Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

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Schwabenbrauer
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Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#1

Beitrag von Schwabenbrauer »

Hallo zusammen,

wir haben gestern unseren ersten Sud, bisher toi toi toi erfolgreich gemeistert!
Wir brauen ein Altbier, obergärig und haben tatsächlich unsere 12,5 °Plato erreicht.
Heute morgen haben wir die Hefe angestellt und als ich gerade nachgesehen habe, kommt diese wohl gerade an.
Nun wollen wir eine Gärprobe nehmen und diese auf die Heizung stellen. Was wir allerdings nicht wissen: sollen wir die Probe "oben" abschöpfen oder "unten" durch den Hahn ablassen? Sind die Hefekulturen überall gleichverteilt oder eher oben zu finden?

Danke und viele Grüße!
floflue
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#2

Beitrag von floflue »

Von oben abschöpfen! Bei einer Probeentnahme durch den Hahn risikert ihr eine Infektion, da ihr den Hahn nach der Probenentnahme nicht vernünftig sauber bekommt!
Bierbrauen ist ein perfektes Hobby um etwas wichtiges zu lernen: Geduld!
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Alt-Phex
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Erster Sud und schon geht der Meßwahn wieder los. Lass den Deckel für 14 Tage drauf, dann kannst du mal die Stammwürze messen.
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Chrissi_Chris
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#4

Beitrag von Chrissi_Chris »

Alt-Phex hat geschrieben: Sonntag 24. September 2017, 18:03 Erster Sud und schon geht der Meßwahn wieder los. Lass den Deckel für 14 Tage drauf, dann kannst du mal die Stammwürze messen.
Ja ist halt schwierig gerade zu Anfang mit dem Messwahn, ich kann das gut verstehen man will halt zu Anfang wissen was da mit seinem Sprössling passiert und ist aufgeregt.

Ich war anfangs auch nicht besser wie viele anderen hier auch.
Das legt sich aber wenn man begriffen hat wieviel Arbeit da auf dem Spiel steht.

Probe Entnahme immer von oben mit einweg Pipette oder desinfiziertem Zubehör.

Die entnommmene Probe nicht wieder zurück kippen sollte sich von selbst verstehen.

Und am besten die ersten 10-14 Tage in Ruhe lassen da tut ihr euch keinen Gefallen mit.

LG Chris
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Jürgen
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#5

Beitrag von Jürgen »

Er will doch die Probe auf die Heizung stellen. Vermutlich also eine SVG machen. Warum auch immer....

Das hat mit eurem Messwahn doch nix zu tun...
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Chrissi_Chris
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#6

Beitrag von Chrissi_Chris »

Ob er nun die Probe für eine SVG Probe nimmt oder zum messen ist ja uninteressant, Fakt ist das dort wieder während der Gärung am Gäreimer rumgefummelt wird.

LG Chris
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#7

Beitrag von Schwabenbrauer »

Wir haben im Hanghofer und Kling die Schnellvergärprobe gelesen.
Wenn wir das nicht machen, wissen wir ja nicht, wann wir die Flaschenfüllung durchführen sollen, da uns ja sonst die Kohlensäurenbildung fehlen könnte.
Wie macht ihr das?

Daher die Probennahme :-)
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Alt-Phex
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#8

Beitrag von Alt-Phex »

Ausgären lassen und dann mit Zucker in die Flaschengärung. Wenn ihr das in Flaschen grünschlauchen wollt, dann muss ich euch da davon abraten. Das ist sehr gefährlich, gerade für Anfänger absolut nicht geeignet. Da sind Flaschenbomben vorprogrammiert.

Haltet euch besser daran, egal was in den veralteten Büchern steht.
viewtopic.php?f=7&t=212&view=unread#unread
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#9

Beitrag von Xacobator »

Die Probenentnahme an Hahn ist sicherlich nicht unproblematisch. Ich wende sie dennoch an, Spüle den Hahn anschließend jedoch mit 70% Isopropanol. Ich habe dabei ein besseres Gefühl, als den ganzen Eimer zu öffnen. Mittels Pipette durch das Loch des Gärspundes wäre aber vermutlich am unproblematischsten.
Insgesamt ist das Thema eine Glaubenssache. Wichtig ist aber in jedem Fall sehr sauber zu arbeiten.
Zum Thema Grünschlauchen: Der Aufwand lohnt nicht und die Nachteile überwiegen bei weitem.

