Boludo
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Re: Weizenbier, erst ober- dann untergärig...

#4

Beitrag von Boludo »

Und das, obwohl untergäriges Weizenbier in Deutschland unrein ist :Angel

Stefan
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Ladeberger
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Re: Weizenbier, erst ober- dann untergärig...

#5

Beitrag von Ladeberger »

Untergärige Hefe im Weißbier dürfte ihre historischen Wurzeln eher bei (kleineren) Brauereien haben, die keine Möglichkeit zur warmen Nachgärung besaßen. Sei es, weil baulich voll auf Untergärung ausgerichtet oder weil kein beheizbares Lager für die Flaschengärung verfügbar war, das eine ganzjährige Obergärung ermöglichte. Solche Brauereien gibt es natürlich heute auch noch.

Gruß
Andy
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hopfenbär
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Re: Weizenbier, erst ober- dann untergärig...

#6

Beitrag von hopfenbär »

Ich dachte immer Weizenbier darf laut Reinheitsgebot nur obergärig vergoren werden? Fällt da die Nachgärung raus? :Grübel
Solum duri in hortum veniunt.

Vorstellung im alten Forum http://tinyurl.com/gob2p5g
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Ladeberger
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Re: Weizenbier, erst ober- dann untergärig...

#7

Beitrag von Ladeberger »

Nach § 22 Abs. 1 BierStDB ist dieses Verfahren durch Genehmigung möglich.

Gruß
Andy
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§11
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Re: Weizenbier, erst ober- dann untergärig...

#8

Beitrag von §11 »

Technisch und damit für das RHG Interessant wird das WB OG vergoren. Die UG Hefe wurde/ wird nach abgeschlossener Gärung zugesetzt.

Wie gesagt, heute wünscht der Kunde eher ein trübes Bier mit gleichmäßiger Trübung ohne Bodensatz. Wer aber zum Beispiel ein Löwenbräu WB Anfang der 1990er kennt, der weiß was damals gewünscht war. Dicker Bodensatz und Hefeflocken die zu Boden sinken.

Jan
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