Bayerischer Anstich - Spundkorken

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jhs
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Bayerischer Anstich - Spundkorken

#1

Beitrag von jhs »

Hallo zusammen!

Zum Abfüllen habe ich mir bei EBay Kleinanzeigen günstig ein 10l Fass (Stichfass, Bayerischer Anstich) geholt. Das Fass innen mit Edelstahl ausgekleidet und sauber. Nach ein bisschen Arbeit konnte ich auch die alte Spundschraube herausdrehen (war mit Lappen gedichtet) und habe diese ein mit viereckigem Loch ersetzt.

Zum Einsetzen der Spundkorken komme ich aber nicht weiter. Ich habe mir einen Handverkorker und die entsprechenden Korken besorgt aber ich bekomme die einfach nicht rein. Egal wie ich draufschlage bekomme ich höchstens einen verbogenen Plastikkorken, aber er will einfach nicht rein rutschen. Ursprünglich war das Fass mit echten Korken versehen.

Hat jemand Erfahrung damit? Eigentlich dachte ich, dass geht wie in diesem Video zu sehen...

Danke,
Johannes
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Bierjunge
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#2

Beitrag von Bierjunge »

Hmm, das bin ich auf dem Video... :redhead
Ich habe genau die selben Spundkorken, aber nicht einmal den Handverkorker, sondern bloß ein schnödes Stück Besenstiel.
Aber irgendwie geht es mir bei dem Thema immer wie dem Frosch, der durch den Reifen springen soll: "Ich seh's Problem nicht."

Moritz
Zuletzt geändert von Bierjunge am Montag 25. September 2017, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
jhs
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#3

Beitrag von jhs »

Hallo Moritz!

Also zwei Bilder:

Bild
Bild

Oben das Fass mit Spundkorken, unten der Spundkorken nach Einschlagversuch. Gibt es da eventuell unterschiedliche Durchmesser???

Danke,
Johannes
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Horsti
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#4

Beitrag von Horsti »

Hallo Johannes,

Ich habe die Teile wie in Moritz Video mit Hilfe eines abgesägten Besenstils eingeschlagen.
Benutzte ich einen schweren Stahl-Hammer habe ich dafür jeweils über 20 Versuche und viele Nerven benötigt.
Benutzte ich den leichten Holzhammer, den ich sonst zum Einschlagen des Zapfhahns benutze, gingen die Korken spätestens beim dritten Mal rein... Vielleicht Hokuspokus oder es klappt besser bei geringerer Kraft, die auf den Stil und somit den Korken wirkt.
Vielleicht hilft es dir ja.

Grüße
Simon
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jhs
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#5

Beitrag von jhs »

Hallo Simon!

OK - da ist eine Idee. Bisher habe ich einen ganz normalen Hammer benutzt (den für die Spundschraube...). Dann brauche ich wohl einen Holzhammer...

Danke,
Johannes
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Bierjunge
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#6

Beitrag von Bierjunge »

Das sieht wirklich schockierend aus. :Shocked Es sollte wohl klar sein, dass man derart ausgefranste Korken nicht mehr verwenden sollte. Ich habe leider keinerlei Erklärung für solche Unterschiede. Meine Fässer sind übrigens ebenfalls von Thielmann. Und die Korken leiden so überhaupt nicht bei der Aktion, dass ich sie sogar bedenkenlos zigmal wiederverwenden kann. Man sieht es ja sogar am Korken im Video, dass der vom Hopfen schon etwas angegilbt, aber trotz mehrfachen Einschlagens per Besenstiel vollkommen jungfräulich ist.
Sehr mysteriös das Ganze. :Grübel

Moritz
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#7

Beitrag von Alt-Phex »

Mach dir nichts draus, ich bekomme das auch nicht hin. Besenstiel Trick funktioniert nicht. Sogar ein dünneres Holzstück mit einer "Führung" (3/4" Nippel) für den Korken führte nicht zum Ziel. Es handelt sich dabei aber auch um sehr alte Fässer aus den 70er Jahren, Entweder liegst es an den alten Fässern oder ich bin einfach zu doof dafür. Hast du eine Ahnung wie alt dein Fass ist ?

