Lahme Nachgärung !!!

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Astir
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Lahme Nachgärung !!!

#1

Beitrag von Astir »

Guten Abend zusammen,

ich habe eine Frage bezüglich meiner schleppend laufenden Nachgärung !

Erst mal vorab ein paar Infos :

- Es handelt sich um meinen 2´ten Sud
- Ich habe am 17.03.2017 die Malzmischung "Bier nach Kölner Art" von HuM gebraut
- 3,7kg PiMa,670 Weizenmalz, 130g Sauermalz (4,5kg Gesamt)
- Hopfen Magnum
- Hefe Wyeast Kölsch 2565
- Rasten 10Min bei 57° , 45 Min bei 61-63°, 45 Min bei 70-72°, Abmaischen 78°
- Am Ende des Kochens (90MIn) hatte ich ca 22 Liter Würze mit 13°Plato
- Hefe kam gut an und die Hauptgärung hat 22 Tage gedauert erst ca 17 Tage bei 16 Grad dann 5 Tage bei 20-21 Grad bis Restextrakt ca 2,7°Plato
- Dann habe ich Zuckerlösung vorgelegt 7,5g Zucker in Lösung/ pro Liter Bier also 3,75g Zucker pro 0,5er Flasche.

Die Nachgärung war dann eine Woche bei HG Temperatur 16° aber der Druck am Flaschenmanometer war nur 0,7 Bar nach 7 Tagen ! Ich habe das ganze dann wärmer gestellt ca 21-22 Grad das war vor 3 1/2 Tagen der Druck ist jetzt bei knapp 0,9 Bar und ich habe den Eindruck es tut sich nicht viel.... Habe die Flaschen schon geschüttelt... eine Flasche habe ich heute Mittag mal in den Kühlschrank bei 6° gestellt und werde morgen oder übermorgen mal testen wie es aussieht mit der Karbonisierung... ich habe auf ca 5,2Gramm C02 auf gezuckert.... da sollten knapp über 2 Bar raus kommen oder??

Habt Ihr so was schon mal gehabt oder was kann ich tun ?? Ich habe eben alles wieder in den 16° kalten Keller gebracht .... vielleicht besser als es lange bei 22 Grad rumstehen zu lassen oder???

Danke für Eure Hilfe...

VG Holger
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Alt-Phex
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Auch wenn es oft anders beschrieben steht, die Nachgärung kann auch mal deutlicher länger als eine Woche dauern.
Flaschen zwischendurch aufschütteln kann schon helfen. Ansonsten heisst es Geduld, mehr kannst du nicht machen.
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Astir
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#3

Beitrag von Astir »

Danke, das hat mir mein Gefühl auch schon gesagt .... Ich lasse es jetzt einfach im Keller stehen und hoffe das der Druck noch steigt....
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olibaer
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#4

Beitrag von olibaer »

Hallo Astir(Holger),
Astir hat geschrieben:Hefe kam gut an und die Hauptgärung hat 22 Tage gedauert ... Würze mit 13°Plato
Ganz ehrlich:
Eine obergärige Hauptgärung die für 13°P bei Raumtemperatur 22 Tage in Anspruch nimmt verkommt entlang solch einem Gärverlaufs von "vergären" zum "vergammeln".
Die sich dem anschliessende Nachgärung wird sich in einem noch deutlicherem zeitlichen Versatz zeigen - "mehrere Wochen" darst du gerne planen.

Am besten die Charge verwerfen und neu machen, ob man des Glaubens "Bier wirds immer" nicht gänzlich verfallen ist.


Gruß
Oli
Gruss
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#5

Beitrag von tauroplu »

Ach, komm, Olli, dass die HG bei 16 Grad stattgefunden hat, verwundert mich 1. ein wenig, aber 2. nicht, dass sie dann so lange gedauert hat. Bei der Temp. dann von gammeln zu reden finde ich ein wenig übertrieben.
Beste Grüße
Michael

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philipp
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#6

Beitrag von philipp »

Definitiv für die Gärtemperatur zu wenig Hefe genommen - das kann man schon sagen. Ich würde die Flaschen für die Nachgärung konsequent bei >20°C lagern, dann geht das vielleicht.