Gruß
Daniel
Viele Grüße
Daniel
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#10

Beitrag von Boludo »

Ich finde es eigentlich löblich, dass eine SVG Probe in Erwägung gezogen wird.
Eine SVP Probe würde oft viel Rätselraten über den Abfüllzeitpunkt beseitigen.
Ob dies bei einem obergärigen Bier sinnvoll ist, sei mal dahingestellt.

Stefan
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hyper472
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#11

Beitrag von hyper472 »

Macht Euch das Leben nicht unnötig schwer und haltet Euch an Post 8.
SVG ist sicher löblich und ehrenwert, aber es erhöht das Risiko
einer falschen Karbonisierung und
einer Infektion
deutlich.
Viele Grüße, Henning (sich selbst als fortgeschrittenen Anfänger betrachtend)
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#12

Beitrag von Tozzi »

Mit dieser Methode hier:
viewtopic.php?p=169088
und sterilen Einwegspritzen 10ml (100 Stück kosten deutlich unter 10 Euro) geht das Risiko gegen Null.
Sollte halt tunlichst gerade keine Fruchtfliege in der Nähe sein, wenn man den Deckel lupft.
Dann weiß man zumindest, ob die Gärung steckengeblieben ist bzw. wann/ob sie wirklich zuende ist.
Da ist wirklich gar nichts dran falsch, finde ich... :Cool

Von Grünschlauchen würde ich aber auch (erst mal) dringend abraten.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#13

Beitrag von Schwabenbrauer »

Hallo und vielen Dank für die tollen Antworten.
Irgendwie aber schade, dass in den beiden Büchern das Grünschlauchen als primäre Option für den ersten Sud dargestellt wird.
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Sura
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#14

Beitrag von Sura »

Ja, ist auch ziemlich schade das die deutsche Buchlandschaft im Gegensatz zur Englischen eine überteuerte Informationswüste ist. Ich hoffe ja das Jans Buch zumindest die gröbsten Löcher stopft.

Nimm Zucker, folge dem Link oben. Und, wenn du wirklich mehr wissen willst, freunde dich mit dem Gedanken an englische Bücher zu lesen.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#15

Beitrag von Bierwisch »

Tja, die am weitesten verbreiteten Hobbybraubücher haben nun leider ihre besten Jahre weit hinter sich gelassen. Mittlerweile gibt es jede Menge bessere und einfachere Techniken.
Und auf alle Deine Fragen findest Du hier im Forum eine schnelle Antwort.

Gruß,
Bierwisch
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#16

Beitrag von unfried »

Also ich verstehe die ganze Diskussion um die "Zapfhahn- Hygiene" nicht.
Für Dichtemessungen "unterwegs" oder die eine oder andere pH- Messung "unterwegs", aber auch fürs Kosten der Würze mal so zwischendurch (man ist ja neugierig ...?!?), entnehme ich GRUNDSÄTZLICH nur über den Hahn. Ohne mit "Isopropanol" oder einem anderen schäusslichen Zeug zu desinfizieren (Bin Chemiker! Weiss wovon ich rede...).
Hab erst vor 1 Jahr mit dem Brauen abgefangen und bisher so an die 40 Ansätze (20-40 Liter) hinter mir. Es wurde mir bisher noch KEIN EINZIGER Absatz schlecht. Keine einzige Flasche......
Also, was mach ich da jetzt falsch...?
unfried
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#17

Beitrag von unfried »

Und wegen dieser Unbekümmertheit mach ich GRUNDSÄTZLICH eine "Vorausgärung" durch Entnahme über den Hahn. Nur - auf die Heizung würd ichs dann nicht stellen....
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bierfaristo
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#18

Beitrag von bierfaristo »

unfried hat geschrieben: Montag 25. September 2017, 18:41 ...
Hab erst vor 1 Jahr mit dem Brauen abgefangen und bisher so an die 40 Ansätze (20-40 Liter) hinter mir. Es wurde mir bisher noch KEIN EINZIGER Absatz schlecht. Keine einzige Flasche......
Also, was mach ich da jetzt falsch...?
Ich fahre seit 10 Jahren jährlich 50000km ohne angeschnallt zu sein. Und ich hatte noch NIE einen tödlichen Unfall. Keinen einzigen.....
Also, was mach ich da jetzt falsch...?

