GDA: Ablassventil dauernd teil-geöffnet?

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Pfaffenbrauer
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GDA: Ablassventil dauernd teil-geöffnet?

#1

Beitrag von Pfaffenbrauer »

Liebe Brauprofis
Beschäftige mich grad mit der Gegendruckabfüllerei (besitze selber aber noch keinen GDA) und bin nun beim Videoschauen auf folgende Frage gestossen:
Nach dem Vorspannen und dem Öffnen des Bierhahns wird der Bierfluss ja über das Ablassventil kontrolliert. Ich habe mir das bisher so vorgestellt, dass das bedeutet, dass das Ablassventil beim Vorspannen immer ganz zu ist und dann nach dem Öffnen des Bierhahns langsam geöffnet wird. Bei voller Flasche mach ich dann den Bierhahn zu, nehm die Flasche ab, schliesse das Ablassventil und beginne von vorne. Aber bei jeder Flasche, die ich befülle, gibt es am Ablaufventil jedes Mal folgende Arbeitsschritte: langsam auf, richtige Einstellung finden, Ablassventil wieder zu
Wenn ich aber z. B. diese Videos schaue (https://youtu.be/-DM-0c9_tBo?t=1m45s oder https://youtu.be/ix7fQA33q-M, gibt es da kein ständiges Getüftel am Ablassventil. Aber bedeutet das dann, dass man das Ablassventil dauernd in der für das aktuelle Bier idealen Stellung lassen kann? Handelt es sich dabei dann wirklich noch um eine Vorspannung, denn während des Vorspannens entweicht dann ja schon CO2 über das Ablassventil? Oder interpretiere ich einfach die Videos falsch?
Danke für Eure erhellenden Kommentare
Stefan
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Bodo
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Re: GDA: Ablassventil dauernd teil-geöffnet?

#2

Beitrag von Bodo »

Das Ablassventil bleibt immer offen, sonst fummelst du dir nen Ast. Es muss ja sogar etwas CO2 entweichen, denn wie soll sonst das Bier in die Flasche kommen? Ich mache das seit vielen Jahren so, und nach ein paar anfänglichen Duschen, geht schon lange kein Tropfen mehr daneben.
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Deothor
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Re: GDA: Ablassventil dauernd teil-geöffnet?

#3

Beitrag von Deothor »

Das Ablassventil bleibt immer offen
So ist es.
Das Ablassventil hat beim Vorspannen eine wichtige Sicherheitsfunktion.
Bei hakeligen CO2-Gasflaschenventilen springt beim Aufdrehen der Vorspanndruck manchmal in unerwünschte Höhen.
Ein voreinstelltes Ablassventil kann dann dazu beitragen bei einen Scherbenflug zu verhindern.
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Pfaffenbrauer
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Re: GDA: Ablassventil dauernd teil-geöffnet?

#4

Beitrag von Pfaffenbrauer »

Vielen Dank für Eure blitzschnellen Antworten. Jetzt ist mir die Sache klar. Irgendwie hat es mich überrascht, dass das Vorspannen nicht in ein völlig geschlossenes System hinein geschieht. Aber da war das Problem halt einfach meine falsche Vorstellung … :redhead
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ggansde
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Re: GDA: Ablassventil dauernd teil-geöffnet?

#5

Beitrag von ggansde »

Na ja, letztendlich ist es aber egal, ob ich den Vorspanndruck über das Ablassventil einregele oder über den Druckminderer gleich etwas weniger nehme. Das Hauptargument für ersteres ist für mich ein Arbeitsschritt weniger. Es geht deutlich schneller.
VG, Markus
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Erlenmeyer
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Re: GDA: Ablassventil dauernd teil-geöffnet?

#6

Beitrag von Erlenmeyer »

Der GDA heisst ja auch isobarischer GDA, d.h. im Keg und in der Flasche herrscht gleicher Druck. Dennoch brauchst du ein Druckgefälle, damit das Bier vom Keg in die Flasche läuft und nicht umgekehrt ein evtl. leichter Überdruck der Flasche zurück in Keg fliesst und dir das Hefesediment aufwirbelt. Daher beim Dreiwegehahn in der Neutralstellung immer 3-4 Sekunden warten und dann erst den Hebel auf Keg stellen. Und wenn das Keg immer leerer wird, musst du auch das Ventil weiter öffnen, sonst wird der Bierfluss immer geringer und das Ventil ist natürlich zu keinem Zeitpunkt ganz geschlossen.

Bei Einliterflaschen spiele ich grundsätzlich mit dem Ventil. Langsam beginnen, von einviertel bis dreiviertel Füllstand das Ventil öffnen und im letzten Viertel das Ventil wieder eindrehen. So macht es die Industrie auch. :Smile

Hans
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