22 Tage für eine OG-Gärung ist definitiv zu lang. Widerspricht auch ein bisschen der Idee: Niedrige Gärtemperatur für ein neutraleres Ergebnis - aber dann underpitchen.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
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Sura
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#7

Beitrag von Sura »

Oli das ist doch Quatsch. Warum sollte das neu angesetzt werden, da gibt es keinen Grund für. Ich finde die Gärung auch völlig in Ordnung. Zwei Wochen bei 16°C mit nachgeschobener Woche bei 22°C sind doch ok. Und auch wenn das die tatsächliche Temperatur im Eimer gewesen wäre, ist das noch ganz locker in der Spezifikation für die Hefe. Manchmal dauerst eben, und ob die Hefe vorbehandelt wurde steht da leider nicht, und ein Activator auf 22L bei geringer Temperatur ist jetzt auch sicherlich nicht zuviel gewesen....

Der Nachgärung würde ich einfach Zeit geben. Das kann auch mal länger dauern, und manchmal tut sich auch ein paar Tage nichts. Es schadet aber nicht, wenn du die Flaschen alle einmal ein wenig schüttelst.
Davon abgesehen hatte ich mehrere Nachgärungen bei denen das Manometer ein wenig undicht war und bei 0,irgendwas hängenbliebt. Eigentlich lief alles normal....
Klemm mal die Manometerflasche zwischen einen Schraubstock, damit das Manometer vielleicht mal 1,5 anzeigt, und schau ein paar Stunden später ob das immer noch das Fall ist. Dann kannst du da ein Problem ausschliessen.
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#8

Beitrag von afri »

olibaer hat geschrieben: Ganz ehrlich:
Eine obergärige Hauptgärung die für 13°P bei Raumtemperatur 22 Tage in Anspruch nimmt verkommt entlang solch einem Gärverlaufs von "vergären" zum "vergammeln".
Nun ja, an anderen Stellen hier wird immer wieder kolportiert, dass die Hefe keinen Kalender hätte und so lange bräuchte, wie sie braucht. Man sollte lieber eine Woche länger auf der Hefe lassen, als zu kurz etc. etc.

Ich sehe in den gut drei Wochen Gärdauer kein Problem, es ist dann Bier und kann damit recht gut auf sich selbst aufpassen. Drei Wochen und ausgegorenes Jungbier sind allemal besser, als eine Woche und Flaschenbomben.
Achim
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Ladeberger
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#9

Beitrag von Ladeberger »

Die Hefequalität und Anstellzellzahl wäre so zu bemessen gewesen, dass die Hauptgärung nach längstens 4 - 5 Tagen abgeschlossen ist. Was auch immer in den restlichen knapp drei Wochen im Gäreimer passiert ist, hat mit einem kontrollierten Prozess nichts mehr zu tun.

Drum finde ich Olis Schlussfolgerung richtig: Ist einem die Kontrolle über den Prozess nicht so wichtig, besteht hier über Abwarten hinaus kein weiterer Handlungsbedarf. Möchte man als Brauer wieder Herr der Lage werden, heißt der nächste Arbeitsschritt "Verwerfen".

Gruß
Andy
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Sura
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#10

Beitrag von Sura »

Deine Biere gehen immer nach 4-5 Tagen in die Nachgärung? Wie setzt du das um mit den 12-24h für das ankommen der Hefe, und der Aussage mal soll drei Tagen warten nachdem sich beim Restextrakt nichts mehr getan hat? Es vergärt also alles innerhalb von ein paar Stunden?

Bitte erklär das nochmal.

edit:
Selbst Olis eigener Tipp zu einer Schnellvergärprobe braucht ziemlich schnelle 48h.
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Bierwisch
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#11

Beitrag von Bierwisch »

@Oli & Andy

nun seid mal nicht so streng mit einem Jungbrauer - es ist sein zweiter Sud, den kippt man nicht einfach so in den Gulli. Dieses Bier ist quasi heilig.

@Holger
Es gibt hier eine Vielzahl an möglichen Fehlerquellen und es nicht ganz einfach, die aus der Ferne zu beurteilen. So könnte ich mir auch vorstellen, daß der Zucker für die Nachgärung nicht ganz gleichmäßig über alle Flaschen verteilt wurde oder daß das Flaschenmanometer undicht ist...

Stell mal eine Flasche (nicht die mit dem Manometer) für einen Tag in den Kühlschrank und dann verkoste. Danach weißt Du bestimmt schon wieder etwas mehr.

