Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

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Alt-Phex
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Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#1

Beitrag von Alt-Phex »

Hallo Leute,

jetzt gerate ich so langsam mal ganz gepflegt in Panik. Ich habe am Montag Nachmittag einen Sud mit der
"GOZDAWA Old German Altbier" angestellt. Wie in meiner Braudoku auch von anderen bestätigt wurde,
braucht die Hefe wohl sehr lange bis die mal in Fahrt kommt.

Inzwischen sind allerdings schon 72 Stunden rum. Im Gärfaß ist ein erstes Überweisseln zu erkennen. Also kleine weisse
Schauminselchen. An der Position des Gärspunds ist auch eindeutig Aktivität festzustellen. Es blubbert nicht aber innerhalb
von zwei Stunden hat er sich schräg gestellt, vorher lag er Plan auf.

Die Raumtemperatur beträgt etwa 16-17°C, was für eine Obergärige Hefe ja kein Problem sein sollte.
Das Gärfaß habe ich seit gestern in eine Decke gewickelt.

Es riecht auch nicht säuerlich oder anderweitig eklig. Ich frage mich aber ob es nun die Gozdawa ist die da gärt oder vlt.
irgendeine wilde Hefe. Dürfte wohl schwer festzustellen sein.

Soll ich mir ein Handtuch um den Hals hängen und getreu dem Motto "Keine Panik!" einfach abwarten, oder wäre es nach
72 Stunden ratsamer Hefe hinterher zu kippen ? - 1-2 Pkg. Brewferm Top stehen zur Rehydrierung bereit.

Danke für euren Rat
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Hieronymus
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#2

Beitrag von Hieronymus »

Hallo Alt-Phex,

mein Rekord liegt bei rund 100 Stunden bis die Gärung ankam, allerdings bei einer ug Hefe bei ca. 11 °C.

War auch kein gutes Gefühl. Kann gut nachvollziehen, wenn Du jetzt etwas angespannt bist.
Bei mir kam noch hinzu, dass ich keine ug Hefe vorrätig hatte. Aber irgendwann ging es dann gaaanz, gaanz langsam los.
Und es wurde am Ende ein recht gutes Bier.
Das mit der Decke ist eine gute und hilfreiche Idee, die ich auch gelegentlich praktiziere. Hast Du mal die Temperatur gemessen?
Die steigt nämlich schon vorher leicht an, bevor sich Schaum bildet.
Eine bakterielle Infektion hast Du bei dem IBU-Wert wahrscheinlich auch nicht.
Außerdem bildet sich doch langsam ganz wenig Schaum.

Falls nichts Nennenswertes bis heute abend passiert, würde ich an Deiner Stelle dann doch die Brewferm Top zugeben.
Dann kannst Du wenigstens beruhigt schlafen.

Viel Glück noch!

Gruß
Heinrich
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Hallo Heinrich,

Ich habe weder probiert noch die Temperatur gemessen. Möchte halt möglichst alles vermeiden was
jetzt noch zu einer Infektion beitragen kann. Normalerweise mache ich das Faß nichtnal auf bis die
Hochkräusen durch sind.

Bin grade hin und her gerissen. Sieht ja nach ankommender Gärung aus, aber was kommt da an ?
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gulp
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#4

Beitrag von gulp »

Die Dinger sind da recht hilfreich. Hefe hätte ich nach 24 Stunden schon zugegeben. Jetzt, wo die Gärung angekommen ist würde ich nichts mehr unternehmen. Wird schon werden.

Gruß
Peter
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#5

Beitrag von cyme »

Alt-Phex hat geschrieben:Bin grade hin und her gerissen. Sieht ja nach ankommender Gärung aus, aber was kommt da an ?
Was auch immer es ist, du wirst es nicht mehr aufhalten können... Augen zu und durch. Wird schon werden :thumbup
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#6

Beitrag von Alt-Phex »

Ja Peter, es sind immer diese kleinen Gadgets, die man für überflüssig hält, bis man sie wirklich braucht. :thumbsup
Werden bei der nächsten Bestellung mitgeordert.