BTW, ich habe noch günstig einen Stein abzugeben, der gegen Tigerangriffe wirkt. Seit ich den habe, wurde ich von keinem einzigen Tiger attackiert.
Fühle mich oft unverstanden, bin vermutlich ein Genie.
unfried
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#19

Beitrag von unfried »

OK!
Hast recht!
So gehts auch...
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Chrissi_Chris
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#20

Beitrag von Chrissi_Chris »

Wird wieder alles heruntergespielt, Probe Einnahme am Hahn ist wieder ok und auch wenn Star san oder Oxi durch den Gärspund zurück in das Jungbier kommt ist alles wieder ganz unbedenklich.. :puzz
Man man man...

Ich habe doch irgendwo einen persönlichen Anspruch sauber und vernünftig zu arbeiten....
Wir stellen hier ein Lebensmittel/ Genussmittel her..

Bei der Probeentnahme am Hahn bleibt immer ein Rest hängen, du als Chemiker solltest am besten wissen was für ein guter Nährboden das ist.

LG Chris
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#21

Beitrag von Xacobator »

unfried hat geschrieben: Montag 25. September 2017, 18:41 ... Ohne mit "Isopropanol" oder einem anderen schäusslichen Zeug zu desinfizieren (Bin Chemiker! Weiss wovon ich rede...).
Das würde mich interessieren, warum du so gegen Isopropanol bist. Das trocknet doch Rückstandsfrei, oder?

Gruß
Daniel
Viele Grüße
Daniel
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afri
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#22

Beitrag von afri »

Über den Hahn abzulassen ist eine suboptimale Methode, ich würde es nicht machen. Und ich bin reichlich unempfindlich, was Ekel angeht...

Man stelle sich nur vor: Bier aus einem Zapfhahn, der seit zwei Wochen nicht benutzt wurde, wird eingeschänkt. Mag man das trinken? Ich lieber nicht. Ebenso verhält es sich mit Proben aus dem Hahn am Gärbehälter, wenn ich damit später abfüllen wollte, nee nee, danke.

Proben werden bei mir oben mit einer Pipette entnommen, die übrigens nicht "sterilisiert" wurde (sowas könnte ich nicht und können die meisten hier nicht, obwohl es gern geschrieben wird). Größere Mengen für z.B. eine Spindel gingen so natürlich nicht, aber dann würde ich schlicht empfehlen, eine Spindel gleich im Jungbier zu baden, das ist vom Infektionsrisiko noch am geringsten, verglichen mit anderen Methoden. Man kann den Wert ohne Schlaucherdecke gut ablesen (sofern die Gärung wirklich zuende ist) und lässt den Ablasshahn in Ruhe, der sich nun nicht mehr jeden Tag neu verkeimen muss oder wird.
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#23

Beitrag von BierTouristMS »

Ich schmeiss seit dem ersten Sud die Spindel immer mit in der Gärbottich.
Da die meisten Spindeln, so auch meine, nur grobe Schätzeisen sind, kann man damit hinreichend genau das Gärende bestimmen und spart sich die Probennahme.
Lebt Euer Leben, lustvoll und tollkühn!!!!
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#24

Beitrag von BierTouristMS »

afri hat geschrieben: Montag 25. September 2017, 22:04 Über den Hahn abzulassen ist eine suboptimale Methode, ich würde es nicht machen. Und ich bin reichlich unempfindlich, was Ekel angeht...

Man stelle sich nur vor: Bier aus einem Zapfhahn, der seit zwei Wochen nicht benutzt wurde, wird eingeschänkt. Mag man das trinken? Ich lieber nicht. Ebenso verhält es sich mit Proben aus dem Hahn am Gärbehälter, wenn ich damit später abfüllen wollte, nee nee, danke.