Gruß,
Bierwisch
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Ladeberger
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#12

Beitrag von Ladeberger »

Sura, mit diesen Bauernregeln fängt doch das Problem schon an. Vitale Hefe in ausreichender Menge legt in < 6 h los und zieht bis zum Ende durch. Dafür muss einfach Action im Gärfass sein: Konvektion -> junge, gärfreudige Hefe in Schwebe. Ansonsten zieht sich der ganze Rest in die Länge und man muss ewig zuwarten, wie sich die letzten, ausgezehrten Mohikaner durch Maltotriose knuspern und Jungbierbukettstoffe abbauen.

Wo der EVG meiner Würze-Hefe-Paarungen liegt, weiß ich für meine Zwecke ausreichend genau, dafür muss ich keine drei Kästchen im Kalender abstreichen. Aber pssscht...! Ich darf das nur, weil ich das schon paar Jährchen mache :Wink

Gruß
Andy
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Sura
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#13

Beitrag von Sura »

Andy, ich wäre ehrlich gesagt ja froh wenn das bei mir so schnell gehen würde.... ich suche auch hohe 20l Eimer für bessere Konvektion und für einen Tipp wie auch meine Trockenhefe innerhalb von 6h loslegt wäre ich auch dankbar. (Ich meine das jetzt wirklich trocken und völlig ohne Ironie!)
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#14

Beitrag von olibaer »

Hallo zusammen,

aus konkretem Anlass mal' die timeline meines letzten und aktuellen Weißbiersudes - nicht geflunkert, es verhält sich wie unten dokumentiert:
  • Sa. 08.04.2017 16:00: angestellt 16°C, DOE479, 12,5°P, HG bei 18°C
  • Do. 13.04.2017 18:00: HG beendet, endvergoren, Hefeernte, umgeschlaucht, mit Speise versetzt und in NC-Fässer gefüllt, 15-17°C
  • Mo. 17.04.2017 10:00: NG beendet, endvergoren, NC-Kegs bei 0°C in den Kühlschrank
  • Di. 18.04.2017 18:00: Aus NC-Kegs bei 2°C und via Kompensatorhahn auf mitgekühlte Flaschen gezogen, CO2 gemessen: 6,0 g/l. Fertig
Dauer insgesamt: 10 Tage und 2 Stunden

So sah es gestern eingeschenkt aus einer frisch abgefüllten Flasche aus:
Weißbier nach 10 Tagen
Weißbier nach 10 Tagen
Das Bier schmeckt wie es aussieht, ist frei von Jungbierattitüden, in der Trübung genau richtig, ist bombig im Schaum und auf den Punkt karbonisiert.

Es kommt auf die Anstelltechnik und die Hefe an. Wer auf dieser Klavitatur nicht spielt wird eben nur 2. - ist so, tut mir Leid.

Zumal ist hier und anderswo 1000-fach beschrieben was, wann und wie zu tun ist - daher mein Unverständnis für eine (dauerhaft) schleppende Gärung und die dazu begleitend erfundenen Ausreden.

Jeder kann und hat auch die Möglichkeit so zu interagieren, dass aus "einem Problem über den Gärverlauf aussitzen" ein einigermassen kontrollierter Prozess wird.
Die Vitalität der Anstellhefe mit begleitender Anstelltechnik ist die Drehscheibe die aus Würze gutes Bier macht und eine standard Obergärung die für 12°P drei Wochen und mehr dauert, ist einfach nicht normal und auch nicht gut.

Noch zur Info:
Die Endvergärungsgrade meiner Biere, egal ob OG oder UG, sind mir immer bekannt. Die Hefe die ich verwende ist immer "geplant" und zum Zeitpunkt vorrätig - habe ich keine "gute Hefe", fällt der Brautag eben aus - so einfach ist das.
Die 479 die ich z.Z. in mehrfacher Führung verwende wird in 2-3 Monaten am Ende sein. Ich mache mir heute schon Gedanken darüber, wie ich dieses Loch stopfen kann - 3 Monate vorher.

Meine 5 ct & Prost :Smile

Gruß
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#15

Beitrag von olibaer »

Hallo Bierwisch,
Bierwisch hat geschrieben: nun seid mal nicht so streng mit einem Jungbrauer - es ist sein zweiter Sud, den kippt man nicht einfach so in den Gulli. Dieses Bier ist quasi heilig.

Gruß,
Bierwisch
damit hast Du natürlich recht.
Was mir im Grunde sauer aufstösst ist die Tatsache, dass Seitens der gestandenen Hobbybrauer so "kopfstreichlerisch" damit umgegangen und begleitend Normalität signalisiert wird. Das ist kein guter Weg.