@cyme:
Ja, genau das habe ich mir auch gerade gedacht :Angry
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#7

Beitrag von Ruthard »

Soll ich mir ein Handtuch um den Hals hängen ... ?
Handtuch über's Gesicht. Das ist die Rache für die Zollnummer :P :P :P


Cheers, Ruthard
Manchmal braucht es nicht viel für einen guten Tag, ein kühles Bier und 5 Millionen EuroBild
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#8

Beitrag von Alt-Phex »

Brauwolf hat geschrieben:
Soll ich mir ein Handtuch um den Hals hängen ... ?
Handtuch über's Gesicht. Das ist die Rache für die Zollnummer :P :P :P


Cheers, Ruthard
Hahaha, ja das wird es sein - Der Sud weiss selber nicht wie er sich angesichts der verzwickten Steuerlage verhalten soll :Bigsmile
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#9

Beitrag von floflue »

Also ich hatte mir glücklicherweise direkt vor meinem ersten Versuch nen Klebethermometer besorgt und habe es nicht bereut.

So konnte ich, bzw. meine Frau während der Hauptgährung immer die Temperatur beobachten und dann entsprechend das Fenster zwecks kühler Luft öffnen :Wink
Bierbrauen ist ein perfektes Hobby um etwas wichtiges zu lernen: Geduld!
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#10

Beitrag von deralex »

Ich hatte die Hefe bisher einmal im Einsatz. Sie war innerhalb von 5 Tagen mit der HG durch. Den Eindruck des langsamen Ankommens kann ich nicht teilen. Allerdings habe ich bei 21-22 Grad vergoren. Vielleicht braucht sie bei niedrigeren Temperaturen deutlich länger und hat in deinem Temperaturbereich Probleme überhaupt in Gang zu kommen.
Wie viel Hefe hast du verwendet ? Ich meine mich zu erinnern dass ich zwei Päckchen genutzt habe.
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#11

Beitrag von Alt-Phex »

Eine Packung (10g) auf 20L, vieleicht war das zu zuwenig. Aber mit 11g oder 12g anderer Hefe hat es ja bisher auch funktioniert.
Gestern tat sich ja schon was, ich gehe gleich mal in den Keller und guck nach was da los ist.

Edit: Inzwischen hat sich eine Zusammenhängende, dünne, Kräusenschicht gebildet.
Geruchsprobe ist einwandfrei, keine Auffälligkeiten. Ich warte jetzt einfach ab was
da passiert.
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#12

Beitrag von Schautamaeki »

Moin,

bei mir (18°C) ist die HG jetzt durch und ich habe noch dezent mit Tettnanger gestopft. Von Zugabe der Hefe bis heute sind das 8 tage, die HG setzte nach 2 tagen ein und hat dementsprechend 6 tage gedauert. Das deckt sich also mit den Beobachtungen von Deralex, der bei etwas höheren Temperaturen 5 Tage für die HG gemessen hat. Wenn jemand des Polnischen mächtig ist könnten wir ja mal eine Anfrage bei Gozdawa starten, vielleicht können die ja noch ein wenig Licht in's Dunkel bringen?!?

Viele Grüße,
Björn
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#13

Beitrag von Alt-Phex »

OK, bei mir waren es jetzt 3 Tage, bei 2°C niedrigerer Temperatur, bis eine sichtbare Gärung einsetzte.
Daher rechne ich dann auch mal mit längerer Hauptgärung von 8-9 Tagen. Aber mulmig wird einem da schon,
wenn sich fast drei Tage nichts im Gärbottich bewegt.

Der nächste Sud wird eine Art Landbier/Kellerbier mit der Nottingham. Bin ja mal gespannt was diese Hefe
so an Marotten für mich bereit hält.

Man sollte zumindest in den gängigen Shops auf die Eigenart der Gozdawa hinweisen, das die bei niedrigen
Temperaturen deutlich länger braucht um in Gang zu kommen. Wenn man das vorher weiss, braucht man auch
keine Panik schieben.

Ein 2-3 Tage vorher angestellter Starter wäre vieleicht auch keine so schlechte Idee.
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#14

Beitrag von deralex »

Alt-Phex hat geschrieben:Eine Packung (10g) auf 20L, vieleicht war das zu zuwenig. Aber mit 11g oder 12g anderer Hefe hat es ja bisher auch funktioniert.
Gestern tat sich ja schon was, ich gehe gleich mal in den Keller und guck nach was da los ist.