Holzhammer muss ich noch testen, habe aber schon diverse andere "Klöppel" versucht. Geht einfach nicht.
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#8

Beitrag von Scheibelhund »

Den hier: http://www.ebay.de/itm/HANDVERKORKER-FU ... Sw9NdXvWjO

Ober der zuverlässig funktioniert weiß ich nicht.

Ab und zu ist mal ein gebrauchter aus einer Brauerei zu finden. Neu werden die Brauerei-Verkorker nur noch auf Wunsch hergestellt und belaufen sich auf ca 350 €. Den letzten serienmäßigen hatte ich damals ergattert. Bei Eberle Brauereibedarf Nürnberg und Thuemlein in Weißenbrunn kann man vielleicht weiterhelfen.

Alles andere ist Murks. Die Verkorker für Weinflaschen passen nicht zu den Fässern
Im Winter trink' ich und singe Lieder
aus Freude, daß der Frühling nah ist,
und kommt der Frühling, trink' ich wieder,
aus Freude, daß er endlich da ist.
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#9

Beitrag von Rumpelstilzchen »

Servus,

bei dem Fassl das ich hab ist die Kante vom äüsseren Rand des Loches angefast. Den Korken hab ich erst zweimal da rein gedrückt/geschlagen. Wenn ich eine Routine hab, schreib ichs.

Gruß vom
Rumpelstilzchen
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#10

Beitrag von ggansde »

Moin,
das ist der Grund. Das Loch im Fass muss angefast sein. Bei Dir wird das so nicht klappen.
VG, Markus
Edit: So mache ich es:
Das gefaste Loch
Das gefaste Loch
Mein Einschlagset
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Die Führungshülse aus Kupfer
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Geladen
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Und einfach einschlagen
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Den Stopfen befeuchte ich vor der Aktion noch mit Alkohol
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#11

Beitrag von ggansde »

Wenn ich das nächste mal fülle versuche ich ein kurzes Video zu drehen.
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#12

Beitrag von jhs »

Hallo Markus!
ggansde hat geschrieben: Dienstag 26. September 2017, 08:36 das ist der Grund. Das Loch im Fass muss angefast sein. Bei Dir wird das so nicht klappen.
War dein Fass bereits angefast oder hast du das selbst gemacht? Habe ich mit nicht angefasten Fass eine Chance (z.B. einen echten Korken einschlagen) bzw. was wäre die genaue Ausführung der Fase?

Danke,
Johannes
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Bierjunge
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#13

Beitrag von Bierjunge »

Alle meine Thielmann-Pittermännchen haben diese Fase, und ich wäre ehrlich gesagt bis zu diesem Thread nie auf die Idee gekommen, dass es sie auch ohne Fase geben könnte...
Deine Schilderung mit der (antiquierten) Lappendichtung und dem Naturkorken könnte darauf hindeuten, dass Du womöglich ein sehr altes Fass erwischt haben könntest. Welches Produktionsjahr steht denn drauf?

Ich würde die Fase auf mindestens 1,5x45° schätzen. Auch auf den Bildern, mit denen der Zapfanlagendoktor für seinen Handverkorker wirbt, ist die Fase deutlich zu erkennen:

Bild
(Quelle: zapfanlagendoktor.de)

Moritz
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#14

Beitrag von jhs »

Späte Antwort, sorry...

Ich das Ding inzwischen angefast - nicht ganz ideal - niemand hatte so einen großen Kegelsenker für Metall, aber es ist ok. Habe den Korken dann reinbekommen, es ist etwas mühselig, aber irgendwann geht es. Der erste Anstich hat leider nicht gut funktioniert - Dichtung des Hahn schlecht aufgesetzt - naja, hatte lange kein Fass mehr angestochen...