Der nächste Hobbybrauer braucht dann 4 Wochen und der Beitragsersteller hier empfiehlt dann in solch einem Fall: "mach Dir keinen Kopf, ich hab auch schon über drei Wochen gebraucht".
Im Ernst: Wo soll das hinführen ?

Gruß
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#16

Beitrag von Bierwisch »

Naja, einen Neueinsteiger kann man mit solch hohen Anforderungen schon vergraulen.

Aber ich denke, daß sich intelligente Menschen aus den vorliegenden Beiträgen schon selbst ein gutes Bild machen können.
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#17

Beitrag von olibaer »

Bierwisch hat geschrieben:Naja, einen Neueinsteiger kann man mit solch hohen Anforderungen schon vergraulen.
Das denke ich nicht und ich habe andere Erfahrungen gemacht.

Der rote Faden gepaart mit schlüssigen Argumenten ist für einen Anfänger ausserordentlich wichtig. Tendentiell ist es im Pool der unerschöpflichen Möglichkeiten und rund um die Bierbrauerei einfacher zu erklären, was man als Anfänger auf gar keinen Fall tun sollte oder was nicht richtig ist - das sind oft ganz einfache und begreifbare Dinge, die keines zusätzlichen technologischen overheads rund um den Einstieg bedürfen.

"Normalitätssignale" rund um eine 3-wöchige Obergärung auszusenden ist in jedem Fall der falsche Weg und das völlig wertfrei obs' nun der 1., der 10. oder der 100. Sud ist.

Gruß
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#18

Beitrag von Sura »

Wenn das jetzt alles hier tausendfach beschrieben ist, wie ich die Hauptgärung in 5 Tagen und die Nachgärung in 4 Tagen fertig bringe, dann immer mal her mit den Links! Das normale Programm mit rehydrieren, belüften (oder auch nicht), ggf. umschlauchen etc. kenn ich auswendig. Das mach ich schon. Was gibt es sonst noch entscheidendes was mir durch die Lappen gegangen ist?

Ich finde das dann doch etwas merkwürdig dem mit Unverständnis zu begegnen und abschätzend die Gründe als erfundene Ausreden hinzustellen. Ich glaube definitiv nicht, daß eine relevante Zahl der Forumsteilnehmer die mit Eimern, Flaschengärung und Trockenhefen unterwegs sind regelmässig innerhalb von 10 Tagen nach dem Brauvorgang ein fertiges Bier hinstellen.

Ich schreibe das absichtlich so provokant, weil das hier grade so hingestellt wird.
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#19

Beitrag von Boludo »

Ich finde Oli hat vollkommen recht.
Es kommt zwar manchmal sehr lehrmeistermäßig rüber, aber warum soll man die Weichen nicht gleich zu Beginn richtig stellen?
Allemal besser als die Aussagen "Streu die Trockenhefe einfach drauf, hat bei mir immer geklappt ".
"Bier wirds immer" ist zwar irgendwie lustig, ich kann es aber ehrlich gesagt nicht mehr hören.
Und bitte nicht falsch verstehen. Jeder kann das machen wie er will. Und wer mit 4 Wochen Gärdauer kein Problem hat und sich an diesem Bier freut, der soll dies weiterhin tun. Das ist für mich vollkommen in Ordnung. Und wer seine Speise nicht ausrechnet und gerne mal eine falsche Carbonisierung akzeptiert, soll dies gerne tun.
Etwas ganz anderes ist es dann aber, wenn das hier als Normalfall oder gar Ratschlag weitergegeben wird. Dies kann nicht das Ziel oder der Anspruch dieses Forums sein. Vielmehr sollten wir hier versuchen, andere dazu zu bringen, ihren Prozess zu verbessern und zu kontrollieren.
Was jeder daheim macht ist mir wirklich egal. Was hier an Ratschlägen weiter gegeben wird eher weniger.
Das ist auch das Problem, welches ich mit manchen Mitgliedern hier habe. Manche haben da echt Tomaten auf den Augen. Oder gründen dann sogar ihr eigenes Forum...
:Drink

Stefan, der da hoffentlich etwas gelassener geworden ist.
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#20

Beitrag von Boludo »