Edit: Inzwischen hat sich eine Zusammenhängende, dünne, Kräusenschicht gebildet.
Geruchsprobe ist einwandfrei, keine Auffälligkeiten. Ich warte jetzt einfach ab was
da passiert.
Das Problem von Gozdawa ist dass ihr Hefen zwar gute Qualität haben (GLW35, Czech Pilsner und Old German Altbier konnte ich bisher testen), die Infos zu den Hefen sind leider eine Katastrophe. Vor einiger Zeit gab es noch nicht mal die Angaben die mittlerweile auf den neuen Verpackungen sind (Gärtemperatur, Alkoholtoleranz, Vorgabe zum rehydrieren).

Da HuM den Vertrieb in Deutschland laut Homepage macht kann ich ja mal eine Anfrage starten (wie von Schautamaeki vorgeschlagen) ob sie solche fehlenden Informationen noch hinzufügen können wie die empfohlene Menge pro 10 Liter.

VG Alex
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#15

Beitrag von Alt-Phex »

deralex hat geschrieben: Da HuM den Vertrieb in Deutschland laut Homepage macht kann ich ja mal eine Anfrage starten (wie von Schautamaeki vorgeschlagen) ob sie solche fehlenden Informationen noch hinzufügen können wie die empfohlene Menge pro 10 Liter.

VG Alex
Ja, mach das doch mal. Kann ja nur in unser aller Interesse sein.
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#16

Beitrag von deralex »

Alt-Phex hat geschrieben:
deralex hat geschrieben: Da HuM den Vertrieb in Deutschland laut Homepage macht kann ich ja mal eine Anfrage starten (wie von Schautamaeki vorgeschlagen) ob sie solche fehlenden Informationen noch hinzufügen können wie die empfohlene Menge pro 10 Liter.

VG Alex
Ja, mach das doch mal. Kann ja nur in unser aller Interesse sein.
Gerade rausgeschickt. In ihrem Braukit fürs Altbier haben sie nur 7g Hefe für 23 Liter Bier. Ich bin also mal gespannt wie die Antwort ausfällt.
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afri
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#17

Beitrag von afri »

Nun ja, drei Tage sind zwar eine lange Zeit, aber wenn sich dann überweißeln zeigt, ist doch alles gut. Hatte ich auch schon, viel STW und wenig Hefe, dennoch ist alles vergoren worden (dauerte eben alles etwas länger). Bei 100 Stunden wäre ich auch nervös geworden, das gebe ich zu :-)
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#18

Beitrag von Sauhamml Seppl »

Hallo Leute,
Nachdem ich gestern auch mit der GOZDAWA Old German Altbier ein Altbier angestellt hatte, geb ich hier auch gleich meine Erfahrungen dazu.
Ich hab das Altbier von hier mit leicht geänderter Schüttung (etwas mehr Caradunkel und Sauermalz dazu) und stärkerer Bitterung (so um die 50 IBU), aber mit den selben Hopfensorten gebraut.

17,5 Liter Würze (zu diesem Zeitpunkt gemessene Temparatur 27,5 °C, auf 20°C korrigierte Stw. bei 13,5° P) habe ich gestern Abend um halb neun nach dem Belüften mit dem Schneebesen angestellt. Heute Morgen war schon eine ordentliche Aktivität im Gärspund - da hat's ordentlich geblubbert. :Bigsmile Der Geruch würde ich als eine Mischung aus fruchtig, würzig und natürlich Kohlensäure beschreiben.

Die Hefe selbst habe ich wie auf der Packung angegeben bei der vorgeschriebenen Temperatur eine halbe Stunde vor dem Anstellen rehydriert - dazu habe ich etwas mehr als 10 dl abgekochtes Wasser genommen.

Der Kübel steht jetzt im Kellerraum bei etwa 18 bis 21 Grad Raumtemparatur, also im oberen Bereich des auf der Hefeverpackung angegebenen optimalen Temperaturintervalls.

Bis jetzt kann ich also nix Schlechtes über die Hefe sagen (wie u. a. im Ausgangsbeitrag berichtet wurde) - ich werde sie aber weiterhin beobachten und natürlich auch meine Erfahrungen dazu bis zum fertigen Bier hier reinschreiben. :Drink

Ich kann ja nur raten, aber wie schaut's denn mit dem MHD der Hefe aus, die einigen hier so Probleme bereitet?

