Sauereiarme Flaschenabfüllung

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Pittermännchen
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Sauereiarme Flaschenabfüllung

#1

Beitrag von Pittermännchen »

Hi,

mein zweiter Sud wird in 5-10 Tagen fertig zum Abfüllen in Flaschen sein. Der Gärbehälter (Plastik) hat 60 l Fassungsvermögen.

In den meisten Anfängeranleitungen habe ich gelesen, dass man das Bier einfach über den Hahn des Gärbehälters/Gäreimers in die Flaschen abfüllen solle. Das konnte man in meinem Falle gleich knicken. Das Bier ist schon am Anfang nur aus dem Hahn getröpfelt. Das hätte Tage gedauert.

Zum Glück hatte ich vorsichtshalber einen Heber mit Ansaugpumpe gekauft, und den dann verwendet. Das ging so einigermaßen, aber es hat doch relativ viel Gekleckere gegeben, und in einigen Flaschen - nicht zwangsläufig den letzten - gibt es ziemlich viel Hefe, was nicht so mein Fall ist.

Gibt es irgendeinen Trick, den man bei der Sachen kennen muss? Ich lese immer wieder vom "Umschlauchen", verstehe aber nicht ganz, was das bringt, und eigentlich auch nicht, wie es genau geht.

Das einzige zusätziche Equipment, was ich habe, ist noch ein Gärbehälter mit 30 l Fassungsvermögen und Schläuche, sonst nichts ...

Viele Grüße,
Guido
sailedaway
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Re: Sauereiarme Flaschenabfüllung

#2

Beitrag von sailedaway »

Abfüll Röhrchen über silikonschlauch mit dem Hahn am Fass verbinden.
Fass auf einen Tisch stellen und Flaschen im Bierkasten in eine bauwanne auf den Boden stellen
Mit Dosierhilfe Zucker in die Flaschen geben
Flaschen füllen bis 1 cm unter Rand.
Zum verkorken Flasche rausnehmen Korken drauf Flasche wieder in den Kasten.
Wenn der Kasten voll ist den Kasten draussen mit dem Schlauch sauber spritzen
Fast alle Sauerei bleibt in der bauwanne
Verkorken geschieht auf alter Zeitung.
45 min für 25 Liter inklusive sauber machen
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Beerbrouer
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Re: Sauereiarme Flaschenabfüllung

#3

Beitrag von Beerbrouer »

Wie um alles in der Welt hast du es denn geschafft, dass das Bier aus dem Hahn nur "getröpfelt" ist? Womit war der Hahn denn verstopft?

Aus dem Hahn ablassen ist doch die normale Vorgehensweise, egal, ob man dann direkt in die Flasche abfüllt oder (so wie ich es halte) nochmal auf eine vorbereitete Zuckerlösung umschlaucht.

Gruß

Gerald
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Griller76
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Re: Sauereiarme Flaschenabfüllung

#4

Beitrag von Griller76 »

Hallo Guido,

das Umschlauchen ist das abziehen des Jungbieres von der Hefe aus dem Gärbehälter in den Abfüllbehälter. Ich gebe darin dann die die Zuckerlösung für die Nachkarbonisierung hinzu. An den Hahn des Abfüllbehälters schließe einen Silikonschlauch an und an diesen die Abfüllpistole. Damit klappt das Abfüllen dann ohne Sauerei.
Ich befülle die Leerflaschen direkt im Bierkasten. Nach dem Verkorken überbrause ich den gesamten Bierkasten in der Badewanne, um eventuelle Bierreste abzuspülen und sauberer wird der Bierkasten damit auch noch.
Mein Abfülleimer: https://www.hobbybrauerversand.de/Brau- ... r-30-Liter
Die Abfüllpistole: https://www.hobbybrauerversand.de/Autom ... ole-Metall

freundliche Grüße

Alexander
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Ich bin: Der Seelenbräu – Himmlisches Bier vereint Herz und Seele!
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Re: Sauereiarme Flaschenabfüllung

#5

Beitrag von Alt-Phex »

So gehts ganz einfach und mit wenig Sauerei
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Pittermännchen
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Re: Sauereiarme Flaschenabfüllung

#6

Beitrag von Pittermännchen »

Beim letzten Mal musste ich im falschen Augenblick verreisen und das Bier stand sehr lange auf der Hefe, die sich dadurch wohl auch ziemlich stark vermehrt hat.