Sura hat geschrieben:Was gibt es sonst noch entscheidendes was mir durch die Lappen gegangen ist?
Eventuell mit mehr Hefe anstellen? Die Nottingham z.B. wird mit 1g/L angegeben.
Das scheint mir aber auch etwas viel, aber prinzipiell denke ich, dass man meistens underpitched.
Größtes Problem bei uns ist sicher mangelnde Konvektion durch zu kleine Gärbehälter.
Da hilft eigentlich nur gelegentliches Aufrühren mit all seinen Gefahren.
Auch ich bin obergärig nicht in 3 Tagen fertig. Ich habe mich aber sehr gesteigert.
Ich führe das in erster Linie auf das Entfernen von Nitrat durch Osmosewasser zurück. Das hat eigentlich am meisten gebracht. Vorher waren das knapp 40mg/L. Hefenährsalz und eine wirklich kontrollierte Temperatur während der Gärung bringt auch einiges. Und nicht mit der Hefe geizen, wie gesagt. Wobei man hier nicht Qualität mit Quantität verwechseln sollte.

Stefan
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#21

Beitrag von afri »

Boludo hat geschrieben: Manche haben da echt Tomaten auf den Augen. Oder gründen dann sogar ihr eigenes Forum...
Ich weiß gar nicht, wen du meinst...

Hier geht es doch aber nicht um Ratschläge, sondern um Erfahrungen, oder? Ich habe das schon öfter geschrieben, wenn jemand wissen will, ob man pauschal Speise oder Zucker geben soll, oder ob man Trockenhefe einfach aufstreuen kann, sollte man ihm oder ihr sicherlich raten, was Konsens ist. Wenn aber jemand fragt: habt ihr dies oder das schon mal gemacht, sollte man ehrlicherweise antworten mit Ja oder Nein. Das ist dann aber kein Ratschlag oder Normalitätssignal, sondern Erfahrungsbericht.

Vieles hier ist Wahrnehmungssache. Allerdings ist es nicht immer leicht, die Intention eines Fragenden herauszufinden, das erschwert die Kommunikation natürlich.
Achim (trotz Tomaten noch mehr OT geschrieben habend)
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#22

Beitrag von afri »

Boludo hat geschrieben:Größtes Problem bei uns ist sicher mangelnde Konvektion durch zu kleine Gärbehälter.
Ernst gemeinte Frage: warum geht das dann im Messzylinder mit seinem vergleichsweise sehr kleinen Volumen viel schneller und weiter herunter mit dem Restextrakt? Bei mir jedenfalls ist das so.
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#23

Beitrag von Boludo »

Hier geht es doch aber nicht um Ratschläge, sondern um Erfahrungen, oder?



Ok, so langsam verstehe ich glaub einiges.
Es gibt hier anscheinend zwei grundverschiede Ansichten über den Sinn dieses Forums.
Da kann man ja eigentlich nur aneinander vorbei reden.


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Re: Lahme Nachgärung !!!

#24

Beitrag von philipp »

Sura hat geschrieben:Ich glaube definitiv nicht, daß eine relevante Zahl der Forumsteilnehmer die mit Eimern, Flaschengärung und Trockenhefen unterwegs sind regelmässig innerhalb von 10 Tagen nach dem Brauvorgang ein fertiges Bier hinstellen.
Die Hefemenge wird auch grundsätzlich unterschätzt.

Die Meisten werden eine Tüte nehmen. Oh, doch 25 oder gar 27l raus gekommen? Egal, eine Tüte.
Bock mit 17°P? Eine Tüte.

Dabei täte es gar nicht weh bei 2-3€ / Tüte einfach mal zwei oder drei Tüten mehr zu nehmen oder noch besser: Einen Starter anzustellen.

Man kann ihn nicht oft genug verlinken:
http://www.mrmalty.com/calc/calc.html
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#25

Beitrag von gulp »

Größtes Problem bei uns ist sicher mangelnde Konvektion durch zu kleine Gärbehälter.
Aha, Nix für ungut, Stefan. :Smile

Meine Sude mit den üblichen verdächtigen Trockenhefen, Notti, S04, S05, diverse Belgier sind nach 4-5 Tagen durch (außer Platobomben) . Trotzdem steht das in der Regel ein zwei Wochen, weil ich a: nicht immer Zeit zum Abfüllen habe, b: sich die Hefe besser absetzt und ich mir so ein späteres Umdrücken von einem Keg ins Andere, in der Regel sparen kann.