Gruß
Johannes
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#15

Beitrag von brewder »

Wie geht es den ganzen Stich-Fass Zapfern? Ich habe mittlerweile auch eines und bin beim ersten Test die korken einzuschlagen auch gescheitert. Dabei hab ich mir extra den Handverkorker von ZapfDr. gegönnt. Liegts am einsprühen des Korkens? Hat mal wer mit Silikonfett oder Schankhahnfett gearbeitet? Das mischt sich ja nicht mit Bier… was sind die Tricks, die sich bewährt haben?
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#16

Beitrag von LuedgerLeGrand »

brewder hat geschrieben: Dienstag 24. August 2021, 07:53 Wie geht es den ganzen Stich-Fass Zapfern? Ich habe mittlerweile auch eines und bin beim ersten Test die korken einzuschlagen auch gescheitert. Dabei hab ich mir extra den Handverkorker von ZapfDr. gegönnt. Liegts am einsprühen des Korkens? Hat mal wer mit Silikonfett oder Schankhahnfett gearbeitet? Das mischt sich ja nicht mit Bier… was sind die Tricks, die sich bewährt haben?
Ich drücke die immer mit der Rückseite eines Holzhammers (kreisrunder Stil) mit ein wenig Gefühl und Balance rein. Beim oberen Spundkorken geht das problemlos, da das Fass dabei stabil steht. Für den seitlichen brauche ich immer ein wenig mehr Gefühl, aber das Fass mit einer flachen Seite an eine Wann und die bauchigen zwischen die Beine geklemmt, sodass nichts rollt und bewegt, dann klappt das. Damit es ein wenig besser flutscht sprühe ich die Lächer und Spundkorken bisschen mit Starsan ein. Die ersten Versuche waren auch eher zwerquetschte Korken und viel Gefluche, aber jetzt ist das langsam routiniert :D

Ich bräuchte nur mal wieder neue Spundschrauben, aber ich finde nur die nervigen mit Spundlappen.
Am liebsten sind mir die beiden:
1. https://youtu.be/QwuslGN5iv8
oder 2. https://youtu.be/3sfPKfvo_Uw
Flohaan
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#17

Beitrag von Flohaan »

LuedgerLeGrand hat geschrieben: Dienstag 24. August 2021, 09:49
Ich bräuchte nur mal wieder neue Spundschrauben, aber ich finde nur die nervigen mit Spundlappen.
Am liebsten sind mir die beiden:
1. https://youtu.be/QwuslGN5iv8
oder 2. https://youtu.be/3sfPKfvo_Uw
Da wirst du beim Zapfanlagendoktor fündig. Dort habe ich jedenfalls vor einer Weile welche bestellt.
Flo

3,5KW Hendi Induktion + 36 Liter Topf & Einkocher
iSpindel, Bierbot Bricks, Inkbird 308, Rührwerk
Letztes Bier: Barley Wine
jhs
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Re: Bayerischer Anstich - Spundkorken

#18

Beitrag von jhs »

brewder hat geschrieben: Dienstag 24. August 2021, 07:53 Wie geht es den ganzen Stich-Fass Zapfern? Ich habe mittlerweile auch eines und bin beim ersten Test die korken einzuschlagen auch gescheitert. Dabei hab ich mir extra den Handverkorker von ZapfDr. gegönnt. Liegts am einsprühen des Korkens? Hat mal wer mit Silikonfett oder Schankhahnfett gearbeitet? Das mischt sich ja nicht mit Bier… was sind die Tricks, die sich bewährt haben?
Bin lange nicht mehr dazu gekommen. Anfasen des Fasses hilft auf jeden Fall, falls das Fass nicht ab Werk so ist. Ansonsten braucht man schon ein bisschen Gewalt aber es war dann alle Mal dicht. Als Schmiermittel habe ich (reinen) Alkohol genommen, weiß aber nicht, ob das wirklich nötig ist, aber es desinfiziert halt auch gleich alles.

Lg,
Johannes
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