LG Seppl
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#19

Beitrag von Alt-Phex »

Hallo Seppl,

auf das MHD habe ich nicht geachtet. Hatte die Hefe allerdings auch erst vor 5-6 Wochen bekommen und
seit dem im Kühlschrank gelagert. Aber du hast natürlich recht, auf sowas sollte man achten.

Rehydriert habe ich auch nach Packungsanweisung, daran kann es nicht gelegen haben.

Wieviele Päckchen auf wieviel Liter Würze hast du denn benutzt ?
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#20

Beitrag von Schautamaeki »

Moin,

MHD bei meiner Hefe war 11/2015. Daran sollte es nicht liegen. Wie dem auch sei, es zuckt nicht mehr d.h. morgen geht es in's Keg und in die Buddel.

Viele Grüße,
Björn
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#21

Beitrag von RichardPickman »

Ihr könnt euch ruhig an Gozdawa persönlich wenden. Stand mit denen bezüglich deren Extrakte und der Hefe bereits in Kontakt.
Meine erste Mail habe ich aus Sicherheit in englischer Sprache verfasst, bekam aber eine Rückantwort nach dem Motto: Wir sind Schlesier und können kein Englisch. Bitte auf Deutsch antworten....

Bei meiner letzten Korrespondenz kamen wir auch auf die Altbier Hefe zu sprechen, da mein Gegenüber von Gozdawa ein totaler Altbier Fan ist und lobte (was sollte er sonst tun?) seine Hefe im Bezug auf die reintönige Vergärung bei niederen Temperaturen ab 15 Grad. In wie fern dies nun alles Marketing war...

Dass Hefen länger brauchen, wenn sie geringeren Temperaturen ausgesetzt sind, ist uns ja allen bekannt. 100 Stunden bis zum Ankommen sind zwar heftig, aber auch nicht so selten. Ist es bei Trockenhefen nicht ähnlich wie bei Flüssighefen? Je näher am MHD, desto länger das ankommen?

Ich persönlich bin mit dem Geschmack der Hefe aktuell zufrieden. Wenn jetzt nur noch die Nachgärung endlich fertig werden würde, wäre ich sogar rundum zufrieden. Meine Hefe hatte übrigens ein MHD bis Januar 2015.
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#22

Beitrag von Sauhamml Seppl »

Alt-Phex hat geschrieben:Hallo Seppl,

auf das MHD habe ich nicht geachtet. Hatte die Hefe allerdings auch erst vor 5-6 Wochen bekommen und
seit dem im Kühlschrank gelagert. Aber du hast natürlich recht, auf sowas sollte man achten.

Rehydriert habe ich auch nach Packungsanweisung, daran kann es nicht gelegen haben.

Wieviele Päckchen auf wieviel Liter Würze hast du denn benutzt ?
Hallo Alt-Phex,

Ich hatte 17,5 l Würze (leider nicht mehr, da mir der Sud im Einkocher übergekocht ist und einiges verloren ging) und dafür habe ich ein Päckchen mit 10 Gramm verwendet. Meine Packung hatte irgendein MHD mit 2016.
Vielleicht hattest du ja auch einfach nur Pech und eine schlechte Serie erwischt.

LG
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#23

Beitrag von Alt-Phex »

Kräusendecke ist inzwischen auch merklich angestiegen, 4-5cm was ich so von aussen sehen kann.
Und der Gärspund gluckst ungefähr alle 10 Sekunden. Scheint also alles nochmal gut gegangen zu sein.
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#24

Beitrag von RichardPickman »

Scheint also alles gut gegangen zu sein. Das freut mich.

Trotzdem würde ich Gozdawa mal anschreiben und anfragen, was es damit auf sich hat und ob es sich um ein normales Verhalten dieser Hefe handelt. Gemächlich ist anders.
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#25

Beitrag von Alt-Phex »

Deralex hat ja schon ne Anfrage gemacht. Warten wir mal ab wie die Antwort ausfällt.
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#26

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Alt-Phex hat geschrieben: Der nächste Sud wird eine Art Landbier/Kellerbier mit der Nottingham. Bin ja mal gespannt was diese Hefe
so an Marotten für mich bereit hält.
Du wirst diese zuverlässigen Biesterchen der Notti lieben. :thumbsup Führst du deine Hefen manchmal weiter? Hab das bei der Notti mal gemacht, danach lief es noch besser.