Und macht euch mal locker, noch steht da Hobby vor dem Brauer im Forum. :Greets

Gruß
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#26

Beitrag von Sura »

Meine Gärung dauert incl. CC am Ende in der Regel 10-14 Tage und die Nachgärung ebenso bis ich sicher bin das sie wirklich durchgelaufen ist. Das ist nach 4-6 Tagen wenn ich umschlauche schon fast fertig, Aber das umschlauchen und so die letzten Prozent zu vergären ist mir ein reproduzierbares (weil wirklich endvergorenes) Ergebnis Wert.
Pitching ist bei mir immer 11g auf ca. 16-17l bei ca. 13P .... bei mehr Stammwürze nehm ich zwei Tüten. Rehydrierung nach Anleitung im Datenblatt mit Wasser. Hefenahrung ist mitgekocht. Anstelltemperatur ist die Gärtemperatur (ca.18°C-19°C). Eimer ist von der Konvektion her eher ein Ausfall, aber um die 20l ist die Auswahl auch nicht der Brüller.

Wie spare ich jetzt konkret mehrere Tage oder nur eine Woche ein?
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#27

Beitrag von olibaer »

Hallo Sura,
Sura hat geschrieben:Ich schreibe das absichtlich so provokant, weil das hier grade so hingestellt wird.
darfst Du ja auch - ich mache auch nichts anderes.

Was Dir entgangen ist weiss ich nicht, ich mache in jedem Fall anders, dass ich eine gut geführte Hefe immer ernte und in Kochsalzlösung bei 0°C aufbewahre.
Ich verwende dazu 2 x 400 ml Druckbehälter die ich über den Daumen gepeilt jeweils zur Hälfte befülle: 100 ml Hefe(obergärig geerntet "von oben"), 100 ml Kochsalzlösung:
hefebehaelter01_kleiner.png
hefebehaelter01_kleiner.png (164.6 KiB) 6670 mal betrachtet
Am Vortag hole ich diese Behälter aus der Kühlung und schütte den klaren Überstand ab - prüfe im Überstand Geruch und Geschmack.
Die Bodensätze werden vor der Gabe aufgeschüttelt und dann in 40l Würze gegeben. In die heisse Ausschlagwürze kommt vorgelagert noch eine Messerspitze Zinkchlorid - das wars.

"Gefühlt" vermehrt sich die obergärige Gabehefe um das 4-6 Fache und die Ernte "von oben" sichert gedanklich zu, dass ich "frische" Hefe ernte - der inaktive Part liegt tot am Boden.

Ich wiederhole den Ernte-/Gabevorgang so oft ich möchte - teilweise bis zu 20 x. Wie oben schon erwähnt wird der Brautag gestrichen, wenn mir der Geruch, oder der Geschamack oder das Aussehen der Hefe nicht gefällt. Der verkostete Überstand schmeckt und riecht natürlich immer ein wenig garstig und es braucht ein wenig Übung hier ein "ja/nein" zu finden - kann man aber lernen.

Ich lüge bestimmt nicht wenn ich behaupte, dass ich 20-30% meiner zeitlichen Brauressourcen rein auf die Hefe verwende. Ein Sack Malz ist schnell bestellt - das sind ein paar Klicks, gute Hefe eben nicht.

Natürlich wiederholt sich auch für mich der Moment zu dem der 1.Sud auf die 1.Führung trifft immer wieder - ich habe aber einen Plan wie ich damit umgehe und er wird sicher nicht damit enden, dass eine obergärige Hauptgärung mit moderater Stammwürze drei Wochen dauert - das ganz sicher nicht.

Gruß
Oli
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#28

Beitrag von Boludo »

gulp hat geschrieben:
Größtes Problem bei uns ist sicher mangelnde Konvektion durch zu kleine Gärbehälter.
Aha, Nix für ungut, Stefan. :Smile
Was immer das ist, das hat sicher nicht drei Wochen gebraucht, bis es fertig war :Wink

Auch ich fülle nicht vor zwei Wochen ab. Aber es ist ein Unterschied, ob die Gärung nach ein paar Tagen größtenteils durch ist und man das Bier noch stehen lässt, oder ob sich die Hefe die ganze Zeit da duchquält, bis sie irgendwann mal fertig ist.