Ich werde dem Hahn diesmal noch eine Chance geben. Wenn das nicht klappt, probiere ich es nochmal mit meinem Heber. Der "Trick", auf den ich nicht gekommen bin, war wohl, dass man den Heber festklemmen muss. Das letzte Mal ist er im Bier rumgeschenkt, was wahrscheinlich viel Sediment aufgewirbelt hat.

Das Umschlauchen probiere ich beim nächsten Mal, wenn ich eine Runde mit Wasser üben kann.

Danke an alle für die Hilfe und viele Grüße,
Guido
RonnyRakete
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Re: Sauereiarme Flaschenabfüllung

#7

Beitrag von RonnyRakete »

Moin,

Hab mir nach den positiven Bewertungen aus dem Forum dieses Metall-Abfüllpistolendings bestellt und bin auch richtig begeistert davon! Ging kein Tropfen daneben. Ich lasse im Kunststoff-Speidel vergären und Fülle problemlos über den Hahn ab. Weil ich zu geizig bin auch nur einen Tropfen zu verschwenden, kippe ich den Bottich zum Ende und fülle fast alles ab. Gut, die letzten Flaschen markiere ich, damit ich mir meine Gäste mit Hefe-Schlonz nicht vergraule...
Bin aber mal gespannt wie lange das wackelige Abfüllteil hält.
Pittermännchen
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Re: Sauereiarme Flaschenabfüllung

#8

Beitrag von Pittermännchen »

Hast du einen Link für das Metall-Abfüllpistolendings?
RonnyRakete
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Re: Sauereiarme Flaschenabfüllung

#9

Beitrag von RonnyRakete »

Gibt hier irgendwo eine recht ausführlichen Diskussion mit Pro/Contra. Aber Pro überwiegt reichlich!

https://www.hobbybrauerversand.de/Autom ... ole-Metall
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Sura
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Re: Sauereiarme Flaschenabfüllung

#10

Beitrag von Sura »

Pittermännchen hat geschrieben: Montag 26. Juni 2017, 11:04 Beim letzten Mal musste ich im falschen Augenblick verreisen und das Bier stand sehr lange auf der Hefe, die sich dadurch wohl auch ziemlich stark vermehrt hat.
Der Zusammenhang macht so keinen Sinn. Wenn Hefe durch die "stürmische Phase" durch ist, hält sich Wachstum und Absterben noch in Waage. Dann, wenn der SVG schon gut fortgeschritten ist, sterben schon mehr ab als Neue nachkommen.
Ich tippe mal einfach darauf, das dein Ablaufhahn an (für die zu erwartende Hefemenge bei 60l) ganz einfach zu niedrig angebracht ist. Für das nächstemal machst du den jetzigen Ablauf dicht, und bringst ich 1-2cm höher einen neuen an, und du hast kein Problem mehr.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Sauereiarme Flaschenabfüllung

#11

Beitrag von Pittermännchen »

Sura hat geschrieben: Montag 26. Juni 2017, 18:58 Der Zusammenhang macht so keinen Sinn. Wenn Hefe durch die "stürmische Phase" durch ist, hält sich Wachstum und Absterben noch in Waage. Dann, wenn der SVG schon gut fortgeschritten ist, sterben schon mehr ab als Neue nachkommen.
Ich tippe mal einfach darauf, das dein Ablaufhahn an (für die zu erwartende Hefemenge bei 60l) ganz einfach zu niedrig angebracht ist. Für das nächstemal machst du den jetzigen Ablauf dicht, und bringst ich 1-2cm höher einen neuen an, und du hast kein Problem mehr.
Okay, hört sich plausibel an.

Ich hab jetzt praktisch das gleiche Bier und praktisch die gleiche Menge (knapp 30 l) im Gärbehälter und werde mal vergleichen. Weil das Ding aus Plastik ist, sieht man ja ganz gut, wie hoch der Schmodder steht. Vielleicht war das Sediment auch aufgewirbelt.
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