Gruss Ralf
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#27

Beitrag von Alt-Phex »

Nein, bisher nehme ich immer neue Trockenhefe. Aber wenn ich demnächst in die 50L Klasse wechsle wird das schon interessant.
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#28

Beitrag von deralex »

Alt-Phex hat geschrieben:Deralex hat ja schon ne Anfrage gemacht. Warten wir mal ab wie die Antwort ausfällt.
Sehr geehrter Herr xxx,

Vielen Dank für Ihre Anfrage. Die Hefen 10 g reichen für ca. 20 Liter Bier.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#29

Beitrag von Alt-Phex »

Dann liegt es schonmal nicht an der Hefemenge. Gut zu wissen.

Hattest du auch mal nachgefragt ob es normal ist, das die so lange zum ankommen braucht ?
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#30

Beitrag von deralex »

Alt-Phex hat geschrieben:Dann liegt es schonmal nicht an der Hefemenge. Gut zu wissen.

Hattest du auch mal nachgefragt ob es normal ist, das die so lange zum ankommen braucht ?
Nein, das leider nicht. Hatte auch bei HuM angefragt und nicht bei Gozdawa direkt. Ich schreib die mal direkt an ob die weitere Infos zu ihren Hefen haben. So Infoblätter wie das andere Hersteller machen wären top.

VG Alex
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#31

Beitrag von deralex »

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin begeisterter Nutzer Ihrer Trockenhefen und habe mich sehr darüber gefreut dass Sie mittlerweile zusätzliche Infos zu den Hefen geben die die Arbeit mit diesen im Hobbybrauerbereich sehr vereinfachen.

Leider fehlen mir wie auch anderen Hobbybrauern noch Informationen die Sie vielleicht veröffentlichen könnten. So z.B. wie die Hefen rehydriert werden sollten, was die empfohlene Menge Hefe in Gramm pro 10 Liter Bier ist. Es gab auch Fragen zur Sedimentation, des Endvergärungsgrades und wie lange die Hefe normalerweise bis zum „Ankommen“ braucht. So gab es z.B. bei der „Old German Altbier“ Zeiten zwischen 24 Stunden und mehreren Tagen bis die Hefe angekommen war. Jetzt wäre von Hobbybrauer-Seite interessant zu erfahren wie lange sie denn normalerweise braucht bzw. ob Fehler bei der Rehydrierung gemacht wurden (da es dazu ja keine Empfehlung gibt).

Jede weitere Info zu den Hefen würde uns die Arbeit damit vereinfachen. Vielleicht gibt es ja irgendwann auch Infoblätter analog zu den Hefen der Konkurrenz (z.B. Fermentis). Ich denke damit könnten Sie die Akzeptanz bzw. Verbreitung Ihrer Hefen im Hobbybrauerbereich noch steigern.

Mit freundlichen Grüßen

xxx
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#32

Beitrag von RichardPickman »

Nabend.

Melde mich auch noch mal.

Dass die Hefe schon mal rumschnarcht, sollten wir nun festgestellt haben. Nun scheint mir allerdings die Karbonisierung eingeschlafen zu sein. Nach über zwei Wochen Nachgärung bei 20° immer noch kein brauchbares Ergebnis. Hatte eine Flasche 48 Stunden im Kühlschrank und am WE verkostet. Karbonisierung war mit dem Fabier Rechner auf 5g/l eingestellt, was ja eigentlich schon recht spritzig ist für ein Alt. Tja, leider ein Schuss in den Ofen. Kaum Schaum, welcher dann noch nicht mal stabil ist. Von aufsteigenden Bläschen nichts zu sehen.

Das nächste Mal doch lieber wieder die WLP036 oder Brewferm Top. Selbst mit der US-05 hatte ich schon einmal ein brauchbareres Ergebnis.
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#33

Beitrag von Alt-Phex »

Das ist natürlich Ärgerlich. Lass das mal noch zwei Wochen warm stehen.
Mit der US-05 hat es hei mir auch mal 3 Wochen gebraucht bis sich der benötigte Druck aufgebaut hat.
Hast du kein Flaschenmanometer ? - Das ist für sowas sehr praktisch.