Zur Hefequaliät: Das ist wirklich der Knackpunkt. Ich hatte mal frisch propagierte Schneider Hefe direkt aus deren Labor. Wie die abgeht ist keinerlei Vergleich zu dem, was man da zuhause aus den Flaschen züchtet. Ich denke eh, dass die meisten Starter zuhause zwar eine akzeptable Hefemenge liefern, die Zellen aber nicht besonders vital sind. Dazu fehlt den meisten ganz einfach die entsprechende Technologie. Ein Magnetrührer ersetzt nun mal keine aktive Belüftung.
Und wie untergärige Hefe frisch aus der Brauei abgeht hat mit dem, was man sich aus den Tüten hochzüchtet auch nicht viel gemeinsam.
Nicht jeder hat die Zeit und die Technik sich richtig vitale Hefen in ausreichender Menge herzustellen. Geht mir ja auch nicht anders. Aber dann sollte man halt wenigstens ein bisschen Geld in die Hand nehmen und genügend davon kaufen, egal ob trocken oder flüssig.
Und dann halt auch entsprechend damit umgehen.
Wenn ich hier teilweise lese, was die Leute ales machen, um ja wenig Geld für die Hefe zu verwenden, verstehe ich das wirklich nicht mehr. Dann kauft man sich lieber einen vollautomatischen Brauapparat für zweitausend Euro, der nichts anderes kann als Würze herstellen und lässt diese dann suboptimal vor sich hin vegetieren.

Stefan
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olibaer
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#29

Beitrag von olibaer »

Hallo Peter,
gulp hat geschrieben:Und macht euch mal locker, noch steht da Hobby vor dem Brauer im Forum.
Stimmt - ein inhaltlicher Fingerzeig darf trotzdem sein. "linksrum", "rechtsrum" kann und darf dann jeder für sich entscheiden.

Gruß
Oli
Gruss
Oli
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cyme
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#30

Beitrag von cyme »

Boludo hat geschrieben:Wenn ich hier teilweise lese, was die Leute ales machen, um ja wenig Geld für die Hefe zu verwenden, verstehe ich das wirklich nicht mehr. Dann kauft man sich lieber einen vollautomatischen Brauapparat für zweitausend Euro, der nichts anderes kann als Würze herstellen und lässt diese dann suboptimal vor sich hin vegetieren.
:thumbup
So ist es. Da ist alles aus Edelstahl, der Brauraum frisch gefliest, aber zwei Päckchen Hefe statt einem? Nee, da muss dann eines genügen, das darf vorher großzügigerweise noch 4 Tage in einem Saftglas voll Zuckerwasser vor sich hin "vermehren" (=verhungern).
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#31

Beitrag von ggansde »

Moin,
ich smacke gleich 6 Päckchen WYEAST California Lager für ein California Common, 50 L, welches ich dann bei 15 °C allerdings ohne Starter anstelle. Geiz beim Hefeeinsatz ist fehl am Platz!
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#32

Beitrag von NiCoSt »

Ich verwende auch nur "frische" Hefe, d.h. von soetwas wie Ernten nehme ich als Laie Abstand.
U.a. weil mir der Aufwand zu groß ist und ich vielleicht einmal im Quartal braue. Die 2-3€ für eine frische Hefe ist immer drin.

Zum Ursprünglichen Problem: ich hatte mal ein ähnliches Problem und habe auch recht verzweifelt hier im Forum gepostet. Die Erfahrung von damals möchte ich hier weitergeben. Es handelte sich um ein Hefeweizen, welches ich mit der W68 o.ä. angestellt hatte.
Meine bisherigen Erfahrungen mit Weizen waren auch immer von schnellen HG geprägt. Dies mal war es das erste mal eine Flüssighefe. Umso verwunderter war ich, dass die Gärung auch nur ganz langsam ablief. Nach einer Woche wurde ich nervös und das Bier begann zu schwefeln.
Ende der Geschichte war, dass ich das Bier zu warm eingemaischt hatte -> zu wenig Nährstoffe für die Hefe -> schlechte Arbeit der Hefe.
Aber, nachdem ich auf das Forum gehört habe und schon selbst nichtmehr dran geglaubt hatte, dass hier noch etwas schmackhaftes rauskommen kann, habe ich es bis zum Ende gären lassen (ca 2 Wochen), Abgefüllt und hatte nach weiteren 2...3 Wochen ein tolles Bananenaroma in der Flasche.