Proben werden bei mir oben mit einer Pipette entnommen, die übrigens nicht "sterilisiert" wurde (sowas könnte ich nicht und können die meisten hier nicht, obwohl es gern geschrieben wird). Größere Mengen für z.B. eine Spindel gingen so natürlich nicht, aber dann würde ich schlicht empfehlen, eine Spindel gleich im Jungbier zu baden, das ist vom Infektionsrisiko noch am geringsten, verglichen mit anderen Methoden. Man kann den Wert ohne Schlaucherdecke gut ablesen (sofern die Gärung wirklich zuende ist) und lässt den Ablasshahn in Ruhe, der sich nun nicht mehr jeden Tag neu verkeimen muss oder wird.
Achim
Da haben wir uns wohl überschnitten.
Lebt Euer Leben, lustvoll und tollkühn!!!!
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#25

Beitrag von Schwabenbrauer »

Hallo zusammen,
wir haben uns bisher schön daran gehalten und den Gäreimer verschlossen im Keller belassen. Am Sonntag morgen haben wir die Hefe dazugegeben und diese hat auch gegen Mittag mit der Arbeit begonnen (Gärspunt blubbert). Dies hat bis Dienstag Abend sehr intensiv statt gefunden - der Spunt hat alle fünf bis zehn Sekunden sich zu Wort gemeldet. Seit dem ist die Aktivität weniger geworden. Es blubbert nun nur noch alle 30 bis 40 Sekunden.
Ich denke, dass ist okay?
Wie seht ihr das?

Viele Grüße aus dem Schwabenland
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#26

Beitrag von Alt-Phex »

Ja natürlich lässt die Gäraktivität mit der Zeit nach, alles gut und weiter geduldig sein.
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#27

Beitrag von Schwabenbrauer »

Hallo zusammen,

seit gestern Abend, also nun acht Tage nach dem Anstellen der Hefe, ist bei uns keine Aktivität mehr am Gärspunt zu beobachten. Der Gäreimer ist nach wie vor verschlossen und auch dicht (die Wölbung am Deckel ist immer noch zu sehen). Sollen wir nun trotzdem bis zum Ablauf von insgesamt zwei Wochen warten oder wäre es nun an der Zeit eine Messung durchzuführen?
Zur Info: wir haben 16,5 Liter Altbier im Gäreimer mit 30 Liter Volumen. Die verwendete Hefe ist die GOZDAWA Altbierhefe. Geöffnet haben wir den Gäreimer seit der Hefezugabe nicht mehr.

Vielen Dank für eure Hilfe!
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#28

Beitrag von Sura »

Ja, lass zu. Auch wenn sich nichts sichtbares mehr tut, die Hefe räumt am Ende auch noch etwas mit den Gärnebenprodukten auf. Lass ruhig die 14 Tage vollwerden.
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#29

Beitrag von Schwabenbrauer »

Okay, vielen Dank!
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#30

Beitrag von Schwabenbrauer »

Hallo zusammen,
Morgen früh werde ich ja messen. Da ich den Deckel noch nie offen hatte, stellt sich mir noch folgende Frage: ich gehe davon aus, dass es auf dem Bier im Gärbottich eine Schaumschicht hat. Falls das so ist, soll ich die abschöpfen? Meine Frage zielt dahin, dass ich zum einen beim abfüllen ja Gefahr laufe, dass diese Schicht mit in die letzten Flaschen rutscht und zum zweiten, dass beim Messen der Stammwürze die Schaumschicht sicher im weg steht.

Viele Grüße aus dem Schwabenland
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#31

Beitrag von Alt-Phex »

Da wird ganz bestimmt keine Schaumschicht mehr drauf sein, zumindest nicht so wie du dir das vorstellst. Du wirst einzenle Schauminselchen und braune Hefe-Hopfen-Harz Rückstände vorfinden. Letztere sollten hat nicht mit abgefüllt werden.
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#32

Beitrag von gulp »

Schau dir halt mal ein paar Gärbilder an: viewtopic.php?f=7&t=7483&hilit=was+g%C3 ... e+bei+euch

Gruß
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#33

Beitrag von Ursus007 »

Ich hab ein Digi-Thermometer mit einem langen Metallsensor. Der wird gründlich gereinigt und dann mit 70%igem Isoprop - ich sag mal - keimarm gemacht. Den tauch ich dann durch die Öffnung des Gärspundes ins Jungbier, ziehe ihn zügig raus und laß 2 Tropfen auf das Refraktometerglas fallen. Das mach ich 2x, dann hab ich meine Messprobenmenge zusammen, mehr brauch ich nicht.