Bei mir tut sich seit gestern auch nichts mehr im Gärspund. Werde morgem mal messen und dann im Laufe der Woche Abfüllen.
Auf 3-4 Wochen Nachgärung habe ich mich mental eh schon eingestellt, mal schauen was passiert.
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#34

Beitrag von Alt-Phex »

Ich bin erst heute zum messen gekommen, Spindel sagt 3°P Restextrakt. Viel dürfte da ja nicht mehr passieren.
Dann werde ich mal fürs Wochenende die Abfüllung vorbereiten.

Die Farbe der Spindelprobe hat mich allerdings überrascht, geht in Richtung Messing-Dunkel / Kupfer-hell.
Von Rot natürlich keine Spur, aber wenigstens ein Rot-Braun hätte ich von 95% Red X erwartet.
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#35

Beitrag von Alt-Phex »

Am Sonntag habe ich abgefüllt und heute zeigt das Manometer schon über 0,5 Bar an.
Das sieht für die Nachgärung bisher schonmal nicht so düster aus wie befürchtet.

@RichardPickman. Wie sieht es bei dir inzwischen aus, nochmal probiert ?
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#36

Beitrag von Sauhamml Seppl »

Wie siehts hier aus, Alt-Phex, hast du dein Altbier schon gekostet? :Smile

Meins war 2 Wochen bei Raumtemperatur in der Nachgärung und lagert nun die 2. Woche im Keller.
Gibt's eigentlich Erfahrungswerte, wie lange so ein Altbier (bzw. auch mit dieser Hefe) liegen sollte bis sich die Aromen gleichziehen und es optimal gereift ist?
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#37

Beitrag von Alt-Phex »

Manometer zeigt jetzt 2 Bar an, Nachgärung ist also durch. Waren auch 2 Wochen.
Werde das heute abend in die Kühlung packen und Ende der Woche mal kosten.
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#38

Beitrag von Alt-Phex »

So, das Bier hat jetzt zwei Wochen Kaltreifung/Lagerung hinter sich.

Ist sehr lecker geworden, die drei Tage Angärphase hat es überstanden. Nix passiert.
Nochmal kommt mir diese Hefe allerdings nicht in die Würze, muss einfach nicht sein.

Die Aromagabe unter 80°C gepaart mit dem Bitter- und Flavorhopfen ist schon sehr Geil.
Kann kaum die Finger davon lassen. Nur Rot ist das Bier nicht geworden, trotz 95% RedX.
Ist aber auch egal, Hauptsache Saulecker...
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Qvex23
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Re: Hefe nach 70 Stunden kaum angekommen - was tun ?

#39

Beitrag von Qvex23 »

Ich habe die GOZDAWA Wheat11 vor einigen Tagen testen können und hatte auch so meine Bedenken. Ich mache grundsätzlich am Brautag einen Starter aus Trockenmalzpulver, lasse den 20L Sud dann über Nacht ablühlen und gebe die angestartete Hefe am nächsten Tag bei der passenden Anstelltemperatur dazu (natürlich nach dem belüften).

Habe ein Weizen mit 12°P bei ca. 20°C (empfohlen 20-23°c) vergoren und die Wheat11 hat sich SEEEEHR viel Zeit gelassen. Es dauerte ca. 1 Woche bis die Hauptgärung anfing, dann zwei weitere Wochen bis die Gärung zum Erliegen kam.
Abgesehen davon muss ich nun aber für die Hefe in die bresche springen:
  1. Sie macht eine gutes Weizenaroma mit viel Banane
  2. die Hefe scheint sehr gut zu sedimentieren, hab in den Flaschen nur wenig Hefesatz (ungefähr wie beim Kaufweizen) der sich auch schwer aufschütteln lässt
  3. ich hatte eine EVG von 73% was ganz ordentlich ist
Normalerweise mache ich keine standard Weizen, die nach Banane oder Nelke schmecken. Da es bei diesem bier aber gewünscht war, bin ich zufrieden mit der Hefe. Aber die Gärzeit scheint bei Gozdawa nicht die kürzeste zu sein.

Gruß aus Fulda
Dirk
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