Sicher lief das nicht optimal, aber ich habe gelernt und trotzdem noch ein brauchbares Bier bekommen. Damals schrieb mir übrigens jemand, dass er mal ein OG 6 Wochen auf der Hefe hatte. Aber richtig: es gibt einen Unterschied, ob die Hefe agil arbeitet oder der vergorene Sud auf der Hefe steht.
~~~Bier wird's immer!~~~
~~~Der Brauer macht die Würze, die Hefe macht das Bier~~~
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#33

Beitrag von Astir »

Hallo,

Danke für die regen Diskussionen, Tipps und Anregungen ! Ich hab wieder viel dazu gelernt und weiß jetzt was "underpitching" ist :redhead

Da es mein zweiter Sud ist gebe ich so schnell nicht auf, und habe gestern mal eine Flasche in die Kühlung gestellt. Werde später mal testen wie es schmeckt...
wenn es gut karbonisiert schmeckt dann ist wahrscheinlich das neue Flaschenmanometer nicht in Ordnung ( :redhead :redhead Habe es vorher nicht getestet)
Die Hoffnung stirbt zuletzt !!! Geduld habe ich auch noch genug !

Ich habe aber die Vermutung das die Gärung/Nachgärung einfach schleppend läuft.....obwohl zu Beginn der Hauptgärung alles super lief Hefe kam nach 8-12 Stunden super an, war dann auch für meinen Begriff recht stark ....aber dann wurde es halt schleppender und schleppender ...bis ich das ganze dann wärmer gestellt habe...

Die Gärtemperatur von 16 Grad habe ich so gewählt weil ich hier im Forum gelesen habe das die Wyeast Kölsch dann bessere Ergebnisse liefert, aber etwas träger ist....Beim nächsten Mal halte ich mich an den Beipackzettel oder nehme deutlich mehr Hefe !!!!
Dass ich das "Jungbier" dann am Ende so lange im Gäreimer gelassen habe, war auch der Respekt vor Flaschenbomben, ich wollte sichergehen das es ganz klar durchgegoren ist, gespindelt habe ich natürlich auch ....

Naja bin halt noch ein "dazulernender" Anfänger, und wie mit Allem man lernt nie aus .... :redhead

Trotzdem was für ein geiles Hobby, auch weil es so komplex ist...... !!!! :thumbsup

Viele Grüße,

Holger
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#34

Beitrag von cyme »

Kühlere Gärtemperaturen sind für ein Kölsch schon korrekt, allerdings kann man als grobe Faustregel sagen, dass je kälter die Temperatur, umso mehr Hefe braucht man.
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marsabba
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#35

Beitrag von marsabba »

Holger, wenns dich tröstet:
ich gehöre eigentlich sonst auch eher zu den Turboabfüllern. Eine Woche bis zum Ende der HG ist viel für mich.
Aber die WY 2565 Kölsch Hefe ist die Schnarchnasigste die ich je erlebt habe... ganz wie bei dir.
Und das auch in der 2. und 3. Führung.
Gruß
Martin
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#36

Beitrag von Astir »

Hi,

ich habe gerade mal eine Flasche aufgemacht !! Es ist viel besser als ich erwartet habe :thumbsup :thumbsup es schmeckt nach Bier :Drink ....

Es ist auch Kohlensäure im Bier, vielleicht minimal weniger wie in einem Kaufbier, aber schon ausreichend und mehr als erwartet !! Es muss also etwas mit meinem Manometer nicht so ganz passen denke ich... Steht immer noch bei 0,8 bar :Grübel , der Schaum könnte aber noch etwas standfester sein, aber das Bier steht ja auch erst einen Tag in der Kühlung.....

Fehlgeschmack habe ich auch keinen geschmeckt (obwohl ich nicht sagen könnte wie Fehlgeschmäcker schmecken), aber wie Bier schmeckt weiß ich :redhead

Es wird kein total Verlust werden :thumbsup :thumbsup :thumbsup

Ich lasse es jetzt noch ein paar Tage bei 17-18 Grad Kellertemperatur stehen dann gehts in die Kühlung für ein paar Wochen !!

Ich lass mal die Bilder sprechen.... Danke für Eure Hilfe !!! Und schönen Abend Euch Allen !!! Grüße Holger
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#37

Beitrag von NiCoSt »

Sieht gut aus! Also stimmt der alte Böse Spruch doch noch :D
Nach etwas Reife klärt es sich bestimmt noch ein wenig.

... Und ich trink hier ein Hafferöder... ;)
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Re: Lahme Nachgärung !!!

#38

Beitrag von Astir »

Upps :redhead
Ich hätte noch Diebels Altbierbecher im Programm gehabt aber das passt nicht wirklich zum Kölner-Bierstil :Wink Craft Beer Gläser stehen noch auf der Einkaufsliste wie so vieles..... Aber erst mal möchte ich üben und Erfahrung sammeln....
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