Damit fang ich ca. 1,5 ... 2 Wochen nach dem Anstellen an und wenn sich 3 Tage nichts am Meßwert ändert, kann ich abfüllen. Vorteil: Kleine Menge reicht aus, durch das Gärröhrchenloch entweicht nicht so viel schützendes CO2 und die Gefahr, das Bier zu schädigen ist gering. Der Hahn meines Gäreimers ist eh noch jungfräulich, ich hab 'nen Blindstopfen drauf.

Mit der Methode ist natürlich keine Entnahme einer Schnellgärprobenmenge möglich, das ist mir schon klar. Wollte nur meine Methode schildern.

Früher hab ich bei 10l Sud 3x gespindelt und somit schon einen größeren Teil des Bieres zum Messen verschwendet (3x spindeln = 1 Flasche). Mach ich nicht mehr. Noch dazu, da ich aus meinem Meßzylinder ein 1500-Miniteile-3D-Puzzle gemacht hab. ;-)
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#34

Beitrag von Braubeginner »

Hallo,

ich bin ganz neu hier, habe am Sonntag meinen ersten Sud gebraut. Leider habe ich den Fehler gemacht, dass ich die erste Probe vor der Hefezugabe am Hahn genommen habe. Nun habe ich Schiss, dass ich mir was einfange, wenn ich über den Hahn abfülle. Habe ihn zwar desinfiziert - aber erst nachdem ich darauf aufmerksam wurde, dass ich nen Fehler gemacht habe - einen Tag später. Hat jemand nen Tipp wie ich den Hahn noch sauberer kriege? Habe ihn von unten mit Isopropanol eingesprüht, aber ob das reicht...

Danke und VG
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#35

Beitrag von Bierjunge »

Müsste schon passen, auch wenn es nicht optimal war. Falls Du dennoch panische Angst hast, lass den Hahn beim Schlauchen diesmal zu (um keinen Ranz einzuschleusen) und zieh das Bier von oben ab.
Edit: Sofern Du einen zweiten Bottich besitzt, in den Du schlauchst, um darin das Bier mit der Speise zu vermischen und daraus abzufüllen.

Moritz
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#36

Beitrag von Braubeginner »

Oh - ok - und wie kann ich das Bier von oben abziehen?
Braubeginner
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#37

Beitrag von Braubeginner »

Ah gerade den Edit gesehen... vll schaffe ich mir dann noch einen zweiten Gäreimer an. Aber umschütten ist doch auch problematisch wegen des Sauerstoffeintrags? Oder wie kriege ich das Bier von dem einen in den anderen Bottich?
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#38

Beitrag von Bierjunge »

Mit einem Silikonschlauch - am besten Auskochen, im Wasser abkühlen lassen, am beiden Enden abklemmen, mit einem Ende in die Würze und mit dem anderen in den tiefer stehenden Zieleimer halten, beide Klemmen öffnen und los geht's per Saugheberprinzip.
Ich will Dich aber echt nicht bei dem ersten Sud überfordern - wird schon passen mit dem Hahn, füll einfach ab wie geplant.

Moritz
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#39

Beitrag von Dr.Edelherb »

Hi Moritz,

diese Methode mit dem abklemmen hab ich schon öfter mal gelesen, glaub von Sura zuletzt.
Rein theoretisch, wärs denn nicht wesentlich einfacher und evtl. auch "hygienischer" den Schlauch einfach in die Würze zu legen (irgendwo mittig anfassen) und dann sone 50ml Spritze (die sind ja steril verpackt) zu nehmen, unten in den Schlauch zu stecken und einfach aufziehen und wieder abziehen sobald die Würze kommt?
Hab das zwar nie probiert da ich immer den Hahn benutze, aber ich stell mir dieses beidseitige abklemmen irgendwie "komplizierter als nötig" vor.
Ich versteh auch net so ganz wo man auf der "Würzeseite" abklemmen soll ohne da am Schlauch rumzuspielen, der dann in der Würze ist.
Wie gesagt.. nur Theorie.. vll. lieg ich auch falsch.
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Re: Gärprobe "oben" oder "unten" nehmen?

#40

Beitrag von Alt-Phex »

Stichwort: Bierheber
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